Alkoholismus

Auszug aus: “Praktische Homöopathische Therapie“

 
von Dr. med. Ed. W. A. DEWEY (erschienen 1901)
   

Nux vomica - Nux ist das größte antialkoholische Mittel. Es passt zum Zittern, zur Nervenbeteiligung, zum Kopfweh und zum schlechten Geschmack im Mund. Es entspricht auch dem Delirium tremens, wo jedes kleinste Geräusch Erschrecken hervorruft und das Opfer an keinem Ort mehr Ruhe findet, nachts aufschreckt und grauenvolle Visionen hat. Es ist auch das Mittel für die akuten Folgen einer Sauferei.

Nux sollte schon gegeben werden, während der Patient noch unter Alkohol-Einwirkung steht.

   

 

Hyoscyamus - Wenn Delirium tremens auftritt, ist Hyoscyamus gewöhnlich eins der ersten angezeigten Mittel. Das Delirium dauert an und der Patient ist redselig; für Belladonna ist der Zustand meist nicht entzündlich genug und für Stramonium fehlt der Wahnsinn. Der Puls ist klein und schnell und komprimierbar; die Haut wirkt kalt und feucht; der Patient zittert und greift ständig nach Gegenständen in der Luft. Er leidet unter Verfolgungswahn, und ist sehr verängstigt; er macht Anstalten zu fliehen. Anhaltende Schlaflosigkeit ist eine hervorragende Indikation; Lachanfälle, die mit Weinen abwechseln, können ebenfalls auftreten. Laut Dr. Butler kann sich kein Heilmittel mit Hyoscyamus messen, wenn es darum geht, den Schlaf herbeizuführen; es wird in der Urtinktur gegeben, fünf oder zehn Tropfen auf ein halbes Glas Wasser, halbstündlich ein Teelöffel.

 

Opium - Dies ist ein Mittel, das bei "alten Sündern" indiziert ist, die immer wieder Delirium tremens gehabt haben. Sie zeigen einen ständigen  Ausdruck von Angst und Grauen; sie haben Visionen von Tieren, die überall hinauf springen; sie sehen Geister; ihr Schlaf ist unruhig, der Atmen röchelnd. Es ist besonders in Fällen angezeigt, die einem Schlaganfall ähneln.

   


© Anja Barth/Pixelio

Lachesis - hat Wahnvorstellungen von Schlangen und schrecklichen Gegenständen. Es hat Erstickungsgefühle im Hals, die ihn plötzlich aus dem Schlaf hochfahren lassen.
   

Stramonium – passt zu Gewohnheitstrinkern; es hat Wahnvorstellungen von Tieren, die ihn von überall her angreifen, und er versucht zu fliehen. Das Gesicht von Stramonium ist hellrot, nicht dunkelrot wie bei Opium.

   


© Sabine-Rothenbuecher/Pixelio

Arsenicum album - Sieht Geister, verbunden mit großer Schwäche. Krankheiten entstehen durch Alkoholabusus; die Patienten können nicht ohne ihre gewohnten alkoholischen Getränke leben; große Zittrigkeit und Nervenschwäche.

   


Belladonna

Belladonna - leidet auch unter Delirium mit Wahnvorstellungen von Ratten, Mäusen usw., und Calcium carbonicum desgleichen. Belladonna ist leicht von Opium zu unterscheiden, und Calcium bleibt als ein letzter Ausweg, wenn Belladonna und Stramonium nichts mehr ausrichten. Aconit hat auch schon sehr gute Wirkung bei der akuten Manie des Säuferwahns gezeigt, wenn ebenso wie bei Belladonna der Drang zur Flucht besteht.

   

Ranunculus bulbosus  - Es hat sich gezeigt, dass Ranunculus bulbosus - in der Urtinktur gegeben - bei Delirium tremens-Anfällen eine besonders beruhigende Wirkung hat. Es ist zweifellos eines unserer besten Mittel zur Behandlung des akuten Alkoholismus. Der Autor hat dieses Mittel schon mit gutem Erfolg verschrieben.

   

Cimicifuga rubifolia © Peter/Pixelio
Cimicifuga – hilft in Fällen von Depressionen, wo auch Zittern ein auffälliges Symptom ist. Das Delirium tritt nur in milder Form auf, und die Halluzinationen beziehen sich auf kleine Dinge. Der Patient leidet unter ständiger Schlaflosigkeit und körperlicher Unruhe.
   
Strophanthus – wurde ebenfalls erfolgreich eingesetzt.
   
Acidum sulfuricum - Dies ist das Heilmittel bei chronischem Alkoholismus. Es passt zu Alkoholikern in der letzten Phase, die blass, verschrumpelt und kalt sind, und deren Mägen nicht die geringste Nahrungsmenge vertragen. Sie können kein Wasser mehr trinken, es sei denn, dass es stark mit Whisky versetzt ist. Sie sind eilig und hastig in allem, und haben ein ständiges Verlangen nach Kognak. Es ist lange nach Nux vomica angezeigt, vielleicht sogar, nachdem man mit anderen Mitteln immer wieder gescheitert ist. Es passt zum saurem Atem und dem Erbrechen infolge der alkoholbedingten Verdauungsstörungen. Das ständige Verlangen nach Kognak lässt einen an Sulfur, Nux vomica und Arsenicum album denken, die alle ein starkes Bedürfnis nach alkoholischen Getränken haben.
   

Tartarus emeticus, der Brechweinstein – ist oft hilfreich, wenn die Magenschleimhautentzündung mit kaltem Schweiß und Neigung zu Lungenentzündung, wie sie nach übermäßigem Biergenuss auftreten kann, im Vordergrund stehen.

   

Capsicum – die Urtinktur in Zehn-Tropfen-Dosen gegeben stoppt das morgendliche Erbrechen und das intensive Verlangen nach Alkohol bei Trunksucht. Capsicum sinkt in die Magengrube hinunter und regt den Appetit an. Es reduziert die Unruhe und das Zittern und fördert einen ruhigen Schlaf.

   
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Dr. Willis Alonzo Dewey: Zusätzlich zu seiner Arbeit als Herausgeber arbeitete Dr. Dewey mit Boerike zusammen und ist Autor mehrerer Bücher zum Thema Homöopathie: die „Zwölf Gewebemittel“, die „Kernpunkte der Homöopathischen Materia Medica“, „Die Homöopathischen Grundlagen“ und „Praktische Homöopathische Therapie“ (heute als  "Materia Medica in Frage und Antwort", "Homöopathie in Frage und Antwort" und "Homöopathie in der täglichen Praxis" neu aufgelegt).

 

Alkoholismus

Auszug aus: “Praktische Homöopathische Therapie“

 
von Dr. med. Ed. W. A. DEWEY (erschienen 1901)
   

Nux vomica - Nux ist das größte antialkoholische Mittel. Es passt zum Zittern, zur Nervenbeteiligung, zum Kopfweh und zum schlechten Geschmack im Mund. Es entspricht auch dem Delirium tremens, wo jedes kleinste Geräusch Erschrecken hervorruft und das Opfer an keinem Ort mehr Ruhe findet, nachts aufschreckt und grauenvolle Visionen hat. Es ist auch das Mittel für die akuten Folgen einer Sauferei.

Nux sollte schon gegeben werden, während der Patient noch unter Alkohol-Einwirkung steht.

   

 

Hyoscyamus - Wenn Delirium tremens auftritt, ist Hyoscyamus gewöhnlich eins der ersten angezeigten Mittel. Das Delirium dauert an und der Patient ist redselig; für Belladonna ist der Zustand meist nicht entzündlich genug und für Stramonium fehlt der Wahnsinn. Der Puls ist klein und schnell und komprimierbar; die Haut wirkt kalt und feucht; der Patient zittert und greift ständig nach Gegenständen in der Luft. Er leidet unter Verfolgungswahn, und ist sehr verängstigt; er macht Anstalten zu fliehen. Anhaltende Schlaflosigkeit ist eine hervorragende Indikation; Lachanfälle, die mit Weinen abwechseln, können ebenfalls auftreten. Laut Dr. Butler kann sich kein Heilmittel mit Hyoscyamus messen, wenn es darum geht, den Schlaf herbeizuführen; es wird in der Urtinktur gegeben, fünf oder zehn Tropfen auf ein halbes Glas Wasser, halbstündlich ein Teelöffel.

 

Opium - Dies ist ein Mittel, das bei "alten Sündern" indiziert ist, die immer wieder Delirium tremens gehabt haben. Sie zeigen einen ständigen  Ausdruck von Angst und Grauen; sie haben Visionen von Tieren, die überall hinauf springen; sie sehen Geister; ihr Schlaf ist unruhig, der Atmen röchelnd. Es ist besonders in Fällen angezeigt, die einem Schlaganfall ähneln.

   


© Anja Barth/Pixelio

Lachesis - hat Wahnvorstellungen von Schlangen und schrecklichen Gegenständen. Es hat Erstickungsgefühle im Hals, die ihn plötzlich aus dem Schlaf hochfahren lassen.
   

Stramonium – passt zu Gewohnheitstrinkern; es hat Wahnvorstellungen von Tieren, die ihn von überall her angreifen, und er versucht zu fliehen. Das Gesicht von Stramonium ist hellrot, nicht dunkelrot wie bei Opium.

   


© Sabine-Rothenbuecher/Pixelio

Arsenicum album - Sieht Geister, verbunden mit großer Schwäche. Krankheiten entstehen durch Alkoholabusus; die Patienten können nicht ohne ihre gewohnten alkoholischen Getränke leben; große Zittrigkeit und Nervenschwäche.

   


Belladonna

Belladonna - leidet auch unter Delirium mit Wahnvorstellungen von Ratten, Mäusen usw., und Calcium carbonicum desgleichen. Belladonna ist leicht von Opium zu unterscheiden, und Calcium bleibt als ein letzter Ausweg, wenn Belladonna und Stramonium nichts mehr ausrichten. Aconit hat auch schon sehr gute Wirkung bei der akuten Manie des Säuferwahns gezeigt, wenn ebenso wie bei Belladonna der Drang zur Flucht besteht.

   

Ranunculus bulbosus  - Es hat sich gezeigt, dass Ranunculus bulbosus - in der Urtinktur gegeben - bei Delirium tremens-Anfällen eine besonders beruhigende Wirkung hat. Es ist zweifellos eines unserer besten Mittel zur Behandlung des akuten Alkoholismus. Der Autor hat dieses Mittel schon mit gutem Erfolg verschrieben.

   

Cimicifuga rubifolia © Peter/Pixelio
Cimicifuga – hilft in Fällen von Depressionen, wo auch Zittern ein auffälliges Symptom ist. Das Delirium tritt nur in milder Form auf, und die Halluzinationen beziehen sich auf kleine Dinge. Der Patient leidet unter ständiger Schlaflosigkeit und körperlicher Unruhe.
   
Strophanthus – wurde ebenfalls erfolgreich eingesetzt.
   
Acidum sulfuricum - Dies ist das Heilmittel bei chronischem Alkoholismus. Es passt zu Alkoholikern in der letzten Phase, die blass, verschrumpelt und kalt sind, und deren Mägen nicht die geringste Nahrungsmenge vertragen. Sie können kein Wasser mehr trinken, es sei denn, dass es stark mit Whisky versetzt ist. Sie sind eilig und hastig in allem, und haben ein ständiges Verlangen nach Kognak. Es ist lange nach Nux vomica angezeigt, vielleicht sogar, nachdem man mit anderen Mitteln immer wieder gescheitert ist. Es passt zum saurem Atem und dem Erbrechen infolge der alkoholbedingten Verdauungsstörungen. Das ständige Verlangen nach Kognak lässt einen an Sulfur, Nux vomica und Arsenicum album denken, die alle ein starkes Bedürfnis nach alkoholischen Getränken haben.
   

Tartarus emeticus, der Brechweinstein – ist oft hilfreich, wenn die Magenschleimhautentzündung mit kaltem Schweiß und Neigung zu Lungenentzündung, wie sie nach übermäßigem Biergenuss auftreten kann, im Vordergrund stehen.

   

Capsicum – die Urtinktur in Zehn-Tropfen-Dosen gegeben stoppt das morgendliche Erbrechen und das intensive Verlangen nach Alkohol bei Trunksucht. Capsicum sinkt in die Magengrube hinunter und regt den Appetit an. Es reduziert die Unruhe und das Zittern und fördert einen ruhigen Schlaf.

   
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Dr. Willis Alonzo Dewey: Zusätzlich zu seiner Arbeit als Herausgeber arbeitete Dr. Dewey mit Boerike zusammen und ist Autor mehrerer Bücher zum Thema Homöopathie: die „Zwölf Gewebemittel“, die „Kernpunkte der Homöopathischen Materia Medica“, „Die Homöopathischen Grundlagen“ und „Praktische Homöopathische Therapie“ (heute als  "Materia Medica in Frage und Antwort", "Homöopathie in Frage und Antwort" und "Homöopathie in der täglichen Praxis" neu aufgelegt).

 



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