von Thomas P. Peplowskierschienen in Zeitschrift "Der Heilpraktiker" September 2014 |
Erfreulich unamerikanisch -erfreulich gutDas unter dem Titel »Beyond Fiat Earth Medicine« im Jahre 1995 erschienene Buch des amerikanischen Arztes Timothy R. Dooley, liegt nun erstmals als 120 Seiten starkes Paperback in deutscher Sprache vor.
Dooley, der seine medizinische Laufbahn 1978 als Naturopathic Doctor N. D. (vergleichbar mit dem Berufsbild Heilpraktiker) begann und später ein Facharztstudium als M.D. (Medical Doctor) abschloss, möchte mit seinem Buch Patienten und Laien über die Homöopathie aufklären. Schenkt man den positiven Beurteilungen des Buchrückens Glauben, so muss ihm dieses Vorhaben gut gelungen sein und in der Tat, anders als es die etwas reißerisch klingende Überschrift der deutschen Ausgabe vermuten lässt, beeindruckt das Buch durch ausgewogene Thematisierung spezieller Unterschiede und Besonderheiten zwischen Homöopathie und Schulmedizin.
Mithilfe einprägsamer, bildhafter Beschreibungen gelingt es ihm, wichtige Sachverhalte allgemeinverständlich und unterhaltsam zu präsentieren, ohne dabei oberflächlich zu wirken oder in klassische Schwarz-Weiß-Klischees zu verfallen. Die Absicht einer ehrlich gemeinten Aufklärung über die Wirkungsweise, Grenzen und Möglichkeiten Homöopathischer Medizin, fernab religiös/esoterischer Weltanschauungen, ist durch das gesamte Buch hindurch spürbar. Wer bislang noch nie etwas darüber gehört oder gelesen hat, kann sich getrost von ihm leiten lassen. Es wurde von einem Mediziner geschrieben, der Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Behandlungsformen kennt und aus eigener Erfahrung darüber zu berichten weiß. Davon künden seine zahlreichen Schilderungen alltäglicher Praxissituationen. Entgegen dem bei vielen amerikanischen Autorinnen/Autoren anzutreffenden Trend, Bücher im marktschreierischen Stil von: »Zieh dich selbst aus dem Dreck - und wir sagen dir wie es geht« zu verfassen, ist dies ein Buch der leisen Töne, die einen wie von selbst zum Nachdenken anregen. Es vermittelt eine Art authentischer Bescheidenheit, die Leser an die Hand nimmt und ihnen dabei behilflich ist, sich Orientierung auf einem bislang unbekannten Gebiet zu verschaffen.
Ein Buch, das ohne Pathos, ohne Glorifizierung, ohne »Gott ist mit uns!«, dafür aber mit einer Menge einfühlsamem Sachverstand geschrieben wurde. Auf dem Cover ist zu lesen: »Eines der beliebtesten Einführungsbücher zur Homöopathie.« Ob es dies auch hierzulande werden kann bleibt abzuwarten, wäre ihm jedoch zu wünschen. In jedem Fall eine lohnende Empfehlung für alle Patientinnen und Patienten, die mehr über Homöopathische Medizin erfahren möchten. |
