Homöopathische Kindermittel in Wort und Bild von Hölscher-Schenke / Strobel, Rezension

Schön und gut gemacht – pädagogisch wertvoll!

Jeannette Hölscher-Schenke hat eine wunderbare Art zu erzählen, wenn sie ein Mittel beschreibt. Ich würde sagen eine Stilkreuzung zwischen einer quirligen Erzählerin wie Catherine R. Coulter und einem Frank Kusse, der es perfekt versteht, einen Charakter glaubhaft zu platzieren und zu skizzieren: so realistisch, als wäre es mein Nachbar.

Der homogene Aufbau des Buches macht das Nachschlagen in „homöopathische Kindermittel in Wort und Bild“ effizient und angenehm. Jedem der 60 Mittel sind vier Seiten gewidmet, die jeweils in drei Abschnitte aufgeteilt sind:
1 – Die sehr schönen Illustrationen von Eva Strobel nehmen etwa die Hälfte des Platzes ein. Die dargestellten Situationen drücken sehr deutlich einen Aspekt des Mittels aus, ebenso wie die damit verbundene Atmosphäre.
2 – Auf der ersten Seite wird das Profil einer Persönlichkeit bzw. eines Mittels in seinem Kontext beschrieben. Anhand der beschriebenen Geschichte lässt sich die Besonderheit des Mittels gut erfassen.
3 – Zur Ergänzung dieser Materia Medica sind auf der vierten Seite die wichtigsten Beschwerden aufgeführt, die mit diesen Mitteln bereits erfolgreich behandelt wurden.

Die Symbole für Verschlechterung und Verbesserung treten so deutlich hervor (Richtung/Farbe), dass sie als Musterbeispiel gelten dürfen, wie man erfolgreich eine breiter gefächerte Leserschaft ansprechen kann. Typografie, Kennzeichnung und Farbe sind gut abgestimmt. Verwendungshinweise, Repertorium, Glossar und Index der Erkrankungen ermöglichen einen schnellen Wechsel von einem Mittel zum anderen, sehr zur Freude jener, die gern ein wenig weitersuchen.

Für Eltern, die sich gerne Zeit nehmen, um mit kleineren Kindern zu lesen und zu entdecken, ist dieses Buch ein sehr sinnvolles Geschenk. Für Lernende bietet es einen Einstieg, der an die Lektüre der Klassiker* heranführt: – mit Bildern, Farben und einem Gefühl für die Mittel. Homöopathen freuen sich über eine erfrischende und dynamische Wiederbelebung bestimmter Mittelbilder. Und sie können ihrer Umgebung verschmitzt Denkanstöße vermitteln, indem sie dieses Buch in der Leihbücherei des Viertels platzieren.

* Die wichtigen, kleinen und großen, Werke der Vergangenheit – bisweilen schwer verdaulich, aber als Handwerkszeug unverzichtbar.