Was sind Schüßler-Salze? - Wirkweise und das richtige Salz identifizieren
von Jannyn Sass
Wie wirken die mineralischen Verbindungen und wie lässt sich das richtige Salz identifizieren?
Hier kommen Sie zum Artikel "Was sind Schüßler-Salze? - Die 12 Mineralsalze"
„Krankheiten entstehen durch den Mangel an bestimmten lebenswichtigen Mineralien. Durch Zuführen der fehlenden Stoffe tritt Heilung ein.«
Wie kann man dynamisierte, mineralische Mittel für alltägliche Gesundheitsbeschwerden geben, ohne ein kompliziertes homöopathisches Repertorium im Kopf zu haben? Diese Frage stellte sich der Arzt und Homöopath Wilhelm Schüßler bereits im 19. Jahrhundert. Er suchte nach Möglichkeiten, um seinen Patienten alltagstaugliche, einfacheMöglichkeiten zur Selbsthilfe an die Hand zu geben. Schüßler orientierte sich mit seiner Arbeit an den Entdeckungen des des niederländischen Arztes, Physiologen und Philosophen Jacob Moleschott, der erstmals die These formulierte, dass der Mensch nicht nur aus Blut und Säften bestehe, sondern auch aus anorganischen Stoffen, den Mineralen. Diese Minerale müssen dem Körper zur Erhaltung der Gesundheit zugeführt werden.
“Gesund bleiben kann der Mensch nur, wenn er die nötigen Mineralstoffe in der erforderlichen Menge und im richtigen Verhältnis besitzt.”
Jacob Moleschott
Abbildung 1:
Schüßler-Salze sind Mineralsalze in homöopathischer Dosierung (Potenzierung).
Was steckt hinter Wilhelm Schüßlers Theorie?
Wilhelm Schüßler entwickelte die Theorie, dass Krankheiten durch Ungleichgewichte oder Mängel an bestimmten Mineralsalzen in den Körperzellen entstehen können. Er war auch der Ansicht, dass die Einnahme dieser Mineralsalze in stark verdünnter Form (homöopathisch potenziert) das Gleichgewicht wiederherstellen und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren könne.
Schüßler-Salze sollen die Funktion der Zellen unterstützen, indem sie die Aufnahme und Verwertung von Mineralstoffen im Körper verbessern. Da sie in homöopathischen Potenzen (meist D6 oder D12) vorliegen, sind sie stark verdünnt und sollen so auf sanfte Weise regulierend wirken, ohne die Zellen zu überfordern.
Die wichtigsten Schüßler-Salze im Überblick
Schüßler konnte in seinen Forschungsarbeiten insgesamt zwölf mineralische Verbindungen herauskristallisieren, die er für die Behandlung von Erkrankungen als enorm wichtig erachtete. Diese Salze sind vornehmlich in den jeweiligen Organen und Geweben zu finden.
Es gibt insgesamt zwölf Basissalze, die auch als „Funktionsmittel“ bekannt sind:
- Calcium fluoratum (Nr. 1) – wichtig für das Bindegewebe, die Haut und die Knochen. Das Mineral für die Elastizität von Gewebe und Knochen. Es kräftigt zudem den Zahnschmelz und unterstützt bei depressiven Stimmungen
- Calcium phosphoricum (Nr. 2) – spielt eine Rolle im Knochenstoffwechsel und bei der Blutbildung. Unterstützt das Wachstum und die Reparatur von Knochen und Zähnen.
- Ferrum phosphoricum (Nr. 3) – wichtig für das Immunsystem und bei entzündlichen Prozessen.
- Kalium chloratum (Nr. 4) – trägt zur Gesundheit der Schleimhäute bei und hemmt Entzündungsprozesse. Unterstützt die Schleimhäute und das Drüsensystem.
- Kalium phosphoricum (Nr. 5) – wichtig für das Nervensystem und die Muskeln. Fördert die Nerven- und Muskelaktivität.
- Kalium sulfuricum (Nr. 6) – unterstützt die Entgiftung und das Ausscheiden von Stoffwechselprodukten.
- Magnesium phosphoricum (Nr. 7) – bekannt als „Heiße Sieben“, hilfreich bei Krämpfen und Schmerzen. Wirkt entspannend auf die Muskulatur und lindert Krämpfe.
- Natrium chloratum (Nr. 8) – reguliert den Flüssigkeitshaushalt im Körper.
- Natrium phosphoricum (Nr. 9) – hilft bei der Regulation des Säure-Basen-Haushalts. Unterstützt den Fettstoffwechsel und hilft bei der Entsäuerung.
- Natrium sulfuricum (Nr. 10) – unterstützt die Entgiftung und Ausscheidung. Regt die Leberfunktion und die Ausscheidung von Giftstoffen an, auch bekannt als Glaubersalz.
- Silicea (Nr. 11) – wichtig für Haut, Haare, Nägel und das Bindegewebe.
- Calcium sulfuricum (Nr. 12) – fördert die Ausscheidung von Giftstoffen. Unterstützt die Heilung von Eiterungen und Hauterkrankungen.
Abbildung 2:
Es gibt verschiedene Ansätze zur Erklärung des Wirkprinzips der Schüßler-Salze. Einer beruht darauf, dass jedes Salz eine individuelle Frequenz hat.
Anwendungsgebiete
Schüßler-Salze werden bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, darunter:
- Hautprobleme
- Infektionskrankheiten
- Verdauungsbeschwerden
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Stress und Nervosität
- Stärkung des Immunsystems
Wie lässt sich die Wirkung der Schüßler-Salze begründen?
Wissenschaftliche Studien zu den Schüßler-Salzen sind rar gesät. Es bleibt eine Erfahrungsmedizin. Eine der wenigen Studien - eine Laborstudie aus Italien - untersuchte Schüßler-Salze in den homöopathischen Potenzen D6 und D12. Getestet wurden Calcium fluoratum D6/D12, Magnesium phosphoricum D6/D12 und Silicea D6/D12 als Komplexmittel bei Osteoporose. Es konnte gezeigt werden, dass die Knochenbildung wieder angeregt und zugleich das Calcium besser in die Knochen eingelagert wurde. [1]
Empirisch betrachtet waren die mineralischen Komplexe schon zu Schüßlers Zeiten ein großer Erfolg. Wie lässt sich das erklären? Schüßler leitete sich die Wirkung der Salze im Körper aus seinem Wissen um die Homöopathie, seinen Erfahrungen als Arzt und dem Einfluss von zeitgenössischen Wissenschaftlern wie Moleschott, Virchow und von Liebig ab und formulierte die sogenannten Lehrsätze nach Schüßler:
- Krankheiten beruhen auf einem Mangel an essenziellen Mineralstoffen in der Zelle.
- Werden die fehlenden Mineralsalze zugeführt, kann Heilung eintreten.
- Mineralstoffe dürfen nur in äußerst geringen Mengen zugeführt werden.
- Die fehlenden Stoffe müssen in Verdünnung erfolgen, sodass der Übertritt des Salzes unmittelbar durch die Schleimhäute in der Mundhöhle direkt ins Blut erfolgen kann.
Zusammengefasst begründet Schüßler selbst den Wirkansatz der Salze damit, dass jede Zelle einen bestimmten Anteil an Mineralstoffen braucht, um die lebenswichtigen Vorgänge in den Zellen optimal zu steuern. Elektrolyte wie Natrium und Kalium sind beispielsweise wichtig für die Aufrechterhaltung des
Flüssigkeitshaushaltes in den Zellen und im gesamten Körper. Die beiden Mineralsalze regulieren den Wasserhaushalt und sorgen dafür, dass die Zellen ihre normale Funktion ausüben können. Calcium und Magnesium hingegen spielen eher eine Schlüsselrolle bei der Muskelkontraktion und -entspannung, sie verhindern Krämpfe oder Muskelschwäche.
Ein neuerer und weniger bekannter Wirkansatz zu den Schüßler-Salzen geht davon aus, dass jedes Salz eine spezifische, ureigene Frequenz besitzt und über diese Schwingung Einfluss auf Zellen und Organe nehmen kann. Wie jedes andere Molekül ist ein Salzmolekül permanent in Bewegung und erzeugt dadurch elektromagnetische Wellen. Die dadurch entstehenden Schwingungen sind messbar und direkt nachweisbar.
Wenn natürliche Schwingungen, so wie sie in einem gesunden Körper vorkommen, auf einen kranken Körper übertragen werden, kann man diesen gezielt stärken. Dies konnten die Ärztin Dr. Barbara Hendel und der Physiker Peter Ferreira mit ihren Untersuchungen zeigen. [2]
Abbildung 3:
Durch verschiedene Verfahren gelangt man zur richtigen Mittelwahl.
Das richtige Schüßler-Salz für die Selbstanwendung finden
Auch wenn man für die Schüßler-Salze nicht unzählige Mittel kennen muss, so ist es dennoch wichtig, das richtige Mittel für die jeweilige Problematik zu kennen. Um herauszufinden, welches Mittel wann passt, gibt es verschiedene Wege:
anhand der vorliegenden Symptomatik, Antlitz- und Signaturendiagnose, alphabetische Nachschlagewerke, Zungendiagnostik .
Mittelwahl anhand der Symptomatik
Zunächst ist es oft eine Erkrankung oder auch ein Leitsymptom im Alltag, die im Vordergrund steht und die zur richtigen Mittelwahl führt. Jedem Salz sind verschiedene Symptomatiken zugeordnet.
Ob Darmkolik, Durchfall, Depression, Drüsenschwellung: Die Autorin und Heilpraktikerin Rosina Sonnenschmidt unterscheidet zwischen verschiedenen Konstitutionstypen, die unterschiedliche Salze benötigen. So braucht zum Beispiel die blasse Konstitution andere Mittel als die lymphatische, die rachitische, die skrofulöse, die rheumatisch-gichtige, die tuberkulöse oder die nervöse Konstitution. Während es beispielsweise bei einer rachitischen Konstitution oft um die Salze Calcium fluoratum, Calcium phosphoricum und Silicea geht, sind Calcium carbonicum, Calcium phosphoricum und Silicea vorwiegend bei einer skrofulösen Konstitution angezeigt. [3]
Antlitz- und Signaturendiagnose
Weit verbreitet ist auch die Antlitz- und Signaturen-Diagnose. Das bedeutet, dass anhand bestimmter Zeichen am Körper Rückschlüsse auf das passende Mineralsalz gezogen werden kann.
Dazu gehören Hautveränderungen (Beschaffenheit, Farbe, Struktur, Falten und Trockenheit), aber auch Veränderungen an Haaren und Nägeln. Sie zeigen an, welche Mineralstoffe fehlen. Mithilfe der Antlitzdiagnose lassen sich fehlende Mineralsalze quasi direkt aus dem Gesicht ablesen.
Die beliebte Autorin Rosina Sonnenschmidt beschreibt die Merkmale der Antlitzdiagnose wie folgt:
Es gibt vier sogenannte Rötemittel, d. h. sie werden roten Ohren, roten Bäckchen, Couperose auf den Wangen (rote Äderchen) oder auch bei einem milchig-roten Schleier auf den Augenlidern zugeordnet. Weiter gibt es fünf Glanzmittel. Dazu gehören Glanz auf den Augenlidern, Politurglanz bei Glatze bzw. im Gesicht, Fettglanz im Gesicht, Gelatineglanz auf den Augenlidern, Wachsglanz im Gesicht und auf der Nase. Dann entscheiden die drei blassen Gesichter mit über das auszuwählende Mittel. Dazu gehören das Gips-weiße Gesicht, eine milchig-weiße Augenpartie und das aschgraue Gesicht. Zu den drei Faltenzeichen gehören senkrechte Falten vor dem Ohr oder auf der Wange, tiefe Lachfalten oder Würfelfalten unter dem Auge.
Es gibt zudem noch weitere Zeichen z. B. an den Zähnen, den Ohren und auch Farbzeichen um den Mund bzw. die Nase, die ausschlaggebend für spezifische Mineralsalze sind. Welche Mittel zu den jeweiligen Zeichen zugeordnet werden, erörtert Rosina Sonnenschmidt in ihrem Buch Die Schüßler-Therapie mit 36 Mineralsalzen Sie bezieht sich auf mittlerweile 36 Schüßler-Salze als Erweiterung zu den ursprünglichen zwölf von Wilhelm Schüßler.
Zungendiagnose
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird die Zungendiagnose neben der Pulsdiagnose verwendet, um Syndrome zu erkennen. Dazu zählen beispielsweise Leere und Füllezustände, Feuchtigkeitsmuster oder Hitzezustände, die anhand ihrer Topografie, also der Lage auf der Zunge, auf das jeweilige Organ hindeuten.
Diese altbewährte Diagnosemethode aus der Chinesischen Medizin kombiniert die Autorin Sigrid Molineus mit den Schüßler-Salzen. In ihrem Buch Zungendiagnose und Schüßler-Salze beschreibt die Heilpraktikerin, welche Schüßler-Salze bei welchen Syndromen nach der TCM eingesetzt werden können.
So bedeutet beispielsweise eine blasse, feuchte, nasse Zunge in der TCM einen Mangel an Energie oder Yang Verdauungsschwäche mit Kälte einhergehend. Hier empfehlen sich Kalium chloratum sowie Ferrum phosphoricum.
Fazit
Die Schüßler-Salze bieten eine hervorragende Möglichkeit der Selbstbehandlung. Sie unterstützen bei vielen Alltagsbeschwerden und verhindern, dass man bei jeder Kleinigkeit zu Medikamenten greifen muss. Dennoch sollte man im Bewusstsein haben, dass die Angemessenheit eine zentrale Rolle spielt. Einen Diabetes, eine Bauchfellentzündung oder eine Krebserkrankung - um nur einige ernsthafte Erkrankungen zu nennen - ausschließlich mit Schüßler-Salzen zu behandeln, könnte sich als schwerwiegender bis lebensgefährlicher Fehler erweisen.
Buchempfehlungen
- Die Schüßler-Therapie mit 36 Mineralsalzen. Rosina Sonnenschmidt
- Die neue Schüßler-Hausapotheke. Rosina Sonnenschmidt
- Das große Schüßler Repertorium. S. R. Phatak
- Zungendiagnose und Schüßler-Salze. Sigrid Molineus
- Antlitzdiagnostik nach Dr. Schüßler. Peter Emmrich
Weitere Artikel zum Thema:
Disclaimer
Die Behandlung mit Schüßler-Salzen sollte immer in ein gesamtheitliches Therapiekonzept eingebunden werden, damit die Lebenssalze ihre Wirkung optimal entfalten können.
Dieser Artikel ersetzt nicht die Behandlung durch einen qualifizierten Therapeuten. Die Grundlage dieses Beitrags bilden Studien und aktuelle Literatur. Er darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden. Besprechen Sie ggf. Ihre Inspirationen aus diesem Artikel mit einem Therapeuten Ihres Vertrauens.
Quellen:
[1] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1065699598903122
[2] Vgl. Barbara Hendel, Peter Ferreira. Wasser und Salz, Urquell des Lebens. ina Verlag, 2001
[3] https://www.narayana-verlag.de/Die-neue-Schuessler-Hausapotheke-Rosina-Sonnenschmidt/b11301
Was sind Schüßler-Salze? - Wirkweise und das richtige Salz identifizierenvon Jannyn Sass Wie wirken die mineralischen Verbindungen und wie lässt sich das richtige Salz identifizieren? Hier kommen Sie zum Artikel "Was sind Schüßler-Salze? - Die 12 Mineralsalze" „Krankheiten entstehen durch den Mangel an bestimmten lebenswichtigen Mineralien. Durch Zuführen der fehlenden Stoffe tritt Heilung ein.« Wie kann man dynamisierte, mineralische Mittel für alltägliche Gesundheitsbeschwerden geben, ohne ein kompliziertes homöopathisches Repertorium im Kopf zu haben? Diese Frage stellte sich der Arzt und Homöopath Wilhelm Schüßler bereits im 19. Jahrhundert. Er suchte nach Möglichkeiten, um seinen Patienten alltagstaugliche, einfacheMöglichkeiten zur Selbsthilfe an die Hand zu geben. Schüßler orientierte sich mit seiner Arbeit an den Entdeckungen des des niederländischen Arztes, Physiologen und Philosophen Jacob Moleschott, der erstmals die These formulierte, dass der Mensch nicht nur aus Blut und Säften bestehe, sondern auch aus anorganischen Stoffen, den Mineralen. Diese Minerale müssen dem Körper zur Erhaltung der Gesundheit zugeführt werden. “Gesund bleiben kann der Mensch nur, wenn er die nötigen Mineralstoffe in der erforderlichen Menge und im richtigen Verhältnis besitzt.” Jacob Moleschott Abbildung 1: Was steckt hinter Wilhelm Schüßlers Theorie?Wilhelm Schüßler entwickelte die Theorie, dass Krankheiten durch Ungleichgewichte oder Mängel an bestimmten Mineralsalzen in den Körperzellen entstehen können. Er war auch der Ansicht, dass die Einnahme dieser Mineralsalze in stark verdünnter Form (homöopathisch potenziert) das Gleichgewicht wiederherstellen und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren könne. Schüßler-Salze sollen die Funktion der Zellen unterstützen, indem sie die Aufnahme und Verwertung von Mineralstoffen im Körper verbessern. Da sie in homöopathischen Potenzen (meist D6 oder D12) vorliegen, sind sie stark verdünnt und sollen so auf sanfte Weise regulierend wirken, ohne die Zellen zu überfordern. Die wichtigsten Schüßler-Salze im ÜberblickSchüßler konnte in seinen Forschungsarbeiten insgesamt zwölf mineralische Verbindungen herauskristallisieren, die er für die Behandlung von Erkrankungen als enorm wichtig erachtete. Diese Salze sind vornehmlich in den jeweiligen Organen und Geweben zu finden. Es gibt insgesamt zwölf Basissalze, die auch als „Funktionsmittel“ bekannt sind:
Abbildung 2: AnwendungsgebieteSchüßler-Salze werden bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, darunter:
Wie lässt sich die Wirkung der Schüßler-Salze begründen?Wissenschaftliche Studien zu den Schüßler-Salzen sind rar gesät. Es bleibt eine Erfahrungsmedizin. Eine der wenigen Studien - eine Laborstudie aus Italien - untersuchte Schüßler-Salze in den homöopathischen Potenzen D6 und D12. Getestet wurden Calcium fluoratum D6/D12, Magnesium phosphoricum D6/D12 und Silicea D6/D12 als Komplexmittel bei Osteoporose. Es konnte gezeigt werden, dass die Knochenbildung wieder angeregt und zugleich das Calcium besser in die Knochen eingelagert wurde. [1] Empirisch betrachtet waren die mineralischen Komplexe schon zu Schüßlers Zeiten ein großer Erfolg. Wie lässt sich das erklären? Schüßler leitete sich die Wirkung der Salze im Körper aus seinem Wissen um die Homöopathie, seinen Erfahrungen als Arzt und dem Einfluss von zeitgenössischen Wissenschaftlern wie Moleschott, Virchow und von Liebig ab und formulierte die sogenannten Lehrsätze nach Schüßler:
Zusammengefasst begründet Schüßler selbst den Wirkansatz der Salze damit, dass jede Zelle einen bestimmten Anteil an Mineralstoffen braucht, um die lebenswichtigen Vorgänge in den Zellen optimal zu steuern. Elektrolyte wie Natrium und Kalium sind beispielsweise wichtig für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushaltes in den Zellen und im gesamten Körper. Die beiden Mineralsalze regulieren den Wasserhaushalt und sorgen dafür, dass die Zellen ihre normale Funktion ausüben können. Calcium und Magnesium hingegen spielen eher eine Schlüsselrolle bei der Muskelkontraktion und -entspannung, sie verhindern Krämpfe oder Muskelschwäche. Ein neuerer und weniger bekannter Wirkansatz zu den Schüßler-Salzen geht davon aus, dass jedes Salz eine spezifische, ureigene Frequenz besitzt und über diese Schwingung Einfluss auf Zellen und Organe nehmen kann. Wie jedes andere Molekül ist ein Salzmolekül permanent in Bewegung und erzeugt dadurch elektromagnetische Wellen. Die dadurch entstehenden Schwingungen sind messbar und direkt nachweisbar. Wenn natürliche Schwingungen, so wie sie in einem gesunden Körper vorkommen, auf einen kranken Körper übertragen werden, kann man diesen gezielt stärken. Dies konnten die Ärztin Dr. Barbara Hendel und der Physiker Peter Ferreira mit ihren Untersuchungen zeigen. [2] Abbildung 3: Das richtige Schüßler-Salz für die Selbstanwendung findenAuch wenn man für die Schüßler-Salze nicht unzählige Mittel kennen muss, so ist es dennoch wichtig, das richtige Mittel für die jeweilige Problematik zu kennen. Um herauszufinden, welches Mittel wann passt, gibt es verschiedene Wege: anhand der vorliegenden Symptomatik, Antlitz- und Signaturendiagnose, alphabetische Nachschlagewerke, Zungendiagnostik . Mittelwahl anhand der Symptomatik Ob Darmkolik, Durchfall, Depression, Drüsenschwellung: Die Autorin und Heilpraktikerin Rosina Sonnenschmidt unterscheidet zwischen verschiedenen Konstitutionstypen, die unterschiedliche Salze benötigen. So braucht zum Beispiel die blasse Konstitution andere Mittel als die lymphatische, die rachitische, die skrofulöse, die rheumatisch-gichtige, die tuberkulöse oder die nervöse Konstitution. Während es beispielsweise bei einer rachitischen Konstitution oft um die Salze Calcium fluoratum, Calcium phosphoricum und Silicea geht, sind Calcium carbonicum, Calcium phosphoricum und Silicea vorwiegend bei einer skrofulösen Konstitution angezeigt. [3] Antlitz- und Signaturendiagnose Dazu gehören Hautveränderungen (Beschaffenheit, Farbe, Struktur, Falten und Trockenheit), aber auch Veränderungen an Haaren und Nägeln. Sie zeigen an, welche Mineralstoffe fehlen. Mithilfe der Antlitzdiagnose lassen sich fehlende Mineralsalze quasi direkt aus dem Gesicht ablesen. Die beliebte Autorin Rosina Sonnenschmidt beschreibt die Merkmale der Antlitzdiagnose wie folgt: Es gibt vier sogenannte Rötemittel, d. h. sie werden roten Ohren, roten Bäckchen, Couperose auf den Wangen (rote Äderchen) oder auch bei einem milchig-roten Schleier auf den Augenlidern zugeordnet. Weiter gibt es fünf Glanzmittel. Dazu gehören Glanz auf den Augenlidern, Politurglanz bei Glatze bzw. im Gesicht, Fettglanz im Gesicht, Gelatineglanz auf den Augenlidern, Wachsglanz im Gesicht und auf der Nase. Dann entscheiden die drei blassen Gesichter mit über das auszuwählende Mittel. Dazu gehören das Gips-weiße Gesicht, eine milchig-weiße Augenpartie und das aschgraue Gesicht. Zu den drei Faltenzeichen gehören senkrechte Falten vor dem Ohr oder auf der Wange, tiefe Lachfalten oder Würfelfalten unter dem Auge. Es gibt zudem noch weitere Zeichen z. B. an den Zähnen, den Ohren und auch Farbzeichen um den Mund bzw. die Nase, die ausschlaggebend für spezifische Mineralsalze sind. Welche Mittel zu den jeweiligen Zeichen zugeordnet werden, erörtert Rosina Sonnenschmidt in ihrem Buch Die Schüßler-Therapie mit 36 Mineralsalzen Sie bezieht sich auf mittlerweile 36 Schüßler-Salze als Erweiterung zu den ursprünglichen zwölf von Wilhelm Schüßler. Zungendiagnose In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird die Zungendiagnose neben der Pulsdiagnose verwendet, um Syndrome zu erkennen. Dazu zählen beispielsweise Leere und Füllezustände, Feuchtigkeitsmuster oder Hitzezustände, die anhand ihrer Topografie, also der Lage auf der Zunge, auf das jeweilige Organ hindeuten. Diese altbewährte Diagnosemethode aus der Chinesischen Medizin kombiniert die Autorin Sigrid Molineus mit den Schüßler-Salzen. In ihrem Buch Zungendiagnose und Schüßler-Salze beschreibt die Heilpraktikerin, welche Schüßler-Salze bei welchen Syndromen nach der TCM eingesetzt werden können. So bedeutet beispielsweise eine blasse, feuchte, nasse Zunge in der TCM einen Mangel an Energie oder Yang Verdauungsschwäche mit Kälte einhergehend. Hier empfehlen sich Kalium chloratum sowie Ferrum phosphoricum.
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