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Hormone - Spektrum Homöopathie 01/2019
Zyklus, Fruchtbarkeit, Wechseljahre
Die weiblichen Hormone regeln in einem fein abgestimmten Zusammenspiel Zyklus, Fruchtbarkeit, Schwangerschaft, Geburt und Wechseljahre. Das aktuelle SPEKTRUM beschäftigt sich mit den Störungen im weiblichen Hormonsystem. Chemische Substanzen mit hormonartiger Wirkung beeinflussen zunehmend Umwelt, Pflanzen, Tiere und Menschen, speziell deren Fortpflanzungsorgane. Mädchen bekommen immer früher ihre Menarche oder sie bleibt aus; Post-Pill-Syndrom, Endometriose, polyzystische Ovarien und Tumore im Genitalbereich nehmen zu, die Fruchtbarkeit nimmt deutlich ab.
Ein Schwerpunkt im aktuellen SPEKTRUM liegt deshalb in der homöopathischen Behandlung bei unerfülltem Kinderwunsch. In ihren Artikeln aus der Praxis zeigen unsere AutorInnen an ihren Fällen homöopathische Behandlungsweisen auf, die zum Babyglück führen konnten.
In der Zusammenschau der Beiträge in SPEKTRUM zeigt sich, dass für Störungen der weiblichen Fruchtbarkeit bestimmte Arzneigruppen in den Vordergrund rücken: Das sind z.B. die noch wenig bekannten Sarkoden, wie sie uns die österreichische Ärztin Christina Ari und die indischen Kollegen der „The other Song Academy“ in Mumbay vorstellen, oder die Milchmittel, die bei Ose Hein mit Lac lupinum und Sally Williams mit Lac delphinum über Wortwahl und Vitalempfindung gefunden wurden. Viktoria Bordrogi macht uns mit der noch unbekannten Mittelgruppe der Fischarzneien bekannt, die einen großen Bezug zur Fruchtbarkeit haben. Martin Jakob und Vasudha Vij betrachten Hormon- und Regulationsstörungen in ihren Praxen aus der Perspektive der Entwicklungsstufen im Pflanzenreich nach Jan Scholten und Michal Yakir. Individuell auf die psychische Verfassung der Frauen verschreiben und behandeln u.a. Maria Klompé, Nonna Reschke und Andrea Stadler mit gut bekannten Polychresten. Und Ute Bullemer bringt ihre Patientinnen wieder ins hormonelle Gleichgewicht mit Cyclamen, einem sogenannten kleinen Mittel.
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Das Infekt-Spektrum ist eines der besten Hefte, die ich erinnere. So viele schlüssige Zugänge zum Mittel, alles von kompetenten Autoren geschrieben, so viele gute Facetten gibt es sonst nirgends in einer Zeitschrift. Jeder Artikel ist schlüssig und aufschlussreich.
Besonders gefallen haben mir die Tipps der erfahrenen Ute Bullemer, die ich bisher nicht kannte; ich werde an Anantherum denken bei der häufigen Portioerosion; Erodium ist übrigens auch öfters gut.
Heiner Freis Methode ist schlüssig dargestellt, bei uns längst dankbare Ergänzung des Alltags.
Super fand ich die Darstellung von T. Curtis über die Zitterpappel, die sie sehr schön schildert und durch Fälle belegt, die dann auch durch die Pflanzentheorie erklärbar sind: tolle Arbeit.
D. Payrhuber hat auch sehr schöne Fälle, vor allem die beiden Helleborus Fälle.
Auch Rajan Sankarans Pulsatilla Fall deckt sich mit unseren besten Puls-Fällen, sie sind nämlich nicht nur so sanft wie immer behauptet wird: diese Eigenschaft ist ein Teil des Bildes und entspricht Stadium 2. Die Tatsache, dass die Patientin empört einen Rikshafahrer ohrfeigte, fand ich interessant, denn es stimmt: die Ranunculaceae sind alle mehr oder weniger schnell empört und so gereizt, dass sie auch zuschlagen könn(t)en, wie man es von Staph kennt. Auch das innere oder äußere Zittern oder Beben gehört zu allen Ranunceln.
Franz Swoboda hat mich mit seinem ausgezeichneten Artikel sehr zum Lachen gebracht. Ergänzend wäre zu sagen, dass die Quintessenz seiner „Epidemie“ auch in Jan Scholtens Elementen beschrieben wird: Ant-t hilft praktisch in allen Fällen von chronischer Bronchitis mehr oder weniger (das hat er sonst von keinem Mittel so behauptet, und es stimmt), aber es heilt nicht. Vor allem seine neue Beobachtung der Mycoplasmennosode als Pendant ist sehr interessant.
Dann der Choleraartikel: einfach Super, das beste was ich über die Cholera bisher gelesen habe. Gerade die gute Widerlegung, dass nur das Meiden von Aderlässen und die (geringe) Flüssigkeitszufuhr der einzige Grund für die unbestreitbare Überlegenheit der damaligen homöopathischen Behandlungen sei, fand ich sehr schlüssig.
Dann die Iquilai Studie: wo findet man so was heute? Erstklassig.
Selbst Kate Birchs Birkentrunk für alle Impfprobleme fand ich interessant, auch wenn man sagen muss, dass man es sich auch selbst unnötig schwer machen kann durch zu viele theoretische Erwägungen. Man versteht zumindest, warum so alles in einen Trank gepackt werden muss. Immerhin ein schöner Fall.
Die Mollusken von Fr. Schuller-Schreib sind auch lohnenswert. In diesem Zusammenhang auch der Calc-Fall von K Adal.
Dann auch der Hinweis auf den Index am Schluss: ein Super-Heft. weiterlesen ...