Borax – zwei Kinder mit auffälligem Sozialverhalten

Von Maarten Wouters

Fallbeispiel 1

Ein 16-jähriges Mädchen.

Vordergründig wird der Termin bei mir vereinbart, weil sich das Mädchen beim Sport das Knie verdreht hat, dieses ist geschwollen. Die Eltern machen sich jedoch größere Sorgen um das Sozialverhalten ihrer Tochter.

Zu Hause verhält sie sich ganz normal, sie ist lebhaft und erzählt viel. Aber sobald sie außerhalb des Familienkreises agieren soll, verschließt sie sich. Sie hat keine Freunde, weil sie den Kontakt zu anderen nicht halten kann. Wenn sich jemand bei ihr meldet, kann sie nicht zurückrufen, geschweige denn, sich für ein Treffen verabreden.

Mit oberflächlichen Kontakten kann sie relativ gut umgehen, aber sobald es persönlich oder enger wird, scheint sie es nicht zu verstehen und versucht, sich der Situation zu entziehen. Sie lügt auch, um engen Kontakt zu vermeiden und tut alles, um sich nicht zeigen oder etwas von sich preisgeben zu müssen. Enge Freundschaften können so unmöglich zustande kommen und sie ist zunehmend isoliert. In der Schule wird sie gemobbt und möchte deswegen auch nicht mehr dorthin gehen. Sie hat spät Sprechen gelernt, hat Defizite im kognitiven Bereich und besucht eine Förderschule.

Schwimmen ist ihre große Leidenschaft. Sie ist eine begabte Schwimmerin und könnte auch an Wettkämpfen teilnehmen. Seit einem Jahr hat sie allerdings einen Trainer, der sie alles andere als fördert. Sie erzählt, dass sie von ihrem Trainer angeschrien wird und dass sie glaubt, sie sei die einzige, die er anschreit. Sie kann Schreien nicht ausstehen. Früher hat sie fast jeden Tag trainiert, heute geht sie nur noch zweimal in der Woche zum Schwimmen und möchte eigentlich ganz aufhören. Ihre Kondition und ihre Leistungen haben entsprechend nachgelassen. Sie behauptet, dass ihr das alles nichts ausmacht, was aber nicht stimmt. Sie traut sich nicht, offenen zuzugeben, was los ist, obwohl sie gerne einen neuen Trainer hätte. Durch das Schwimmen ist ihr Knie nun auch angeschwollen und gerötet, es schmerzt ziemlich. Wegen des schwierigen Sozialverhaltens ihrer Tochter wollten die Eltern eigentlich schon lange einen Homöopathen aufsuchen und nehmen das geschwollene Knie nun als Anlass für eine Behandlung. Ihre Tochter mussten sie für den Termin überreden.

In letzter Zeit fühlt sich das Mädchen sehr müde. Oft schläft sie nachmittags um 16 Uhr auf dem Sofa ein. Sie geht um 21:30 Uhr schlafen und wacht aber trotz ihrer Müdigkeit nachts um 1:30 Uhr wieder auf (meist wird sie durch den Husten ihres Vaters gestört). Sie schläft gegen 3:30 Uhr wieder ein und startet am nächsten Morgen ganz erschöpft in den Tag.

Während der Schwangerschaft musste sich die Mutter häufigen Untersuchungen beim Frauenarzt unterziehen, ein Grund dafür wurde ihr aber nie genannt. Kurz vor der Geburt wurde der Mutter dann vom Frauenarzt mitgeteilt, dass der Rücken ihres ungeborenen Kindes geschlossen sei. Er schien sehr erleichtert. Zwei Tage nach der Entbindung hatte die Mutter Blutungen und es kam zur Todgeburt eines zweiten Kindes. Der Fötus war wohl schon länger tot gewesen.

Analyse

Hier handelt es sich ganz offensichtlich um ein Mädchen mit einer ernsten Entwicklungsstörung, klar zu erkennen an der verzögerten Reife der Wirbelsäule, der verlangsamten Sprachentwicklung und den kognitiven Schwierigkeiten. Unter Berücksichtigung des mangelnden Selbstvertrauens des Mädchens und ihre Furcht vor fremden Situationen, würden wir an dieser Stelle wahrscheinlich Baryta, Nat mur oder Silicea verordnen. Weil sie aber nicht in der Lage war, eine tiefere Beziehung mit ihrem Umfeld einzugehen, was auf Stadium 3 des Periodensystems hindeutet, dachte ich an die Mittel Borax und Bor. Bor wirkt sich auf die frühe Entwicklung, auf das Wachstum und die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen aus, was in diesem Fall die Mittelwahl bestätigte. Die Kombination von Bor und dem verwandten Natrium (ihre Schwierigkeiten mit der Kontaktaufnahme ließen ein Natrium-Muster erkennen) veranlassten mich, ihr Borax zu verschreiben.

Reaktion

Schon ziemlich früh – in den ersten zwei Wochen nach Einnahme des Mittels – hat sie einen deutlichen Energieschub: Sie ist nicht mehr müde und schläft gut. Einen Monat später beschreibt die Mutter ihre Tochter als anderen Menschen: Sie geht gerne in die Schule, weil sie dort nicht mehr gemobbt wird. Sie wird kontaktfreudiger, verabredet sich mit Freunden, scheint sich mit ihnen auch wohl zu fühlen und geht zum ersten Mal in ihrem Leben an Wochenenden aus. Sie öffnet sich jetzt auch mehr und zeigt nicht mehr die Vermeidungshaltung von früher. Die kognitiven Probleme sind noch da, wenn auch nicht ganz so schwer wie früher. Wenn die Dinge zu kompliziert werden, zieht sie sich immer noch zurück. Sie hält aber jetzt länger durch und wird durch die Herausforderung nicht mehr verunsichert. Das Schwimmen scheint ihr nicht mehr so wichtig zu sein, es war ja das einzige, durch das sie sich selbst ausdrücken konnte. Sie geht jetzt viel lieber mit ihren Freunden aus. 18 Monate nach der Gabe von Borax geht es ihr immer noch gut, das Mittel musste bislang nicht wiederholt werden.

Fallbeispiel 2

Ein 7-jähriges Mädchen.

Sie kommt, weil sie sehr verunsichert ist. Immer, wenn sie nicht weiß, wie sie mit einer Situation umgehen soll, verliert sie die Kontrolle über sich: sie zittert am ganzen Körper, alle Muskeln werden steif, sie fängt an zu weinen und ist nicht mehr zugänglich. Das einzige, was dann hilft, ist sie in Ruhe zu lassen und sie zu ihrer Mutter bringen. Mit Kindern, die sie nicht kennt, ist sie anfangs schüchtern, wird dann aber sehr bestimmend und reagiert auf die gleiche Art und Weise, wenn sie ihren Kopf nicht durchsetzen kann. Sie kann anderen Kindern nicht auf Augenhöhe begegnen. Mit Erwachsenen kommt sie deutlich besser zurecht, in deren Gegenwart sie sich wie ein kleiner Naseweis aufführt.

Alles, was sich bewegt, kann bei ihr einen epileptischen Anfall auslösen: allem voran elektronisches Spielzeug in Einkaufszentren; schnelles Fahrradfahren („Fahr‘ nicht so schnell Mama.“); dunkle Räume; Autowaschanlagen; fremde Menschen, die sich ihr zu schnelle nähern; Tiere; Wasser (die Dusche oder allgemein Wasser auf ihrem Kopf); laute Geräusche (auch dann schon, wenn diese nur angekündigt werden); Wippen und andere Geräte auf dem Spielplatz; ihr unbekannte Treppen; Aufzüge und Rutschen. Am liebsten ist sie zu Hause, d.h. im Haus („Ich vermisse mein Zuhause sehr“.).

Sie hat Schwierigkeiten mit dem Sehvermögen. Der Optiker sagt, dass sie die Bilder, die sie sieht, nicht richtig verarbeiten kann. Bevor sie ihre Brille bekam, verdrehte sie oft den Hals in einer Bewegung, die an Torticollis erinnerte, damit sie besser sehen konnte. Auf der motorischen Ebene und besonders im Spiel ist sie eher schwerfällig, hölzern und steif und verspannt sich schnell.

Sie klagt über Magenschmerzen, die schlimmer sind, wenn sie sich aufregt und wenn sie etwas Kaltes trinkt. Sie isst nicht viel und hat eine Abneigung gegen Milch, Tee und Wasser. Am besten gehen noch Fleisch und Brot. Von Apfelsaft bekommt sie Durchfall.

Im Schlaf schwitzt sie oft am Kopf. Früher ist ihr das Aufstehen schwer gefallen, sie hat dabei oft geweint. Das ist jetzt besser geworden. Um 17 Uhr hat sie immer einen Tiefpunkt. Als Baby hatte sie oft einen Cri encephalique und im ersten Lebensjahr hat sie oft geweint. Die Großmutter erzählt, dass ihre Mutter als Kind genauso gewesen sei, nur nicht so heftig.

Analyse und Reaktionen

Im Alter von vier Jahren war sie schon einmal von mir behandelt worden. Sie wurde wegen ihrer Bauchschmerzen gebracht und hatte deutliche Lycopodium-Symptome. Lycopodium half auch sehr gut, aber als das Mittel zum vierten Mal gegeben wurde, zeigte es keine Wirkung mehr. Mit Aurum war es genauso, sie bekam davon Aphthen im Mund. Das deutete auf Borax hin, was eine deutliche Besserung bewirkte, besonders bei den motorischen Beschwerden und im Sozialverhalten. Borax wirkte hier besser als Lycopodium.

Diskussion

Borax hat schon lange einen guten Ruf bei der Behandlung von Entwicklungsstörungen bei Kindern, was von den neuesten biochemischen Erkenntnissen über die Auswirkung von Bor auf die Entwicklungsprozesse bestätigt wird. Die Essenz des Borax-Bildes hat sich jedoch nie deutlich gezeigt. Durch die Arbeit Jan Scholtens zum Periodensystem der Elemente und viele erfolgreiche Fallstudien wurde die Bedeutung des Mittels Bor für die Behandlung dissoziativer Störungen klarer. Bor ist ein wichtiges Mittel für Situationen, in denen der Mensch von den Eindrücken aus seiner Umgebung überwältigt wird und Gefahr läuft, seine Identität zu verlieren. Natrium und die Natrium-Salze haben Schwierigkeiten, Beziehungen aufrecht zu halten. Wenn sich eine dissoziative Persönlichkeitsstörung in Verbindung mit Vermeidungsverhalten entwickelt, dann können sich Bor und Natrium unter Umständen sehr gut ergänzen, siehe Borax.

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Kategorie: Fälle

Schlüsselwörter: Borax, Verhaltensstörung, Element

Mittel: Borax  

Originalartikel: Interhomeopathy.org

Borax – zwei Kinder mit auffälligem Sozialverhalten

Von Maarten Wouters

Fallbeispiel 1

Ein 16-jähriges Mädchen.

Vordergründig wird der Termin bei mir vereinbart, weil sich das Mädchen beim Sport das Knie verdreht hat, dieses ist geschwollen. Die Eltern machen sich jedoch größere Sorgen um das Sozialverhalten ihrer Tochter.

Zu Hause verhält sie sich ganz normal, sie ist lebhaft und erzählt viel. Aber sobald sie außerhalb des Familienkreises agieren soll, verschließt sie sich. Sie hat keine Freunde, weil sie den Kontakt zu anderen nicht halten kann. Wenn sich jemand bei ihr meldet, kann sie nicht zurückrufen, geschweige denn, sich für ein Treffen verabreden.

Mit oberflächlichen Kontakten kann sie relativ gut umgehen, aber sobald es persönlich oder enger wird, scheint sie es nicht zu verstehen und versucht, sich der Situation zu entziehen. Sie lügt auch, um engen Kontakt zu vermeiden und tut alles, um sich nicht zeigen oder etwas von sich preisgeben zu müssen. Enge Freundschaften können so unmöglich zustande kommen und sie ist zunehmend isoliert. In der Schule wird sie gemobbt und möchte deswegen auch nicht mehr dorthin gehen. Sie hat spät Sprechen gelernt, hat Defizite im kognitiven Bereich und besucht eine Förderschule.

Schwimmen ist ihre große Leidenschaft. Sie ist eine begabte Schwimmerin und könnte auch an Wettkämpfen teilnehmen. Seit einem Jahr hat sie allerdings einen Trainer, der sie alles andere als fördert. Sie erzählt, dass sie von ihrem Trainer angeschrien wird und dass sie glaubt, sie sei die einzige, die er anschreit. Sie kann Schreien nicht ausstehen. Früher hat sie fast jeden Tag trainiert, heute geht sie nur noch zweimal in der Woche zum Schwimmen und möchte eigentlich ganz aufhören. Ihre Kondition und ihre Leistungen haben entsprechend nachgelassen. Sie behauptet, dass ihr das alles nichts ausmacht, was aber nicht stimmt. Sie traut sich nicht, offenen zuzugeben, was los ist, obwohl sie gerne einen neuen Trainer hätte. Durch das Schwimmen ist ihr Knie nun auch angeschwollen und gerötet, es schmerzt ziemlich. Wegen des schwierigen Sozialverhaltens ihrer Tochter wollten die Eltern eigentlich schon lange einen Homöopathen aufsuchen und nehmen das geschwollene Knie nun als Anlass für eine Behandlung. Ihre Tochter mussten sie für den Termin überreden.

In letzter Zeit fühlt sich das Mädchen sehr müde. Oft schläft sie nachmittags um 16 Uhr auf dem Sofa ein. Sie geht um 21:30 Uhr schlafen und wacht aber trotz ihrer Müdigkeit nachts um 1:30 Uhr wieder auf (meist wird sie durch den Husten ihres Vaters gestört). Sie schläft gegen 3:30 Uhr wieder ein und startet am nächsten Morgen ganz erschöpft in den Tag.

Während der Schwangerschaft musste sich die Mutter häufigen Untersuchungen beim Frauenarzt unterziehen, ein Grund dafür wurde ihr aber nie genannt. Kurz vor der Geburt wurde der Mutter dann vom Frauenarzt mitgeteilt, dass der Rücken ihres ungeborenen Kindes geschlossen sei. Er schien sehr erleichtert. Zwei Tage nach der Entbindung hatte die Mutter Blutungen und es kam zur Todgeburt eines zweiten Kindes. Der Fötus war wohl schon länger tot gewesen.

Analyse

Hier handelt es sich ganz offensichtlich um ein Mädchen mit einer ernsten Entwicklungsstörung, klar zu erkennen an der verzögerten Reife der Wirbelsäule, der verlangsamten Sprachentwicklung und den kognitiven Schwierigkeiten. Unter Berücksichtigung des mangelnden Selbstvertrauens des Mädchens und ihre Furcht vor fremden Situationen, würden wir an dieser Stelle wahrscheinlich Baryta, Nat mur oder Silicea verordnen. Weil sie aber nicht in der Lage war, eine tiefere Beziehung mit ihrem Umfeld einzugehen, was auf Stadium 3 des Periodensystems hindeutet, dachte ich an die Mittel Borax und Bor. Bor wirkt sich auf die frühe Entwicklung, auf das Wachstum und die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen aus, was in diesem Fall die Mittelwahl bestätigte. Die Kombination von Bor und dem verwandten Natrium (ihre Schwierigkeiten mit der Kontaktaufnahme ließen ein Natrium-Muster erkennen) veranlassten mich, ihr Borax zu verschreiben.

Reaktion

Schon ziemlich früh – in den ersten zwei Wochen nach Einnahme des Mittels – hat sie einen deutlichen Energieschub: Sie ist nicht mehr müde und schläft gut. Einen Monat später beschreibt die Mutter ihre Tochter als anderen Menschen: Sie geht gerne in die Schule, weil sie dort nicht mehr gemobbt wird. Sie wird kontaktfreudiger, verabredet sich mit Freunden, scheint sich mit ihnen auch wohl zu fühlen und geht zum ersten Mal in ihrem Leben an Wochenenden aus. Sie öffnet sich jetzt auch mehr und zeigt nicht mehr die Vermeidungshaltung von früher. Die kognitiven Probleme sind noch da, wenn auch nicht ganz so schwer wie früher. Wenn die Dinge zu kompliziert werden, zieht sie sich immer noch zurück. Sie hält aber jetzt länger durch und wird durch die Herausforderung nicht mehr verunsichert. Das Schwimmen scheint ihr nicht mehr so wichtig zu sein, es war ja das einzige, durch das sie sich selbst ausdrücken konnte. Sie geht jetzt viel lieber mit ihren Freunden aus. 18 Monate nach der Gabe von Borax geht es ihr immer noch gut, das Mittel musste bislang nicht wiederholt werden.

Fallbeispiel 2

Ein 7-jähriges Mädchen.

Sie kommt, weil sie sehr verunsichert ist. Immer, wenn sie nicht weiß, wie sie mit einer Situation umgehen soll, verliert sie die Kontrolle über sich: sie zittert am ganzen Körper, alle Muskeln werden steif, sie fängt an zu weinen und ist nicht mehr zugänglich. Das einzige, was dann hilft, ist sie in Ruhe zu lassen und sie zu ihrer Mutter bringen. Mit Kindern, die sie nicht kennt, ist sie anfangs schüchtern, wird dann aber sehr bestimmend und reagiert auf die gleiche Art und Weise, wenn sie ihren Kopf nicht durchsetzen kann. Sie kann anderen Kindern nicht auf Augenhöhe begegnen. Mit Erwachsenen kommt sie deutlich besser zurecht, in deren Gegenwart sie sich wie ein kleiner Naseweis aufführt.

Alles, was sich bewegt, kann bei ihr einen epileptischen Anfall auslösen: allem voran elektronisches Spielzeug in Einkaufszentren; schnelles Fahrradfahren („Fahr‘ nicht so schnell Mama.“); dunkle Räume; Autowaschanlagen; fremde Menschen, die sich ihr zu schnelle nähern; Tiere; Wasser (die Dusche oder allgemein Wasser auf ihrem Kopf); laute Geräusche (auch dann schon, wenn diese nur angekündigt werden); Wippen und andere Geräte auf dem Spielplatz; ihr unbekannte Treppen; Aufzüge und Rutschen. Am liebsten ist sie zu Hause, d.h. im Haus („Ich vermisse mein Zuhause sehr“.).

Sie hat Schwierigkeiten mit dem Sehvermögen. Der Optiker sagt, dass sie die Bilder, die sie sieht, nicht richtig verarbeiten kann. Bevor sie ihre Brille bekam, verdrehte sie oft den Hals in einer Bewegung, die an Torticollis erinnerte, damit sie besser sehen konnte. Auf der motorischen Ebene und besonders im Spiel ist sie eher schwerfällig, hölzern und steif und verspannt sich schnell.

Sie klagt über Magenschmerzen, die schlimmer sind, wenn sie sich aufregt und wenn sie etwas Kaltes trinkt. Sie isst nicht viel und hat eine Abneigung gegen Milch, Tee und Wasser. Am besten gehen noch Fleisch und Brot. Von Apfelsaft bekommt sie Durchfall.

Im Schlaf schwitzt sie oft am Kopf. Früher ist ihr das Aufstehen schwer gefallen, sie hat dabei oft geweint. Das ist jetzt besser geworden. Um 17 Uhr hat sie immer einen Tiefpunkt. Als Baby hatte sie oft einen Cri encephalique und im ersten Lebensjahr hat sie oft geweint. Die Großmutter erzählt, dass ihre Mutter als Kind genauso gewesen sei, nur nicht so heftig.

Analyse und Reaktionen

Im Alter von vier Jahren war sie schon einmal von mir behandelt worden. Sie wurde wegen ihrer Bauchschmerzen gebracht und hatte deutliche Lycopodium-Symptome. Lycopodium half auch sehr gut, aber als das Mittel zum vierten Mal gegeben wurde, zeigte es keine Wirkung mehr. Mit Aurum war es genauso, sie bekam davon Aphthen im Mund. Das deutete auf Borax hin, was eine deutliche Besserung bewirkte, besonders bei den motorischen Beschwerden und im Sozialverhalten. Borax wirkte hier besser als Lycopodium.

Diskussion

Borax hat schon lange einen guten Ruf bei der Behandlung von Entwicklungsstörungen bei Kindern, was von den neuesten biochemischen Erkenntnissen über die Auswirkung von Bor auf die Entwicklungsprozesse bestätigt wird. Die Essenz des Borax-Bildes hat sich jedoch nie deutlich gezeigt. Durch die Arbeit Jan Scholtens zum Periodensystem der Elemente und viele erfolgreiche Fallstudien wurde die Bedeutung des Mittels Bor für die Behandlung dissoziativer Störungen klarer. Bor ist ein wichtiges Mittel für Situationen, in denen der Mensch von den Eindrücken aus seiner Umgebung überwältigt wird und Gefahr läuft, seine Identität zu verlieren. Natrium und die Natrium-Salze haben Schwierigkeiten, Beziehungen aufrecht zu halten. Wenn sich eine dissoziative Persönlichkeitsstörung in Verbindung mit Vermeidungsverhalten entwickelt, dann können sich Bor und Natrium unter Umständen sehr gut ergänzen, siehe Borax.

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Kategorie: Fälle

Schlüsselwörter: Borax, Verhaltensstörung, Element

Mittel: Borax  

Originalartikel: Interhomeopathy.org



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Kommentare






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Antje Steidl

vor 1 Jahr
Wow...
danke für diesen sehr aufschluss- und lehrreichen Artikel. Schade, dass solches Wissen nicht überall geteilt wird, sondern oft nur der Alternativmedizin vorbehalten bleibt. Wie viel Leid könnten zwei einfache Mittel verhindern und viele Sorgen, Therapien und Herzschmerzen ersparen. Danke für das Teilen dieser, für mich, unglaublichen Entwicklungen. weiterlesen ...
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Heidy Seeberger

vor 12 Monaten
Mich hätte interessiert, welche Dosierung und wie lange diese Kinder Borax einnahmen. weiterlesen ...
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