Die Farben des Kolibris – Calypte anna, Teil 3  

Ein Fall von Dysmenorrhö mit Zyklothymia – flitzt umher, unstete hohe Beweglichkeit.

von Peter Tumminello

 

Was bisher geschah: Teil 1;   Teil 2.

 

 

Der dritte Kolibri-Fall stammt von Peter Tumminello und war der erste, der die Vorlage zur Farbvorliebe des Mittels gab; Monica Rigney nahm mit ihren beiden Fällen den Ball auf, wie wir in Teil 1 gesehen haben.

Peter Tumminello schreibt:

 

Eine 23-jährige Frau kommt wieder zu mir, weil sie schon früher von einer Reihe von Mitteln profitiert hat.

Sie beginnt mit der Überlegung ‚es hat viele Änderungen gegeben, in der Familie, mit Freunden und bei mir selbst‘. Dann spricht sie von vielen wechselnden Beziehungen zu jungen Männern. Sie spricht besonders von dreien und ich sehe, dass es in diesen Beziehungen ständig hin und her geht, sie scheint da grenzenlos beweglich zu sein.

Die sieben Kristallstrukturen in der Homöopathie‚Als ich mit Jim Schluss machte, tat sich viel... nach einem Monat traf ich einen anderen, Ben, wir gingen einen Monat miteinander und es endete seltsam. Wir trennten uns, weil ich einen anderen mochte, James. Ich ging zu ihm nach Queensland, und deshalb sagte Ben eine geplante große Reise für mich ab. Es ist aber nicht vorbei mit Ben. Wir mögen uns, ich will aber nicht schon wieder eine feste Beziehung mit ihm. Ich will ihn wiedersehen, weiß aber nicht, ob er das auch möchte.‘ Dann half ihr ein Fremder, als ihr Auto kaputt war, und sie lud ihn gleich zu sich ein auf ein Abendessen.

Ich war ziemlich verwirrt über ihre wechselnden Zuneigungen und hatte das Gefühl, als ob hier ein sehr lebendiges, dralles, sprunghaftes Tierchen vor mir herumflitzen würde, wie im Zoo. Sie sagt auch, dass sie davon träumt, dass der Freund ihrer besten Freundin sie ‚anmachen‘ würde. Sie schließt die Schilderung ihres Liebeslebens so: ‚in meinen Beziehungen gibt es viele Verluste und ein dauerndes Hin und Her‘.

Sie hat Probleme mit ihrem Ausbildungsabschluss: sie liest die vorgeschriebenen Texte nicht, fällt durch eine Prüfung und trägt sich nur in allerletzter Minute zur Teilnahme ein. Ihre Stimmungen wechseln, einmal himmelhoch jauchzend, dann zu Tode betrübt, sie ist ständig unterwegs und geht aus, bringt aber nicht viel zustande. Für nächste Woche plant sie einen Segeltörn, sie will Fremd­sprachen lernen und dann will sie nach Kuba! Und dann ist sie frustriert, dass die Prüfungen ihr einen Strich durch die Rechnung machen.

Eindruck: Sie wirkt hell und leicht, mit pfeilschnellen Gesichts- und Köperbewegungen, und in Gedanken flitzt sie nur so dahin, von einem Gedanken zum anderen, von einem Jungen zum nächsten, von Ort zu Ort.

Körperliche Beschwerden: In den letzten zwei Zyklen ihrer zu kurzen Periode hatte sie ‚Schock­schmerzen‘, die 2-3 Tage lang anhielten. Damit einher geht ein seltsames Gefühl ‚als ob mein Unterleib verrottet ist und wegfallen will‘. Das ist schlimmer während der Periode, und dann hätte sie am liebsten jemand, der ihr auf den Bauch steht.

Sie treibt viel Sport: Yoga, Korbball, Laufen und Schwimmen.

Analyse: Meine Wahrnehmung ihrer ausgeprägten energetischen Präsenz war die eines Tiers mit schnellen und leichten Bewegungen, vielleicht wie ein Schmetterling. Ich entschied mich, das Augenmerk auf ihr ungewöhnliches Symptom des ‚verrotteten Unterleibs‘ zu legen und schaute in meinem Repertorisationsprogramm, ob irgendein fliegendes Tier ein solches Prüfungssymptom hervorgebracht hat. Ich fand vier Insekten und drei Vögel. Der Floh (Pulex irritans), die Stubenfliege (Musca domesticans) und die Küchenschabe (Blatta orientalis) stimmten nicht mit dem Gefühl ihrer Art von Beweglichkeit überein, während der Schmetterling (Limenitis) definitiv eine Möglichkeit war. Unter den Vögeln passten der starke Allesfresser Corvus corax und der riesige Aasfresser Cathartes aura nicht zu ihrer sanften, leichten und interaktiven Art. Und dann gab es da noch Calypte anna, den schnell flitzenden Kolibri, mit seiner beweglichen Leichtigkeit. Ein Prüfer des Mittels hatte das Symptom notiert: übel stinkender Flatus wie ein ‚verrottetes altes Stinktier‘.

Ich fragte sie nach der Farbvorliebe, und sie wählte sich ohne Umschweife und sicher ein strahlendes Blau aus, 15C. Obwohl Calypte anna damals noch nicht unter dieser Farbe zu finden war, passte das Mittel mit seiner schnellen Beweglichkeit, dem leuchtenden Federkleid und dem hohen Energie­niveau des Kolibris zu ihrem Naturell. Es schien mir, als ob sie ständig von einer Person, von einem Ort zum anderen flitzte und nur auf der Suche nach der Süße vieler Kontakte war. Ich verschrieb ihr drei Gaben von Calypte anna M.

Verlauf: Sie kam 5 Wochen später wieder und sagte, dass sie sich ‚geerdeter‘ fühlt, sie sei präsenter und müsse nicht mehr ständig unter Leuten sein. Ihre starken Stimmungsschwankungen verschwanden rasch.Die zwölf Juwelen in der Homöopathie Sie hatte eine Auseinandersetzung mit ihrem besten Freund, bezog erstmals klar Stellung und geriet auch nicht in Ärger wie sonst, weil sie Streit immer aus dem Weg ging. Sie ist ruhiger geworden und sucht nicht mehr ständig Kontakt zu jungen Männern. Mein Eindruck ist, dass ihre frühere Ausstrahlung von Flatterhaftigkeit sich völlig verändert hat, sie ist bemerkenswert reifer geworden. Sie ist selbstsicherer geworden und hat es nicht mehr nötig, an ‚Mädchenfreundschaften zu glauben, wenn sie bei einem Wiedersehen nicht einmal mehr Hallo zu mir sagen‘. Sie geht gern tanzen und besucht wöchentlich einen Liveauftritt von Musikern. Ihre Mensesbeschwerden haben sich drastisch gebessert, sie kann nun während der Periode wieder arbeiten und braucht keine Schmerzmittel mehr. Auch hat sich die Blutung normalisiert und dauert nun 4-5 Tage.

Nun sind ungefähr 8 Jahre vergangen, als ich sie wieder anrief wegen der Erlaubnis zur Veröffentlichung. Sie erinnert immer noch den Nutzen der Arznei und sagt, dass sie ihr die nötigen Änderungen in ihrem Leben erleichterte. Sie hat seither keine Probleme mit den Menses mehr, lebt glücklich verheiratet und hat zwei Kinder.

„Ich denke und fühle, dass die Farbe von umfassender Bedeutung ist. Sie liegt direkt an der Quelle der Wahrnehmung; sie bildet die Schnittstelle einer guten Anamnese mit der wahren Störung des Energiefelds. Jeder Homöopath kann sie erfassen, sie muss nur evident genug sein. Sie schärft die Achtsamkeit des Therapeuten und der Patienten gleichermaßen.“

Peter Tumminello, 6.12. 2019

 

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Foto: Shutterstock_1222370080 , Copyright: Nick Pecker

Die Farben des Kolibris – Calypte anna, Teil 3  

Ein Fall von Dysmenorrhö mit Zyklothymia – flitzt umher, unstete hohe Beweglichkeit.

von Peter Tumminello

 

Was bisher geschah: Teil 1;   Teil 2.

 

 

Der dritte Kolibri-Fall stammt von Peter Tumminello und war der erste, der die Vorlage zur Farbvorliebe des Mittels gab; Monica Rigney nahm mit ihren beiden Fällen den Ball auf, wie wir in Teil 1 gesehen haben.

Peter Tumminello schreibt:

 

Eine 23-jährige Frau kommt wieder zu mir, weil sie schon früher von einer Reihe von Mitteln profitiert hat.

Sie beginnt mit der Überlegung ‚es hat viele Änderungen gegeben, in der Familie, mit Freunden und bei mir selbst‘. Dann spricht sie von vielen wechselnden Beziehungen zu jungen Männern. Sie spricht besonders von dreien und ich sehe, dass es in diesen Beziehungen ständig hin und her geht, sie scheint da grenzenlos beweglich zu sein.

Die sieben Kristallstrukturen in der Homöopathie‚Als ich mit Jim Schluss machte, tat sich viel... nach einem Monat traf ich einen anderen, Ben, wir gingen einen Monat miteinander und es endete seltsam. Wir trennten uns, weil ich einen anderen mochte, James. Ich ging zu ihm nach Queensland, und deshalb sagte Ben eine geplante große Reise für mich ab. Es ist aber nicht vorbei mit Ben. Wir mögen uns, ich will aber nicht schon wieder eine feste Beziehung mit ihm. Ich will ihn wiedersehen, weiß aber nicht, ob er das auch möchte.‘ Dann half ihr ein Fremder, als ihr Auto kaputt war, und sie lud ihn gleich zu sich ein auf ein Abendessen.

Ich war ziemlich verwirrt über ihre wechselnden Zuneigungen und hatte das Gefühl, als ob hier ein sehr lebendiges, dralles, sprunghaftes Tierchen vor mir herumflitzen würde, wie im Zoo. Sie sagt auch, dass sie davon träumt, dass der Freund ihrer besten Freundin sie ‚anmachen‘ würde. Sie schließt die Schilderung ihres Liebeslebens so: ‚in meinen Beziehungen gibt es viele Verluste und ein dauerndes Hin und Her‘.

Sie hat Probleme mit ihrem Ausbildungsabschluss: sie liest die vorgeschriebenen Texte nicht, fällt durch eine Prüfung und trägt sich nur in allerletzter Minute zur Teilnahme ein. Ihre Stimmungen wechseln, einmal himmelhoch jauchzend, dann zu Tode betrübt, sie ist ständig unterwegs und geht aus, bringt aber nicht viel zustande. Für nächste Woche plant sie einen Segeltörn, sie will Fremd­sprachen lernen und dann will sie nach Kuba! Und dann ist sie frustriert, dass die Prüfungen ihr einen Strich durch die Rechnung machen.

Eindruck: Sie wirkt hell und leicht, mit pfeilschnellen Gesichts- und Köperbewegungen, und in Gedanken flitzt sie nur so dahin, von einem Gedanken zum anderen, von einem Jungen zum nächsten, von Ort zu Ort.

Körperliche Beschwerden: In den letzten zwei Zyklen ihrer zu kurzen Periode hatte sie ‚Schock­schmerzen‘, die 2-3 Tage lang anhielten. Damit einher geht ein seltsames Gefühl ‚als ob mein Unterleib verrottet ist und wegfallen will‘. Das ist schlimmer während der Periode, und dann hätte sie am liebsten jemand, der ihr auf den Bauch steht.

Sie treibt viel Sport: Yoga, Korbball, Laufen und Schwimmen.

Analyse: Meine Wahrnehmung ihrer ausgeprägten energetischen Präsenz war die eines Tiers mit schnellen und leichten Bewegungen, vielleicht wie ein Schmetterling. Ich entschied mich, das Augenmerk auf ihr ungewöhnliches Symptom des ‚verrotteten Unterleibs‘ zu legen und schaute in meinem Repertorisationsprogramm, ob irgendein fliegendes Tier ein solches Prüfungssymptom hervorgebracht hat. Ich fand vier Insekten und drei Vögel. Der Floh (Pulex irritans), die Stubenfliege (Musca domesticans) und die Küchenschabe (Blatta orientalis) stimmten nicht mit dem Gefühl ihrer Art von Beweglichkeit überein, während der Schmetterling (Limenitis) definitiv eine Möglichkeit war. Unter den Vögeln passten der starke Allesfresser Corvus corax und der riesige Aasfresser Cathartes aura nicht zu ihrer sanften, leichten und interaktiven Art. Und dann gab es da noch Calypte anna, den schnell flitzenden Kolibri, mit seiner beweglichen Leichtigkeit. Ein Prüfer des Mittels hatte das Symptom notiert: übel stinkender Flatus wie ein ‚verrottetes altes Stinktier‘.

Ich fragte sie nach der Farbvorliebe, und sie wählte sich ohne Umschweife und sicher ein strahlendes Blau aus, 15C. Obwohl Calypte anna damals noch nicht unter dieser Farbe zu finden war, passte das Mittel mit seiner schnellen Beweglichkeit, dem leuchtenden Federkleid und dem hohen Energie­niveau des Kolibris zu ihrem Naturell. Es schien mir, als ob sie ständig von einer Person, von einem Ort zum anderen flitzte und nur auf der Suche nach der Süße vieler Kontakte war. Ich verschrieb ihr drei Gaben von Calypte anna M.

Verlauf: Sie kam 5 Wochen später wieder und sagte, dass sie sich ‚geerdeter‘ fühlt, sie sei präsenter und müsse nicht mehr ständig unter Leuten sein. Ihre starken Stimmungsschwankungen verschwanden rasch.Die zwölf Juwelen in der Homöopathie Sie hatte eine Auseinandersetzung mit ihrem besten Freund, bezog erstmals klar Stellung und geriet auch nicht in Ärger wie sonst, weil sie Streit immer aus dem Weg ging. Sie ist ruhiger geworden und sucht nicht mehr ständig Kontakt zu jungen Männern. Mein Eindruck ist, dass ihre frühere Ausstrahlung von Flatterhaftigkeit sich völlig verändert hat, sie ist bemerkenswert reifer geworden. Sie ist selbstsicherer geworden und hat es nicht mehr nötig, an ‚Mädchenfreundschaften zu glauben, wenn sie bei einem Wiedersehen nicht einmal mehr Hallo zu mir sagen‘. Sie geht gern tanzen und besucht wöchentlich einen Liveauftritt von Musikern. Ihre Mensesbeschwerden haben sich drastisch gebessert, sie kann nun während der Periode wieder arbeiten und braucht keine Schmerzmittel mehr. Auch hat sich die Blutung normalisiert und dauert nun 4-5 Tage.

Nun sind ungefähr 8 Jahre vergangen, als ich sie wieder anrief wegen der Erlaubnis zur Veröffentlichung. Sie erinnert immer noch den Nutzen der Arznei und sagt, dass sie ihr die nötigen Änderungen in ihrem Leben erleichterte. Sie hat seither keine Probleme mit den Menses mehr, lebt glücklich verheiratet und hat zwei Kinder.

„Ich denke und fühle, dass die Farbe von umfassender Bedeutung ist. Sie liegt direkt an der Quelle der Wahrnehmung; sie bildet die Schnittstelle einer guten Anamnese mit der wahren Störung des Energiefelds. Jeder Homöopath kann sie erfassen, sie muss nur evident genug sein. Sie schärft die Achtsamkeit des Therapeuten und der Patienten gleichermaßen.“

Peter Tumminello, 6.12. 2019

 

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Foto: Shutterstock_1222370080 , Copyright: Nick Pecker



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