Ein Fall von Magnesium carbonicum und Sepia

Von Ai-Ling Makewell

Fall

Im Oktober 2004 kam eine 25-jährige Frau in meine Praxis. Ihre Hauptbeschwerden waren Müdigkeit und Herpes genitalis, seit sechs Monaten zuckte außerdem ihr linkes Auge. 1996 hatte sie sich bei ihrem damaligen Freund mit Herpes angesteckt. Zuerst hatte sie nur sporadische Beschwerden, keine Bläschen, sondern lediglich ein leichtes Unwohlsein und Prickeln in den Oberschenkeln, wenn sie auf der Toilette saß. Im Jahr 2000 wurden die Beschwerden dann schlimmer und beim Arztbesuch wurde die Diagnose Herpes genitalis gestellt. Der Arzt verschrieb ihr das Medikament Marvelon, der Zustand der Patientin verschlimmerte sich trotzdem weiter. Alle zwei bis drei Monate brach die Krankheit mit Bläschen und wunden Stellen aus (rote Bläschen zuerst auf der einen Seite, dann auch auf der anderen, mit gelbem Eiter) Auslöser war meistens Stress auf der Arbeit.

Die chronische Müdigkeit begann 1998 während des Studiums. Manchmal musste sie zwei Stunden Mittagsschlaf halten. 2002 kam aus beruflichen und privaten Gründen eine leichte Depression dazu. Sie musste sich immer sofort nach der Arbeit hinlegen und kam morgens kaum aus dem Bett. Sie war so müde, dass sie am liebsten nachmittags um 15 Uhr ins Bett gegangen wäre. Ob wohl sich die Müdigkeit leicht gebessert hat, hat sie nicht genug Energie (2002 und 2003 hatte sie eine Grippeerkrankung). Im Moment hat sie einen hartnäckigen Husten, der sich nach einer Erkältung in der letzten Woche noch hinzieht und sie kann nicht aufhören zu husten, nachdem sie eine Weile erzählt hat.

Sie nimmt die Anti-Baby-Pille, davor war ihre Mens immer nachts stärker.

Speisen/Verlangen: liebt italienisches Essen, Schokolade, Fast Food, Kürbis, Süßkartoffeln, Erdbeeren, Mango, Blattsalat, Braten mit Gemüse und warme Speisen.

Speisen/Abneigung: Blumenkohl, Brokkoli, Pastinake, Äpfel und Bananen.

Sie reagiert empfindlich auf Kälte, verträgt aber auch keine Hitze.

Vor 18 Monaten hatte sie einen heftigen Streit mit ihrem Vater, der dazu führte, dass sie aus dem Haus stürmte. Später entschuldigte sich der Vater bei ihr und jetzt verstehen sie sich wieder.

In jüngeren Jahren war sie sehr entspannt, verspielt und anpassungsfähig. Mit den Jahren ist sie aber empfindlich gegenüber der Kritik anderer Menschen geworden und versucht nun, es allen recht zu machen. Sie beschreibt sich selbst als konservativ, überlegt, ob sie einen guten Eindruck macht und was andere von ihr denken. Nach außen hin „trage ich eine Fassade und denke, wenn der andere mich wirklich kennen würde, würde er merken, wie langweilig ich bin.“ Sie fährt fort: „Wenn ich von jemandem gemocht werden will, dann mache ich mir Gedanken darüber, was er von mit denkt; vielleicht bin ich ja zu engstirnig oder konservativ für ihn.“

Ihre Familie und ihre Sicherheit sind wichtig für sie, obwohl sie nicht genug Zeit mit ihnen verbringen kann (sie wohnt weit weg von ihrer Familie). Wichtig sind ihr außerdem Glück und Zufriedenheit. Zusätzlich hat sie aber das Gefühl, nicht wirklich in ihre Familie zu gehören. Im engen Familienkreis fühlt sie sich wohl, nicht aber mit der restlichen Verwandtschaft (ihre Eltern ließen sich scheiden, als sie ein Teenager war). Sie berichtet: „Ich bin oft sehr wütend, kann es aber niemandem sagen (Tränen laufen ihr über die Wangen). Manchmal kann ich das ausdrücken, wenn ich tanze.“ Ich frage sie nach dem Grund für ihre Wut und sie antwortet: „Wenn Menschen anderen gegenüber respektlos sind, werde ich sehr wütend. Es macht mich außerdem wütend, wenn es jemand nicht zulässt, dass ich auch eine Meinung habe, oder wenn ich alleine und auf mich selbst gestellt bin.“

Zu ihren Ängsten gehören die Angst vor Zurückweisung, Angst falsche Entscheidungen zu treffen und Menschen, die sich nicht unter Kontrolle haben (Drogen), weil sie so unberechenbar sind.

Verschreibung: Mag-c. 1M, Einmalgabe. Fühlt sich schon bald nach der Mittelgabe sehr entspannt.

Analyse

Das zentrale Thema dieser jungen Frau ist das Gefühl, nicht in ihre Familie zu gehören. Das ist das Thema der Siliziumserie. Sie hat ein geringes Selbstwertgefühl, macht sich Sorgen, was andere über sie denken (sie ist selbstkritisch – es ist ihre eigenen Fantasie über das, was andere über sie denken könnten) und möchte sich anpassen. Außerdem fühlt sie sich passiv und machtlos (kann ihre Wut nicht ausdrücken). All das deutet auf Stadium zwei hin und führt uns zu dem Mittel Magnesium. Ich entschied mich für Mag. carbonicum, weil die Themen Respekt, Selbstwert und der Vater wichtige Aspekte sind.

Follow up (12.11.2004)

Sie berichtet, dass es ihr sehr gut geht, sie hat ihre Ernährung umgestellt (isst keine Chips und Schokolade mehr) und hat sich sogar mit ihrem Partner gestritten. Sie hatte schlechte Laune gehabt, weil sie Hunger hatte. Das linke Auge zwinkert nicht mehr so stark wie vorher. Der Herpes hat nur an einem Tag geprickelt und sie fühlt sich überhaupt nicht mehr müde. Sie hat allgemein mehr Energie und der lästige Husten war nach drei Tagen verschwunden.

Gleich an dem Tag ihrer Erstanamnese bei mir hatte sie sich gegen ihren Partner durchgesetzt und sie mag ihr neu gefundenes Selbstbewusstsein. Nur auf der Arbeit kann sie es noch nicht so gut umsetzen. Alles ist sehr positiv.

Follow up (12.01.2005)

Seit Mitte Dezember fühlt sie sich überhaupt nicht gut, sie ist leicht depressiv (Mitte Dezember nahm sie noch einmal Mag-c.). Nachdem sie das Mittel genommen hatte, war sie schlecht gelaunt, reizbar, unmotiviert und brauchte wieder mehr Schlaf. Ganz offensichtlich hatte Magnesium seinen Zweck erfüllt und passte nicht mehr. Ich nahm den Fall neu auf.

„Wenn ich tanze geht es mir besser und ich liebe den Regen. Ich habe Atemprobleme beim Einatmen, habe Verstopfung und fühle mich schlapp.“ Sie erzählt weiter: „Eine Weile lang hatte ich keine Kopfschmerzen, kein Zucken, keine Erkältung und keine Schmerzen in der Brust (augenscheinlich hatte sie diese Schmerzen gehabt, wenn sie müde war). Der Herpes war gut, ich hatte keine Ausschläge. Ich schaue mich jetzt nach einer anderen Arbeitsstelle um, weil ich das Gefühl habe, in einer Sackgasse zu stecken. Ich stehe unter der Dusche und weine und habe das Gefühl, viel mehr arbeiten zu müssen als andere. Ich fühle mich nicht wertgeschätzt.“

In den letzten Tagen hatte sie eine leichte Mens, ohne Schmerzen. Sport tut ihr immer gut, ansonsten fühlt sie sich unförmig. Sie hat keine Lust auf Sex und sie muss sich überwinden, mit ihrem Partner zu schlafen. Als sie mir von ihren Problemen erzählt, laufen ihr die Tränen über die Wangen. Seit der Pubertät hat sie gesundheitliche Probleme und es fällt ihr schwer darüber zu reden. Wollen andere sie trösten, macht es die Sache nur noch schlimmer. Als ich weiter nachfrage, erzählt sie mir, dass sie Gewitter liebt.

Verschreibung: Sepia C200, Einmalgabe.

Analyse

Magnesium carbonicum hat auf einer bestimmten Ebene gewirkt und es gab keinen Grund, es noch einmal zu geben. Andere Symptome standen im Vordergrund. Die aktuelle Thematik zeigt, dass sepia indiziert ist. In der Erstanamnese hatte sie mir erzählt, dass sie als Kind sehr verspielt, selbstbewusst und lebhaft war. Jetzt hat sie ihre Libido verloren, liebt Gewitter, tanzt gerne und weint beim Erzählen der Beschwerden. Das ist Sepia. „Nicht mehr gesund seit der Pubertät“ ist auch ein großes Sepia-Symptom.

Follow up (19.11.2005)

Die Patientin berichtet, dass sie bis zur letzten Woche zehn Monaten lang keinen Herpesausschlag hatte. Jetzt hat sie zwei Infekte gehabt, weil sie emotional unter Stress steht und sich nicht zwischen zwei Männern entscheiden kann. Sie weiß nicht, was sie tun soll. Sie fühlt sich müde und abgespannt, weil sie tagsüber kaum zum Essen kommt. Sie hat eine neue Arbeitsstelle, mit der sie sehr zufrieden ist.

Verschreibung: Sepia 1M, zwei Gaben (1 Gabe nimmt sie mit nach Hause).

Bericht (24.01.2006)

Es ist viel in ihrem Leben passiert und sie trennt sich von ihrem Partner. Das gemeinsame Haus steht zum Verkauf. Trotz der großen Veränderung ist sie glücklich und meditiert jetzt regelmäßig. Bei der Meditation kann sie nicht nur ihre Gefühle und Schmerzen betrachten, sondern auch die Veränderungen in ihrem Umfeld wahrnehmen. Sie fühlt sich auch optimistischer, was die Zukunft angeht.

Der Fall ist noch nicht abgeschlossen. Der lange Abstand zwischen den beiden Terminen (zehn Monate) zeigt, dass Sepia gut bei ihr wirkt. Meine Idee ist, dass Magnesium carbonicum eine ‚Schicht‘ geheilt hat, die aus der Zeit der Trennung ihrer Eltern stammt (sie war damals in der Pubertät). Die Trennung der Eltern ist für ein Kind (gleich ob sehr klein oder in der Pubertät) immer noch ein großer Wendepunkt im Leben, der große Auswirkungen auf die seelische, geistige und körperliche Entwicklung haben kann. Als Konsequent daraus brauchte sie ein neues Mittel – Sepia. Hoffentlich wird es ihr noch eine Zeit lang helfen.

************************************

Literatur

Scholten, j. (1996), Homöopathie und die Elemente, Utrecht, Niederlande

Kategorie: Fälle

Schlüsselwörter: Magnesium carbonicum, Sepia, chronisches Müdigkeitssyndrom, Herpes genitalis

Mittel: Magnesium carbonicum, Sepia 

Originalartikel: Interhomeopathy.org

Ein Fall von Magnesium carbonicum und Sepia

Von Ai-Ling Makewell

Fall

Im Oktober 2004 kam eine 25-jährige Frau in meine Praxis. Ihre Hauptbeschwerden waren Müdigkeit und Herpes genitalis, seit sechs Monaten zuckte außerdem ihr linkes Auge. 1996 hatte sie sich bei ihrem damaligen Freund mit Herpes angesteckt. Zuerst hatte sie nur sporadische Beschwerden, keine Bläschen, sondern lediglich ein leichtes Unwohlsein und Prickeln in den Oberschenkeln, wenn sie auf der Toilette saß. Im Jahr 2000 wurden die Beschwerden dann schlimmer und beim Arztbesuch wurde die Diagnose Herpes genitalis gestellt. Der Arzt verschrieb ihr das Medikament Marvelon, der Zustand der Patientin verschlimmerte sich trotzdem weiter. Alle zwei bis drei Monate brach die Krankheit mit Bläschen und wunden Stellen aus (rote Bläschen zuerst auf der einen Seite, dann auch auf der anderen, mit gelbem Eiter) Auslöser war meistens Stress auf der Arbeit.

Die chronische Müdigkeit begann 1998 während des Studiums. Manchmal musste sie zwei Stunden Mittagsschlaf halten. 2002 kam aus beruflichen und privaten Gründen eine leichte Depression dazu. Sie musste sich immer sofort nach der Arbeit hinlegen und kam morgens kaum aus dem Bett. Sie war so müde, dass sie am liebsten nachmittags um 15 Uhr ins Bett gegangen wäre. Ob wohl sich die Müdigkeit leicht gebessert hat, hat sie nicht genug Energie (2002 und 2003 hatte sie eine Grippeerkrankung). Im Moment hat sie einen hartnäckigen Husten, der sich nach einer Erkältung in der letzten Woche noch hinzieht und sie kann nicht aufhören zu husten, nachdem sie eine Weile erzählt hat.

Sie nimmt die Anti-Baby-Pille, davor war ihre Mens immer nachts stärker.

Speisen/Verlangen: liebt italienisches Essen, Schokolade, Fast Food, Kürbis, Süßkartoffeln, Erdbeeren, Mango, Blattsalat, Braten mit Gemüse und warme Speisen.

Speisen/Abneigung: Blumenkohl, Brokkoli, Pastinake, Äpfel und Bananen.

Sie reagiert empfindlich auf Kälte, verträgt aber auch keine Hitze.

Vor 18 Monaten hatte sie einen heftigen Streit mit ihrem Vater, der dazu führte, dass sie aus dem Haus stürmte. Später entschuldigte sich der Vater bei ihr und jetzt verstehen sie sich wieder.

In jüngeren Jahren war sie sehr entspannt, verspielt und anpassungsfähig. Mit den Jahren ist sie aber empfindlich gegenüber der Kritik anderer Menschen geworden und versucht nun, es allen recht zu machen. Sie beschreibt sich selbst als konservativ, überlegt, ob sie einen guten Eindruck macht und was andere von ihr denken. Nach außen hin „trage ich eine Fassade und denke, wenn der andere mich wirklich kennen würde, würde er merken, wie langweilig ich bin.“ Sie fährt fort: „Wenn ich von jemandem gemocht werden will, dann mache ich mir Gedanken darüber, was er von mit denkt; vielleicht bin ich ja zu engstirnig oder konservativ für ihn.“

Ihre Familie und ihre Sicherheit sind wichtig für sie, obwohl sie nicht genug Zeit mit ihnen verbringen kann (sie wohnt weit weg von ihrer Familie). Wichtig sind ihr außerdem Glück und Zufriedenheit. Zusätzlich hat sie aber das Gefühl, nicht wirklich in ihre Familie zu gehören. Im engen Familienkreis fühlt sie sich wohl, nicht aber mit der restlichen Verwandtschaft (ihre Eltern ließen sich scheiden, als sie ein Teenager war). Sie berichtet: „Ich bin oft sehr wütend, kann es aber niemandem sagen (Tränen laufen ihr über die Wangen). Manchmal kann ich das ausdrücken, wenn ich tanze.“ Ich frage sie nach dem Grund für ihre Wut und sie antwortet: „Wenn Menschen anderen gegenüber respektlos sind, werde ich sehr wütend. Es macht mich außerdem wütend, wenn es jemand nicht zulässt, dass ich auch eine Meinung habe, oder wenn ich alleine und auf mich selbst gestellt bin.“

Zu ihren Ängsten gehören die Angst vor Zurückweisung, Angst falsche Entscheidungen zu treffen und Menschen, die sich nicht unter Kontrolle haben (Drogen), weil sie so unberechenbar sind.

Verschreibung: Mag-c. 1M, Einmalgabe. Fühlt sich schon bald nach der Mittelgabe sehr entspannt.

Analyse

Das zentrale Thema dieser jungen Frau ist das Gefühl, nicht in ihre Familie zu gehören. Das ist das Thema der Siliziumserie. Sie hat ein geringes Selbstwertgefühl, macht sich Sorgen, was andere über sie denken (sie ist selbstkritisch – es ist ihre eigenen Fantasie über das, was andere über sie denken könnten) und möchte sich anpassen. Außerdem fühlt sie sich passiv und machtlos (kann ihre Wut nicht ausdrücken). All das deutet auf Stadium zwei hin und führt uns zu dem Mittel Magnesium. Ich entschied mich für Mag. carbonicum, weil die Themen Respekt, Selbstwert und der Vater wichtige Aspekte sind.

Follow up (12.11.2004)

Sie berichtet, dass es ihr sehr gut geht, sie hat ihre Ernährung umgestellt (isst keine Chips und Schokolade mehr) und hat sich sogar mit ihrem Partner gestritten. Sie hatte schlechte Laune gehabt, weil sie Hunger hatte. Das linke Auge zwinkert nicht mehr so stark wie vorher. Der Herpes hat nur an einem Tag geprickelt und sie fühlt sich überhaupt nicht mehr müde. Sie hat allgemein mehr Energie und der lästige Husten war nach drei Tagen verschwunden.

Gleich an dem Tag ihrer Erstanamnese bei mir hatte sie sich gegen ihren Partner durchgesetzt und sie mag ihr neu gefundenes Selbstbewusstsein. Nur auf der Arbeit kann sie es noch nicht so gut umsetzen. Alles ist sehr positiv.

Follow up (12.01.2005)

Seit Mitte Dezember fühlt sie sich überhaupt nicht gut, sie ist leicht depressiv (Mitte Dezember nahm sie noch einmal Mag-c.). Nachdem sie das Mittel genommen hatte, war sie schlecht gelaunt, reizbar, unmotiviert und brauchte wieder mehr Schlaf. Ganz offensichtlich hatte Magnesium seinen Zweck erfüllt und passte nicht mehr. Ich nahm den Fall neu auf.

„Wenn ich tanze geht es mir besser und ich liebe den Regen. Ich habe Atemprobleme beim Einatmen, habe Verstopfung und fühle mich schlapp.“ Sie erzählt weiter: „Eine Weile lang hatte ich keine Kopfschmerzen, kein Zucken, keine Erkältung und keine Schmerzen in der Brust (augenscheinlich hatte sie diese Schmerzen gehabt, wenn sie müde war). Der Herpes war gut, ich hatte keine Ausschläge. Ich schaue mich jetzt nach einer anderen Arbeitsstelle um, weil ich das Gefühl habe, in einer Sackgasse zu stecken. Ich stehe unter der Dusche und weine und habe das Gefühl, viel mehr arbeiten zu müssen als andere. Ich fühle mich nicht wertgeschätzt.“

In den letzten Tagen hatte sie eine leichte Mens, ohne Schmerzen. Sport tut ihr immer gut, ansonsten fühlt sie sich unförmig. Sie hat keine Lust auf Sex und sie muss sich überwinden, mit ihrem Partner zu schlafen. Als sie mir von ihren Problemen erzählt, laufen ihr die Tränen über die Wangen. Seit der Pubertät hat sie gesundheitliche Probleme und es fällt ihr schwer darüber zu reden. Wollen andere sie trösten, macht es die Sache nur noch schlimmer. Als ich weiter nachfrage, erzählt sie mir, dass sie Gewitter liebt.

Verschreibung: Sepia C200, Einmalgabe.

Analyse

Magnesium carbonicum hat auf einer bestimmten Ebene gewirkt und es gab keinen Grund, es noch einmal zu geben. Andere Symptome standen im Vordergrund. Die aktuelle Thematik zeigt, dass sepia indiziert ist. In der Erstanamnese hatte sie mir erzählt, dass sie als Kind sehr verspielt, selbstbewusst und lebhaft war. Jetzt hat sie ihre Libido verloren, liebt Gewitter, tanzt gerne und weint beim Erzählen der Beschwerden. Das ist Sepia. „Nicht mehr gesund seit der Pubertät“ ist auch ein großes Sepia-Symptom.

Follow up (19.11.2005)

Die Patientin berichtet, dass sie bis zur letzten Woche zehn Monaten lang keinen Herpesausschlag hatte. Jetzt hat sie zwei Infekte gehabt, weil sie emotional unter Stress steht und sich nicht zwischen zwei Männern entscheiden kann. Sie weiß nicht, was sie tun soll. Sie fühlt sich müde und abgespannt, weil sie tagsüber kaum zum Essen kommt. Sie hat eine neue Arbeitsstelle, mit der sie sehr zufrieden ist.

Verschreibung: Sepia 1M, zwei Gaben (1 Gabe nimmt sie mit nach Hause).

Bericht (24.01.2006)

Es ist viel in ihrem Leben passiert und sie trennt sich von ihrem Partner. Das gemeinsame Haus steht zum Verkauf. Trotz der großen Veränderung ist sie glücklich und meditiert jetzt regelmäßig. Bei der Meditation kann sie nicht nur ihre Gefühle und Schmerzen betrachten, sondern auch die Veränderungen in ihrem Umfeld wahrnehmen. Sie fühlt sich auch optimistischer, was die Zukunft angeht.

Der Fall ist noch nicht abgeschlossen. Der lange Abstand zwischen den beiden Terminen (zehn Monate) zeigt, dass Sepia gut bei ihr wirkt. Meine Idee ist, dass Magnesium carbonicum eine ‚Schicht‘ geheilt hat, die aus der Zeit der Trennung ihrer Eltern stammt (sie war damals in der Pubertät). Die Trennung der Eltern ist für ein Kind (gleich ob sehr klein oder in der Pubertät) immer noch ein großer Wendepunkt im Leben, der große Auswirkungen auf die seelische, geistige und körperliche Entwicklung haben kann. Als Konsequent daraus brauchte sie ein neues Mittel – Sepia. Hoffentlich wird es ihr noch eine Zeit lang helfen.

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Literatur

Scholten, j. (1996), Homöopathie und die Elemente, Utrecht, Niederlande

Kategorie: Fälle

Schlüsselwörter: Magnesium carbonicum, Sepia, chronisches Müdigkeitssyndrom, Herpes genitalis

Mittel: Magnesium carbonicum, Sepia 

Originalartikel: Interhomeopathy.org



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