Hydrocyanicum Fall 6

von Deborah Collins

Dieser Fall handelt von einem kleinen Jungen, der zum Zeitpunkt der Erstanamnese eineinhalb Jahre alt war. Er hatte nach der Geburt nicht geatmet, war weiß gewesen und hatte bläuliche Lippen gehabt. Seine Eltern sagten, er hätte „wie tot“ ausgesehen. Er hatte Probleme beim Trinken, weil alles, was seine Lippen berührte, ihn in einen Krampf zu versetzen schien. Er weinte ständig und wollte nur getragen werden, wenn einer seiner Eltern mit ihm auf und ab ging. (Beide Eltern litten unter akutem Schlafmangel, weil sie sich mit den Nachtwachen abwechseln mussten. Der Vater reagierte gut auf Cocculus, während bei der Mutter Ferrum muriaticum geholfen hatte.) Der kleine Junge konnte in den ersten sechs Lebensmonaten weder Augenkontakt herstellen, noch blickte er in Richtung Gegenstände oder Lichtquellen, die sich in seiner Nähe befanden. Immer, wenn es ihm nicht gut ging, verfiel er in eine Art ‚Trance‘ und starrte in die Ferne. Er war leicht verängstigt, besonders neue Umgebungen machten ihm Angst. Sein Muskeltonus war extrem stark und er streckte sich in einem Dauerkrampf nach hinten durch. Durch den Krampf wurde der Kopf nach links gezogen. Seine Händchen waren zu Fäusten geballt und er schien sie nicht unter Kontrolle zu haben. Die Haut war sehr trocken und kalt und auch seine Füße waren sehr kalt. Er hatte Atembeschwerden, die Atmung hört sich eng und pfeifend an, manchmal mit Apnoe. Er schien sehr verschleimt zu sein, aber trotz rasselnden Atemgeräuschen hatte noch nie eine Lungenentzündung gehabt. Auch seine Bauchmuskeln waren angespannt, er hatte Bauchkrämpfe, Durchfall und Blähungen. Manchmal hatte er Schwierigkeiten beim Stuhlgang, weil sich sein Anus krampfartig zusammenzog und der Stuhl musste manuell entfernt werden musste. Füttern und Stillen sorgten kontinuierlich für Stress, da er sich bei jeder Berührung seines Mundes verkrampfte. Er hatte Schluckbeschwerden und wurde durch einen Schlauch ernährt. Er hatte bereits Blutungen in der Speiseröhre und im Magen gehabt, Blut erbrochen und rektal ausgeschieden. Er war anfällig für hohes Fieber ohne sichtbare Infekte. Alle Beschwerden wurden während der Zahnung schlimmer, zusätzlich knirschte er mit den Zähnen.

 

In diesem Fall schien sich alles um das Thema ‚Krämpfe‘ zu drehen und ich gab dem Jungen Cuprum C200. Das Mittel schien ihm etwas Erleichterung zu bringen, musste aber in immer kürzeren Abständen gegeben werden. Belladonna und Oxygenium halfen nicht. Ich dachte an Laurocerasus (blaue Babys und Krämpfe), das auch Blausäure enthält, gab ihm aber schließlich Hydrocyanicum acidum C30. Danach berichtete seine Mutter: „Er ist viel zufriedener, entspannter und weniger panisch. Er schaut uns mehr an und lächelt glücklich, wenn er uns sieht. Er scheint alles um sich herum wahrzunehmen. Er streckt sich nicht mehr so nach hinten durch. Er kann besser atmen und seine Lunge ist freier geworden. Auch seine Hände und Füße wurden sofort wärmer. Seine Haut, die vorher trocken, kalt und voller roter Pickel war, wurde umgehend besser.“

Aufgrund meines Umzugs ins Ausland konnte ich ihn nur sechs Monate lang behandeln. In dieser Zeit machte er aber große Fortschritte. Die Krämpfe wurden seltener und weniger stark. Ich hörte, dass er sich auch in den Jahren danach weiterhin gut entwickelte.

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Quelle: http://www.interhomeopathy.org/case_hydrocyanicum_acidum_5  

Foto: Shutterstock_345101900, Copyright: FamVeld

Hydrocyanicum Fall 6

von Deborah Collins

Dieser Fall handelt von einem kleinen Jungen, der zum Zeitpunkt der Erstanamnese eineinhalb Jahre alt war. Er hatte nach der Geburt nicht geatmet, war weiß gewesen und hatte bläuliche Lippen gehabt. Seine Eltern sagten, er hätte „wie tot“ ausgesehen. Er hatte Probleme beim Trinken, weil alles, was seine Lippen berührte, ihn in einen Krampf zu versetzen schien. Er weinte ständig und wollte nur getragen werden, wenn einer seiner Eltern mit ihm auf und ab ging. (Beide Eltern litten unter akutem Schlafmangel, weil sie sich mit den Nachtwachen abwechseln mussten. Der Vater reagierte gut auf Cocculus, während bei der Mutter Ferrum muriaticum geholfen hatte.) Der kleine Junge konnte in den ersten sechs Lebensmonaten weder Augenkontakt herstellen, noch blickte er in Richtung Gegenstände oder Lichtquellen, die sich in seiner Nähe befanden. Immer, wenn es ihm nicht gut ging, verfiel er in eine Art ‚Trance‘ und starrte in die Ferne. Er war leicht verängstigt, besonders neue Umgebungen machten ihm Angst. Sein Muskeltonus war extrem stark und er streckte sich in einem Dauerkrampf nach hinten durch. Durch den Krampf wurde der Kopf nach links gezogen. Seine Händchen waren zu Fäusten geballt und er schien sie nicht unter Kontrolle zu haben. Die Haut war sehr trocken und kalt und auch seine Füße waren sehr kalt. Er hatte Atembeschwerden, die Atmung hört sich eng und pfeifend an, manchmal mit Apnoe. Er schien sehr verschleimt zu sein, aber trotz rasselnden Atemgeräuschen hatte noch nie eine Lungenentzündung gehabt. Auch seine Bauchmuskeln waren angespannt, er hatte Bauchkrämpfe, Durchfall und Blähungen. Manchmal hatte er Schwierigkeiten beim Stuhlgang, weil sich sein Anus krampfartig zusammenzog und der Stuhl musste manuell entfernt werden musste. Füttern und Stillen sorgten kontinuierlich für Stress, da er sich bei jeder Berührung seines Mundes verkrampfte. Er hatte Schluckbeschwerden und wurde durch einen Schlauch ernährt. Er hatte bereits Blutungen in der Speiseröhre und im Magen gehabt, Blut erbrochen und rektal ausgeschieden. Er war anfällig für hohes Fieber ohne sichtbare Infekte. Alle Beschwerden wurden während der Zahnung schlimmer, zusätzlich knirschte er mit den Zähnen.

 

In diesem Fall schien sich alles um das Thema ‚Krämpfe‘ zu drehen und ich gab dem Jungen Cuprum C200. Das Mittel schien ihm etwas Erleichterung zu bringen, musste aber in immer kürzeren Abständen gegeben werden. Belladonna und Oxygenium halfen nicht. Ich dachte an Laurocerasus (blaue Babys und Krämpfe), das auch Blausäure enthält, gab ihm aber schließlich Hydrocyanicum acidum C30. Danach berichtete seine Mutter: „Er ist viel zufriedener, entspannter und weniger panisch. Er schaut uns mehr an und lächelt glücklich, wenn er uns sieht. Er scheint alles um sich herum wahrzunehmen. Er streckt sich nicht mehr so nach hinten durch. Er kann besser atmen und seine Lunge ist freier geworden. Auch seine Hände und Füße wurden sofort wärmer. Seine Haut, die vorher trocken, kalt und voller roter Pickel war, wurde umgehend besser.“

Aufgrund meines Umzugs ins Ausland konnte ich ihn nur sechs Monate lang behandeln. In dieser Zeit machte er aber große Fortschritte. Die Krämpfe wurden seltener und weniger stark. Ich hörte, dass er sich auch in den Jahren danach weiterhin gut entwickelte.

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Quelle: http://www.interhomeopathy.org/case_hydrocyanicum_acidum_5  

Foto: Shutterstock_345101900, Copyright: FamVeld



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