Mir wurde alles genommen – meine Habe, meine Gesundheit, mein Leben: ein Fall von Arsenicum iodatum und Diospyros kaki

von Pavlina Hollá

Die 34-jährige Patientin kommt wegen eines Thymoms in die Sprechstunde. Der maligne Tumor war 2 Monate zuvor während einer Untersuchung gefunden worden. Heute, am Tag der Erstanamnese, ist die Patientin extrem müde, denn gestern hatte sie ihre erste Chemotherapie. Sie kann nur mit Mühe sprechen. Weitere 11 Behandlungen sind geplant. Der Tumor ist bereits auf Lunge und Herz übergegangen und kann nicht operiert werden. Die Ärzte geben der Patientin eine sehr schlechte Prognose. Sie selbst weiß das aber nicht, weil sie die Einschätzung der Ärzte nicht hören wollte. Die Information stammt von der Familie der Patientin.

Körperliche Beschwerden
Seit über einem Jahr verspürt die Patientin einen kribbelnden Schmerz in der Magengegend, der schlimmer wird, wenn sie auf dem Bauch liegt. Außerdem hat sie Schmerzen im Bereich des Nabels, die sich bei Berührung verschlimmern. Sie klagt über brennende Schmerzen im Magen und Sodbrennen. Sie hat häufig übelriechenden Durchfall. Sie zittert.
Vor einem Jahr entwickelte sich bei der Patientin ein trockener Reizhusten, der beim Reden schlimmer wurde, aber vor 6 Monaten aufhörte. Zu dieser Zeit hatte sie sich wegen des Hustens röntgen lassen, der Befund war aber negativ.

Familienanamnese
Diabetes mellitus; Asthma; Krebs.
Als Kind war die Patientin gesund und hatte keine schweren oder rezidivierenden Krankheiten gehabt.

Hobbys
Die Patientin stickt gerne, spielt Geige und treibt viel Sport.

Persönliche Krankengeschichte
Patientin (P): Vor 3 Jahren habe ich mich von meinem Mann scheiden lassen, er war 18 Jahre älter als ich. Wir hatten eine Firma zusammen, die er nach der Scheidung übernahm. Ich arbeite dort noch, weil meine Mutter und meine Schwester auch dort arbeiten. Sie würden ihre Arbeitsplätze verlieren, falls ich ginge.
Anfangs war unser Sexleben nicht sehr gut und mein Mann bestand darauf, dass ich eine Therapie mache. Ich hatte dann einen Liebhaber und merkte, dass das Problem nicht bei mir liegt.
Nach der Scheidung hatte ich kein Geld; er hat alles genommen, sogar das Auto, das er mir geschenkt hatte. Viele unserer Freunde haben mir den Rücken zugekehrt. Er hatte keine Freunde, es waren eigentlich meine Freunde und er hat sie mir genommen, alle. Er nahm mein Leben. Ich fühlte mich verraten. Ich habe nicht gekämpft, habe nicht versucht, ihn zu etwas zu zwingen. Ich fühlte mich so wertlos. Nachts habe ich mich dann an der Schulter meines Freundes ausgeweint. Ich bin sogar zu meinem neuen Freund gezogen, in eine andere Stadt, aber das Heimweh war schlimm und ich kam mir sehr verloren vor.

Früher war ich sehr aktiv, habe viel Sport getrieben und bin verreist; jetzt sitze ich nur noch zuhause und mache ganz gewöhnliche Dinge. Ich mag die Stadt nicht besonders. Ich muss immer an die Vergangenheit denken, als ich noch finanziell abgesichert war. Ich habe 10 Jahre lang gearbeitet, ich hatte alles: eine Firma, ein Haus… Ich bereue es nicht, meinen Mann verlassen zu haben, aber ich muss wieder ganz von vorne anfangen, ich habe keinerlei Sicherheit. Sogar meine persönlichen Sachen sind weg. Ich muss um alles bitten, sogar wenn ich neue Kleider brauche. Ich fühle mich verraten. Ich bin wütend und fühle mich gedemütigt.

Fallanalyse
Die Geschichte der Patientin ist sehr interessant, denn obwohl sie vor kurzem geschieden wurde, sieht sie ihr Problem nicht im Scheitern der Beziehung, sondern im Verlust ihrer finanziellen Sicherheit. Nach der Scheidung musste sie ihren Besitz und ihre Firma aufgeben und noch einmal ganz von vorne anfangen. Das kommt einem totalen Zusammenbruch gleich, was den zentralen Themenkomplex von Arsenicum (nach Jan Scholten, Verlust, Stadium 15) ausmacht. Außerdem musste die Patientin in eine neue Stadt ziehen und verlor den Kontakt zu ihren Freunden aus dem Fitness-Studio, in dem sie vorher trainierte. In einer fremden Stadt, umgeben von Menschen, die sie nicht kennt, fühlt sie sich wie ein Außenseiter, eine Fremde. Das ist das Thema von Iodum (Auswandern, Verlust der eigenen Kultur).

Arsenicum iodatum wird in der klassischen Literatur als Mittel gegen chronischen Durchfall, chronischen Husten und als Krebsmittel beschrieben.

Verschreibung: Arsenicum iodatum C30, im Wechsel mit Carcinosinum 58T LM, einzunehmen nach der Plussing-Methode nach Ramakrishnan. Zusätzlich erhielt die Patientin 1 Gabe Okoubaku C30 um die Nebenwirkungen der Chemotherapie zu lindern.

Knapp zwei Wochen später rief mich der Freund der Patientin an, um mir zu sagen, dass ein Tumor im Dickdarm aufgeplatzt sei. Niemand wusste von diesem Tumor. Eine Kolostomie wurde durchgeführt. Die Wundheilung war gut und die Patientin konnte nach wenigen Tagen das Krankenhaus verlassen. Die Chemotherapie wurde um 3 Wochen nach hinten verschoben. Zu diesem Zeitpunkt war das Thymom um 50% zurückgegangen.

Verschreibung: Arsenicum iodatum C200 und Carcinosinum 58T C200.

Nach 8 Wochen: Von der Familie der Patientin erfahre ich, dass sie schon seit längerer Zeit im Krankenhaus liegt. Sie hat nach und nach die Funktion ihrer Hände und Beine verloren und ihr Sehvermögen ist stark beeinträchtigt. Eine neurologische Untersuchung ergab, dass die Beschwerden auf die Chemotherapie zurückzuführen und nicht permanent seien.

Die Patientin bekommt immer noch Chemotherapie, ihr Zustand wird aber zunehmend schlechter. Sie musste noch einmal operiert werden, weil im Zuge einer Endoskopie Verwachsungen im Darm festgestellt wurden. Der Patientin geht es sehr schlecht: Der Blutdruck ist hoch, sie hat Herzrhythmusstörungen, Palpitationen und ein Lungenödem. Sie kann weder Harn noch Stuhl lassen.

Schließlich wird der Zustand der Patientin so kritisch, dass die Ärzte der Familie mitteilen, sie werde die nächsten 3-4 Tage nicht überleben. Trotz des kritischen Zustandes der Patientin wollen die Ärzte chemotherapeutisch weiter behandeln, aber die Patientin weigert sich. Sie fühlt sich zu krank. Sie ist so schwach, dass sie sich noch nicht einmal im Bett aufsetzen kann.
Nach Rücksprache mit Vladimir Petroci entschieden wir uns, die Patientin mit Diospyros kaki zu behandeln, ein gutes Mittel für die Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Wir kennen das Mittel gut, denn es wurde von uns 2011 in der ‚Slovakian Academy of Classical Homeopathy‘ wiederholt geprüft. Das Mittel wurde von Marijke Creveld in die Homöopathie eingeführt und klinisch vielfach bestätigt. Es ist eines der besten Mittel zur Behandlung von Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie.

Verschreibung: Diospyros kaki C30, aufgelöst in Wasser und wenige Tropfen stündlich einzunehmen. Die Patientin nimmt das Mittel die ganze Nacht über regelmäßig ein.

Am nächsten Morgen: Der Blutdruck der Patientin ist gefallen, aber nun hat sie 38°C Fieber.

Verschreibung: Das Mittel wird nun 4x täglich eingenommen.

Drei Tage später, ein Telefonanruf der Familie: Der Patientin geht es viel besser; sie kann wieder essen und ohne Hilfsmittel Harn lassen. Stuhlgang hat sie auch gehabt. Die Medikamente für ihr Herz konnte sie absetzen.

Verschreibung: Diospyros kaki C30, 2x täglich.

10 Tage später:
Die Patientin kann ihr Bett verlassen und macht erste Gehversuche. Ihr Appetit ist wieder da, aber das Atmen bereitet ihr noch Probleme. Die Wunde am Abdomen ist wieder aufgegangen, eine Drainge musste gelegt werden.

Verschreibung: Diospyros kaki 2x täglich und Calendula C30 3x täglich.

Zu diesem Zeitpunkt wurde ein CT angefertigt mit negativem Befund. Das Thymom war weg.

6 Wochen später: Die Patientin wurde vor 2 Wochen entlassen und kommt zu einem Kontrolltermin in meine Sprechstunde. Ich habe sie seit dem letzten Sommer nicht gesehen. Es scheint ihr gut zu gehen, sie hat an Gewicht zugenommen. Ihr Haar wächst wieder nach und sie kann wieder normal sehen. Ihre Hände und Beine sind immer noch ein wenig taub, auch ihre Haut fühlt sich wie taub an. Sie hat noch Wasser in der Lunge. Sie bewegt sich nur langsam, weil sie durch Bewegung Magenschmerzen bekommt und ihr übel wird. Im Liegen geht es ihr besser, aber sie ist immer noch geschwächt. In 4 Wochen muss sie wieder in das Krankenhaus, dann beginnt die Strahlentherapie.

Verschreibung: Bellis perennis C30, an drei aufeinanderfolgenden Tagen.

1 Monat später:
Der Patientin geht es gut, sie hat keine Schmerzen im Abdomen mehr. Vor ein paar Tagen hat sie mit Freunden auf einem Fest getanzt.

Verschreibung:
Die Mittel Arsenicum iodatum C200 und Carcinosinum C200 werden nach der Plussing-Methode weiter verordnet.

2 Monate später: Die Patientin meldet sich telefonisch um zu sagen, dass es ihr sehr gut geht. Sie hat einen Termin im Krankenhaus zur Entfernung des künstlichen Ausgangs. Die Tumormarker sind unauffällig. Wir passen die homöopathische Behandlung an: Die Mittel werden nun einmal pro Woche eingenommen, immer noch im Wechsel. Die Patietnin plant einen 3-monatigen Auslandsaufenthalt. Nach ihrer Rückkehr soll sie die Mittel nur noch einmal im Monat einnehmen.

Ein halbes Jahr später:
Alle Untersuchungen sind unauffällig. Der Patientin geht es sehr gut, sie macht Yoga und spinnt in ihrer Freizeit Wolle. Sie hat jetzt einen Job, der ihr Spaß macht, mit ihrem Freund ist sie wieder zusammengezogen.

Im folgenden Jahr: Die Patientin steckt mitten in der Familienplanung, sie wünscht sich ein Baby. Die gynäkologischen Untersuchungen waren in Ordnung. Sie sieht fabelhaft aus.

3 Jahr nach Beginn der homöopathischen Behandlung:
Der Patientin geht es sichtlich gut. Sie hat keinerlei körperliche Beschwerden und ist zufrieden mit ihrem Leben, ihrem Freund und ihrem Job.

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Fotos: Shutterstock - young melancholy and sad woman portrait behind the window in the rain with rain drops on it © Yunaco
Kategorie: Fälle
Schlüsselwörter: Thymom, Verlust des Besitzes, die Heimat verlassen, Chemotherapie, Strahlentherapie.
Mittel: Arsenicum iodatum, Diospyros kaki.

Mir wurde alles genommen – meine Habe, meine Gesundheit, mein Leben: ein Fall von Arsenicum iodatum und Diospyros kaki

von Pavlina Hollá

Die 34-jährige Patientin kommt wegen eines Thymoms in die Sprechstunde. Der maligne Tumor war 2 Monate zuvor während einer Untersuchung gefunden worden. Heute, am Tag der Erstanamnese, ist die Patientin extrem müde, denn gestern hatte sie ihre erste Chemotherapie. Sie kann nur mit Mühe sprechen. Weitere 11 Behandlungen sind geplant. Der Tumor ist bereits auf Lunge und Herz übergegangen und kann nicht operiert werden. Die Ärzte geben der Patientin eine sehr schlechte Prognose. Sie selbst weiß das aber nicht, weil sie die Einschätzung der Ärzte nicht hören wollte. Die Information stammt von der Familie der Patientin.

Körperliche Beschwerden
Seit über einem Jahr verspürt die Patientin einen kribbelnden Schmerz in der Magengegend, der schlimmer wird, wenn sie auf dem Bauch liegt. Außerdem hat sie Schmerzen im Bereich des Nabels, die sich bei Berührung verschlimmern. Sie klagt über brennende Schmerzen im Magen und Sodbrennen. Sie hat häufig übelriechenden Durchfall. Sie zittert.
Vor einem Jahr entwickelte sich bei der Patientin ein trockener Reizhusten, der beim Reden schlimmer wurde, aber vor 6 Monaten aufhörte. Zu dieser Zeit hatte sie sich wegen des Hustens röntgen lassen, der Befund war aber negativ.

Familienanamnese
Diabetes mellitus; Asthma; Krebs.
Als Kind war die Patientin gesund und hatte keine schweren oder rezidivierenden Krankheiten gehabt.

Hobbys
Die Patientin stickt gerne, spielt Geige und treibt viel Sport.

Persönliche Krankengeschichte
Patientin (P): Vor 3 Jahren habe ich mich von meinem Mann scheiden lassen, er war 18 Jahre älter als ich. Wir hatten eine Firma zusammen, die er nach der Scheidung übernahm. Ich arbeite dort noch, weil meine Mutter und meine Schwester auch dort arbeiten. Sie würden ihre Arbeitsplätze verlieren, falls ich ginge.
Anfangs war unser Sexleben nicht sehr gut und mein Mann bestand darauf, dass ich eine Therapie mache. Ich hatte dann einen Liebhaber und merkte, dass das Problem nicht bei mir liegt.
Nach der Scheidung hatte ich kein Geld; er hat alles genommen, sogar das Auto, das er mir geschenkt hatte. Viele unserer Freunde haben mir den Rücken zugekehrt. Er hatte keine Freunde, es waren eigentlich meine Freunde und er hat sie mir genommen, alle. Er nahm mein Leben. Ich fühlte mich verraten. Ich habe nicht gekämpft, habe nicht versucht, ihn zu etwas zu zwingen. Ich fühlte mich so wertlos. Nachts habe ich mich dann an der Schulter meines Freundes ausgeweint. Ich bin sogar zu meinem neuen Freund gezogen, in eine andere Stadt, aber das Heimweh war schlimm und ich kam mir sehr verloren vor.

Früher war ich sehr aktiv, habe viel Sport getrieben und bin verreist; jetzt sitze ich nur noch zuhause und mache ganz gewöhnliche Dinge. Ich mag die Stadt nicht besonders. Ich muss immer an die Vergangenheit denken, als ich noch finanziell abgesichert war. Ich habe 10 Jahre lang gearbeitet, ich hatte alles: eine Firma, ein Haus… Ich bereue es nicht, meinen Mann verlassen zu haben, aber ich muss wieder ganz von vorne anfangen, ich habe keinerlei Sicherheit. Sogar meine persönlichen Sachen sind weg. Ich muss um alles bitten, sogar wenn ich neue Kleider brauche. Ich fühle mich verraten. Ich bin wütend und fühle mich gedemütigt.

Fallanalyse
Die Geschichte der Patientin ist sehr interessant, denn obwohl sie vor kurzem geschieden wurde, sieht sie ihr Problem nicht im Scheitern der Beziehung, sondern im Verlust ihrer finanziellen Sicherheit. Nach der Scheidung musste sie ihren Besitz und ihre Firma aufgeben und noch einmal ganz von vorne anfangen. Das kommt einem totalen Zusammenbruch gleich, was den zentralen Themenkomplex von Arsenicum (nach Jan Scholten, Verlust, Stadium 15) ausmacht. Außerdem musste die Patientin in eine neue Stadt ziehen und verlor den Kontakt zu ihren Freunden aus dem Fitness-Studio, in dem sie vorher trainierte. In einer fremden Stadt, umgeben von Menschen, die sie nicht kennt, fühlt sie sich wie ein Außenseiter, eine Fremde. Das ist das Thema von Iodum (Auswandern, Verlust der eigenen Kultur).

Arsenicum iodatum wird in der klassischen Literatur als Mittel gegen chronischen Durchfall, chronischen Husten und als Krebsmittel beschrieben.

Verschreibung: Arsenicum iodatum C30, im Wechsel mit Carcinosinum 58T LM, einzunehmen nach der Plussing-Methode nach Ramakrishnan. Zusätzlich erhielt die Patientin 1 Gabe Okoubaku C30 um die Nebenwirkungen der Chemotherapie zu lindern.

Knapp zwei Wochen später rief mich der Freund der Patientin an, um mir zu sagen, dass ein Tumor im Dickdarm aufgeplatzt sei. Niemand wusste von diesem Tumor. Eine Kolostomie wurde durchgeführt. Die Wundheilung war gut und die Patientin konnte nach wenigen Tagen das Krankenhaus verlassen. Die Chemotherapie wurde um 3 Wochen nach hinten verschoben. Zu diesem Zeitpunkt war das Thymom um 50% zurückgegangen.

Verschreibung: Arsenicum iodatum C200 und Carcinosinum 58T C200.

Nach 8 Wochen: Von der Familie der Patientin erfahre ich, dass sie schon seit längerer Zeit im Krankenhaus liegt. Sie hat nach und nach die Funktion ihrer Hände und Beine verloren und ihr Sehvermögen ist stark beeinträchtigt. Eine neurologische Untersuchung ergab, dass die Beschwerden auf die Chemotherapie zurückzuführen und nicht permanent seien.

Die Patientin bekommt immer noch Chemotherapie, ihr Zustand wird aber zunehmend schlechter. Sie musste noch einmal operiert werden, weil im Zuge einer Endoskopie Verwachsungen im Darm festgestellt wurden. Der Patientin geht es sehr schlecht: Der Blutdruck ist hoch, sie hat Herzrhythmusstörungen, Palpitationen und ein Lungenödem. Sie kann weder Harn noch Stuhl lassen.

Schließlich wird der Zustand der Patientin so kritisch, dass die Ärzte der Familie mitteilen, sie werde die nächsten 3-4 Tage nicht überleben. Trotz des kritischen Zustandes der Patientin wollen die Ärzte chemotherapeutisch weiter behandeln, aber die Patientin weigert sich. Sie fühlt sich zu krank. Sie ist so schwach, dass sie sich noch nicht einmal im Bett aufsetzen kann.
Nach Rücksprache mit Vladimir Petroci entschieden wir uns, die Patientin mit Diospyros kaki zu behandeln, ein gutes Mittel für die Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Wir kennen das Mittel gut, denn es wurde von uns 2011 in der ‚Slovakian Academy of Classical Homeopathy‘ wiederholt geprüft. Das Mittel wurde von Marijke Creveld in die Homöopathie eingeführt und klinisch vielfach bestätigt. Es ist eines der besten Mittel zur Behandlung von Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie.

Verschreibung: Diospyros kaki C30, aufgelöst in Wasser und wenige Tropfen stündlich einzunehmen. Die Patientin nimmt das Mittel die ganze Nacht über regelmäßig ein.

Am nächsten Morgen: Der Blutdruck der Patientin ist gefallen, aber nun hat sie 38°C Fieber.

Verschreibung: Das Mittel wird nun 4x täglich eingenommen.

Drei Tage später, ein Telefonanruf der Familie: Der Patientin geht es viel besser; sie kann wieder essen und ohne Hilfsmittel Harn lassen. Stuhlgang hat sie auch gehabt. Die Medikamente für ihr Herz konnte sie absetzen.

Verschreibung: Diospyros kaki C30, 2x täglich.

10 Tage später:
Die Patientin kann ihr Bett verlassen und macht erste Gehversuche. Ihr Appetit ist wieder da, aber das Atmen bereitet ihr noch Probleme. Die Wunde am Abdomen ist wieder aufgegangen, eine Drainge musste gelegt werden.

Verschreibung: Diospyros kaki 2x täglich und Calendula C30 3x täglich.

Zu diesem Zeitpunkt wurde ein CT angefertigt mit negativem Befund. Das Thymom war weg.

6 Wochen später: Die Patientin wurde vor 2 Wochen entlassen und kommt zu einem Kontrolltermin in meine Sprechstunde. Ich habe sie seit dem letzten Sommer nicht gesehen. Es scheint ihr gut zu gehen, sie hat an Gewicht zugenommen. Ihr Haar wächst wieder nach und sie kann wieder normal sehen. Ihre Hände und Beine sind immer noch ein wenig taub, auch ihre Haut fühlt sich wie taub an. Sie hat noch Wasser in der Lunge. Sie bewegt sich nur langsam, weil sie durch Bewegung Magenschmerzen bekommt und ihr übel wird. Im Liegen geht es ihr besser, aber sie ist immer noch geschwächt. In 4 Wochen muss sie wieder in das Krankenhaus, dann beginnt die Strahlentherapie.

Verschreibung: Bellis perennis C30, an drei aufeinanderfolgenden Tagen.

1 Monat später:
Der Patientin geht es gut, sie hat keine Schmerzen im Abdomen mehr. Vor ein paar Tagen hat sie mit Freunden auf einem Fest getanzt.

Verschreibung:
Die Mittel Arsenicum iodatum C200 und Carcinosinum C200 werden nach der Plussing-Methode weiter verordnet.

2 Monate später: Die Patientin meldet sich telefonisch um zu sagen, dass es ihr sehr gut geht. Sie hat einen Termin im Krankenhaus zur Entfernung des künstlichen Ausgangs. Die Tumormarker sind unauffällig. Wir passen die homöopathische Behandlung an: Die Mittel werden nun einmal pro Woche eingenommen, immer noch im Wechsel. Die Patietnin plant einen 3-monatigen Auslandsaufenthalt. Nach ihrer Rückkehr soll sie die Mittel nur noch einmal im Monat einnehmen.

Ein halbes Jahr später:
Alle Untersuchungen sind unauffällig. Der Patientin geht es sehr gut, sie macht Yoga und spinnt in ihrer Freizeit Wolle. Sie hat jetzt einen Job, der ihr Spaß macht, mit ihrem Freund ist sie wieder zusammengezogen.

Im folgenden Jahr: Die Patientin steckt mitten in der Familienplanung, sie wünscht sich ein Baby. Die gynäkologischen Untersuchungen waren in Ordnung. Sie sieht fabelhaft aus.

3 Jahr nach Beginn der homöopathischen Behandlung:
Der Patientin geht es sichtlich gut. Sie hat keinerlei körperliche Beschwerden und ist zufrieden mit ihrem Leben, ihrem Freund und ihrem Job.

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Fotos: Shutterstock - young melancholy and sad woman portrait behind the window in the rain with rain drops on it © Yunaco
Kategorie: Fälle
Schlüsselwörter: Thymom, Verlust des Besitzes, die Heimat verlassen, Chemotherapie, Strahlentherapie.
Mittel: Arsenicum iodatum, Diospyros kaki.





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