Schlafapnoe

von Joette Calabrese

Isabelle konnte nicht schlafen. Egal, was sie auch tat – sie wachte nachts ständig auf und ihre Arbeitstage begannen darunter zu leiden.

Izzy kannte die Homöopathie und hatte schon ein paar gängige Arzneien gegen Schlafbeschwerden ausprobiert. Aber leider konnten weder Nux vomica, Coffea cruda oder gar Ignatia ihre Schlafqualität verbessern.

Eines Nachts war sie wieder einmal aus dem Schlaf hochgeschreckt, lag wach im Bett und dachte darüber nach, was sie als nächstes versuchen sollte. Während ihr die Gedanken so durch den Kopf gingen, hörte sie das rhythmische Schnarchen ihres Mannes James. Dann hörte das Geräusch für einen Moment auf und es wurde im Zimmer totenstill. Wenig später setzte die Atmung wieder ein und er begann erneut zu röcheln, keuchen, stottern und stöhnen.

Lehrstück HömöopathieSchnelle Hilfe mit Homöopathie - Svetlana Pavlova / Clodagh Sheehy

In diesem Moment lernte Izzy eine wichtige homöopathische Lektion. Man muss nicht nur das richtige Arzneimittel wählen, sondern auch die richtige PERSON behandeln!

Ja, denn das Problem lag gar nicht bei Izzy! Ihr Körper reagierte lediglich auf die Missklänge der Schlafapnoe ihres Mannes, die sie mehrmals in der Nacht aufwachen ließen!

Am nächsten Tag sprachen die beiden darüber und stellten fest, dass keiner von ihnen gut geschlafen hatte! Offensichtlich war James‘ Schlafapnoe störender, als die beiden bislang angenommen hatten.

Volltreffer!

Endlich hatte Izzy also die richtige Diagnose für die richtige Person. Jetzt musste sie nur noch das richtige homöopathische Arzneimittel für James auswählen. Sie hatte in einem meiner Kurse gelernt, dass eines der wichtigsten Mittel bei Schlafapnoe Sanguinaria C200 ist. Es wird zweimal am Tag eingenommen.

S für Sanguinaria und Schnarchen

Sanguinaria ist eines der Hauptmittel für eine ganze Reihe von Beschwerden der Nebenhöhlen und des Halses. Es kann zum Beispiel bei Schnarchen, ständigem - durch Staub bedingtes - Räuspern, brennenden Schleimhäuten, großer Verschleimung, retronasalem Schleimfluss und Schmerzen in den Nebenhöhlen helfen, die von oberhalb des rechten Auges ausstrahlen.

Aber abgesehen von der passenden homöopathischen Arznei möchte ich hier nicht nur Izzy und James, sondern allen meinen Schülern noch etwas Anderes mit auf den Weg geben.

Bei der Anwendung von Sanguinaria (wie bei jeder anderen homöopathischen Arznei, die für eine chronische Erkrankung verabreicht wird) liegt es beim Betroffenen selbst, die Nuancen seiner Genesung zu erkennen.

Ungeduldige Menschen neigen dazu, schon nach ein paar Tagen mit der ‚Auswertung‘ ihrer Symptome zu beginnen.

Bei chronischen Erkrankungen rate ich jedoch davon ab, sofort nach Beginn der Einnahme eines Arzneimittels eine Bewertung vorzunehmen. Wie ich in meinen Kursen lehre, warten wir mit der Beurteilung chronischer Erkrankungen in der Regel bis nach der Einnahme eines Mittels zwei volle Monate vergangen sind. Zu diesem Zeitpunkt sollte man in der Lage sein, eine Veränderung des Zustands zu erkennen.

Hat James aus unserem Beispielfall nach zwei Monaten gesagt: „Sanguinaria hat nicht geholfen, denn ich schnarche immer noch und die Apnoe ist noch da?“

Nein, hat er nicht!

James stellte zwar fest, dass er immer noch gelegentlich schnarchte, aber dafür nicht mehr so häufig. Ab und zu hatte er auch noch eine Schlafapnoe, die aber nicht mehr so stark war. Außerdem hatte er bemerkt, dass sich seine Schlafqualität gebessert und er tagsüber mehr Energie hatte. Und auch Izzy nahm eine Veränderung wahr, vor allem, weil sie wegen James‘ Schlafapnoe nicht mehr mehrmals in der Nacht aus dem Schlaf schreckte.

Aus diesem Grund nahm James das Sanguinaria weiter ein, eben weil er eine Besserung sehen konnte.

Geduld zahlt sich ausHomöopathische Mittel und ihre Wirkungen - William Boericke

Er erwartete keine Perfektion, weil nichts im Leben perfekt ist! Wenn jemand erwartet, dass ein chronisches Leiden innerhalb weniger Tage vollständig verschwindet, dann liest er den falschen Blog!

Zweifelsohne lassen sich akute Erkrankungen und Infektionen mit homöopathischer Hilfe in relativ kurzer Zeit auskurieren. Aber chronische Krankheiten benötigen mehr Zeit- und verblassen manchmal eher in den Hintergrund als dass sie restlos beseitigt werden können. Und genau das ist unser Ziel - eine chronische Erkrankung so lange zu lindern, bis sie uns nicht mehr in unserer Fähigkeit beeinträchtigt, ein erfülltes und produktives Leben zu führen.

Ist die Erkrankung so schwerwiegend, dass man darunter leidet? Oder hat sich die Krankheit so weit zurückgebildet, dass sie nur noch ab und zu mit leichten Symptomen bemerkbar macht?

Ich selbst habe diese Erfahrung mit meinen schweren Allergien gemacht! Die Homöopathie hat mich von den lähmenden Tagen befreit, an denen ich mein Leben wie in einer Blase verbringen musste. Heute habe ich nur noch sehr selten und nur bei sehr starkem Pollenflug kurze allergische Anfälle mit angeschwollenen, juckenden Augen. Aber ich kann mein Leben frei leben und muss nicht mehr täglich an Allergien denken.

Bitte denken Sie daran, dass Sie keine Perfektion erwarten dürfen. Die Anwendung homöopathischer Arzneien bei einer chronischen Erkrankung kann man dann als erfolgreich bezeichnen, wenn Sie nicht ständig an den Arzt denken müssen! Die Beschwerden gehen zurück und entwickeln sich von der ausgesprochenen Katastrophe hin in Richtung Unpässlichkeit, die sich nur noch ab und zu zeigt.

Denn die Homöopathie hilft – sagen Sie es weiter!

Herzlichst,

Ihre

 


Quelle: https://joettecalabrese.com/blog/sleep-apnea/


 

 

Schlafapnoe

von Joette Calabrese

Isabelle konnte nicht schlafen. Egal, was sie auch tat – sie wachte nachts ständig auf und ihre Arbeitstage begannen darunter zu leiden.

Izzy kannte die Homöopathie und hatte schon ein paar gängige Arzneien gegen Schlafbeschwerden ausprobiert. Aber leider konnten weder Nux vomica, Coffea cruda oder gar Ignatia ihre Schlafqualität verbessern.

Eines Nachts war sie wieder einmal aus dem Schlaf hochgeschreckt, lag wach im Bett und dachte darüber nach, was sie als nächstes versuchen sollte. Während ihr die Gedanken so durch den Kopf gingen, hörte sie das rhythmische Schnarchen ihres Mannes James. Dann hörte das Geräusch für einen Moment auf und es wurde im Zimmer totenstill. Wenig später setzte die Atmung wieder ein und er begann erneut zu röcheln, keuchen, stottern und stöhnen.

Lehrstück HömöopathieSchnelle Hilfe mit Homöopathie - Svetlana Pavlova / Clodagh Sheehy

In diesem Moment lernte Izzy eine wichtige homöopathische Lektion. Man muss nicht nur das richtige Arzneimittel wählen, sondern auch die richtige PERSON behandeln!

Ja, denn das Problem lag gar nicht bei Izzy! Ihr Körper reagierte lediglich auf die Missklänge der Schlafapnoe ihres Mannes, die sie mehrmals in der Nacht aufwachen ließen!

Am nächsten Tag sprachen die beiden darüber und stellten fest, dass keiner von ihnen gut geschlafen hatte! Offensichtlich war James‘ Schlafapnoe störender, als die beiden bislang angenommen hatten.

Volltreffer!

Endlich hatte Izzy also die richtige Diagnose für die richtige Person. Jetzt musste sie nur noch das richtige homöopathische Arzneimittel für James auswählen. Sie hatte in einem meiner Kurse gelernt, dass eines der wichtigsten Mittel bei Schlafapnoe Sanguinaria C200 ist. Es wird zweimal am Tag eingenommen.

S für Sanguinaria und Schnarchen

Sanguinaria ist eines der Hauptmittel für eine ganze Reihe von Beschwerden der Nebenhöhlen und des Halses. Es kann zum Beispiel bei Schnarchen, ständigem - durch Staub bedingtes - Räuspern, brennenden Schleimhäuten, großer Verschleimung, retronasalem Schleimfluss und Schmerzen in den Nebenhöhlen helfen, die von oberhalb des rechten Auges ausstrahlen.

Aber abgesehen von der passenden homöopathischen Arznei möchte ich hier nicht nur Izzy und James, sondern allen meinen Schülern noch etwas Anderes mit auf den Weg geben.

Bei der Anwendung von Sanguinaria (wie bei jeder anderen homöopathischen Arznei, die für eine chronische Erkrankung verabreicht wird) liegt es beim Betroffenen selbst, die Nuancen seiner Genesung zu erkennen.

Ungeduldige Menschen neigen dazu, schon nach ein paar Tagen mit der ‚Auswertung‘ ihrer Symptome zu beginnen.

Bei chronischen Erkrankungen rate ich jedoch davon ab, sofort nach Beginn der Einnahme eines Arzneimittels eine Bewertung vorzunehmen. Wie ich in meinen Kursen lehre, warten wir mit der Beurteilung chronischer Erkrankungen in der Regel bis nach der Einnahme eines Mittels zwei volle Monate vergangen sind. Zu diesem Zeitpunkt sollte man in der Lage sein, eine Veränderung des Zustands zu erkennen.

Hat James aus unserem Beispielfall nach zwei Monaten gesagt: „Sanguinaria hat nicht geholfen, denn ich schnarche immer noch und die Apnoe ist noch da?“

Nein, hat er nicht!

James stellte zwar fest, dass er immer noch gelegentlich schnarchte, aber dafür nicht mehr so häufig. Ab und zu hatte er auch noch eine Schlafapnoe, die aber nicht mehr so stark war. Außerdem hatte er bemerkt, dass sich seine Schlafqualität gebessert und er tagsüber mehr Energie hatte. Und auch Izzy nahm eine Veränderung wahr, vor allem, weil sie wegen James‘ Schlafapnoe nicht mehr mehrmals in der Nacht aus dem Schlaf schreckte.

Aus diesem Grund nahm James das Sanguinaria weiter ein, eben weil er eine Besserung sehen konnte.

Geduld zahlt sich ausHomöopathische Mittel und ihre Wirkungen - William Boericke

Er erwartete keine Perfektion, weil nichts im Leben perfekt ist! Wenn jemand erwartet, dass ein chronisches Leiden innerhalb weniger Tage vollständig verschwindet, dann liest er den falschen Blog!

Zweifelsohne lassen sich akute Erkrankungen und Infektionen mit homöopathischer Hilfe in relativ kurzer Zeit auskurieren. Aber chronische Krankheiten benötigen mehr Zeit- und verblassen manchmal eher in den Hintergrund als dass sie restlos beseitigt werden können. Und genau das ist unser Ziel - eine chronische Erkrankung so lange zu lindern, bis sie uns nicht mehr in unserer Fähigkeit beeinträchtigt, ein erfülltes und produktives Leben zu führen.

Ist die Erkrankung so schwerwiegend, dass man darunter leidet? Oder hat sich die Krankheit so weit zurückgebildet, dass sie nur noch ab und zu mit leichten Symptomen bemerkbar macht?

Ich selbst habe diese Erfahrung mit meinen schweren Allergien gemacht! Die Homöopathie hat mich von den lähmenden Tagen befreit, an denen ich mein Leben wie in einer Blase verbringen musste. Heute habe ich nur noch sehr selten und nur bei sehr starkem Pollenflug kurze allergische Anfälle mit angeschwollenen, juckenden Augen. Aber ich kann mein Leben frei leben und muss nicht mehr täglich an Allergien denken.

Bitte denken Sie daran, dass Sie keine Perfektion erwarten dürfen. Die Anwendung homöopathischer Arzneien bei einer chronischen Erkrankung kann man dann als erfolgreich bezeichnen, wenn Sie nicht ständig an den Arzt denken müssen! Die Beschwerden gehen zurück und entwickeln sich von der ausgesprochenen Katastrophe hin in Richtung Unpässlichkeit, die sich nur noch ab und zu zeigt.

Denn die Homöopathie hilft – sagen Sie es weiter!

Herzlichst,

Ihre

 


Quelle: https://joettecalabrese.com/blog/sleep-apnea/


 

 



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