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Annette Sneevliet ¦ 
Psilocybe caerulescens
Spektrum der Homöopathie
Pilze ¦ 
Haluzinogene
97
Die Wirkung der Rauschpilze
„Die Ureinwohner Mittelamerikas haben eine jahrhun-
dertealte Pilzkultur. Die Azteken verwendeten Pilze in
mythischen und heiligen Ritualen. Heutzutage hat sich
der Schwerpunkt auf Weissagungen und Heilrituale ver-
lagert. Die Pilze rufen visuelle und auditive Halluzinatio-
nen hervor, in denen der Traumzustand zur Realität wird.
Die Wirkung ist stark ätherisch, hat aber auch eine erd-
hafte Qualität. Man kann sich zum Beispiel im Geiste zu
einem Menschen oder an einen Ort versetzen lassen und
sehen, was dort vor sich geht. Wenn mit dem betreffen-
den Menschen etwas nicht in Ordnung wäre, würde man
das ‚spüren‘. Man kann in die Zukunft reisen und in Er-
fahrung bringen, wie sich etwas entwickeln wird. Als
Geistwesen kann man auch seinen eigenen Körper unter-
suchen. Man würde Signale aus den dunklen Zonen emp-
fangen und wissen, wie man damit umgehen muss.“
[Hellinga & Plomp]
Recherche bei Massimo Mangialavori:
Massimo Mangialavori hat dem Repertorium etliche Rubriken
zugefügt, die mit der Wirkung von Musik und Trommeln zu tun
haben, wie sie bei Ritualen mit Psilocybe zum Einsatz kommen:
MUSIK – bess. – rhythmische Musik
MUSIK – bess.
MUSIK – mitgerissen zu werden, Gefühl
MUSIK – Trommeln erzeugt Euphorie
ALLMACHT
EMPFINDLICH, überempfindlich – Musik, gegen – Trommeln
EMPFINDLICH, überempfindlich – Musik, gegen
RÜCKZUG aus der Realität
Differenzialdiagnose
Die Art, in der die Patientin über ihre Arbeit, Verbundenheit
und Expansion sowie schamanische Reisen erzählt, könnte an
andere Mittel, wie Cannabis und Anhalonium, denken lassen.
Auf der menschlichen Ebene wirken diese Menschen wie Psilo-
cybe. Hier hilft uns die Empfindungsmethode bei der Differen-
zierung.
Cannabis
gehört zu den Hamamelididae mit der Empfindung
„schwer, in einen sicheren Kokon eingeschlossen, der aber be-
grenzt ist, dunkel und langweilig“ – das Gegenteil von „leicht,
frei und bunt“.
Anhalonium
ist ein Kaktus, dessen Empfindung „verkrampft,
verkleinert, nach innen gedrängt“ ist, anstatt sich auszudehnen.
Keines dieser Mittel hat, was wir hier vorfinden: Zersetzung,
aufgefressen werden, eindringend, gekappte Verbindungen,
auf Schleim reduziert werden.
Verschreibung:
Psilocybe 1M, 1 x wöchentlich
Follow-up nach 2 Monaten
P:
Es geht mir viel besser. Ich bin nicht mehr so müde, habe
kein Herzklopfen mehr. Ich kann wieder arbeiten. Die Zerset-
zung scheint aufgehört zu haben, und die Verbindungen sind
wiederhergestellt. Ich schaffe es, Distanz zu wahren. Vorher
drang alles in mich ein, die Energien der anderen fraßen mich
auf. Jetzt kann ich mein eigenes Leben führen. Ich hätte nicht
geglaubt, dass ich mich so wohlfühlen kann. Meine Gelenke
sind besser, auch wenn ich oft noch Schmerzen habe. Meine
Nase ist immer noch häufig verstopft.
Die Patientin nimmt jetzt das Mittel nach Bedarf selbst ein.
Follow-up nach 1 Jahr
P:
Ich bin ein ganz neuer Mensch. Ich fühle mich ausgeglichen
und stabil. Ich kann besser bei mir selbst bleiben. Das Leben ist
viel schöner jetzt. Früher war ich immer irgendwie mit dem Tod
verbunden. Jetzt sind all meine Beschwerden aus meinem Kör-
per verschwunden, und ich kann endlich richtig leben.
Dr. Annette Sneevliet
3-jährige homöopathische Ganz-
tages-Weiterbildung und Praxis-
tätigkeit bei Alfons Geukens im
Clinical Training Center for Classi-
cal Homeopathy in Hechtel,
Allgemeinärztin in homöopathi-
scher Praxis seit 1990, vielseitige
homöopathische Ausbildung bei
Vithoulkas, Zaren, Scholten,
Mangialavori und Sankaran, Dozentin in der ärztlichen
Weiterbildung der Niederlande, zahlreiche Supervisions
und Videoseminare in Deutschland.
Kommende Seminare in Deutschland: 23.–25.1.2015
Augsburg; 15.–17.5.2015 Köln;
Kontakt:
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