Homöopathie bei Schnupfen: vielseitiges Sanguinaria

von Joette Calabrese

Die Homöopathie ist großartig.

Wenn Sie mir nicht glauben, nehmen Sie eine Arzneimittellehre (Materia Medica) in die Hand und fangen Sie an zu lesen. Die Tiefe und Breite dieser Arzneimittel ist unendlich faszinierend.

Nehmen wir zum Beispiel Sanguinaria canadensis. Dieses Arzneimittel wird aus der Blutwurz hergestellt und ist vor allem für seine Wirkung auf die Schleimhäute im Kopf und in den Atemwegen bekannt. Ich habe bereits ausgiebig über dieses Arzneimittel geschrieben, unter anderem bei Verlust des Geruchs- und Geschmacksinns und bei Schlafapnoe.

Auch bei chronischem Heuschnupfen, Nasenpolypen und Rhinitis (chronisch laufender Nase) kann das Mittel hilfreich sein.

Sanguinaria bei Schmerzen in der rechten Schulter

Kein Wunder, dass Sanguinaria unbedingt in jeder homöopathischen Hausapotheke vorhanden sein sollte.

Heute möchte ich Ihnen ein weiteres Beschwerdebild vorstellen, bei dem Sanguinaria in Betracht gezogen werden kann: Schmerzen in der rechten Schulter.

Sehen Sie, was ich meine? Ist Homöopathie nicht einfach großartig?

Nehmen wir zum Beispiel Vanessa: Vanessa hatte Schmerzen in der rechten Schulter – Schuld daran waren ihre Sehnen. Selbst beim Hochbinden ihrer Haare zuckte sie vor Schmerzen zusammen. Sie hatte diese Schmerzen schon 15 lange Jahre ertragen müssen und dachte, sie könne nichts anderes tun als die Zähne zusammenzubeißen und das Ganze zu ertragen.

Dann hörte sie von der Homöopathie und wurde meine Klientin.

Diagnose Rotatorenmanschettenruptur

Nach mehreren erfolglosen Versuchen mit allgemeinen Behandlungsprotokollen bei Schulterschmerzen erhielt Vanessa schließlich eine eindeutige Diagnose: ein Riss in der Rotatorenmanschette.

Also ging ich zu meinem Repertorium zurück, diesmal mit "einem Armvoll" – bitte verzeihen Sie mir das Wortspiel - neuer Informationen. Wenn es kein spezifisches Behandlungsprotokoll gibt oder das Protokoll nicht funktioniert, sollte man generell immer auf das klassische Repertorium zurückgreifen.

Sanguinaria stach mir ins Auge und ich las in der Arzneimittellehre eines großen Meisters der Homöopathie nach, bei Dr. William Boericke. Bei näherem Studium fand ich dort: "Rheumatismus der rechten Schulter ... Rheumatische Schmerzen an den Stellen, die am wenigsten von Fleisch bedeckt sind; nicht in den Gelenken".

Tatsächlich waren ihre Schmerzen nicht im Gelenk selbst lokalisiert – also nicht von den Knochen ausgehend. Vanessa litt unter Muskel- und Sehnenschmerzen in der rechten Schulter und an einer Stelle, die "am wenigsten von Fleisch bedeckt" war. (Ich liebe diese Formulierung. Sie beschreibt es einfach perfekt. Ich ermutige alle meine Schüler, die großen Meister zu lesen. Sie beherrschen die Sprache, in der sie ihr Wissen mitteilen, auf grandiose Art und Weise. Die Texte sind erhellend und ein intellektueller Gaumenschmaus.)

Sanguinaria 200

Vanessa begann mit der Einnahme von Sanguinaria canadensis 200, zweimal täglich. Weitere Informationen zu Dosierung und Potenzierung des Mittels finden Sie hier. Würde es Sie überraschen zu erfahren, dass ihre 15-jährigen Beschwerden inzwischen nur noch gelegentlich Ärger bereiten und die Schmerzen nicht mehr ständig da sind? Vanessa kann ihre Haare zu einem Pferdeschwanz binden, ohne dass es wehtut. Es regt sich noch nicht einmal ein Zwicken.

Deutlich gewagtere Bewegungen - wie das Heben von etwas Schwerem mit ausgestrecktem Arm - lösen immer noch ein Zucken aus. Also wird Vanessa Sanguinaria weiterhin einnehmen, bis die Wirkung des Arzneimittels ausgeschöpft ist. Sie weiß aber genau, dass sie die Arznei absetzen muss, sobald sie nicht mehr wirkt.

Homöopathie ist keine Nahrungsergänzung

Ich habe es schon öfter gesagt und werde dies wiederholt tun: homöopathische Arzneien sind keine Nahrungsergänzungsmittel, die man dauerhaft einnehmen kann. Wir setzen das Arzneimittel ab, sobald sich die Beschwerde gebessert hat. Sollten die Beschwerden im Anschluss erneut auftreten, nehmen wir das Mittel wieder ein.

Umgekehrt hören wir auch auf, das Arzneimittel zu nehmen, wenn keinerlei Besserung eintritt (und natürlich, nachdem wir der Arznei genügend Zeit gegeben haben, um eine Wirkung zu zeigen).

Was ich damit sagen will, ist, dass die Homöopathie bei all ihrer Großartigkeit nicht unüberlegt eingesetzt werden sollte.

Aber wenn man Vanessa fragt, ob sie an die Kraft der Homöopathie glaubt, würde sie dies sicherlich bejahen. Sie würde ein Handzeichen geben – mit der rechten Hand natürlich, weil sie das jetzt ganz ohne Schmerzen tun kann.

Die Homöopathie hilft – sagen Sie es weiter!

Herzlichst,

Ihre

Quellen: https://joettecalabrese.com/blog/what-do-sniffles-and-shoulders-have-in-common-sanguinaria/