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Olga Fatula

 ¦ Nephila

SPEKTRUM DER HOMÖOPATHIE

47

SPINNEN UND SKORPIONE

2017 hatte eine meiner Studentinnen Nephila genommen, als

sie ein Mittel für sich selbst suchte, und ich hatte ihr Tagebuch

aufgezeichnet. Den psychischen Zustand des Patienten findet

man in folgenden Prüfungssymptom wieder:

seelisches Leid, fühlt sich verbittert und einsam

keinerlei Emotionen oder Gefühle, innere Kälte und Leere

Wahnideen, als ob sie tot sei

hat keine Energie aufzustehen, hat nichts Klares vor den

Augen

Widerwille gegen das Leben, dagegen, aufzustehen und

irgendwie zu funktionieren

Die Seidenspinnen (Goldene Radnetzspinnen):

Diese Spin-

nen sind in den wärmeren Regionen der Welt weit verbreitet.

Viele haben einen violinförmigen Abdruck auf dem Rücken.

Sie bauen große asymmetrische Radnetze von 1,50 m oder mehr

Durchmesser, in denen sie dauerhaft sitzen, weshalb das Risiko

größer ist, von Fressfeinden aufgegriffen zu werden (Prädati-

onsrisiko). Die gelben Fäden ihres Netzes leuchten wie Gold im

Sonnenlicht. Die Farbe mag einem zweifachen Zweck dienen:

Sonnenbestrahlte Netze locken Bienen an, die von den leuch-

tend gelben Fäden angezogen werden, während das Gelb an

schattigen Stellen mit dem Laubwerk im Hintergrund verschmilzt

und als Tarnung dient.

Nephila weist einen starken Sexualdimorphismus in der Kör-

pergröße auf, wobei die Weibchen weit größer sind als die

Männchen. Das Gift der Goldenen Radnetzspinne wirkt sehr

gut bei Beutetieren, scheint für den Menschen jedoch unge-

fährlich zu sein.

Das Netz ist sehr fest und stark. Fischer aus der indopazifischen

Region pflücken die Netze, rollen sie zu einer Kugel und werfen

sie ins Wasser. Dort entfalten sie sich wieder und halten Köder-

fische fest. Die Aborigines „melken“ die Seidenspinnen sogar

zur Gewinnung fester Seidenfäden.

Spinnen und das Periodensystem:

Spinnenmittel besitzen

die Eigenschaften aller Serien des Periodensystems, wie es in

Jan Scholtens Theorie der Elemente und der Pflanzen definiert

wurde. Ihre größten Probleme jedoch finden wir in der Sili-

ziumserie. Sie wollen von ihrer Mutter und später auch von

ihren Partnern unbedingt geachtet werden. Das ist ein Aspekt

von Sulfur und Chlorum (Phasen 6 und 7), der ihre seelischen

Grundmuster bestimmt. Sie streiten sich mit ihren Partnern,

zerstören ihre Beziehungen. Groll und Verbitterung werden

von Motivationsverlust begleitet. Hier finden sich Depression,

Selbstmordgedanken, Alkoholmissbrauch und andere Süchte.

Sie sind besessen von schmerzhaften Erinnerungen usw., um

die sich ihr Denken im Kreis dreht.

In vielen Fällen habe ich auch Eigenschaften der Phase 3 ge-

funden, wie Beschämung, Verwirrung, den Wunsch, sich sei-

ner Umgebung anzupassen, und Schwindel. Einige andere Fälle

verwiesen mit ihrer Steifheit, Herrschsucht und der Neigung

zum Idealisieren auf Phase 4. In den meisten Fällen war es eine

Kombination aus den Phasen 6 und 3 oder 7 und 4.

Die wahrscheinlichen Stadien sind die Stadien 12 bis 15, in

denen Aggression und Schwäche vorherrschen. Nach mei-

ner Ansicht sind die offenkundigsten Stadien der Spinnen

Stadium 13 (Reizbarkeit, Rückzug, Sturheit) und 14 (Rituale,

Formalitäten). In meiner Differenzialdiagnose der Spinnenmit-

tel haben sich Holmium chloratum, Erbium chloratum, Valeri-

ana off. (666.63.13), Peganum harmala (655.55.13), Spigelia

(665.24.13), Vitex agnus-castus (665.64.16) und Acantholimon

glumaceum (663.63.13) als wirksamste vorausgehende Mittel

bewährt.

OLGA FATULA

hat 1993 ihr Hochschulstudium an

der Moskauer Medizinischen Aka-

demie abgeschlossen. Während ih-

rer Tätigkeit als Allgemeinärztin in

Krankenhäusern studierte sie ver-

schiedene alternative Disziplinen,

u. a. Ayurveda, Phytotherapie und

Homöopathie. Sie erlernte die Ho-

möopathie an vielen internationa-

len Schulen. Ihre homöopathische Praxis eröffnete sie 1998.

Olga Fatula ist Gründerin des Scienzia Homeopathic Club

und der Jan-Scholten-Schule in Russland. Sie hat viele Bücher

und Publikationen in Russland und im internationalen Rah-

men verfasst. In den vergangenen 15 Jahren führte sie über

50 Prüfungen neuer Substanzen durch. Sie behandelt nach

Jan Scholtens homöopathischer Methode. Ihr derzeitiges

wissenschaftliches Spezialgebiet sind Insekten und Fische.

Die Seidenspinnen (Nephila) sind eine Gattung tropischer

und subtropischer Echter Webspinnen aus der Familie

der Seidenspinnen und umfassen 23 Arten. Gelegentlich

werden sie Goldene Radnetzspinnen genannt. Ihren eng-

lischen Namen silk spider erhielten sie wegen ihrer feinen,

aber stabilen Fäden, deren Herstellung auch Gegenstand

der Forschung ist.

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