Die Benediktinerin Hildegard von Bingen, geboren im Jahre 1098, war Universalgelehrte, katholische Theologin, Künstlerin, Ärztin und Naturforscherin zugleich. Die zentrale Frauengestalt des Mittelalters überlieferte unter anderem in ihrem medizinischen Lehrbuch „Causae et Curae“ wichtige Kenntnisse über die Heilkraft der Natur von zeitloser Gültigkeit. Dabei sieht sie den Menschen stets als Einheit von Körper, Seele und Geist, den es auch als Ganzes zu behandeln und heilen gilt. Ihre Heilmethoden reichen dabei von Fasten über Aderlass bis hin zur Ernährungstherapie. Insbesondere diese ist ein wichtiger Baustein ihrer Methodik, basierend auf dem Begriff „Viriditas“; der Lebenskraft bzw. Kraft des Grünens. Wichtiger als alle Pillen und Elixiere sind ihr daher die Heilkräfte im Getreide, Obst und Gemüse, aus denen der gesamte Organismus seine Energie-, Bau- und Heilstoffe bezieht.