Ein Überblick über die Familie der Commelinales

von Jan Scholten

Commelinales

Deutsch: Commelinales, Commelinaartige
Englisch: Dayflower family; Spiderwort family
Kladen: Commeliniden; Liliidae; Lilianae; Angiospermae
Serien: Wasserstoffserie; Kohlenstoffserie; Siliziumserie, mit Betonung der Siliziumserie


Einleitung
Bis vor wenigen Jahren war die Ordnung der Commelinales in der Homöopathie gänzlich unbekannt. Nur von Lachnanthes gab es ein unvollständiges Arzneimittelbild. Von der Pflanze wussten wir, dass sie indiziert ist für Torticollis, hatten aber keine Gemütssymptome und keine wirkliche Essenz vor Augen. Aber allmählich wächst unser Wissen, da immer neue Pflanzen dieser Familie zugeordnet werden und uns neue Prüfungen und Fallbeispiele vorliegen.

Ehe und Beziehung
Ein zentrales Thema ist das der Ehe und der Beziehung zu anderen Menschen – eine grundlegende Thematik der Liliidae. Menschen, die eine Arznei aus der Ordnung der Commelinales benötigen, betrachten Beziehungen im Großen und Ganzen als etwas Permanentes, als etwas Unveränderliches. Für sie sind Beziehungen etwas ganz Selbstverständliches und sie müssen sich dort wohl fühlen, was normalerweise auch der Fall ist. Das ist eine Eigenschaft der Phase 4. Die Commelinales haben dies mit allen anderen Commeliniden gemein.

Ausgenutzt

Probleme treten meist dann auf, wenn diese Menschen sich ausgenutzt oder missbraucht fühlen. Sie haben dann das Gefühl immer nur geben zu müssen, aber nichts dafür zu bekommen. Es kann sich dabei zum Beispiel um den eigenen Partner handeln, der Probleme hat, krank ist oder unter Depressionen leidet. Commelinales-Menschen geben von Natur aus sehr gerne, aber wenn alles zu viel wird, fühlen sie sich ausgelaugt. Dann beginnen sie an ihrer Beziehung zu zweifeln und geraten in einen Konflikt, denn eigentlich sind sie der Meinung, dass eine Beziehung ewig halten sollte. In dieser Situation ziehen sie entweder eine Scheidung in Betracht oder bleiben in der Beziehung, werden aber verbittert und fühlen sich ungerecht behandelt. Sie fühlen sich ungerecht behandelt, sehen aber keinen Ausweg aus der Situation. Das Gefühl, ausgenutzt oder missbraucht zu werden, ist ein Ausdruck von Phase 6. Die Commelinales werden der Subphase 6 zugeordnet.

Das Gefühl des Ausgenutzt-werdens kann aus ganz unterschiedlichen Situationen heraus entstehen. Manchmal belastet sie die Beziehung zum Ehepartner, oder sie fühlen sich von den Kindern überfordert, die anstrengend sind, viel verlangen oder unter psychischen Problemen wie ADS, Depressionen oder Psychosen leiden. Oder das Kind hat eine schwere körperliche Erkrankung, oder ist geistig und/oder körperlich behindert. Ein anderes, typisches Szenario sind die pflegebedürftigen Eltern, die versorgt werden müssen. Wenn dann auch noch mehrere dieser Situationen aufeinandertreffen, wird definitiv alles zu viel. Die Überforderung wird umso stärker empfunden, weil diese Menschen im Grunde genommen sehr loyal sind und die Versorgung ihrer Familie gerne übernehmen. Sie fühlen sich verpflichtet, sich zu kümmern.

Symbolisch kann man die Eigenschaften der Phase 6 auch daran erkennen, dass die Pflanzen aus dieser Ordnung die bestäubenden Insekten irreführen, indem sie eine größere Belohnung vortäuschen, als letztendlich vorhanden ist. Sie nehmen mehr als sie geben.

Kommentar

Das oben beschriebene Arzneimittelbild wurde bereits in dem Buch ‚Wunderbare Pflanzen‘ beschrieben, mittlerweile ist es erweitert worden. Neue Fallbeispiele von Lachnanthes haben das Bild bestätigt und werden auf der Website Qjure (www.qjure.com) veröffentlicht. Ein sehr schönes Fallbeispiel von Tradescantia können Sie bei Interhomeopathy (www.interhomeopathy.org) nachlesen. Das Prüfungsprotokoll von Commelina mascarensis wird in Kürze von Nosy Be Provings veröffentlich werden.

In der Theorie der Pflanzen erwies sich die Platzierung der Commelinales als problematisch. In der APG3-Klassifikation wird diese Ordnung in der Überordnung der Commeliniden geführt. In der Theorie der Pflanzen gibt es jedoch keine Überordnungen, da sie die Struktur der Klassifizierung verzerren würden. Im Zuge der Ausarbeitung der Theorie der Pflanzen haben wir also nach einer passenden Lösung gesucht und folglich die Commeliniden auf die Stufe einer Ordnung gestellt. Die zugehörigen Ordnungen werden als Familien behandelt. Die Commelinales werden also in der Theorie der Pflanzen auf die Ebene der Familie gestellt und die zugehörigen Familien werden innerhalb der Commelinales zusammengefasst. Man könnte auch sagen, sie werden als Unterfamilien behandelt.

Diese Strategie wird zunehmend und von allen Seiten bestätigt. Die Pflanze Lachnanthes, die der Unterfamilie Haemodoraceae zugeordnet wird, hat das gleiche grundlegende Arzneimittelbild wie Tradescantia aus der Unterfamilie Commelinaceae und Pontederia aus der Unterfamilie Pontederiaceae. Aus der Sicht der Pflanzentheorie ist es am besten, die Ordnung der Commelinales als Familie (Commelinaceae) zu behandeln. Dazu gehören auch die Pflanzen aus den Familien Haemodoraceae, Pontederiaceae, Philydraceae und Hanguanaceae, wobei aus den beiden letzten jeweils nur eine Gattung vertreten ist.

Geist

Loyal ihrer Familie gegenüber.
Die Familie ist sehr wichtig.
Fühlt sich von ihrer Familie, ihren Freunden und Verwandten ausgenutzt und missbraucht.
Stabil, ruhig, gelassen, lässt sich nicht so leicht stören.
Verbittert, das Leben ist ungerecht.
Verführerisch, kokett, möchte attraktiv sein und will geliebt werden.
Ängste: schmutzig und hässlich zu sein; nicht geliebt zu werden; ausgenutzt zu werden.

Botanik
40 Gattungen; 650 Arten; große morphologische Bandbreite, insbesondere der Blüten und der Blütenstände; die kurzlebigen Blüten verwelken innerhalb eines Tages, produzieren nur Pollen; locken ihre Bestäuber mit falschen Versprechungen an, wobei sie sich verschiedener Anpassungsmechanismen bedienen, z. B. gelber Haare oder großer Staubbeutel, die Pollensäckchen imitieren. Oft sehen ihre eigentlich sterilen Staminodien aus wie fruchtbare Staubblätter, die aber keine Pollen produzieren.

Unterfamilien
- Commelinaceae: Aetheolirion, Amischotolype, Aneilema, Anthericopsis, Belosynapsis, Buforrestia, Callisia, Cartonema, Cochliostema, Coleotrype, Commelinaceae, Cyanotis, Dichorisandra, Dictyospermum, Elasis, Floscopa, Geogenanthus, Gibasis, Gibasoides, Matudanthus, Murdannia, Palisota, Plowmanianthus, Pollia, Polyspatha, Porandra, Pseudoparis, Rhopalephora, Sauvallea, Siderasis, Spatholirion, Stanfieldiella, Streptolirion, Tapheocarpa, Thyrsanthemum, Tinantia, Tradescantia, Tricarpelema, Triceratella, Tripogandra, Weldenia.
- Hanguanaceae: Hanguana.
- Haemodoraceae: Anigozanthos, Barberetta, Blancoa, Conostylis, Dilatris, Haemodorum, Lachnanthes, Macropidia, Phlebocarya, Pyrrorhiza, Schiekia, Tribonanthes, Wachendorfia, Xiphidium.
- Philydraceae: Helmholtzia, Philydrella, Philydrum
- Pontederiaceae: Eichhornia, Heteranthera, Hydrothrix, Monochoria, Pontederia, Scholleropsis.

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Fotos:© F_studio shutterstock.com
© guentermanaus shutterstock

Kategorie: Familien
Schlüsselwörter: Commelinales

Ein Überblick über die Familie der Commelinales

von Jan Scholten

Commelinales

Deutsch: Commelinales, Commelinaartige
Englisch: Dayflower family; Spiderwort family
Kladen: Commeliniden; Liliidae; Lilianae; Angiospermae
Serien: Wasserstoffserie; Kohlenstoffserie; Siliziumserie, mit Betonung der Siliziumserie


Einleitung
Bis vor wenigen Jahren war die Ordnung der Commelinales in der Homöopathie gänzlich unbekannt. Nur von Lachnanthes gab es ein unvollständiges Arzneimittelbild. Von der Pflanze wussten wir, dass sie indiziert ist für Torticollis, hatten aber keine Gemütssymptome und keine wirkliche Essenz vor Augen. Aber allmählich wächst unser Wissen, da immer neue Pflanzen dieser Familie zugeordnet werden und uns neue Prüfungen und Fallbeispiele vorliegen.

Ehe und Beziehung
Ein zentrales Thema ist das der Ehe und der Beziehung zu anderen Menschen – eine grundlegende Thematik der Liliidae. Menschen, die eine Arznei aus der Ordnung der Commelinales benötigen, betrachten Beziehungen im Großen und Ganzen als etwas Permanentes, als etwas Unveränderliches. Für sie sind Beziehungen etwas ganz Selbstverständliches und sie müssen sich dort wohl fühlen, was normalerweise auch der Fall ist. Das ist eine Eigenschaft der Phase 4. Die Commelinales haben dies mit allen anderen Commeliniden gemein.

Ausgenutzt

Probleme treten meist dann auf, wenn diese Menschen sich ausgenutzt oder missbraucht fühlen. Sie haben dann das Gefühl immer nur geben zu müssen, aber nichts dafür zu bekommen. Es kann sich dabei zum Beispiel um den eigenen Partner handeln, der Probleme hat, krank ist oder unter Depressionen leidet. Commelinales-Menschen geben von Natur aus sehr gerne, aber wenn alles zu viel wird, fühlen sie sich ausgelaugt. Dann beginnen sie an ihrer Beziehung zu zweifeln und geraten in einen Konflikt, denn eigentlich sind sie der Meinung, dass eine Beziehung ewig halten sollte. In dieser Situation ziehen sie entweder eine Scheidung in Betracht oder bleiben in der Beziehung, werden aber verbittert und fühlen sich ungerecht behandelt. Sie fühlen sich ungerecht behandelt, sehen aber keinen Ausweg aus der Situation. Das Gefühl, ausgenutzt oder missbraucht zu werden, ist ein Ausdruck von Phase 6. Die Commelinales werden der Subphase 6 zugeordnet.

Das Gefühl des Ausgenutzt-werdens kann aus ganz unterschiedlichen Situationen heraus entstehen. Manchmal belastet sie die Beziehung zum Ehepartner, oder sie fühlen sich von den Kindern überfordert, die anstrengend sind, viel verlangen oder unter psychischen Problemen wie ADS, Depressionen oder Psychosen leiden. Oder das Kind hat eine schwere körperliche Erkrankung, oder ist geistig und/oder körperlich behindert. Ein anderes, typisches Szenario sind die pflegebedürftigen Eltern, die versorgt werden müssen. Wenn dann auch noch mehrere dieser Situationen aufeinandertreffen, wird definitiv alles zu viel. Die Überforderung wird umso stärker empfunden, weil diese Menschen im Grunde genommen sehr loyal sind und die Versorgung ihrer Familie gerne übernehmen. Sie fühlen sich verpflichtet, sich zu kümmern.

Symbolisch kann man die Eigenschaften der Phase 6 auch daran erkennen, dass die Pflanzen aus dieser Ordnung die bestäubenden Insekten irreführen, indem sie eine größere Belohnung vortäuschen, als letztendlich vorhanden ist. Sie nehmen mehr als sie geben.

Kommentar

Das oben beschriebene Arzneimittelbild wurde bereits in dem Buch ‚Wunderbare Pflanzen‘ beschrieben, mittlerweile ist es erweitert worden. Neue Fallbeispiele von Lachnanthes haben das Bild bestätigt und werden auf der Website Qjure (www.qjure.com) veröffentlicht. Ein sehr schönes Fallbeispiel von Tradescantia können Sie bei Interhomeopathy (www.interhomeopathy.org) nachlesen. Das Prüfungsprotokoll von Commelina mascarensis wird in Kürze von Nosy Be Provings veröffentlich werden.

In der Theorie der Pflanzen erwies sich die Platzierung der Commelinales als problematisch. In der APG3-Klassifikation wird diese Ordnung in der Überordnung der Commeliniden geführt. In der Theorie der Pflanzen gibt es jedoch keine Überordnungen, da sie die Struktur der Klassifizierung verzerren würden. Im Zuge der Ausarbeitung der Theorie der Pflanzen haben wir also nach einer passenden Lösung gesucht und folglich die Commeliniden auf die Stufe einer Ordnung gestellt. Die zugehörigen Ordnungen werden als Familien behandelt. Die Commelinales werden also in der Theorie der Pflanzen auf die Ebene der Familie gestellt und die zugehörigen Familien werden innerhalb der Commelinales zusammengefasst. Man könnte auch sagen, sie werden als Unterfamilien behandelt.

Diese Strategie wird zunehmend und von allen Seiten bestätigt. Die Pflanze Lachnanthes, die der Unterfamilie Haemodoraceae zugeordnet wird, hat das gleiche grundlegende Arzneimittelbild wie Tradescantia aus der Unterfamilie Commelinaceae und Pontederia aus der Unterfamilie Pontederiaceae. Aus der Sicht der Pflanzentheorie ist es am besten, die Ordnung der Commelinales als Familie (Commelinaceae) zu behandeln. Dazu gehören auch die Pflanzen aus den Familien Haemodoraceae, Pontederiaceae, Philydraceae und Hanguanaceae, wobei aus den beiden letzten jeweils nur eine Gattung vertreten ist.

Geist

Loyal ihrer Familie gegenüber.
Die Familie ist sehr wichtig.
Fühlt sich von ihrer Familie, ihren Freunden und Verwandten ausgenutzt und missbraucht.
Stabil, ruhig, gelassen, lässt sich nicht so leicht stören.
Verbittert, das Leben ist ungerecht.
Verführerisch, kokett, möchte attraktiv sein und will geliebt werden.
Ängste: schmutzig und hässlich zu sein; nicht geliebt zu werden; ausgenutzt zu werden.

Botanik
40 Gattungen; 650 Arten; große morphologische Bandbreite, insbesondere der Blüten und der Blütenstände; die kurzlebigen Blüten verwelken innerhalb eines Tages, produzieren nur Pollen; locken ihre Bestäuber mit falschen Versprechungen an, wobei sie sich verschiedener Anpassungsmechanismen bedienen, z. B. gelber Haare oder großer Staubbeutel, die Pollensäckchen imitieren. Oft sehen ihre eigentlich sterilen Staminodien aus wie fruchtbare Staubblätter, die aber keine Pollen produzieren.

Unterfamilien
- Commelinaceae: Aetheolirion, Amischotolype, Aneilema, Anthericopsis, Belosynapsis, Buforrestia, Callisia, Cartonema, Cochliostema, Coleotrype, Commelinaceae, Cyanotis, Dichorisandra, Dictyospermum, Elasis, Floscopa, Geogenanthus, Gibasis, Gibasoides, Matudanthus, Murdannia, Palisota, Plowmanianthus, Pollia, Polyspatha, Porandra, Pseudoparis, Rhopalephora, Sauvallea, Siderasis, Spatholirion, Stanfieldiella, Streptolirion, Tapheocarpa, Thyrsanthemum, Tinantia, Tradescantia, Tricarpelema, Triceratella, Tripogandra, Weldenia.
- Hanguanaceae: Hanguana.
- Haemodoraceae: Anigozanthos, Barberetta, Blancoa, Conostylis, Dilatris, Haemodorum, Lachnanthes, Macropidia, Phlebocarya, Pyrrorhiza, Schiekia, Tribonanthes, Wachendorfia, Xiphidium.
- Philydraceae: Helmholtzia, Philydrella, Philydrum
- Pontederiaceae: Eichhornia, Heteranthera, Hydrothrix, Monochoria, Pontederia, Scholleropsis.

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