Fragen und Antworten in der Homöopathie

von Dr. Krishnamurthy

FRAGEN

1.      Welches Mittel sollte einer schwangeren Frau verabreicht werden (Einzelgabe), deren Kind in der Gebärmutter aufgehört hat zu wachsen?

2.      Welches Mittel würden Sie prophylaktisch während einer Enzephalitis-Epidemie verordnen?

3.      Alle Kinder einer Frau weisen bereits bei der Geburt syphilitische Merkmale auf. Welches Mittel würden Sie der Frau (einmalig) geben, um die syphilitische Diathese bei den folgenden Kindern zu beseitigen?

4.      Welches homöopathische Mittel sollte von allen praktizierenden Homöopathen einmal im Monat eingenommen werden? (Kaum ein  Homöopath tut dies – allein aus diesem Grund ist es um die Homöopathie schlecht bestellt). Bitte beachten Sie, dass dieses Mittel jedem Homöopathen zuerst verabreicht werden sollte, der sich zu Ihnen in Behandlung begibt. Das gleiche gilt für Patienten, die schon von mehreren Homöopathen behandelt wurden.

5.      Nennen Sie zwei Autoren, die eine Biographie über Dr. Samuel Hahnemann geschrieben haben.

6.      Ein Patient klagt über Schmerzen an vielen kleinen, begrenzten Stellen am Körper.Wenn man die schmerzhaften Stellen mit einer Linie verbinden würde, ergäbe dies einen geraden, vertikalen Strich, d.h. Schmerzen in der rechten Schläfe, in der rechten Brusthälfte, an der rechten Seite des Abdomens. Wissen Sie, um welches Mittel es sich handelt?

7.      Welches Mittel ist eines der wichtigsten in der Behandlung der Hämophilie?

8.      Was ist mit den homöopathischen Begriffen ‚Skrofulose‘ und ‚Kachexie‘ gemeint?

9.      Mit welchem Mittel behandelt man eine Gelbsucht, die als Folge einer Bluttransfusion auftritt?

10.  Nennen Sie den Unterschied zwischen den beiden Mitteln Phosphorus und Hamamelis in Bezug auf das Symptom ‚Blutungen‘.

11.  Nennen Sie das entsprechende Mittel für a) einen heftigen Schlag auf eine einzelne Körperpartie; b) für einen Patienten, der von einem fahrenden Bus oder Zug rollt; c) für einen Patienten, der aus großer Höhe fällt (aus dem zweiten oder dritten Stock eine Gebäudes oder von einem hohen Baum) und blutet; d) für einen Patienten, der bei dem Versuch, auf ein fahrendes Fahrzeug aufzuspringen, herunterfällt?

12.  Unter welcher Rubrik des Repertoriums würden Sie für einen Patienten mit chronischer Tonsillitis nachschlagen?

13.  Welches ist das beste Nachschlagewerk für Beschwerden von Frauen direkt vor, während und nach der Geburt oder Fehlgeburt/Abtreibung. Bitte nennen Sie Titel und Autor.

14.  Eine 28-jährige Patientin hat einen Selbstmordversuch hinter sich (sie schluckte Schlaftabletten oder Kerosin) und hat sich halbwegs davon erholt. Welches Mittel würden Sie dieser Patientin verordnen, damit sie keinen weiteren Suizidversuch unternimmt?

15.  Was ist beste Mittel für Phantomschmerzen?

16.  Ein Patient hat sich das Schienbein gebrochen. Der Bruch heilt, aber dennoch hat er Schmerzen und die Wunde nässt. Eine einzige Gabe des passenden Mittels heilte. Welches Mittel hat der Patient bekommen?

17.  Ein Patient sucht einen Augenarzt auf, weil er Probleme mit seinen Augen hat. Der Arzt verordnet eine Brille, aber schon nach wenigen Tagen braucht der Patient eine neue Brille, weil er nicht mehr richtig sieht. So geht das eine Weile lang. Mittlerweile hat der Patient sechs verschiedene Brillen zuhause und trägt immer die, die gerade zu seiner Tagesform passt. Er muss ständig wechseln. Eine einzige Gabe des passenden Mittels heilte. Wissen Sie, um welches Mittel es sich handelt?

18.  Wo schlagen Sie die Beschwerden a) neugeborener Kinder in den ersten 24 Stunden nach der Geburt und b) im ersten Lebensjahr nach?

19.  Ein 75-jähriger Mann steht mit seinem Gehstock am Straßenrand und bittet einen Fußgänger darum, ihm über die Straße zu helfen. Der Mann geht sehr unsicher, er zittert am ganzen Körper. Wir haben drei solcher Fälle mit einer Einzelgabe des entsprechenden Mittels geheilt. Wissen Sie, um welches Mittel es sich handelt?

ANTWORTEN

1.      Das Mittel Secale kann man fast schon als Spezifikum für einen Entwicklungsstillstand des Fötus im Mutterleib bezeichnen (siehe auch: Dr. Calvin B. Knerr: GENITALIA—FEMALE, Pregnancy, foetus: arrestsdevelopment, Secale.)  Eine einzige Gabe Secale 10M ist ausreichend.

2.      Siehe Calvin B. KnerrsRepertorium: Head-Cerebrospinal affections – meningitis – epidemic: Zinc.

3.      Siehe Calvin B. Knerr’sRepertorium: Stages of Life and Constitution—Constitution, syphilitic—mothers, to prevent disease in offspring:  Aurum-mur-nat.

4.      Siehe Kents Repertorium – ALLGEMEINES – REIZBARKEIT, körperliche – Medikamente einen überempfindlichen Zustand hervorgerufen haben und gut gewählte Arzneimittel wirkungslos bleiben; wenn zu viele: Ph-ac. Teucr.

(Homöopathen geben ihren Patienten Medikamente. Jedes Mal, wenn ein Homöopath die Arzneimittelflasche öffnet – es spielt hier keine Rolle, ob es sich um potenzierte Mittel oder Urtinkturen handelt – um seinen Patienten die Arznei zu verabreichen, nimmt er unweigerlich die Ausdünstungen dieser Arznei über den Geruchssinn auf. Denken Sie daran, dass Dr. Hahnemann seine Patienten an einer Arznei riechen ließ. Das wiederholte Riechen an vielen potenzierten Arzneimitteln reizt den Organismus und lässt den Homöopathen unruhig und/oder hochmütig werden bis zu dem Punkt, an dem er meint nichts mehr über die Homöopathie lernen zu müssen. Erkrankt ein Homöopath, ist es oft so, dass kein Arzneimittel zu wirken scheint.)

5.      Samuel Hahnemann – Sein Leben und Schaffenvon Dr. Richard Haehl und ein weiteres Buch ‚Life and Letters of Dr. Samuel Hahnemann‘ von Bradford.

6.      A) Oxalicum acidum (Myelitis acuta, Entzündung des Rückenmarks), Myelitis paralytica; Schmerzen treten an kleinen, vertikalen Stellen auf, < beim Denken an die Beschwerden; steife Extremitäten; Atemnot und spasmische Einschnürung der Brust, Atemnot, kurze, zuckende Einatmung, mit Ruhepausen dazwischen; Rückenschmerzen, die langsam in die Oberschenkel ausstrahlen, quälende Schmerzen, sucht Entlastung indem er die Lage wechselt; Rücken zu schwach um den Köper zu stützen; Erweichung der Wirbelsäule, Schwäche in der Lendengegend und in den Hüften, in die Beine ausstrahlend, mit Taubheitsgefühl und Kräfteverlust.

b) Oxalicum acidum (Lähmung)- Sklerotische Veränderungen des Hinterhorns; Schmerzen gehen von der Wirbelsäule aus und schießen in die Extremitäten, vor allem in die Beine, steife Gliedmaßen, Atemnot, gefolgt von einer merkwürdigen allgemeinen Taubheit, die an Lähmung grenzt;Rücken zu schwach um den Köper zu stützen; ruckende Schmerzen, punktuell an kleinen Stellen, dauern nur wenige Sekunden an; Schmerzen, die eine vertikale Linie bilden; Anfälle von Atemnot.

Symptome, die horizontal verlaufen, sind nicht bekannt.

(Die Informationen zu a) und b) stammen von Lilienthal. Besitzen Sie schon eine Ausgabe?)

7.      Crotalus horridus ist das erste Mittel für Hämophilie.

8.      A) siehe auch Antwort auf Frage 12.

B) Krankheiten, insbesondere akute Fälle, die sich trotz bester Behandlung lange hinziehen und nicht geheilt werden können. Der Patient leidet sehr und kann seiner täglichen Routine nicht nachgehen. Wir können dies unter dem Begriff ‚Kachexie‘ zusammenfassen. Akute Erkrankungen wie z.B. Husten, Schnupfen, Durchfall oder Hautausschläge, heilen in der Regel schnell wieder ab. Wenn nun ein Patient schon seit Jahren unter diesen Symptomen leidet, können wir von ‚Kachexie‘ sprechen. In anderen Worten: Es handelt sich um eine Schwäche des gesamten Organismus oder einzelner Körperteile.

9.      Crotalus horridus.

10.  A) Hamamelis: Passive Blutung ohne Angst oder Schmerzen. B) Phosphorus: Aktive Blutung mit Angst.

11.  A) Arnica B) Cicuta C) Millefolium D) Phosphorus

12.  Für einen Patienten mit chronischer Tonsillitis würde man wie folgt repertorisieren:

Entzündung, Tonsillen (S. 471 in Kents Repertorium). Die aufgeführten Mittel eignen sich zur Behandlung akuter Beschwerden. Um eine chronische Tonsillitis wirklich zu heilen, müssen wir uns an der Behandlung chronischer Krankheiten orientieren. Die Ursacheeinerchronischen Tonsillitis ist die Tuberkulose (sieheMEDICAL DISEASES OF INFANCY AND CHILDHOOD by Dawson Williams, London: Cassel & Co. p. 338-348).

Betrifft die tuberkulinische Diathese die Lungen, spricht man von Lungentuberkulose oder Phthise. Von ‚Skrofulose‘ oder ‚Struma‘ ist die Rede, wenn in der Familienanamnese eine Tuberkulose zu finden ist und es sich um eine Erkrankung der Knochen oder Drüsen handelt.

Alle chronischen Beschwerden der Drüsen sind auf eine familiäre Vorbelastung mit Tuberkulose zurückzuführen. Ursache für chronische Beschwerden der Knochen können entweder in der ‚Tuberkulose‘ oder der ‚Syphilis‘ zu finden sein (bei syphilitischen Beschwerde der Knochen haben wir das Symptom ‚bohrende Schmerzen nachts‘).

Um einen Patienten mit chronischer Tonsillitis heilen zu können müssen wir folgende Rubriken beachten:

Skrofulose – Beschwerden der Drüsen: Bar., Bell., Calc., Carb. an., Cist., Clem., Con., Dulc., Graph., Hep., Kali, Lapis, Lyc., Merc., Nitr. ac., Phos., Rhus, Sil., Staph., Sulph. [Siehe S.. 943 in Lilienthal]

13.  Das Handbuch der Geburtshilfe von Dr. A.W. Yingling.

14.  Siehe Dr. Calvin B. Knerr’sREPERTORIUM- GEMÜT - Suizidversuch:  Plb.

15.  Schmerzen, die nach einer Amputation am Stumpf auftreten, werden Phantomschmerzen genannt: Allium cepa ist das entsprechende Mittel.

16.  Siehe Calvin B. Knerr’s REPERTORIUM—ALLGEMEINES— Knochen, Verletzungen, ....nach Fraktur der Tibia: ANTHRACIN.

17.  „…ein Patient suchte mehrere Augenärzte auf, aber niemand konnte seine Sehstörung beheben. Es gab keine Brille, die passte… Lac felinumheilte.“ (Siehe auch  Kent’s Vorlesungen unter Spigelia).

18.  Die Antwort lautet: a) siehe auch Yingling, letztes Kapitel, ‚Das Neugeborene‘. b) Siehe (i) das Kapitel GENITALIEN – WEIBLICHE – KINDER in Dr. Calvin B. Knerrs Repertorium und (ii) ‚Kinderkrankheiten – Morbi Neonatorum et Infantum‘ in HOMÖOPATHISCHE THERAPEUTIKA von Dr. Samuel Lilienthal.

19.  Physostigma (Kalabarbohne) – beim Gehen ein Gefühl von Unsicherheit, von den Knien abwärts, sodass er mit großer Vorsicht gehen muss, insbesondere, wenn die Augen geschlossen sind; er muss sehen können, wohin er geht; verlangt nach einem Gehstock, um sich aufstützen zu können; Steifigkeit im Rectus femoris; Apathie, Trägheit; Blähungen.

Reizung des Rückenmarks, Verlust der Beweglichkeit, Erschöpfung… Fibrillärer Tremor. Muskelstarrheit; Paralyse. Vermindert die motorische und reflektorische Aktivität des Rückenmarks und verursacht Schmerzunempfindlichkeit, Muskelschwäche… Paralyse und Zittern, Chorea. – Boericke, Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre

Zittern der Beine, als könne man nicht gerade gehen.Ein Gefühl als ob alle Kraft aus den Beinen ginge und sie nachgeben würden; als käme die Ursache der Schwäche von dieser einen Stelle im Rücken, zwischen den Hüften und nähme alle Kraft unter dieser Stelle hinweg… Schauder und Zittern läuft durch alle Nerven des Körpers … Heftiges Zittern überall in der Straße; fühlt sich einen Augenblick lang als würde sie das Bewusstsein verlieren und könne kaum nach Hause kommen; zwanzig Minuten lang Fahren in einem Wagen besserte das Gefühl nicht.Verlust der willkürlichen Bewegung ohne Bewusstlosigkeit. Vollständige Erschlaffung des ganzen Körpers, als sei jeder Nerv abgespannt, bis zu den Augen, die sich anfühlten als ob alle Kraft zu sehen aus ihnen geschwunden sei.
Schwindel und ohnmächtige Schwäche ohne Unbehagen.Lähmt die motorischen Nerven, aber beeinträchtigt nicht das Empfindungsvermögen, die Intelligenz und die Erregbarkeit der Muskeln. – Leitsymptome unsrer Materia Medica Vol. 1-10 von Dr. Constantine Hering – Kalabarbohne.

Bei einem zittrigen, betagten Patienten, der nur am Stock gehen kann und dabei noch sehr unsicher ist, sollten Sie immer an Physostigma (Kalabarbohne) 10M denken. Physostigma ist das geriatrische Arzneimittel schlechthin. Es lohnt sich, die oben beschriebenen Symptome auswendig zu lernen.

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Fotos: ©shutterstock.com - A background of question mark signs and symbols to illustrate learning, education, testing, quizzing, creativity and imagination © iQoncept

Fragen und Antworten in der Homöopathie

von Dr. Krishnamurthy

FRAGEN

1.      Welches Mittel sollte einer schwangeren Frau verabreicht werden (Einzelgabe), deren Kind in der Gebärmutter aufgehört hat zu wachsen?

2.      Welches Mittel würden Sie prophylaktisch während einer Enzephalitis-Epidemie verordnen?

3.      Alle Kinder einer Frau weisen bereits bei der Geburt syphilitische Merkmale auf. Welches Mittel würden Sie der Frau (einmalig) geben, um die syphilitische Diathese bei den folgenden Kindern zu beseitigen?

4.      Welches homöopathische Mittel sollte von allen praktizierenden Homöopathen einmal im Monat eingenommen werden? (Kaum ein  Homöopath tut dies – allein aus diesem Grund ist es um die Homöopathie schlecht bestellt). Bitte beachten Sie, dass dieses Mittel jedem Homöopathen zuerst verabreicht werden sollte, der sich zu Ihnen in Behandlung begibt. Das gleiche gilt für Patienten, die schon von mehreren Homöopathen behandelt wurden.

5.      Nennen Sie zwei Autoren, die eine Biographie über Dr. Samuel Hahnemann geschrieben haben.

6.      Ein Patient klagt über Schmerzen an vielen kleinen, begrenzten Stellen am Körper.Wenn man die schmerzhaften Stellen mit einer Linie verbinden würde, ergäbe dies einen geraden, vertikalen Strich, d.h. Schmerzen in der rechten Schläfe, in der rechten Brusthälfte, an der rechten Seite des Abdomens. Wissen Sie, um welches Mittel es sich handelt?

7.      Welches Mittel ist eines der wichtigsten in der Behandlung der Hämophilie?

8.      Was ist mit den homöopathischen Begriffen ‚Skrofulose‘ und ‚Kachexie‘ gemeint?

9.      Mit welchem Mittel behandelt man eine Gelbsucht, die als Folge einer Bluttransfusion auftritt?

10.  Nennen Sie den Unterschied zwischen den beiden Mitteln Phosphorus und Hamamelis in Bezug auf das Symptom ‚Blutungen‘.

11.  Nennen Sie das entsprechende Mittel für a) einen heftigen Schlag auf eine einzelne Körperpartie; b) für einen Patienten, der von einem fahrenden Bus oder Zug rollt; c) für einen Patienten, der aus großer Höhe fällt (aus dem zweiten oder dritten Stock eine Gebäudes oder von einem hohen Baum) und blutet; d) für einen Patienten, der bei dem Versuch, auf ein fahrendes Fahrzeug aufzuspringen, herunterfällt?

12.  Unter welcher Rubrik des Repertoriums würden Sie für einen Patienten mit chronischer Tonsillitis nachschlagen?

13.  Welches ist das beste Nachschlagewerk für Beschwerden von Frauen direkt vor, während und nach der Geburt oder Fehlgeburt/Abtreibung. Bitte nennen Sie Titel und Autor.

14.  Eine 28-jährige Patientin hat einen Selbstmordversuch hinter sich (sie schluckte Schlaftabletten oder Kerosin) und hat sich halbwegs davon erholt. Welches Mittel würden Sie dieser Patientin verordnen, damit sie keinen weiteren Suizidversuch unternimmt?

15.  Was ist beste Mittel für Phantomschmerzen?

16.  Ein Patient hat sich das Schienbein gebrochen. Der Bruch heilt, aber dennoch hat er Schmerzen und die Wunde nässt. Eine einzige Gabe des passenden Mittels heilte. Welches Mittel hat der Patient bekommen?

17.  Ein Patient sucht einen Augenarzt auf, weil er Probleme mit seinen Augen hat. Der Arzt verordnet eine Brille, aber schon nach wenigen Tagen braucht der Patient eine neue Brille, weil er nicht mehr richtig sieht. So geht das eine Weile lang. Mittlerweile hat der Patient sechs verschiedene Brillen zuhause und trägt immer die, die gerade zu seiner Tagesform passt. Er muss ständig wechseln. Eine einzige Gabe des passenden Mittels heilte. Wissen Sie, um welches Mittel es sich handelt?

18.  Wo schlagen Sie die Beschwerden a) neugeborener Kinder in den ersten 24 Stunden nach der Geburt und b) im ersten Lebensjahr nach?

19.  Ein 75-jähriger Mann steht mit seinem Gehstock am Straßenrand und bittet einen Fußgänger darum, ihm über die Straße zu helfen. Der Mann geht sehr unsicher, er zittert am ganzen Körper. Wir haben drei solcher Fälle mit einer Einzelgabe des entsprechenden Mittels geheilt. Wissen Sie, um welches Mittel es sich handelt?

ANTWORTEN

1.      Das Mittel Secale kann man fast schon als Spezifikum für einen Entwicklungsstillstand des Fötus im Mutterleib bezeichnen (siehe auch: Dr. Calvin B. Knerr: GENITALIA—FEMALE, Pregnancy, foetus: arrestsdevelopment, Secale.)  Eine einzige Gabe Secale 10M ist ausreichend.

2.      Siehe Calvin B. KnerrsRepertorium: Head-Cerebrospinal affections – meningitis – epidemic: Zinc.

3.      Siehe Calvin B. Knerr’sRepertorium: Stages of Life and Constitution—Constitution, syphilitic—mothers, to prevent disease in offspring:  Aurum-mur-nat.

4.      Siehe Kents Repertorium – ALLGEMEINES – REIZBARKEIT, körperliche – Medikamente einen überempfindlichen Zustand hervorgerufen haben und gut gewählte Arzneimittel wirkungslos bleiben; wenn zu viele: Ph-ac. Teucr.

(Homöopathen geben ihren Patienten Medikamente. Jedes Mal, wenn ein Homöopath die Arzneimittelflasche öffnet – es spielt hier keine Rolle, ob es sich um potenzierte Mittel oder Urtinkturen handelt – um seinen Patienten die Arznei zu verabreichen, nimmt er unweigerlich die Ausdünstungen dieser Arznei über den Geruchssinn auf. Denken Sie daran, dass Dr. Hahnemann seine Patienten an einer Arznei riechen ließ. Das wiederholte Riechen an vielen potenzierten Arzneimitteln reizt den Organismus und lässt den Homöopathen unruhig und/oder hochmütig werden bis zu dem Punkt, an dem er meint nichts mehr über die Homöopathie lernen zu müssen. Erkrankt ein Homöopath, ist es oft so, dass kein Arzneimittel zu wirken scheint.)

5.      Samuel Hahnemann – Sein Leben und Schaffenvon Dr. Richard Haehl und ein weiteres Buch ‚Life and Letters of Dr. Samuel Hahnemann‘ von Bradford.

6.      A) Oxalicum acidum (Myelitis acuta, Entzündung des Rückenmarks), Myelitis paralytica; Schmerzen treten an kleinen, vertikalen Stellen auf, < beim Denken an die Beschwerden; steife Extremitäten; Atemnot und spasmische Einschnürung der Brust, Atemnot, kurze, zuckende Einatmung, mit Ruhepausen dazwischen; Rückenschmerzen, die langsam in die Oberschenkel ausstrahlen, quälende Schmerzen, sucht Entlastung indem er die Lage wechselt; Rücken zu schwach um den Köper zu stützen; Erweichung der Wirbelsäule, Schwäche in der Lendengegend und in den Hüften, in die Beine ausstrahlend, mit Taubheitsgefühl und Kräfteverlust.

b) Oxalicum acidum (Lähmung)- Sklerotische Veränderungen des Hinterhorns; Schmerzen gehen von der Wirbelsäule aus und schießen in die Extremitäten, vor allem in die Beine, steife Gliedmaßen, Atemnot, gefolgt von einer merkwürdigen allgemeinen Taubheit, die an Lähmung grenzt;Rücken zu schwach um den Köper zu stützen; ruckende Schmerzen, punktuell an kleinen Stellen, dauern nur wenige Sekunden an; Schmerzen, die eine vertikale Linie bilden; Anfälle von Atemnot.

Symptome, die horizontal verlaufen, sind nicht bekannt.

(Die Informationen zu a) und b) stammen von Lilienthal. Besitzen Sie schon eine Ausgabe?)

7.      Crotalus horridus ist das erste Mittel für Hämophilie.

8.      A) siehe auch Antwort auf Frage 12.

B) Krankheiten, insbesondere akute Fälle, die sich trotz bester Behandlung lange hinziehen und nicht geheilt werden können. Der Patient leidet sehr und kann seiner täglichen Routine nicht nachgehen. Wir können dies unter dem Begriff ‚Kachexie‘ zusammenfassen. Akute Erkrankungen wie z.B. Husten, Schnupfen, Durchfall oder Hautausschläge, heilen in der Regel schnell wieder ab. Wenn nun ein Patient schon seit Jahren unter diesen Symptomen leidet, können wir von ‚Kachexie‘ sprechen. In anderen Worten: Es handelt sich um eine Schwäche des gesamten Organismus oder einzelner Körperteile.

9.      Crotalus horridus.

10.  A) Hamamelis: Passive Blutung ohne Angst oder Schmerzen. B) Phosphorus: Aktive Blutung mit Angst.

11.  A) Arnica B) Cicuta C) Millefolium D) Phosphorus

12.  Für einen Patienten mit chronischer Tonsillitis würde man wie folgt repertorisieren:

Entzündung, Tonsillen (S. 471 in Kents Repertorium). Die aufgeführten Mittel eignen sich zur Behandlung akuter Beschwerden. Um eine chronische Tonsillitis wirklich zu heilen, müssen wir uns an der Behandlung chronischer Krankheiten orientieren. Die Ursacheeinerchronischen Tonsillitis ist die Tuberkulose (sieheMEDICAL DISEASES OF INFANCY AND CHILDHOOD by Dawson Williams, London: Cassel & Co. p. 338-348).

Betrifft die tuberkulinische Diathese die Lungen, spricht man von Lungentuberkulose oder Phthise. Von ‚Skrofulose‘ oder ‚Struma‘ ist die Rede, wenn in der Familienanamnese eine Tuberkulose zu finden ist und es sich um eine Erkrankung der Knochen oder Drüsen handelt.

Alle chronischen Beschwerden der Drüsen sind auf eine familiäre Vorbelastung mit Tuberkulose zurückzuführen. Ursache für chronische Beschwerden der Knochen können entweder in der ‚Tuberkulose‘ oder der ‚Syphilis‘ zu finden sein (bei syphilitischen Beschwerde der Knochen haben wir das Symptom ‚bohrende Schmerzen nachts‘).

Um einen Patienten mit chronischer Tonsillitis heilen zu können müssen wir folgende Rubriken beachten:

Skrofulose – Beschwerden der Drüsen: Bar., Bell., Calc., Carb. an., Cist., Clem., Con., Dulc., Graph., Hep., Kali, Lapis, Lyc., Merc., Nitr. ac., Phos., Rhus, Sil., Staph., Sulph. [Siehe S.. 943 in Lilienthal]

13.  Das Handbuch der Geburtshilfe von Dr. A.W. Yingling.

14.  Siehe Dr. Calvin B. Knerr’sREPERTORIUM- GEMÜT - Suizidversuch:  Plb.

15.  Schmerzen, die nach einer Amputation am Stumpf auftreten, werden Phantomschmerzen genannt: Allium cepa ist das entsprechende Mittel.

16.  Siehe Calvin B. Knerr’s REPERTORIUM—ALLGEMEINES— Knochen, Verletzungen, ....nach Fraktur der Tibia: ANTHRACIN.

17.  „…ein Patient suchte mehrere Augenärzte auf, aber niemand konnte seine Sehstörung beheben. Es gab keine Brille, die passte… Lac felinumheilte.“ (Siehe auch  Kent’s Vorlesungen unter Spigelia).

18.  Die Antwort lautet: a) siehe auch Yingling, letztes Kapitel, ‚Das Neugeborene‘. b) Siehe (i) das Kapitel GENITALIEN – WEIBLICHE – KINDER in Dr. Calvin B. Knerrs Repertorium und (ii) ‚Kinderkrankheiten – Morbi Neonatorum et Infantum‘ in HOMÖOPATHISCHE THERAPEUTIKA von Dr. Samuel Lilienthal.

19.  Physostigma (Kalabarbohne) – beim Gehen ein Gefühl von Unsicherheit, von den Knien abwärts, sodass er mit großer Vorsicht gehen muss, insbesondere, wenn die Augen geschlossen sind; er muss sehen können, wohin er geht; verlangt nach einem Gehstock, um sich aufstützen zu können; Steifigkeit im Rectus femoris; Apathie, Trägheit; Blähungen.

Reizung des Rückenmarks, Verlust der Beweglichkeit, Erschöpfung… Fibrillärer Tremor. Muskelstarrheit; Paralyse. Vermindert die motorische und reflektorische Aktivität des Rückenmarks und verursacht Schmerzunempfindlichkeit, Muskelschwäche… Paralyse und Zittern, Chorea. – Boericke, Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre

Zittern der Beine, als könne man nicht gerade gehen.Ein Gefühl als ob alle Kraft aus den Beinen ginge und sie nachgeben würden; als käme die Ursache der Schwäche von dieser einen Stelle im Rücken, zwischen den Hüften und nähme alle Kraft unter dieser Stelle hinweg… Schauder und Zittern läuft durch alle Nerven des Körpers … Heftiges Zittern überall in der Straße; fühlt sich einen Augenblick lang als würde sie das Bewusstsein verlieren und könne kaum nach Hause kommen; zwanzig Minuten lang Fahren in einem Wagen besserte das Gefühl nicht.Verlust der willkürlichen Bewegung ohne Bewusstlosigkeit. Vollständige Erschlaffung des ganzen Körpers, als sei jeder Nerv abgespannt, bis zu den Augen, die sich anfühlten als ob alle Kraft zu sehen aus ihnen geschwunden sei.
Schwindel und ohnmächtige Schwäche ohne Unbehagen.Lähmt die motorischen Nerven, aber beeinträchtigt nicht das Empfindungsvermögen, die Intelligenz und die Erregbarkeit der Muskeln. – Leitsymptome unsrer Materia Medica Vol. 1-10 von Dr. Constantine Hering – Kalabarbohne.

Bei einem zittrigen, betagten Patienten, der nur am Stock gehen kann und dabei noch sehr unsicher ist, sollten Sie immer an Physostigma (Kalabarbohne) 10M denken. Physostigma ist das geriatrische Arzneimittel schlechthin. Es lohnt sich, die oben beschriebenen Symptome auswendig zu lernen.

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Christine Richter

vor 9 Jahren
Dr.
Vielen Dank! Großartige Übung und Fortbildung für "zwischendurch"! weiterlesen ...
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Morgaine Brunner

vor 9 Jahren
alle sehr interessant weiterlesen ...
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Gisela Post

vor 9 Jahren
Super.man lernt nicht aus. weiterlesen ...
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