Johanniskraut - Stimmungsaufheller aus der Natur

Was ist Johanniskraut?

Von Birgit Seidl

Einige Blüten von Johanniskraut am Gewächs.

Johanniskraut wird als Heilpflanze angewendet.

Johanniskraut – botanisch: Hypericum perforatum – ist eine bedeutende traditionelle Heilpflanze. Es gibt viele Johanniskrautarten, die alle zur Familie der Hypericaceae gehören. Hier schreiben wir über das medizinisch wirksame Echte Johanniskraut und seine Eigenschaften.

Seit Jahrhunderten werden Johanniskraut Präparate in vielen Kulturen für ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Die Pflanzengattung ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch. Seit der Antike wird der Gebrauch von Johanniskrautextrakten in der traditionellen Medizin dokumentiert. Bereits im Mittelalter kannte man Johanniskrautpräparate mit wohltuender Wirkung für die Gesundheit. Es handelt sich um eine der am gründlichsten erforschten Heilpflanzen unserer Zeit. Schon Hippokrates verwendete die Heilpflanze wegen ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften.

Das echte Johanniskraut zeigt in mehreren Anwendungsgebieten eine ganz hervorragende Wirkung. Darüber hinaus sind keine schweren Nebenwirkungen bekannt. Mögliche Nebenwirkungen können durch eine richtige Einnahme in der Regel vermieden werden.

Der natürliche Stimmungsaufheller ist ein probates Mittel bei leichten bis mittelschweren Depressionen. Aber auch wegen seiner entzündungshemmenden und wundheilenden Wirkung wird die Pflanze geschätzt. Vor allem in der Form von Johanniskrautöl wird es äußerlich angewendet.

Echtes Johanniskraut – ein Pflanzenporträt

Echtes Johanniskraut, auch Tüpfel-Johanniskraut genannt, wird ca. 60 cm hoch und bildet sogenannte Scheinrispen. Die Pflanze fällt durch strahlend goldgelbe Blüten auf, welche kleine Öldrüsen enthalten, die bei Berührung einen rötlichen Farbstoff abgeben. Auch die Knospen und in geringerem Umfang die Blätter geben durch Reibung einen roten Farbstoff ab.

Die Blätter sind elliptisch-eiförmig, gegenständig angeordnet und ca. 2-4 cm groß. Sie verfügen ebenfalls über Öldrüsen, welche bei genauer Betrachtung als dunkle Punkte wahrnehmbar sind. Der Stil ist zweikantig und nicht behaart.

Das Echte Johanniskraut, auch Hypericum perforatum genannt, wächst an trockenen Standorten, an Wegesrändern, auf Magerwiesen oder Waldlichtungen. Johanniskraut kann auch im Garten kultiviert werden.

Blütenstängel von Johanniskraut.

Johanniskraut fällt vor allem durch seine gelben Blüten auf.

Johanniskraut gehört zu den traditionellen Heilpflanzen

Das Echte Johanniskraut ist volkstümlich unter Namen wie Herz-Jesu-Kraut, Herrgottsblut oder auch Johannisblut bekannt. Es ist ein typisches Sonnwendkraut und wird traditionell um die Sonnenwende, also um den Johannistag am 24. Juni, geerntet.

Es wächst zur Sommerzeit und kann als regelrechtes Sonnenkraut bezeichnet werden. Das wusste schon der berühmte Pfarrer Sebastian Kneipp, als er schrieb: „Das Johanniskraut hat in seinen Blüten Sommer, Sonne und Licht gespeichert. Wenn wir uns also einen Tee davon zubereiten, nehmen wir ein bisschen davon auf und es vertreibt uns die seelische Verfinsterung.“

Johanniskraut wird medizinisch schon seit der Antike eingesetzt. Aber auch bei traditionellen Festen und Ritualen hat es einen festen Platz. So darf Johanniskraut beispielsweise bei Sonnwendfeuern, als Bettstrohkraut oder in den traditionellen Kräuterbüscheln als Schutz- und Sonnenpflanze nicht fehlen. Ihm werden eine schützende Wirkung, Stärkung für den Geist, Kraft und Erhellung sowie Gegenzauber zugesprochen. Neben vielen anderen Heilpflanzen gilt es als potente Räucherpflanze.

Die Inhaltsstoffe des Johanniskrautes

Wie jede Heilpflanze, so verfügt auch das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) über eine Vielzahl von bioaktiven Inhaltsstoffen, die ihm seine besonderen Wirkkräfte schenken. Die wichtigsten werden hier genannt:

  1. Hypericin und Pseudohypericin gelten als bedeutsame Wirkstoffe dieser Pflanzenart. Sie sind auch unter dem Namen Naphthodianthrone bekannt. Es handelt sich dabei um den roten Farbstoff. Diesen finden wir vor allem in den Blüten und Knospen des Echten Johanniskrautes.
  2. Hyperforin wird als ein weiterer der Hauptwirkstoffe angesehen. Es spielt eine Rolle bei der Wiederaufnahme von Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn. Es zeigt aber auch antibakterielle Eigenschaften. [1]
  3. Flavonoide als sekundäre Pflanzenstoffe, dabei vor allem Quercetin, Rutin, Hyperosid und andere. Flavonoide kommen in vielen anderen Pflanzen vor und zeichnen sich durch ihre antioxidativen Eigenschaften aus.
  4. Das Biflavonoid Biapigenin.
  5. Weiterhin Proanthocyanidine aus der Familie der Flavonoide. Ihnen wird ebenfalls antioxidative Eigenschaften zugesprochen.

Diese Verbindungen arbeiten synergetisch zusammen, um die verschiedenen pharmakologischen Wirkungen der Heilpflanze Johanniskraut zu erzeugen. Die genaue Zusammensetzung von Johanniskraut wird je nach Standort, Erntezeitpunkt und Verarbeitung variieren.

Johanniskraut - Beruhigung für die Psyche

Johanniskraut (Hypericum perforatum) wird traditionell für seine beruhigenden und stimmungsaufhellenden Eigenschaften geschätzt. Die Wirkung der Pflanze auf die Psyche ist sehr komplex. Sie geht auf ihre bioaktiven Verbindungen zurück, insbesondere Hypericin und Hyperforin. Nicht umsonst hat sich Hypericum perforatum sich einen Namen als alternatives, natürliches Antidepressivum zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen gemacht. Im Unterschied zu synthetischen Medikamenten sind bei Hypericum kaum Nebenwirkungen bekannt.

Regulation von Neurotransmittern

Hypericin und Hyperforin, die Hauptwirkstoffe der Heilpflanze, sind in der Lage, die Konzentration von Neurotransmittern im Gehirn zu beeinflussen. [2] Dies geschieht durch die Hemmung der Wiederaufnahme dieser Stoffe am synaptischen Spalt. Botenstoffe bzw. Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin spielen eine sehr wichtige Rolle bei der Kommunikation zwischen Nervenzellen. Auf diesem Weg nehmen sie entscheidend Einfluss auf unsere Stimmung und unsere Emotionen. Es wurde in Studien belegt, dass Johanniskraut die Aufnahme von Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin beeinflussen kann. [3] Dadurch kann eine verbesserte Stimmungsregulation herbeigeführt werden, was seine mögliche Wirkung bei Depression erklärt. Auch Antidepressiva arbeiten über die Hemmung der Wiederaufnahme bestimmter Botenstoffe.

Stimmungsaufheller bei leichten bis mittelschweren Depressionen

Sprechen wir über unsere Stimmung, so rückt Serotonin in den Fokus der Betrachtung. Dieses Hormon wird auch als Glückshormon bezeichnet, denn der Serotoninspiegel nimmt Einfluss auf unsere Stimmung. [4] Wird die Verfügbarkeit von Serotonin erhöht, kann das dazu beitragen Stimmungsschwankungen auszugleichen und depressive Verstimmungen zu lindern. Wie bereits beschrieben, kann der Serotoninspiegel durch Johanniskrautpräparate positiv beeinflusst werden. [5]

Vor allem Menschen, die unter vorübergehenden Stimmungsschwankungen oder leichten bis mittelschweren Depressionen leiden, könnten von dieser stimmungsaufhellenden Wirkung profitieren. [6]

Ein Vorteil für die Therapie einer Depression wäre, auf Psychopharmaka verzichten zu können. Die Anwendung dieser Arzneimittel ist mit hohen Nebenwirkungen verbunden. Bitte sprechen Sie diesbezüglich mit Ihrem behandelnden Arzt.

Elternteil mit Kind, blasse Farben.

Johanniskraut kann den Serotoninspiegel positiv beeinflussen.

Stressabbau und Entspannung

Wie bereits beschrieben, dämpfen Johanniskrautpräparate die Freisetzung von Stresshormonen. So beeinflussen sie die Neurotransmitter-Balance im Gehirn. [7] Die Einnahme von Johanniskraut kann dazu beitragen, Stress abzubauen und Entspannung zu fördern. Anspannung und Nervosität gehen zurück und es kann gelingen, in einen Zustand der inneren Ruhe zu kommen.

Schlafqualität und -regulation

Stress hat einen starken Einfluss auf unser Wohlbefinden. Nicht selten führt eine langanhaltende Stressphase zu Schlafstörungen, Depression und anderen Krankheiten. Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, könnten von den beruhigenden Eigenschaften des Johanniskrautes profitieren, denn es kann helfen, den Schlaf zu fördern. Insbesondere bei nervösen Schlafstörungen bietet sich Hypericum perforatum als geeignete Unterstützung an, denn nicht selten treten Depressionen und Schlafstörungen gleichzeitig auf.

Weitere Vorteile für die mentale und emotionale Verfassung

Neben der direkten beruhigenden Wirkung könnte Hypericum perforatum auch indirekt zu einer ausgeglichenen Psyche beitragen, indem es das allgemeine Wohlbefinden verbessert. Menschen, die sich körperlich und geistig besser fühlen, sind oft widerstandsfähiger gegenüber Stressoren und negativen emotionalen Zuständen.

Die Wirkung von Hypericum perforatum kann von Person zu Person variieren. Einige Menschen werden spürbare Verbesserungen in ihrer Stimmung und ihrem emotionalen Zustand feststellen. Dagegen könnten andere möglicherweise weniger ausgeprägte Effekte bemerken. Es empfiehlt sich, Johanniskrautpräparate mit einer gesunden Lebensweise, Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung zu kombinieren. So werden die positiven Effekte verstärkt. Gerade Bewegung in der Natur und sportliche Aktivitäten zeigen nachweislich positive Wirkungen bei Depressionen. [8]

Produkte, die Johanniskraut enthalten, können Wechselwirkungen mit bestimmten Arzneimitteln haben. Deshalb ist es entscheidend, vor der Einnahme Rücksprache mit einem Arzt zu halten. So können unerwünschte Nebenwirkungen vermieden werden.

Anwendung von Johanniskraut zur Wundheilung und Schmerzlinderung

Johanniskrautpräparate sind bekannt für ihre wundheilenden und schmerzlindernden Eigenschaften. Hier steht vor allem das Öl im Vordergrund, aber auch Salben und Cremes kommen zum Einsatz. Die heilende Wirkung erklärt sich dabei durch die bioaktiven Verbindungen, vor allem Hypericin, Hyperforin und die Flavonoide. Im Folgenden wird die Wirkung von Johanniskraut zur Wundheilung und Schmerzlinderung ausführlich beschrieben.

Wundheilungsfördernde Eigenschaften

Das Echte Johanniskraut wird oft als topische Anwendung in der Form von Öl oder Salben auf Wunden und andere Hautverletzungen aufgetragen. [9] Es zeichnet sich durch entzündungshemmende und antiseptische Eigenschaften aus. So angewendet, könnte die Heilpflanze zur Reinigung und Vorbeugung von Infektionen beitragen. Das kann wiederum die Wundheilung begünstigen. [10]

Entzündungshemmende Wirkung

Hypericin und Hyperforin wirken entzündungshemmend. Sie helfen, Wundinfektionen zu vermeiden oder zu mildern. Die Freisetzung entzündungsfördernder Moleküle wird gehemmt, was bewirken kann, dass Schwellungen und Rötungen ebenfalls reduziert werden.

Unterstützung der Hautregeneration

Dem Inhaltsstoff Hyperforin wird die Eigenschaft zugeschrieben, die Regeneration von Hautzellen zu fördern. Dadurch wird die Bildung neuer Gewebeschichten um eine Wunde herum unterstützt. Die Haut heilt dadurch schneller ab. [11]

Narbenbildung und Hautreparatur

Rotöl könnte auch einen positiven Einfluss auf die Narbenbildung haben. Es fördert die Bildung von neuem Kollagen, einem strukturellen Protein in der Haut. So könnte die Substanz dazu beitragen, dass Narben weniger auffällig werden und die Haut geschmeidiger wird.

Lokale Schmerzlinderung

Die Anwendung des Öls auf schmerzende Stellen oder verletzte Hautpartien kann zur lokalen Schmerzlinderung beitragen. Die entzündungshemmenden Eigenschaften können helfen, die durch eine Entzündung verursachten Schmerzen zu reduzieren. [12]

Das blutrote Öl hat sich traditionell bewährt als wirksames und linderndes Mittel bei Sonnenbrand, Muskel- und Nervenschmerzen wie zum Beispiel Hexenschuss, Trigeminusneuralgie oder Nackenverspannungen.

Nervöse Magen-Darm-Beschwerden

Die beruhigende Wirkung von Johanniskraut kann auch dem Magen-Darm-Trakt zugutekommen. Eine beruhigende Wirkung wirkt sich immer unterstützend und förderlich auf den Stoffwechsel aus. Heute weiß man, dass den Darm ein intensives Nervengeflecht umgibt, welches von der beruhigenden Wirkung profitiert.

Flavonide helfen bei Magen-Darm-Beschwerden durch ihre antientzündliche Wirkung. Gerbstoffe unterstützen den Darm und die Darmschleimhaut positiv.

Johanniskraut in unterschiedlichen Darreichungen

Johanniskraut wird oft als Nahrungsergänzungsmittel in verschiedenen Formen wie Kapseln, Tabletten, Tinkturen und Tees angeboten.

Eine Tasse mit orange-gelbem Johanniskrauttee, daneben getrocknetes Johanniskraut und eine Blüte als Dekoration.

Aufgegossen kann Johanniskraut als Tee getrunken werden.

Kapseln oder Tabletten

Wegen seiner positiven Auswirkungen auf die Stimmung wird es insbesondere bei vorübergehenden Stimmungsschwankungen und leichten bis mittelschweren depressiven Verstimmungen verwendet. Dabei wird der Pflanzenextrakt hauptsächlich als Kapsel oder Tablette verabreicht.

Alternativ zur Tablette oder Kapsel kann auch eine Johanniskrauttinktur eingenommen werden.

Getrocknetes Johanniskraut ist auch als Tee erhältlich. Dabei wird das blühende Kraut – Blätter, Blüten und Knospen – verarbeitet.

Die jeweilige Dosierung sollte ja nach Anliegen erfolgen und mit einem Arzt oder Therapeuten besprochen werden. In Studien findet man bei Depressionen Empfehlungen von 600-900 mg täglich. Bei schweren Depressionen werden auch bis zu 1800 mg verabreicht. [13]

Rotöl

Johanniskrautöl, auch als Rotöl bekannt, ist ein bewährtes Mittel zur topischen Anwendung. Es wird zur Wundheilung und als Schmerzöl verwendet. Das Öl erhält seine typisch blutrote Farbe durch die aktiven Inhaltsstoffe der Pflanze. Der rote Farbstoff dient als Erkennungszeichen der Heilpflanze. Beim Reiben der frischen Pflanze verfärbt er unsere Finger rot. Rotöl wird direkt verwendet oder zu Salben und Cremes weiterverarbeitet.

Rotöl in einer Flasche auf einem Holzbrett, umgeben von Johanniskrautblüten.

Das Rotöl erhält seine typisch blutrote Farbe durch die aktiven Inhaltsstoffe der Pflanze.

Welche Nebenwirkungen kann Johanniskraut haben?

Bei der Anwendung von Johanniskraut-Präparaten wird generell vor einer erhöhten Photosensibilität der Haut (Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht) gewarnt. Studien haben jedoch belegt, dass bei einer gängigen Dosierung von 900 mg bei Depressionen keine Gefahr besteht. Dennoch sollte man besonders achtsam mit Sonnenbädern sein. [14]

Wird Rotöl direkt auf die Haut aufgetragen, sollte direkte Sonneneinstrahlung an diesen behandelten Hautpartien vermieden werden. Bei tieferen oder schweren Wunden ist es generell ratsam, medizinischen Rat einzuholen.

Die Einnahme von Extrakten aus der Heilpflanze können unter Umständen zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Dazu gehören Übelkeit, Magenverstimmung, Durchfall oder Verstopfung.

Einige Personen berichten von Müdigkeit, während andere Schwierigkeiten beim Einschlafen haben.

Symptome wie Kopfschmerz und Schwindel können auftreten, besonders zu Beginn der Einnahme.

Manche Personen könnten allergisch auf Johanniskraut reagieren. Das kann zu Hautausschlag, Juckreiz oder Atembeschwerden führen.

Weiterhin wird berichtet von einem trockenen Mund und den damit verbundenen Beschwerden.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Johanniskraut kann die Wirkung anderer Medikamente beeinträchtigen. Insbesondere bei der Einnahme von verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Antidepressiva, Blutverdünnern und bestimmten Krebsmedikamenten sollte Rücksprache mit einem Arzt genommen werden. Auch kann es Wechselwirkungen mit Medikamenten geben, die auf die Leberenzyme wirken.

Serotonin-Syndrom

Vorsicht ist vor allem bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut und anderen Medikamenten, die den Serotoninspiegel im Gehirn beeinflussen, geboten. Es besteht das Risiko eines Serotonin-Syndroms, einer potenziell schwerwiegenden Reaktion des Nervensystems. Bitte sprechen Sie hier mit Ihrem behandelnden Arzt.

Kombination mit konventionellen Behandlungen

Johanniskraut sollte nicht als Ersatz für konventionelle medizinische Behandlungen bei schweren Verletzungen oder tiefen Wunden betrachtet werden. Es kann jedoch eine ergänzende Rolle bei der Unterstützung der natürlichen Heilungsprozesse spielen.

Insgesamt deuten viele traditionelle Anwendungen und einige Studien auf die potenziellen Wundheilungs- und Schmerzlinderungseigenschaften von Johanniskraut hin.

Dennoch ist es wichtig, vor der Anwendung von Johanniskraut-Produkten einen Arzt oder medizinisches Fachpersonal zu konsultieren. Dies gilt insbesondere bei schweren Verletzungen oder bei Verwendung in Kombination mit anderen Medikamenten. Ein Arzt kann die individuellen Risiken sicher beurteilen.


Fotos: Shutterstock: Nat YS, Maryna Pleshkun, Madeleine Steinbach; Pixabay: LisaLiza, TheOtherKev

Johanniskraut - Stimmungsaufheller aus der Natur

Was ist Johanniskraut?

Von Birgit Seidl

Einige Blüten von Johanniskraut am Gewächs.

Johanniskraut wird als Heilpflanze angewendet.

Johanniskraut – botanisch: Hypericum perforatum – ist eine bedeutende traditionelle Heilpflanze. Es gibt viele Johanniskrautarten, die alle zur Familie der Hypericaceae gehören. Hier schreiben wir über das medizinisch wirksame Echte Johanniskraut und seine Eigenschaften.

Seit Jahrhunderten werden Johanniskraut Präparate in vielen Kulturen für ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Die Pflanzengattung ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch. Seit der Antike wird der Gebrauch von Johanniskrautextrakten in der traditionellen Medizin dokumentiert. Bereits im Mittelalter kannte man Johanniskrautpräparate mit wohltuender Wirkung für die Gesundheit. Es handelt sich um eine der am gründlichsten erforschten Heilpflanzen unserer Zeit. Schon Hippokrates verwendete die Heilpflanze wegen ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften.

Das echte Johanniskraut zeigt in mehreren Anwendungsgebieten eine ganz hervorragende Wirkung. Darüber hinaus sind keine schweren Nebenwirkungen bekannt. Mögliche Nebenwirkungen können durch eine richtige Einnahme in der Regel vermieden werden.

Der natürliche Stimmungsaufheller ist ein probates Mittel bei leichten bis mittelschweren Depressionen. Aber auch wegen seiner entzündungshemmenden und wundheilenden Wirkung wird die Pflanze geschätzt. Vor allem in der Form von Johanniskrautöl wird es äußerlich angewendet.

Echtes Johanniskraut – ein Pflanzenporträt

Echtes Johanniskraut, auch Tüpfel-Johanniskraut genannt, wird ca. 60 cm hoch und bildet sogenannte Scheinrispen. Die Pflanze fällt durch strahlend goldgelbe Blüten auf, welche kleine Öldrüsen enthalten, die bei Berührung einen rötlichen Farbstoff abgeben. Auch die Knospen und in geringerem Umfang die Blätter geben durch Reibung einen roten Farbstoff ab.

Die Blätter sind elliptisch-eiförmig, gegenständig angeordnet und ca. 2-4 cm groß. Sie verfügen ebenfalls über Öldrüsen, welche bei genauer Betrachtung als dunkle Punkte wahrnehmbar sind. Der Stil ist zweikantig und nicht behaart.

Das Echte Johanniskraut, auch Hypericum perforatum genannt, wächst an trockenen Standorten, an Wegesrändern, auf Magerwiesen oder Waldlichtungen. Johanniskraut kann auch im Garten kultiviert werden.

Blütenstängel von Johanniskraut.

Johanniskraut fällt vor allem durch seine gelben Blüten auf.

Johanniskraut gehört zu den traditionellen Heilpflanzen

Das Echte Johanniskraut ist volkstümlich unter Namen wie Herz-Jesu-Kraut, Herrgottsblut oder auch Johannisblut bekannt. Es ist ein typisches Sonnwendkraut und wird traditionell um die Sonnenwende, also um den Johannistag am 24. Juni, geerntet.

Es wächst zur Sommerzeit und kann als regelrechtes Sonnenkraut bezeichnet werden. Das wusste schon der berühmte Pfarrer Sebastian Kneipp, als er schrieb: „Das Johanniskraut hat in seinen Blüten Sommer, Sonne und Licht gespeichert. Wenn wir uns also einen Tee davon zubereiten, nehmen wir ein bisschen davon auf und es vertreibt uns die seelische Verfinsterung.“

Johanniskraut wird medizinisch schon seit der Antike eingesetzt. Aber auch bei traditionellen Festen und Ritualen hat es einen festen Platz. So darf Johanniskraut beispielsweise bei Sonnwendfeuern, als Bettstrohkraut oder in den traditionellen Kräuterbüscheln als Schutz- und Sonnenpflanze nicht fehlen. Ihm werden eine schützende Wirkung, Stärkung für den Geist, Kraft und Erhellung sowie Gegenzauber zugesprochen. Neben vielen anderen Heilpflanzen gilt es als potente Räucherpflanze.

Die Inhaltsstoffe des Johanniskrautes

Wie jede Heilpflanze, so verfügt auch das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) über eine Vielzahl von bioaktiven Inhaltsstoffen, die ihm seine besonderen Wirkkräfte schenken. Die wichtigsten werden hier genannt:

  1. Hypericin und Pseudohypericin gelten als bedeutsame Wirkstoffe dieser Pflanzenart. Sie sind auch unter dem Namen Naphthodianthrone bekannt. Es handelt sich dabei um den roten Farbstoff. Diesen finden wir vor allem in den Blüten und Knospen des Echten Johanniskrautes.
  2. Hyperforin wird als ein weiterer der Hauptwirkstoffe angesehen. Es spielt eine Rolle bei der Wiederaufnahme von Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn. Es zeigt aber auch antibakterielle Eigenschaften. [1]
  3. Flavonoide als sekundäre Pflanzenstoffe, dabei vor allem Quercetin, Rutin, Hyperosid und andere. Flavonoide kommen in vielen anderen Pflanzen vor und zeichnen sich durch ihre antioxidativen Eigenschaften aus.
  4. Das Biflavonoid Biapigenin.
  5. Weiterhin Proanthocyanidine aus der Familie der Flavonoide. Ihnen wird ebenfalls antioxidative Eigenschaften zugesprochen.

Diese Verbindungen arbeiten synergetisch zusammen, um die verschiedenen pharmakologischen Wirkungen der Heilpflanze Johanniskraut zu erzeugen. Die genaue Zusammensetzung von Johanniskraut wird je nach Standort, Erntezeitpunkt und Verarbeitung variieren.

Johanniskraut - Beruhigung für die Psyche

Johanniskraut (Hypericum perforatum) wird traditionell für seine beruhigenden und stimmungsaufhellenden Eigenschaften geschätzt. Die Wirkung der Pflanze auf die Psyche ist sehr komplex. Sie geht auf ihre bioaktiven Verbindungen zurück, insbesondere Hypericin und Hyperforin. Nicht umsonst hat sich Hypericum perforatum sich einen Namen als alternatives, natürliches Antidepressivum zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen gemacht. Im Unterschied zu synthetischen Medikamenten sind bei Hypericum kaum Nebenwirkungen bekannt.

Regulation von Neurotransmittern

Hypericin und Hyperforin, die Hauptwirkstoffe der Heilpflanze, sind in der Lage, die Konzentration von Neurotransmittern im Gehirn zu beeinflussen. [2] Dies geschieht durch die Hemmung der Wiederaufnahme dieser Stoffe am synaptischen Spalt. Botenstoffe bzw. Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin spielen eine sehr wichtige Rolle bei der Kommunikation zwischen Nervenzellen. Auf diesem Weg nehmen sie entscheidend Einfluss auf unsere Stimmung und unsere Emotionen. Es wurde in Studien belegt, dass Johanniskraut die Aufnahme von Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin beeinflussen kann. [3] Dadurch kann eine verbesserte Stimmungsregulation herbeigeführt werden, was seine mögliche Wirkung bei Depression erklärt. Auch Antidepressiva arbeiten über die Hemmung der Wiederaufnahme bestimmter Botenstoffe.

Stimmungsaufheller bei leichten bis mittelschweren Depressionen

Sprechen wir über unsere Stimmung, so rückt Serotonin in den Fokus der Betrachtung. Dieses Hormon wird auch als Glückshormon bezeichnet, denn der Serotoninspiegel nimmt Einfluss auf unsere Stimmung. [4] Wird die Verfügbarkeit von Serotonin erhöht, kann das dazu beitragen Stimmungsschwankungen auszugleichen und depressive Verstimmungen zu lindern. Wie bereits beschrieben, kann der Serotoninspiegel durch Johanniskrautpräparate positiv beeinflusst werden. [5]

Vor allem Menschen, die unter vorübergehenden Stimmungsschwankungen oder leichten bis mittelschweren Depressionen leiden, könnten von dieser stimmungsaufhellenden Wirkung profitieren. [6]

Ein Vorteil für die Therapie einer Depression wäre, auf Psychopharmaka verzichten zu können. Die Anwendung dieser Arzneimittel ist mit hohen Nebenwirkungen verbunden. Bitte sprechen Sie diesbezüglich mit Ihrem behandelnden Arzt.

Elternteil mit Kind, blasse Farben.

Johanniskraut kann den Serotoninspiegel positiv beeinflussen.

Stressabbau und Entspannung

Wie bereits beschrieben, dämpfen Johanniskrautpräparate die Freisetzung von Stresshormonen. So beeinflussen sie die Neurotransmitter-Balance im Gehirn. [7] Die Einnahme von Johanniskraut kann dazu beitragen, Stress abzubauen und Entspannung zu fördern. Anspannung und Nervosität gehen zurück und es kann gelingen, in einen Zustand der inneren Ruhe zu kommen.

Schlafqualität und -regulation

Stress hat einen starken Einfluss auf unser Wohlbefinden. Nicht selten führt eine langanhaltende Stressphase zu Schlafstörungen, Depression und anderen Krankheiten. Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, könnten von den beruhigenden Eigenschaften des Johanniskrautes profitieren, denn es kann helfen, den Schlaf zu fördern. Insbesondere bei nervösen Schlafstörungen bietet sich Hypericum perforatum als geeignete Unterstützung an, denn nicht selten treten Depressionen und Schlafstörungen gleichzeitig auf.

Weitere Vorteile für die mentale und emotionale Verfassung

Neben der direkten beruhigenden Wirkung könnte Hypericum perforatum auch indirekt zu einer ausgeglichenen Psyche beitragen, indem es das allgemeine Wohlbefinden verbessert. Menschen, die sich körperlich und geistig besser fühlen, sind oft widerstandsfähiger gegenüber Stressoren und negativen emotionalen Zuständen.

Die Wirkung von Hypericum perforatum kann von Person zu Person variieren. Einige Menschen werden spürbare Verbesserungen in ihrer Stimmung und ihrem emotionalen Zustand feststellen. Dagegen könnten andere möglicherweise weniger ausgeprägte Effekte bemerken. Es empfiehlt sich, Johanniskrautpräparate mit einer gesunden Lebensweise, Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung zu kombinieren. So werden die positiven Effekte verstärkt. Gerade Bewegung in der Natur und sportliche Aktivitäten zeigen nachweislich positive Wirkungen bei Depressionen. [8]

Produkte, die Johanniskraut enthalten, können Wechselwirkungen mit bestimmten Arzneimitteln haben. Deshalb ist es entscheidend, vor der Einnahme Rücksprache mit einem Arzt zu halten. So können unerwünschte Nebenwirkungen vermieden werden.

Anwendung von Johanniskraut zur Wundheilung und Schmerzlinderung

Johanniskrautpräparate sind bekannt für ihre wundheilenden und schmerzlindernden Eigenschaften. Hier steht vor allem das Öl im Vordergrund, aber auch Salben und Cremes kommen zum Einsatz. Die heilende Wirkung erklärt sich dabei durch die bioaktiven Verbindungen, vor allem Hypericin, Hyperforin und die Flavonoide. Im Folgenden wird die Wirkung von Johanniskraut zur Wundheilung und Schmerzlinderung ausführlich beschrieben.

Wundheilungsfördernde Eigenschaften

Das Echte Johanniskraut wird oft als topische Anwendung in der Form von Öl oder Salben auf Wunden und andere Hautverletzungen aufgetragen. [9] Es zeichnet sich durch entzündungshemmende und antiseptische Eigenschaften aus. So angewendet, könnte die Heilpflanze zur Reinigung und Vorbeugung von Infektionen beitragen. Das kann wiederum die Wundheilung begünstigen. [10]

Entzündungshemmende Wirkung

Hypericin und Hyperforin wirken entzündungshemmend. Sie helfen, Wundinfektionen zu vermeiden oder zu mildern. Die Freisetzung entzündungsfördernder Moleküle wird gehemmt, was bewirken kann, dass Schwellungen und Rötungen ebenfalls reduziert werden.

Unterstützung der Hautregeneration

Dem Inhaltsstoff Hyperforin wird die Eigenschaft zugeschrieben, die Regeneration von Hautzellen zu fördern. Dadurch wird die Bildung neuer Gewebeschichten um eine Wunde herum unterstützt. Die Haut heilt dadurch schneller ab. [11]

Narbenbildung und Hautreparatur

Rotöl könnte auch einen positiven Einfluss auf die Narbenbildung haben. Es fördert die Bildung von neuem Kollagen, einem strukturellen Protein in der Haut. So könnte die Substanz dazu beitragen, dass Narben weniger auffällig werden und die Haut geschmeidiger wird.

Lokale Schmerzlinderung

Die Anwendung des Öls auf schmerzende Stellen oder verletzte Hautpartien kann zur lokalen Schmerzlinderung beitragen. Die entzündungshemmenden Eigenschaften können helfen, die durch eine Entzündung verursachten Schmerzen zu reduzieren. [12]

Das blutrote Öl hat sich traditionell bewährt als wirksames und linderndes Mittel bei Sonnenbrand, Muskel- und Nervenschmerzen wie zum Beispiel Hexenschuss, Trigeminusneuralgie oder Nackenverspannungen.

Nervöse Magen-Darm-Beschwerden

Die beruhigende Wirkung von Johanniskraut kann auch dem Magen-Darm-Trakt zugutekommen. Eine beruhigende Wirkung wirkt sich immer unterstützend und förderlich auf den Stoffwechsel aus. Heute weiß man, dass den Darm ein intensives Nervengeflecht umgibt, welches von der beruhigenden Wirkung profitiert.

Flavonide helfen bei Magen-Darm-Beschwerden durch ihre antientzündliche Wirkung. Gerbstoffe unterstützen den Darm und die Darmschleimhaut positiv.

Johanniskraut in unterschiedlichen Darreichungen

Johanniskraut wird oft als Nahrungsergänzungsmittel in verschiedenen Formen wie Kapseln, Tabletten, Tinkturen und Tees angeboten.

Eine Tasse mit orange-gelbem Johanniskrauttee, daneben getrocknetes Johanniskraut und eine Blüte als Dekoration.

Aufgegossen kann Johanniskraut als Tee getrunken werden.

Kapseln oder Tabletten

Wegen seiner positiven Auswirkungen auf die Stimmung wird es insbesondere bei vorübergehenden Stimmungsschwankungen und leichten bis mittelschweren depressiven Verstimmungen verwendet. Dabei wird der Pflanzenextrakt hauptsächlich als Kapsel oder Tablette verabreicht.

Alternativ zur Tablette oder Kapsel kann auch eine Johanniskrauttinktur eingenommen werden.

Getrocknetes Johanniskraut ist auch als Tee erhältlich. Dabei wird das blühende Kraut – Blätter, Blüten und Knospen – verarbeitet.

Die jeweilige Dosierung sollte ja nach Anliegen erfolgen und mit einem Arzt oder Therapeuten besprochen werden. In Studien findet man bei Depressionen Empfehlungen von 600-900 mg täglich. Bei schweren Depressionen werden auch bis zu 1800 mg verabreicht. [13]

Rotöl

Johanniskrautöl, auch als Rotöl bekannt, ist ein bewährtes Mittel zur topischen Anwendung. Es wird zur Wundheilung und als Schmerzöl verwendet. Das Öl erhält seine typisch blutrote Farbe durch die aktiven Inhaltsstoffe der Pflanze. Der rote Farbstoff dient als Erkennungszeichen der Heilpflanze. Beim Reiben der frischen Pflanze verfärbt er unsere Finger rot. Rotöl wird direkt verwendet oder zu Salben und Cremes weiterverarbeitet.

Rotöl in einer Flasche auf einem Holzbrett, umgeben von Johanniskrautblüten.

Das Rotöl erhält seine typisch blutrote Farbe durch die aktiven Inhaltsstoffe der Pflanze.

Welche Nebenwirkungen kann Johanniskraut haben?

Bei der Anwendung von Johanniskraut-Präparaten wird generell vor einer erhöhten Photosensibilität der Haut (Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht) gewarnt. Studien haben jedoch belegt, dass bei einer gängigen Dosierung von 900 mg bei Depressionen keine Gefahr besteht. Dennoch sollte man besonders achtsam mit Sonnenbädern sein. [14]

Wird Rotöl direkt auf die Haut aufgetragen, sollte direkte Sonneneinstrahlung an diesen behandelten Hautpartien vermieden werden. Bei tieferen oder schweren Wunden ist es generell ratsam, medizinischen Rat einzuholen.

Die Einnahme von Extrakten aus der Heilpflanze können unter Umständen zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Dazu gehören Übelkeit, Magenverstimmung, Durchfall oder Verstopfung.

Einige Personen berichten von Müdigkeit, während andere Schwierigkeiten beim Einschlafen haben.

Symptome wie Kopfschmerz und Schwindel können auftreten, besonders zu Beginn der Einnahme.

Manche Personen könnten allergisch auf Johanniskraut reagieren. Das kann zu Hautausschlag, Juckreiz oder Atembeschwerden führen.

Weiterhin wird berichtet von einem trockenen Mund und den damit verbundenen Beschwerden.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Johanniskraut kann die Wirkung anderer Medikamente beeinträchtigen. Insbesondere bei der Einnahme von verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Antidepressiva, Blutverdünnern und bestimmten Krebsmedikamenten sollte Rücksprache mit einem Arzt genommen werden. Auch kann es Wechselwirkungen mit Medikamenten geben, die auf die Leberenzyme wirken.

Serotonin-Syndrom

Vorsicht ist vor allem bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut und anderen Medikamenten, die den Serotoninspiegel im Gehirn beeinflussen, geboten. Es besteht das Risiko eines Serotonin-Syndroms, einer potenziell schwerwiegenden Reaktion des Nervensystems. Bitte sprechen Sie hier mit Ihrem behandelnden Arzt.

Kombination mit konventionellen Behandlungen

Johanniskraut sollte nicht als Ersatz für konventionelle medizinische Behandlungen bei schweren Verletzungen oder tiefen Wunden betrachtet werden. Es kann jedoch eine ergänzende Rolle bei der Unterstützung der natürlichen Heilungsprozesse spielen.

Insgesamt deuten viele traditionelle Anwendungen und einige Studien auf die potenziellen Wundheilungs- und Schmerzlinderungseigenschaften von Johanniskraut hin.

Dennoch ist es wichtig, vor der Anwendung von Johanniskraut-Produkten einen Arzt oder medizinisches Fachpersonal zu konsultieren. Dies gilt insbesondere bei schweren Verletzungen oder bei Verwendung in Kombination mit anderen Medikamenten. Ein Arzt kann die individuellen Risiken sicher beurteilen.


Fotos: Shutterstock: Nat YS, Maryna Pleshkun, Madeleine Steinbach; Pixabay: LisaLiza, TheOtherKev



Spektrum der Homöopathie, die Hefte


Kommentare







Aktuelle Artikel aus der Homöopathie

zurück zurück zur Übersicht