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Goldserie - Spektrum Homöopathie 03/2017
Gold als Thema dieses Heftes steht für ein Jubiläum und für den Stolz, mit dem wir unseren Lesern die 25. Ausgabe von SPEKTRUM DER HOMÖOPATHIE präsentieren. Sechs Ausgaben waren den mineralischen Arzneien gewidmet, den „Elementen des Lebens“ am Anfang des Periodensystems bis zu denen des Todes und der Transformation in der letzten Reihe. Lediglich in der 5. Reihe haben wir eine Lücke gelassen, die durch Ulrich Weltes großartiges Buch über die Silberserie geschlossen wird. Einen Vorgeschmack auf Weltes weitere Arbeit an den Serien des Periodensystems bieten wir in dieser Ausgabe mit seinen Beiträgen zu Hafnium, Thallium und zu seltenen Wismutsalzen.
Auch in der Goldserie finden wir eine Mischung aus vertrauten Arzneien wie Barium, Aurum oder Mercurius und kaum bekannten oder gänzlich neuen wie Hafnium, Tantalum oder Tungsten. Markus Kuntoschs Beitrag über Caesium- und Barium-Verbindungen eröffnet die Thematik rund um Verantwortung und Macht. Pratik Desais Überblick beschreibt im Fortschreiten der Elemente von links nach rechts den zunehmenden Druck, Führungsqualitäten zu übernehmen: vom Mangel daran auf der linken Seite, über die Stadien des Erfolgs bis zum Verlust.
Neuland betritt Desai im Stadium 5 bei Tantalum, das nur durch den Platz im Periodensystem definiert ist. Viele Homöopathen zögern, ungeprüfte Arzneien zu verordnen. Die Arzneimittelwahl wird zweifellos zuverlässiger, wenn sie wie in Franz Swobodas Fallbeispiel für Tungsten, Stadium 6, durch ein ungewöhnliches Symptom aus der Prüfung abgesichert ist. Hilfreich können auch klinische und persönliche Charakteristika sein, die Sunil Anand für jedes einzelne Element der Goldserie auflistet. Die Praxis demonstriert er an schweren Pathologien und den Schwermetallen Iridium und Plumbum.
In einer SPEKTRUM-Ausgabe zur Goldserie darf Aurum nicht fehlen. Auch hier arbeiten unsere AutorInnen Resie Moonen, Wyka Feige und Renate Paschmanns besondere Aspekte der bekannten Arznei heraus. Bei Mercurius setzen wir das Arzneimittelbild ebenfalls voraus und konzentrieren uns auf die Schwefel-Verbindungen.
Ebenso wie in unserem Fallbeispiel von Jürgen Hansel zu Platina sehen wir mit Willi Neuholds Osmium-Kasuistik den dekompensierten Zustand mit der Schattenseite der Arznei im Vordergrund. Rückzug von der Macht kennzeichnet die Mittel auf der rechten Seite der sechsten Reihe wie Thallium, Blei oder Wismut. Weltes Thallium-Verschreibungen hätten bestimmt so manche Firmenübergabe leichter gemacht, dazu unsere Leseprobe. Dass Wismut ein Mittel für erpresserische Selbstmorddrohungen sein kann, dürfte für etliche familiäre Beziehungen Lösungen anbieten.
SPEKTRUM bietet mittlerweile mit sechs Ausgaben über die Reihen des Periodensystems eine aktuelle Materia Medica der Elemente und wir sind besonders stolz darauf, dass Jan Scholten SPEKTRUM DER HOMÖOPATHIE für das weltweit beste Homöopathie-Journal hält.
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Das Infekt-Spektrum ist eines der besten Hefte, die ich erinnere. So viele schlüssige Zugänge zum Mittel, alles von kompetenten Autoren geschrieben, so viele gute Facetten gibt es sonst nirgends in einer Zeitschrift. Jeder Artikel ist schlüssig und aufschlussreich.
Besonders gefallen haben mir die Tipps der erfahrenen Ute Bullemer, die ich bisher nicht kannte; ich werde an Anantherum denken bei der häufigen Portioerosion; Erodium ist übrigens auch öfters gut.
Heiner Freis Methode ist schlüssig dargestellt, bei uns längst dankbare Ergänzung des Alltags.
Super fand ich die Darstellung von T. Curtis über die Zitterpappel, die sie sehr schön schildert und durch Fälle belegt, die dann auch durch die Pflanzentheorie erklärbar sind: tolle Arbeit.
D. Payrhuber hat auch sehr schöne Fälle, vor allem die beiden Helleborus Fälle.
Auch Rajan Sankarans Pulsatilla Fall deckt sich mit unseren besten Puls-Fällen, sie sind nämlich nicht nur so sanft wie immer behauptet wird: diese Eigenschaft ist ein Teil des Bildes und entspricht Stadium 2. Die Tatsache, dass die Patientin empört einen Rikshafahrer ohrfeigte, fand ich interessant, denn es stimmt: die Ranunculaceae sind alle mehr oder weniger schnell empört und so gereizt, dass sie auch zuschlagen könn(t)en, wie man es von Staph kennt. Auch das innere oder äußere Zittern oder Beben gehört zu allen Ranunceln.
Franz Swoboda hat mich mit seinem ausgezeichneten Artikel sehr zum Lachen gebracht. Ergänzend wäre zu sagen, dass die Quintessenz seiner „Epidemie“ auch in Jan Scholtens Elementen beschrieben wird: Ant-t hilft praktisch in allen Fällen von chronischer Bronchitis mehr oder weniger (das hat er sonst von keinem Mittel so behauptet, und es stimmt), aber es heilt nicht. Vor allem seine neue Beobachtung der Mycoplasmennosode als Pendant ist sehr interessant.
Dann der Choleraartikel: einfach Super, das beste was ich über die Cholera bisher gelesen habe. Gerade die gute Widerlegung, dass nur das Meiden von Aderlässen und die (geringe) Flüssigkeitszufuhr der einzige Grund für die unbestreitbare Überlegenheit der damaligen homöopathischen Behandlungen sei, fand ich sehr schlüssig.
Dann die Iquilai Studie: wo findet man so was heute? Erstklassig.
Selbst Kate Birchs Birkentrunk für alle Impfprobleme fand ich interessant, auch wenn man sagen muss, dass man es sich auch selbst unnötig schwer machen kann durch zu viele theoretische Erwägungen. Man versteht zumindest, warum so alles in einen Trank gepackt werden muss. Immerhin ein schöner Fall.
Die Mollusken von Fr. Schuller-Schreib sind auch lohnenswert. In diesem Zusammenhang auch der Calc-Fall von K Adal.
Dann auch der Hinweis auf den Index am Schluss: ein Super-Heft. weiterlesen ...