Wissenschaftlicher Beitrag: "Beweise für die Homöopathie"
Von
Prof. Dr. Robert Hahn, Forscher an der Universität von Linköping
Der folgende Artikel stammt von Robert Hahn, Forscher und Professor für Anästhesie
und Intensivmedizin an der
Universität von Linköping, Schweden. Hahn hat über 300 wissenschaftliche Artikel im Bereich Anästhesie und Intensivmedizin
veröffentlicht und bereits mehrere Forschungspreise erhalten. Er hatte bisher
nichts mit Homöopathie zu tun. Ihm war jedoch aufgefallen, dass eine
erstaunlich unwissenschaftliche Diskussion über die Beweislage der Homöopathie geführt wurde. Daraufhin wollte er sich selbst ein Bild davon
machen und studierte die aktuelle Forschungslage. Dabei kam er zu erstaunlichen
Ergebnissen.
Der Artikel ist eine Zusammenfassung von Robert
Hahn eines Artikels, den er im Oktober
2013 in der Zeitschrift Forschende
Komplementärmedizin veröffentlichte.
Vor
gut 3 Jahren startete die Organisation „Vetenskap och folkbildning
(VoF) (Wissenschaft und Volksbildung) eine Sommerkampagne gegen die
Homöopathie. Während der politischen Woche in Almedalen versah die
VoF eine Gruppe Teenager mit T-Shirts, die den Aufdruck "Jag är
skeptisk" - (Ich bin skeptisch) trugen. Diese Gruppe landete durch
diese Aktion zusammen mit dem Astronauten Christer Fuglesang im
Fernsehen, wo sie einen Abend lang frei und ungestört gegen die
Homöopathie argumentieren durften. Homöopathie wurde als großer
Bluff dargestellt. Die Teenager sagten einer nach dem anderen, dass
es keinerlei wissenschaftliche Studien gebe, die beweisen könnten,
dass Homöopathie funktioniere.
Ich
fragte mich ernsthaft - wie können Jungs in diesem Alter das wissen? Haben sie wirklich schon die nötigen Fähigkeiten, Kenntnisse und
Reife, die entsprechende Literatur zu lesen und auch zu verstehen?
Mein Fazit ist - Nein, absolut nicht. Wissenschaftliche Literatur zu
lesen ist kompliziert und setzt (in Grenzen) voraus, dass man selbst
professionell mit der medizinischen Wissenschaft arbeitet. Diesen
Jungs war offensichtlich vorher von älteren Mitgliedern der VoF
gesagt worden, was genau sie zu sagen haben.
Sie
dienten als eine Art Werbebanner für etwas, dass sie weder
verstanden noch beurteilen konnten. Sie vertrauten Personen, die von
sich behaupten, dass sie die öffentliche Bildung und Wissenschaft
repräsentieren um dann, mit ihrem eigenen Namen, öffentlich die
Version dieser Personen zu vertreten. Sie nahmen an, das diese
Version stimmte und als selbstverständlich in der wissenschaftlichen
Welt akzeptiert würde.
Gibt
es Beweise für die Homöopathie?
Dieses
beklemmende Faktum veranlasste mich, über die existierenden Beweise zu
Gunsten der Homöopathie zu schreiben. Meine drei Blogs zu diesem Thema
weckten im Spätsommer 2011 enorme Aufmerksamkeit. Das Ziel war es,
die wissenschaftlichen Artikel durchzugehen, die sich mit der Frage
auseinandersetzten, ob Homöopathie bei medizinischen Erkrankungen,
statistisch gesehen, effektiver ist als ein Placebo (Globuli oder Dilutionen).
Die
Aufmerksamkeit, die diesen Blogs zuteil wurde, hatte den Effekt, dass
ich gebeten wurde, sie zusammenzufassen und in einer medizinischen
Fachzeitschrift zu veröffentlichen. Diese wurde im Oktober 2013
unter dem Titel: Homeopathy:
Meta-analyses of Pooled Clinical Data in
der Zeitschrift Forschende
Komplementärmedizin (2013;
20: 376-381) veröffentlicht.
Wenn
Sie einen Überblick über weitere meiner gut 300 wissenschaftlichen
Artikel wünschen, können Sie diese unter folgendem Link http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=hahn+rg
anschauen. Dies ist jedoch mein einziger Artikel zum Thema
Homöopathie oder alternative Medizin, aber ich denke, dass er seine
Rolle erfüllt.
Systematische Übersicht und Meta-Analysen
Der
Ausgangspunkt für diesen Artikel war die
Änderung im
Bewertungsansatz medizinischer Behandlungen, die in der Mitte der
1990er Jahre stattfand. Dieser war zuvor akademisch.
Mit
anderen Worten sollte man den Mechanismus, warum eine Behandlung
funktioniert verstehen, um diese dann akzeptieren zu können. Dieses
Kriterium führt zu Problemen. Viele Behandlungen, deren
Wirkungsweise noch unbekannt ist, werden nämlich trotzdem in
Krankenhäusern verwendet. Lachgas, das üblicherweise während der
Geburt verwendet wird, ist ein solches Beispiel.
Die
Medizin ging nun zu dem praktischen Begriff "evidenzbasiert"
über, welcher beinhaltet, dass sämtliche Literatur des
entsprechenden Gebietes in Form von Systematischen
Übersichten
oder Meta-Analysen
herangezogen wurde. Die Frage, die gestellt wurde, war: Funktioniert
die Behandlung oder nicht? In einer Meta-Analyse werden alle
wissenschaftlichen Studien summiert, in der Patienten durch ein
Zufallsprinzip das Studienpräparat oder Placebo (Kontrollgruppe)
erhalten. Wenn das Studienpräparat (in diesem Fall die Homöopathie)
ein statistisch nachweisbar besseres oder schnelleres
Heilungsergebnis erzielt als das Placebo, gilt dies als Beweis
dafür, dass es effektiver ist. Um wie viel besser wird mit einem
sogenannten odds ratio angegeben, in dem der Wert "besser
als das Placebo" mit einer Ziffer höher als 1,0 angegeben wird.
Dass die Verbesserung statistisch sichergestellt ist, wird durch
ein Konfidenzintervall (CI) ausgewiesen, welches 1,0 nicht
umfasst.
(Das Risiko, das die Verbesserung durch Zufall erklärt werden kann
liegt bei weniger als 5%).
Der Leser sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass
es nun nicht mehr erforderlich war, den Mechanismus hinter der
Behandlung nachzuweisen. Diese Änderung brachte erhebliche Probleme für die
akademische Medizin (einschließlich der VoF) mit sich, der es nun immer schwerer fiel, alternative
Behandlungsmethoden abzulehnen. Es kann nun plötzlich passieren, dass diese
funktionieren, obwohl die Wirkungsweise dahinter scheinbar unklar ist, oder die
Methoden (in unserer Zeit) als unvernünftig aufgefasst werden.
Lindes
Artikel
Bei Klaus Lindes Meta-Analyse aus dem Jahr 1997 (Referenz 1)
handelt es sich um die erste und ehrlichste Schrift auf dem Gebiet. Linde fand
einen odds ratio von 2,45 und einen CI von 2,05-2,93, also einen deutlichen
Effekt zum Vorteil der Homöopathie im Vergleich mit Placebo. Dieses Resultat
basiert auf 89 Studien. Hier konnte man nachvollziehen, wie die Auswahl der
einzelnen Studien zu Stande kam und es gibt eine vernünftige Balance zwischen
der Anzahl der eingeschlossenen Studien und der Möglichkeit, die Effekte
statistisch nachzuweisen. Interessanterweise fügte Linde eine Übersicht bei,
die aufzeigt wie effektiv Homöopathie bei verschiedenen Krankheiten wirkt. Mir
scheint es klar, dass die Homöopathie vor allem bei milderen Erkrankungen,
welche mit dem Immunsystem zu tun haben (Allergien, Heuschnupfen, etc.) ihre
Wirkung entfaltet. Lindes Studie erregte verständlicher Weise Aufsehen in der
akademischen Welt. Nun folgte ein Gegenstrom von Artikeln, die offenbar
versuchten, das Ergebnis zu widerlegen. Die erste Kritik galt der Qualität
der Studie, welche in sogenannte Jadad score unterteilt werden kann. Als man
dies mit Lindes 89 Studien tat, erwies sich ein Trend, das die Studien mit
einem niedrigen Jadad score eine höhere Wirkung erzielten. Linde zeigte jedoch,
dass selbst bei dem höchsten Jadad score die positive Wirkung der Homöopathie
nochmals anstieg (Referenz 2).
Edzard
Ernst
Dieses
Argument wurde jedoch nicht von dem alternativmedizischen Aktivisten
Edzard Ernst akzeptiert, der die Meinung vertritt, dass man eine Linie
zwischen allen Jadad scores, außer dem höchsten, ziehen sollte, und
so den theoretischen Effekt der besten Studien berechnen kann
(Referenz 3). Aus meiner Sicht ist dies völlig verrückt, da man
dabei reale Daten mit virtuellen (theoretisch berechneten) Daten ersetzt.
Ernst
verfasste 2002 eine angebliche Meta-Analyse über Homöopathie, bei
der es sich in Wahrheit jedoch um eine systematische Übersicht
handelt (Referenz 4). Ich gehe in meinem Artikel weiter unten noch
auf einige Besonderheiten seiner Übersicht ein. Ernst
pendelt z.B. zwischen dem Ablehnen von Artikeln, die spezifische
Auswirkungen auf Krankheiten zeigen, während er in anderen Fällen
Artikel nicht zulässt, weil sie nicht die spezifischen Wirkungen
zeigen. Ich habe noch nie einen wissenschaftlichen Schriftsteller
gesehen, der so offensichtlich voreingenommen war, wie
Edzard Ernst.
Cucherats "Typ II-Fehler"
Cucherat
(Referenz 5) ist ein im Grunde ehrlicher Schriftsteller, der sich
sehr bemühte, die Homöopathie als Behandlungsmethode schließlich abzulehnen.
Konventionelle
meta-analytische Statistiken wurden in diesem Fall nicht verwendet,
stattdessen wurde aus 5 möglichen Methoden die für die Homöopathie
ungünstigste gewählt. Cucherat verfiel des Weiteren auf eine
Technik, die Edzard Ernst in vielen Studien ausnutzte, nämlich die,
so gut wie jedes qualitativ hochwertige Material zu entfernen. Im
Falle der Homöopathie reichte es jedoch nicht aus, 90% der
ursprünglich zur Auswertung vorgesehenen Studien zu entfernen. Die
homöopathische Behandlung blieb weiterhin dem Placebo überlegen.
Als der Verfasser jedoch 95-98% aller Studien entfernte, kippte die
Statistik. Es liegt also nicht daran, dass die Behandlungsmethode
schlecht ist, sondern dass Statistiken einfach mehr Material zur
Auswertung benötigen. Man kann sagen, dass der Autor einen
"Typ-II-Fehler" bewusst geschaffen hat. Ich bin äußerst
kritisch gegenüber gleich mehreren Punkten, die Cucherat anführt,
um die ausselektierten Studien abzulehnen. Es sind manchmal nur
marginale Details, die in der Regel nicht zum Ausschluss führen.
Zunächst
einmal entfernt Cucherat 101 von insgesamt 118 Studien aus seiner
Auswertung. Weiterhin bleibt die Homöopathie im hohen Maße
wirkungsvoll. Das Risiko, das der Unterschied zwischen der
Wirksamkeit der Homöopathie und dem Placebo auf Zufall beruht, lag
dabei bei < als 3,6 von 100.000. Auch als er weitere Studien
entfernte und nur noch 9 der allerbesten übrigblieben, zeigte die
Homöopathie weiterhin eine statistisch sichergestellte Wirkung. Als
er weitere 4 Studien entfernte, geriet die Statistik jedoch ins Wanken
und das Risiko, dass die Wirkung von Homöopathie gegenüber Placebos
mit dem Zufall erklärt werden könnte, lag bei 8,2 von 100. Die
Schlussfolgerung? Cucherat meint, dass Homöopathie nicht wirksam
sei.
Ich
meine, Cucherat ist ein Feigling. Auf die Gefahr hin, seine Karriere zu
zerstören und auf Kriegsfuß mit Organisationen wie der VoF zu
geraten, wagte er es nicht, das zu veröffentlichen, was sein
Material tatsächlich zeigte. Er erschuf durch das Ignorieren von
mehr als 96% der Studien, welche er zunächst als gut genug für
seine Meta-Analyse befunden hatte, absichtlich einen "Fehler vom Typ
II".
Shang selektiert genauso wild
Die
nächste Meta-Analyse wurde von Shang verfasst und 1995 veröffentlicht (Referenz
6). Hier wurden, genau wie bei Cucherat, 96% aller Studien entfernt, aber
leider ohne einen Grund dafür anzugeben. Man drehte den odds ratio hin und her, bis das Ergebnis, das trotz aller Entfernungen von Studienmaterial zeigte,
dass die Homöopathie um 13% wirksamer war als das Placebo, umgedreht wurde und so
dargestellt wurde, als sei das Placebo um 13% wirksamer gewesen als die
Homöopathie.
Shang
machte auch Gebrauch von dem so genannten "Funnel-Plot", welcher
völlig unangemessen und unwissenschaftlich ist, wenn man wie in diesem Fall,
verschiedene Krankheiten mischt. Der Grund hierfür ist, dass Studien mit
hoher Leistungserwartung (hier z.B. Heuschnupfen) immer weniger Patienten
beinhalten als Studien deren Leistungserwartungen niedrig eingeschätzt
wird. Hierbei handelt es sich um eine allgemein anerkannte ethische Norm. Ich
muss auch anmerken, dass die Autoren mit welchen Shang zusammenarbeitete, einige
Jahre zuvor einen sehr negativen Artikel über die Homöopathie veröffentlichten,
was mich an dem objektiven Ausgangspunkt dieser Gruppe zweifeln lässt.
Damit
beende ich meine Zusammenfassung. Oben aufgeführt sind die 6 wichtigsten
Artikel zu diesem Thema. Meine Übersicht aus Forschende Komplementärmedizin
enthält insgesamt 22 Referenzen.
Es gibt sicherlich mehr dazu zu
sagen, aber dafür reicht der Platz hier nicht aus.
Beweise
und Glauben
Was
also glaubt Robert Hahn? Ich glaube nichts. Es ist nicht meine Aufgabe, noch
von praktischem Interesse, da ich nicht mit Homöopathie arbeite. Was mich
interessiert, ist die tendenzielle und praktische Voreingenommenheit von
Wissenschaftlern aufzuzeigen, die nicht annähernd so objektiv sind, wie sie
Ihnen (und allen anderen) glauben machen wollen, indem sie mit ihren
Professor-Titel winken, um damit ihren persönlichen Glauben zu legitimieren.
Das sind diejenigen, die ahnungslose Jugendliche dazu verleiten, ihren
ideologischen Lehren zu folgen. So etwas mag ich nicht und mein Ziel ist es,
mich dem zu widersetzen.
Allerdings
muss ich gestehen, dass ich kritisch gegenüber dem Ausgangspunkt
bin, der in den hier zitierten Studien angewendet wurde, um die Frage
zu klären, ob Homöopathie wirksamer ist als ein Placebo. Diese
Frage ist nicht besonders geschickt gestellt, da die Antworten
darauf sowohl auf Krankheiten basiert, bei denen die Homöopathie
dem Placebo gegenüber überlegen ist, als auch auf Krankheiten, bei
denen sie es nicht ist.
Um
diese Frage voranzubringen, sollte man sich stattdessen besser auf
die Krankheiten konzentrieren, die bereits Linde 1997 als für
Studien besonders geeignet erwähnt hatte. Statt
das Wissen über die Wirkung der Homöopathie bei unterschiedlichen
Krankheiten zu vergrößern, entstand ein ideologischer Kampf
darüber, ob Homöopathie überhaupt funktioniert. Meine
Zusammenfassung dürfte deutlich gezeigt haben, dass diejenigen, die
versucht haben zu beweisen, dass Homöopathie nicht funktioniert, sich
dafür sehr anstrengen mussten. Wissenschaftler sind stark von ihrer Ideologie beeinflusst
Wem
also kann man noch trauen? Wir können damit beginnen, Edzard Ernst
auszusortieren. Ich habe einige andere Studien, die er veröffentlicht
hat, gelesen, und sie sind allesamt unseriös. Seine Arbeit sollte
nicht gewertet werden. Sowohl Cucherat als auch Shang haben
absichtlich einen "Typ II-Fehler" durch das Ignorieren fast aller
tatsächlich existierenden veröffentlichten Studien erstellt. Der
Grund? Nun, wenn sie nur ein paar Studien mehr mit einbezogen hätten,
und damit zufrieden gewesen wären "nur" 90% der Unterlagen auszuschließen,
so hätte sich rausgestellt, dass die Homöopathie wirksamer war als
das Placebo. Und das will man doch wohl nicht, oder? So hat man ganz
einfach so viel Material ausgeschlossen, bis man einen "Typ II-Fehler"
konstruiert hat.
Ich
gehe davon aus, dass die Verfasser einiges ausprobieren/tricksen
mussten, um das zu finden, auf das man von Anfang an hinaus wollte -
nämlich, dass es der Homöopathie an Wirkung fehle. Dieses
mathematische Spielchen erscheint alles andere als seriös. So aber
konnte man sich seine akademische Reinheit bewahren, ist weiterhin
willkommen in den heiligen Hallen der Wissenschaft, läuft nicht
Gefahr durch Organisationen wie der VoF verspottet zu werden oder
öffentlich lächerlich gemacht zu werden.
Ich
bin fasziniert zu sehen, wie sehr die wissenschaftliche Welt durch
ihre Ideologien gesteuert wird. Im Fall der Homöopathie ist es so,
dass man sich an das halten sollte, was die Beweislage offenbart.
Und diese sagt, das die Wirksamkeit der Homöopathie nur dann nicht
nachweisbar werden kann, wenn man 95-98% aller auf dem Gebiet
erfolgten Studien entfernt, welche nach geltenden Prinzipien sehr
wohl ausgewertet werden könnten und die neben anderen vorsehen,
dass es eine Placebo-Kontrollgruppe gibt. Oder aber man verlangt
nach einer völlig ungeeigneten Methode wie z.B der funnel plots.
Die
Reaktionen der Wissenschaft
Ich möchte Ihnen drei
Beispiele von Reaktionen wissenschaftlich ausgebildeter Personen auf die
Homöopathie im Allgemeinen und auf meine Arbeit mit dem hier erbrachten
Nachweis geben.
Ein
Kollege schrieb ein Kommentar auf Facebook. Er meinte, er sei sehr verwundert
darüber, dass ich mich für Homöopathie interessiere, da ich doch ansonsten so
wissenschaftlich sei. Homöopathie - eindeutig ein Tabuthema. Wenn es die
Homöopathie betrifft, darf man nicht mit der Suche oder Auswertung von Beweisen
arbeiten - will man weiterhin als guter und seriöser Wissenschaftler gelten.
Diese Art von Angst sollte es in der Wissenschaft nicht geben. Aber dass sie
existiert, ist sehr auffällig.
Ein
weiteres Beispiel dafür, sinnvollen Meinungsaustausch zum Thema
Homöopathie schon im Keim zu unterbinden, ist die abfällige
Wortwahl, die gerne benutzt wird. Der Professor für
Komplementärmedizin des Karolinska-Institut unterstützte die VoFs
Sommer-Kampagne gegen die Homöopathie im Jahr 2011 dadurch, dass er
in den Medien erklärte, dass Homöopathen alles Scharlatane seien,
die nur Humbug verbreiten würden.
Ein
drittes Mittel ist ganz einfach zu lügen. In meinem Artikel aus
Forschende
Komplementärmedizin erwähne
ich unter
anderem Dan
Larhammars
Artikel (ich erwähnte ihn jedoch nicht namentlich), der in der
Zeitung Svenska
Dagbladet
während der Sommer-Kampagne 2011 erschien. In diesem führte
Larhammer aus, dass die Homöopathie eine wissenschaftliche Absurdität
sei (was so korrekt ist). Aber er schrieb auch, dass die Wissenschaft
festgestellt habe, dass die Homöopathie keine Wirkung hätte, und
bezog sich dabei darauf, dass es lediglich zwei Studien gäbe, die den
Stand der Forschung auf diesem Gebiet zusammenfassten. Diese beiden
Studienberichte sind laut Larhammar die von Shang und Ernst
verfassten.
Zum
einem gibt es bedeutend mehr Studienberichte zu dem Thema. Wenn wir
nun alle oben erwähnten 6 Berichte gelesen haben, dann wird außerdem
klar, dass es sich bei diesen beiden eindeutig um die der Homöopathie
gegenüber negativsten handelt. Beide Männer haben leider sehr
fragwürdige Methoden gewählt, um zu ihren Schlussfolgerungen zu
gelangen. Es scheint, als habe Larhammar die Literatur einer
Selektion unterworfen, damit deren Botschaft am Ende der seinen
entspricht.
Ein
wirklich ehrlicher Wissenschaftler hätte eine Bewertung aller hier
erwähnten Artikel vorgenommen. Das Bild wäre dann, dass es nicht
zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, dass Homöopathie eine "Bluff-Medizin" ist. Die Beweis-Analyse zeigt vielmehr das Gegenteil.
Hier verfällt Dan Larhammar vielmehr der Versuchung zu lügen, um
mit der Ansicht der VoF (sowie seiner privaten) konform gehen zu
können. Er missbraucht damit seine Position als Professor und lässt
es zu, dass seine persönliche Weltanschauung über seiner
wissenschaftlichen Botschaft steht.
Dan
Larhammer ist ein Spezialist für alles
Es
ist vor allem Dan Larhammer, der ehemalige Vorsitzenden des VoFs,
der gegen die Homöopathie ins Feld zieht. Das hat er bereits viele
Male getan. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass Larhammer der
Kopf hinter der VoF Sommer-Kampagne 2011 ist. Innerhalb der VoFs-Sphäre benötigt man weder eine spezielle Ausbildung noch Erfahrung
um als Spezialist auf allen Bereichen zu gelten. In der Zeitung
Dagens
Nyheter idag
(5/1 2014) trat Dan Larhammar als Experte für Grundschulausbildung
auf. Er und andere aus der Akademie der Wissenschaften haben selbst analysiert und verstanden, was in der Schule schief läuft.
Vor ein paar Jahren trat er in der Dagens
Nyheter
als Experte für Autismus-Spektrum-Störungen auf. Im Buch Vetenskap
eller villfarelse (Leopard
Förlag 2005) wird er als Experte für Neurokognition benannt. In
Wirklichkeit ist Dan Larthammar Apotheker und betreibt
Grundlagenforschung bei Fischen. Ihm fehlt das Expertenwissen in
sämtlichen Bereichen, in denen er als Sachkundiger mit seinen
Professorentitel in Petto erscheint. Er erinnert mich damit an Gustav
Gans, der Figur aus Donald Duck. Der war auch Experte für alles.
Omnipotenz ist eine schwer zu tragende Bürde.
Leider
ist es mir aus urheberrechtlichen Gründen nicht möglich meinen
kompletten Artikel über Homöopathie ins zu Internet stellen. Unter
folgendem Link (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24200828)
finden Sie das Abstrakt zu meinem Artikel.
Wenn Sie den gesamten
Artikel lesen möchten, müssen Sie diesen leider online käuflich erwerben (ca.
€ 5.-). Daran ist wie oben erwähnt das Urheberrecht des Verlages schuld.
Leider kann ich da nichts machen.
Referenzen
1.
Linde K, Clausius N, Ramirez G, Melchart D, Eitel F, Hedges LV,
Jonas WB. Are
the clinical effects of homeopathy placebo effects? A meta-analysis
of placebo-controlled trials. Lancet 1997;350:834–43.
2.
Linde K, Scholz M, Ramirez G, Clausius N, Melcart D, Jonas WB.
Impact of study quality on outcome in placebo-controlled trials of
homeopathy. J Clin Epidemiol 1999;52:631–6.
3.
Ernst E, Pittler MH. Re-analysis of previous meta-analysis of
clinical trials of homeopathy. J Clin Epidemiol 2000;53:1188.
4.
Ernst E. A systematic review of systematic reviews of homeopathy. Br
J Clin Pharmacol 2002;54:577–82.
5.
Cucherat M, Haugh MV, Gooch M, Boissel J-P. Evidence for clinical
efficacy of homeopathy. A meta-analysis of clinical trials. Eur J
Clin Pharmacol 2000;56:27–33.
6.
Shang A, Huwiler-Münterer K, Nartey L, Jüni P, Dörig S, Sterne
JA, Egger M. Are the clinical effects of homeopathy placebo effects?
Comparative study of placebo-controlled trials of homeopathy and
allopathy. Lancet 2005;366:726–32.
-
Mehr unter:
http://roberthahn.nu/2014/01/05/min-vetenskapliga-artikel-om-homeopati/#sthash.GBpiJtin.dpuf
Wissenschaftlicher Beitrag: "Beweise für die Homöopathie"
Von
Prof. Dr. Robert Hahn, Forscher an der Universität von Linköping
Der folgende Artikel stammt von Robert Hahn, Forscher und Professor für Anästhesie
und Intensivmedizin an der
Universität von Linköping, Schweden. Hahn hat über 300 wissenschaftliche Artikel im Bereich Anästhesie und Intensivmedizin
veröffentlicht und bereits mehrere Forschungspreise erhalten. Er hatte bisher
nichts mit Homöopathie zu tun. Ihm war jedoch aufgefallen, dass eine
erstaunlich unwissenschaftliche Diskussion über die Beweislage der Homöopathie geführt wurde. Daraufhin wollte er sich selbst ein Bild davon
machen und studierte die aktuelle Forschungslage. Dabei kam er zu erstaunlichen
Ergebnissen.
Der Artikel ist eine Zusammenfassung von Robert
Hahn eines Artikels, den er im Oktober
2013 in der Zeitschrift Forschende
Komplementärmedizin veröffentlichte.
Vor
gut 3 Jahren startete die Organisation „Vetenskap och folkbildning
(VoF) (Wissenschaft und Volksbildung) eine Sommerkampagne gegen die
Homöopathie. Während der politischen Woche in Almedalen versah die
VoF eine Gruppe Teenager mit T-Shirts, die den Aufdruck "Jag är
skeptisk" - (Ich bin skeptisch) trugen. Diese Gruppe landete durch
diese Aktion zusammen mit dem Astronauten Christer Fuglesang im
Fernsehen, wo sie einen Abend lang frei und ungestört gegen die
Homöopathie argumentieren durften. Homöopathie wurde als großer
Bluff dargestellt. Die Teenager sagten einer nach dem anderen, dass
es keinerlei wissenschaftliche Studien gebe, die beweisen könnten,
dass Homöopathie funktioniere.
Ich
fragte mich ernsthaft - wie können Jungs in diesem Alter das wissen? Haben sie wirklich schon die nötigen Fähigkeiten, Kenntnisse und
Reife, die entsprechende Literatur zu lesen und auch zu verstehen?
Mein Fazit ist - Nein, absolut nicht. Wissenschaftliche Literatur zu
lesen ist kompliziert und setzt (in Grenzen) voraus, dass man selbst
professionell mit der medizinischen Wissenschaft arbeitet. Diesen
Jungs war offensichtlich vorher von älteren Mitgliedern der VoF
gesagt worden, was genau sie zu sagen haben.
Sie
dienten als eine Art Werbebanner für etwas, dass sie weder
verstanden noch beurteilen konnten. Sie vertrauten Personen, die von
sich behaupten, dass sie die öffentliche Bildung und Wissenschaft
repräsentieren um dann, mit ihrem eigenen Namen, öffentlich die
Version dieser Personen zu vertreten. Sie nahmen an, das diese
Version stimmte und als selbstverständlich in der wissenschaftlichen
Welt akzeptiert würde.
Gibt
es Beweise für die Homöopathie?
Dieses
beklemmende Faktum veranlasste mich, über die existierenden Beweise zu
Gunsten der Homöopathie zu schreiben. Meine drei Blogs zu diesem Thema
weckten im Spätsommer 2011 enorme Aufmerksamkeit. Das Ziel war es,
die wissenschaftlichen Artikel durchzugehen, die sich mit der Frage
auseinandersetzten, ob Homöopathie bei medizinischen Erkrankungen,
statistisch gesehen, effektiver ist als ein Placebo (Globuli oder Dilutionen).
Die
Aufmerksamkeit, die diesen Blogs zuteil wurde, hatte den Effekt, dass
ich gebeten wurde, sie zusammenzufassen und in einer medizinischen
Fachzeitschrift zu veröffentlichen. Diese wurde im Oktober 2013
unter dem Titel: Homeopathy:
Meta-analyses of Pooled Clinical Data in
der Zeitschrift Forschende
Komplementärmedizin (2013;
20: 376-381) veröffentlicht.
Wenn
Sie einen Überblick über weitere meiner gut 300 wissenschaftlichen
Artikel wünschen, können Sie diese unter folgendem Link http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=hahn+rg
anschauen. Dies ist jedoch mein einziger Artikel zum Thema
Homöopathie oder alternative Medizin, aber ich denke, dass er seine
Rolle erfüllt.
Systematische Übersicht und Meta-Analysen
Der
Ausgangspunkt für diesen Artikel war die
Änderung im
Bewertungsansatz medizinischer Behandlungen, die in der Mitte der
1990er Jahre stattfand. Dieser war zuvor akademisch.
Mit
anderen Worten sollte man den Mechanismus, warum eine Behandlung
funktioniert verstehen, um diese dann akzeptieren zu können. Dieses
Kriterium führt zu Problemen. Viele Behandlungen, deren
Wirkungsweise noch unbekannt ist, werden nämlich trotzdem in
Krankenhäusern verwendet. Lachgas, das üblicherweise während der
Geburt verwendet wird, ist ein solches Beispiel.
Die
Medizin ging nun zu dem praktischen Begriff "evidenzbasiert"
über, welcher beinhaltet, dass sämtliche Literatur des
entsprechenden Gebietes in Form von Systematischen
Übersichten
oder Meta-Analysen
herangezogen wurde. Die Frage, die gestellt wurde, war: Funktioniert
die Behandlung oder nicht? In einer Meta-Analyse werden alle
wissenschaftlichen Studien summiert, in der Patienten durch ein
Zufallsprinzip das Studienpräparat oder Placebo (Kontrollgruppe)
erhalten. Wenn das Studienpräparat (in diesem Fall die Homöopathie)
ein statistisch nachweisbar besseres oder schnelleres
Heilungsergebnis erzielt als das Placebo, gilt dies als Beweis
dafür, dass es effektiver ist. Um wie viel besser wird mit einem
sogenannten odds ratio angegeben, in dem der Wert "besser
als das Placebo" mit einer Ziffer höher als 1,0 angegeben wird.
Dass die Verbesserung statistisch sichergestellt ist, wird durch
ein Konfidenzintervall (CI) ausgewiesen, welches 1,0 nicht
umfasst.
(Das Risiko, das die Verbesserung durch Zufall erklärt werden kann
liegt bei weniger als 5%).
Der Leser sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass
es nun nicht mehr erforderlich war, den Mechanismus hinter der
Behandlung nachzuweisen. Diese Änderung brachte erhebliche Probleme für die
akademische Medizin (einschließlich der VoF) mit sich, der es nun immer schwerer fiel, alternative
Behandlungsmethoden abzulehnen. Es kann nun plötzlich passieren, dass diese
funktionieren, obwohl die Wirkungsweise dahinter scheinbar unklar ist, oder die
Methoden (in unserer Zeit) als unvernünftig aufgefasst werden.
Lindes
Artikel
Bei Klaus Lindes Meta-Analyse aus dem Jahr 1997 (Referenz 1)
handelt es sich um die erste und ehrlichste Schrift auf dem Gebiet. Linde fand
einen odds ratio von 2,45 und einen CI von 2,05-2,93, also einen deutlichen
Effekt zum Vorteil der Homöopathie im Vergleich mit Placebo. Dieses Resultat
basiert auf 89 Studien. Hier konnte man nachvollziehen, wie die Auswahl der
einzelnen Studien zu Stande kam und es gibt eine vernünftige Balance zwischen
der Anzahl der eingeschlossenen Studien und der Möglichkeit, die Effekte
statistisch nachzuweisen. Interessanterweise fügte Linde eine Übersicht bei,
die aufzeigt wie effektiv Homöopathie bei verschiedenen Krankheiten wirkt. Mir
scheint es klar, dass die Homöopathie vor allem bei milderen Erkrankungen,
welche mit dem Immunsystem zu tun haben (Allergien, Heuschnupfen, etc.) ihre
Wirkung entfaltet. Lindes Studie erregte verständlicher Weise Aufsehen in der
akademischen Welt. Nun folgte ein Gegenstrom von Artikeln, die offenbar
versuchten, das Ergebnis zu widerlegen. Die erste Kritik galt der Qualität
der Studie, welche in sogenannte Jadad score unterteilt werden kann. Als man
dies mit Lindes 89 Studien tat, erwies sich ein Trend, das die Studien mit
einem niedrigen Jadad score eine höhere Wirkung erzielten. Linde zeigte jedoch,
dass selbst bei dem höchsten Jadad score die positive Wirkung der Homöopathie
nochmals anstieg (Referenz 2).
Edzard
Ernst
Dieses
Argument wurde jedoch nicht von dem alternativmedizischen Aktivisten
Edzard Ernst akzeptiert, der die Meinung vertritt, dass man eine Linie
zwischen allen Jadad scores, außer dem höchsten, ziehen sollte, und
so den theoretischen Effekt der besten Studien berechnen kann
(Referenz 3). Aus meiner Sicht ist dies völlig verrückt, da man
dabei reale Daten mit virtuellen (theoretisch berechneten) Daten ersetzt.
Ernst
verfasste 2002 eine angebliche Meta-Analyse über Homöopathie, bei
der es sich in Wahrheit jedoch um eine systematische Übersicht
handelt (Referenz 4). Ich gehe in meinem Artikel weiter unten noch
auf einige Besonderheiten seiner Übersicht ein. Ernst
pendelt z.B. zwischen dem Ablehnen von Artikeln, die spezifische
Auswirkungen auf Krankheiten zeigen, während er in anderen Fällen
Artikel nicht zulässt, weil sie nicht die spezifischen Wirkungen
zeigen. Ich habe noch nie einen wissenschaftlichen Schriftsteller
gesehen, der so offensichtlich voreingenommen war, wie
Edzard Ernst.
Cucherats "Typ II-Fehler"
Cucherat
(Referenz 5) ist ein im Grunde ehrlicher Schriftsteller, der sich
sehr bemühte, die Homöopathie als Behandlungsmethode schließlich abzulehnen.
Konventionelle
meta-analytische Statistiken wurden in diesem Fall nicht verwendet,
stattdessen wurde aus 5 möglichen Methoden die für die Homöopathie
ungünstigste gewählt. Cucherat verfiel des Weiteren auf eine
Technik, die Edzard Ernst in vielen Studien ausnutzte, nämlich die,
so gut wie jedes qualitativ hochwertige Material zu entfernen. Im
Falle der Homöopathie reichte es jedoch nicht aus, 90% der
ursprünglich zur Auswertung vorgesehenen Studien zu entfernen. Die
homöopathische Behandlung blieb weiterhin dem Placebo überlegen.
Als der Verfasser jedoch 95-98% aller Studien entfernte, kippte die
Statistik. Es liegt also nicht daran, dass die Behandlungsmethode
schlecht ist, sondern dass Statistiken einfach mehr Material zur
Auswertung benötigen. Man kann sagen, dass der Autor einen
"Typ-II-Fehler" bewusst geschaffen hat. Ich bin äußerst
kritisch gegenüber gleich mehreren Punkten, die Cucherat anführt,
um die ausselektierten Studien abzulehnen. Es sind manchmal nur
marginale Details, die in der Regel nicht zum Ausschluss führen.
Zunächst
einmal entfernt Cucherat 101 von insgesamt 118 Studien aus seiner
Auswertung. Weiterhin bleibt die Homöopathie im hohen Maße
wirkungsvoll. Das Risiko, das der Unterschied zwischen der
Wirksamkeit der Homöopathie und dem Placebo auf Zufall beruht, lag
dabei bei < als 3,6 von 100.000. Auch als er weitere Studien
entfernte und nur noch 9 der allerbesten übrigblieben, zeigte die
Homöopathie weiterhin eine statistisch sichergestellte Wirkung. Als
er weitere 4 Studien entfernte, geriet die Statistik jedoch ins Wanken
und das Risiko, dass die Wirkung von Homöopathie gegenüber Placebos
mit dem Zufall erklärt werden könnte, lag bei 8,2 von 100. Die
Schlussfolgerung? Cucherat meint, dass Homöopathie nicht wirksam
sei.
Ich
meine, Cucherat ist ein Feigling. Auf die Gefahr hin, seine Karriere zu
zerstören und auf Kriegsfuß mit Organisationen wie der VoF zu
geraten, wagte er es nicht, das zu veröffentlichen, was sein
Material tatsächlich zeigte. Er erschuf durch das Ignorieren von
mehr als 96% der Studien, welche er zunächst als gut genug für
seine Meta-Analyse befunden hatte, absichtlich einen "Fehler vom Typ
II".
Shang selektiert genauso wild
Die
nächste Meta-Analyse wurde von Shang verfasst und 1995 veröffentlicht (Referenz
6). Hier wurden, genau wie bei Cucherat, 96% aller Studien entfernt, aber
leider ohne einen Grund dafür anzugeben. Man drehte den odds ratio hin und her, bis das Ergebnis, das trotz aller Entfernungen von Studienmaterial zeigte,
dass die Homöopathie um 13% wirksamer war als das Placebo, umgedreht wurde und so
dargestellt wurde, als sei das Placebo um 13% wirksamer gewesen als die
Homöopathie.
Shang
machte auch Gebrauch von dem so genannten "Funnel-Plot", welcher
völlig unangemessen und unwissenschaftlich ist, wenn man wie in diesem Fall,
verschiedene Krankheiten mischt. Der Grund hierfür ist, dass Studien mit
hoher Leistungserwartung (hier z.B. Heuschnupfen) immer weniger Patienten
beinhalten als Studien deren Leistungserwartungen niedrig eingeschätzt
wird. Hierbei handelt es sich um eine allgemein anerkannte ethische Norm. Ich
muss auch anmerken, dass die Autoren mit welchen Shang zusammenarbeitete, einige
Jahre zuvor einen sehr negativen Artikel über die Homöopathie veröffentlichten,
was mich an dem objektiven Ausgangspunkt dieser Gruppe zweifeln lässt.
Damit
beende ich meine Zusammenfassung. Oben aufgeführt sind die 6 wichtigsten
Artikel zu diesem Thema. Meine Übersicht aus Forschende Komplementärmedizin
enthält insgesamt 22 Referenzen.
Es gibt sicherlich mehr dazu zu
sagen, aber dafür reicht der Platz hier nicht aus.
Beweise
und Glauben
Was
also glaubt Robert Hahn? Ich glaube nichts. Es ist nicht meine Aufgabe, noch
von praktischem Interesse, da ich nicht mit Homöopathie arbeite. Was mich
interessiert, ist die tendenzielle und praktische Voreingenommenheit von
Wissenschaftlern aufzuzeigen, die nicht annähernd so objektiv sind, wie sie
Ihnen (und allen anderen) glauben machen wollen, indem sie mit ihren
Professor-Titel winken, um damit ihren persönlichen Glauben zu legitimieren.
Das sind diejenigen, die ahnungslose Jugendliche dazu verleiten, ihren
ideologischen Lehren zu folgen. So etwas mag ich nicht und mein Ziel ist es,
mich dem zu widersetzen.
Allerdings
muss ich gestehen, dass ich kritisch gegenüber dem Ausgangspunkt
bin, der in den hier zitierten Studien angewendet wurde, um die Frage
zu klären, ob Homöopathie wirksamer ist als ein Placebo. Diese
Frage ist nicht besonders geschickt gestellt, da die Antworten
darauf sowohl auf Krankheiten basiert, bei denen die Homöopathie
dem Placebo gegenüber überlegen ist, als auch auf Krankheiten, bei
denen sie es nicht ist.
Um
diese Frage voranzubringen, sollte man sich stattdessen besser auf
die Krankheiten konzentrieren, die bereits Linde 1997 als für
Studien besonders geeignet erwähnt hatte. Statt
das Wissen über die Wirkung der Homöopathie bei unterschiedlichen
Krankheiten zu vergrößern, entstand ein ideologischer Kampf
darüber, ob Homöopathie überhaupt funktioniert. Meine
Zusammenfassung dürfte deutlich gezeigt haben, dass diejenigen, die
versucht haben zu beweisen, dass Homöopathie nicht funktioniert, sich
dafür sehr anstrengen mussten. Wissenschaftler sind stark von ihrer Ideologie beeinflusst
Wem
also kann man noch trauen? Wir können damit beginnen, Edzard Ernst
auszusortieren. Ich habe einige andere Studien, die er veröffentlicht
hat, gelesen, und sie sind allesamt unseriös. Seine Arbeit sollte
nicht gewertet werden. Sowohl Cucherat als auch Shang haben
absichtlich einen "Typ II-Fehler" durch das Ignorieren fast aller
tatsächlich existierenden veröffentlichten Studien erstellt. Der
Grund? Nun, wenn sie nur ein paar Studien mehr mit einbezogen hätten,
und damit zufrieden gewesen wären "nur" 90% der Unterlagen auszuschließen,
so hätte sich rausgestellt, dass die Homöopathie wirksamer war als
das Placebo. Und das will man doch wohl nicht, oder? So hat man ganz
einfach so viel Material ausgeschlossen, bis man einen "Typ II-Fehler"
konstruiert hat.
Ich
gehe davon aus, dass die Verfasser einiges ausprobieren/tricksen
mussten, um das zu finden, auf das man von Anfang an hinaus wollte -
nämlich, dass es der Homöopathie an Wirkung fehle. Dieses
mathematische Spielchen erscheint alles andere als seriös. So aber
konnte man sich seine akademische Reinheit bewahren, ist weiterhin
willkommen in den heiligen Hallen der Wissenschaft, läuft nicht
Gefahr durch Organisationen wie der VoF verspottet zu werden oder
öffentlich lächerlich gemacht zu werden.
Ich
bin fasziniert zu sehen, wie sehr die wissenschaftliche Welt durch
ihre Ideologien gesteuert wird. Im Fall der Homöopathie ist es so,
dass man sich an das halten sollte, was die Beweislage offenbart.
Und diese sagt, das die Wirksamkeit der Homöopathie nur dann nicht
nachweisbar werden kann, wenn man 95-98% aller auf dem Gebiet
erfolgten Studien entfernt, welche nach geltenden Prinzipien sehr
wohl ausgewertet werden könnten und die neben anderen vorsehen,
dass es eine Placebo-Kontrollgruppe gibt. Oder aber man verlangt
nach einer völlig ungeeigneten Methode wie z.B der funnel plots.
Die
Reaktionen der Wissenschaft
Ich möchte Ihnen drei
Beispiele von Reaktionen wissenschaftlich ausgebildeter Personen auf die
Homöopathie im Allgemeinen und auf meine Arbeit mit dem hier erbrachten
Nachweis geben.
Ein
Kollege schrieb ein Kommentar auf Facebook. Er meinte, er sei sehr verwundert
darüber, dass ich mich für Homöopathie interessiere, da ich doch ansonsten so
wissenschaftlich sei. Homöopathie - eindeutig ein Tabuthema. Wenn es die
Homöopathie betrifft, darf man nicht mit der Suche oder Auswertung von Beweisen
arbeiten - will man weiterhin als guter und seriöser Wissenschaftler gelten.
Diese Art von Angst sollte es in der Wissenschaft nicht geben. Aber dass sie
existiert, ist sehr auffällig.
Ein
weiteres Beispiel dafür, sinnvollen Meinungsaustausch zum Thema
Homöopathie schon im Keim zu unterbinden, ist die abfällige
Wortwahl, die gerne benutzt wird. Der Professor für
Komplementärmedizin des Karolinska-Institut unterstützte die VoFs
Sommer-Kampagne gegen die Homöopathie im Jahr 2011 dadurch, dass er
in den Medien erklärte, dass Homöopathen alles Scharlatane seien,
die nur Humbug verbreiten würden.
Ein
drittes Mittel ist ganz einfach zu lügen. In meinem Artikel aus
Forschende
Komplementärmedizin erwähne
ich unter
anderem Dan
Larhammars
Artikel (ich erwähnte ihn jedoch nicht namentlich), der in der
Zeitung Svenska
Dagbladet
während der Sommer-Kampagne 2011 erschien. In diesem führte
Larhammer aus, dass die Homöopathie eine wissenschaftliche Absurdität
sei (was so korrekt ist). Aber er schrieb auch, dass die Wissenschaft
festgestellt habe, dass die Homöopathie keine Wirkung hätte, und
bezog sich dabei darauf, dass es lediglich zwei Studien gäbe, die den
Stand der Forschung auf diesem Gebiet zusammenfassten. Diese beiden
Studienberichte sind laut Larhammar die von Shang und Ernst
verfassten.
Zum
einem gibt es bedeutend mehr Studienberichte zu dem Thema. Wenn wir
nun alle oben erwähnten 6 Berichte gelesen haben, dann wird außerdem
klar, dass es sich bei diesen beiden eindeutig um die der Homöopathie
gegenüber negativsten handelt. Beide Männer haben leider sehr
fragwürdige Methoden gewählt, um zu ihren Schlussfolgerungen zu
gelangen. Es scheint, als habe Larhammar die Literatur einer
Selektion unterworfen, damit deren Botschaft am Ende der seinen
entspricht.
Ein
wirklich ehrlicher Wissenschaftler hätte eine Bewertung aller hier
erwähnten Artikel vorgenommen. Das Bild wäre dann, dass es nicht
zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, dass Homöopathie eine "Bluff-Medizin" ist. Die Beweis-Analyse zeigt vielmehr das Gegenteil.
Hier verfällt Dan Larhammar vielmehr der Versuchung zu lügen, um
mit der Ansicht der VoF (sowie seiner privaten) konform gehen zu
können. Er missbraucht damit seine Position als Professor und lässt
es zu, dass seine persönliche Weltanschauung über seiner
wissenschaftlichen Botschaft steht.
Dan
Larhammer ist ein Spezialist für alles
Es
ist vor allem Dan Larhammer, der ehemalige Vorsitzenden des VoFs,
der gegen die Homöopathie ins Feld zieht. Das hat er bereits viele
Male getan. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass Larhammer der
Kopf hinter der VoF Sommer-Kampagne 2011 ist. Innerhalb der VoFs-Sphäre benötigt man weder eine spezielle Ausbildung noch Erfahrung
um als Spezialist auf allen Bereichen zu gelten. In der Zeitung
Dagens
Nyheter idag
(5/1 2014) trat Dan Larhammar als Experte für Grundschulausbildung
auf. Er und andere aus der Akademie der Wissenschaften haben selbst analysiert und verstanden, was in der Schule schief läuft.
Vor ein paar Jahren trat er in der Dagens
Nyheter
als Experte für Autismus-Spektrum-Störungen auf. Im Buch Vetenskap
eller villfarelse (Leopard
Förlag 2005) wird er als Experte für Neurokognition benannt. In
Wirklichkeit ist Dan Larthammar Apotheker und betreibt
Grundlagenforschung bei Fischen. Ihm fehlt das Expertenwissen in
sämtlichen Bereichen, in denen er als Sachkundiger mit seinen
Professorentitel in Petto erscheint. Er erinnert mich damit an Gustav
Gans, der Figur aus Donald Duck. Der war auch Experte für alles.
Omnipotenz ist eine schwer zu tragende Bürde.
Leider
ist es mir aus urheberrechtlichen Gründen nicht möglich meinen
kompletten Artikel über Homöopathie ins zu Internet stellen. Unter
folgendem Link (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24200828)
finden Sie das Abstrakt zu meinem Artikel.
Wenn Sie den gesamten
Artikel lesen möchten, müssen Sie diesen leider online käuflich erwerben (ca.
€ 5.-). Daran ist wie oben erwähnt das Urheberrecht des Verlages schuld.
Leider kann ich da nichts machen.
Referenzen
1.
Linde K, Clausius N, Ramirez G, Melchart D, Eitel F, Hedges LV,
Jonas WB. Are
the clinical effects of homeopathy placebo effects? A meta-analysis
of placebo-controlled trials. Lancet 1997;350:834–43.
2.
Linde K, Scholz M, Ramirez G, Clausius N, Melcart D, Jonas WB.
Impact of study quality on outcome in placebo-controlled trials of
homeopathy. J Clin Epidemiol 1999;52:631–6.
3.
Ernst E, Pittler MH. Re-analysis of previous meta-analysis of
clinical trials of homeopathy. J Clin Epidemiol 2000;53:1188.
4.
Ernst E. A systematic review of systematic reviews of homeopathy. Br
J Clin Pharmacol 2002;54:577–82.
5.
Cucherat M, Haugh MV, Gooch M, Boissel J-P. Evidence for clinical
efficacy of homeopathy. A meta-analysis of clinical trials. Eur J
Clin Pharmacol 2000;56:27–33.
6.
Shang A, Huwiler-Münterer K, Nartey L, Jüni P, Dörig S, Sterne
JA, Egger M. Are the clinical effects of homeopathy placebo effects?
Comparative study of placebo-controlled trials of homeopathy and
allopathy. Lancet 2005;366:726–32.
-
Mehr unter:
http://roberthahn.nu/2014/01/05/min-vetenskapliga-artikel-om-homeopati/#sthash.GBpiJtin.dpuf
Die HOMÖOPATHIE ist die einzige erfahrungswissenschaftliche Behandlungs- u. H e i l -
methode, die meines Erachtens diese Bezeichnung verdient, da sie nicht Symptome
unterdrückt, da sie- von Individuen ausgehend-die persönl. Krankheitsgeschichte im
Fokus behält,um, den Entwicklungs-u.Heilungsverlauf beobachtend, den Erkrankten
allmählich u. ohne den Prozess durch schädl. Nebenwirkungen zu gefährden, einer
Genesung/Gesundung entgegen zu führen bestrebt ist.
ALLE mir bisher bekannt gewordenen Veröffentlichungen (zB seit 3! Jahren in" 3sat"
scheinen mir von schulmedizinischer Seite lanciert, bzw sogar "geschmiert" und dienen
der Volksverdummung mit dem Ziel, die "Homöopathie" zu verunglimpfen und als
Scharlatanerie zu diffamieren!!....zieml. vergeblich, denn immer mehr Menschen suchen
bei HP ìnnen u. alternativ arbeitenden Medizinern Hilfe.
Letzte Veröffentlichungen belegen, dass die Schulmedizin geradezu g e f ä h r l i c h e,
nicht länger zu verantwortende Behandlungs fehler zu verantworten hätte, wenn sie
diese zur Kenntnis nähme, wovor sie sich (zum Schaden der Patienten!!) bisher "er-
folgreich" zu drücken vermochte : u n g e s t r a f t !! Ein Skandal!
Die Medizin braucht (auch!) Ärzte, die sich in Klassischer Homöopathie ausgebildet
haben, wie es denn überhaupt einer gründlichen Ausbildung in dieser Heil-Wissen-
schaft bedarf, weil sie so unglaublich wirksam ist und nur von erfahrenen Praktikern
ausgeübt werden sollte!
Vielen Dank für diese Veröffentlichung, Herr Prof. Hahn!!weiterlesen ...
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Freyja Degener
vor 6 Jahre
ENDLICH!!!!!
Meine Erfahrung, nicht nur in der Homöopathie: Glaube zunächst niemandem, der mit dem Begriff der Wissenschaftlichkeit argumentiert. Ganz oft sind es diejenigen, die nach kurzer Nachfrage zu ihrem Wissen und ihrem Verständnis wissenschaftlicher Kriterien schon am Ende ihrer Sprechfähigkeit angelangt sind und sich in Allgemeinaussagen ergehen. Was wir brauchen, das sind mutige, unbestechliche und auf der Basis ethischer Normen handelnde Menschen, die Wissenschaft sauber nach ihren Regeln betreiben. Solange diese Gruppe zu klein ist, hilft es ungemein danach zu sehen, wer denn welche Studien finanziert oder anderweitig unterstützt hat.weiterlesen ...
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Daniel Hasler Von Planta
vor 6 Jahre
Vom Saulus zum Paulus Nein! Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass ein paar Zuckerkügelchen dazu beitragen könnten, meine Hämorrhoiden verschwinden zu lassen. Auf keinen Fall kann man meine Epilepsie mit (denselben?) Globuli wirksam behandeln.
Doch es kam anders. Die Hämorrhoiden verschwanden unbemerkt in kürzester Zeit und die Grand-mal-Anfälle kamen nun noch in Abständen von 6 Monaten statt alle 3 Wochen.
Was kann eine Studie an diesen Fakten ändern?
Das brachte mich dazu, ein 4 Jahre dauerndes Vollzeitstudium in Homöopathie (und medizinischen Grundlagen) zu besuchen und nun betreibe ich seit mehr als sieben Jahren meine eigene Praxis für klassische Homöopathie. Die Stimmen meiner Patienten (oder sollte ich sagen: ehemaligen Patienten?) sind ausnahmslos positiver Natur - so vielen Menschen konnte geholfen werden durch die Gabe einiger Globuli, die - es stimmt wirklich - nichts anderes sind, als reiner Milchzucker.
Globuli sind nur der Datenträger, der die (Heil)Information (über)trägt. Und durch die chemische Analyse eines Datenträgers lassen sich keine Rückschlüsse auf die darauf/darin enthaltene Information ziehen. Aber das weiss die 'chemische' Seite natürlich schon seit langem ganz genau - aber was nicht wahr sein darf, kann ganz einfach nicht wahr sein...weiterlesen ...
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Heinz Huber
vor 6 Jahre
Es ist aber trotzdem nicht bewiesen, dass die Hämorrhoiden und die epileptischen Anfälle aufgrund der Globulin verschwanden. Ganz so einfach ist das nicht...weiterlesen ...
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Annette Bisping
vor 6 Jahre
Eine objektive Bewertung der Homöopathie Endlich eine ehrliche Bewertung der homöopathischen Studien und der Homöopathie, mit der ich seit 20 Jahren erfolgreich behandle. ich habe selbst Statistik studiert und konnte niemals verstehen, dass Homöopathie angeblich unwirksam sei, wenn sie doch bei meinen Patienten so gut funktioniert, und das besonders bei denen, die nicht daran glauben!weiterlesen ...
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Ines Kitzweger
vor 6 Jahre
Toller Artikel! Diese Meinung haben wir ganz unwissenschaftlich auch immer schon vertreten. Schön, wenn man das dann von einem Wissenschafter verfasst sieht! Das Sprichwort "Traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast!", bewahrheitet sich wieder.weiterlesen ...
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Beate Schwarz
vor 6 Jahre
Das ist ein sehr interessanter Artikel!
ich lese daraus, dass das Sprichwort "Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast" offensichtlich nicht bloßer Humbug ist und zum anderen, dass es mit der Objektivität und Seriösität und Wissenschaftlichkeit der Mediziner, der Elite der Gesellschaft, wie ich früher mal glaubte, auch nicht weiter her ist als bei allen anderen Menschen, eher im Gegenteil.
Für mich ist es völlig sinnlos zu versuchen die Wirksamkeit der Homöopathie mit der Vorgehensweise der Allopathie zu beweisen. Als wollte man versuchen mit Hilfe eines Zollstocks die Lichtintensität zu messen. Und hinterher zu behaupten, dass der Zollstock nichts tauge.
Die Schwierigkeit fängt doch schon da an, wo man das Studienobjekt auswählt. Wählt man Patienten nach ihrer schulmedizinischen Diagnose aus und behandelt alle mit dem gleichen homöopathischen Mittel, kann das nicht funktionieren. Denn allein die Antwort auf die Frage ob Ruhe oder Bewegung bessert, kann bei der Wahl unterschiedlicher homöopathischer Mittel den Ausschlag geben.
Es gibt ein Protokoll der "Cornell Conference on Therapy" von 1946 (USA). Leider ist es mir bisher nur in Auszügen bekannt bzw. aus Texten, die sich darauf beziehen. In dieser Konferenz wurde nach einer Methode gesucht, die Homöopathie (und alle anderen alternativen Heilmethoden) als nicht wirksam, als Placebo zu beweisen oder darzustellen. Der Grund war offenbar, dass die homöopathischen Behandlungen zu großen Erfolg hatten.
Ich habe vergeblich versucht dieses Protokoll im Netz zu finden. wenn jemand dieses Protokoll besitzt bin ich sehr daren interssiert.
Mit meinen Erfahrungen als Therapeutin stehe ich noch ganz am Anfang. Mit meinen Erfahrungen als Patientin jedoch ganz und gar nicht! Ja, die Homöopathie hat geholfen, aber nicht jedes Mittel war hilfreich. Da gab es auch Fehlgriffe. Aber nicht die Homöopathie hat versagt, sonder Therapeut oder ich habe nicht die nötigen Informationen geben können.
Noch eine Frage zum Placebo-Effekt: Gibt es den bei Tieren?
Ein Tier ist sich seiner Krankheit nicht bewusst und auch nicht, dass man ihm eine Arznei verabreicht, die seine Krankheit heilen soll.weiterlesen ...
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Dr.rer.nat. Bernd Walter
vor 6 Jahre
Erfahrungen zum Wert der Homöopathie Um beurteilen zu können, dass die untenstehende Aussage: "Die Hämorrhoiden verschwanden unbemerkt in kürzester Zeit und die Grand-mal-Anfälle kamen nun noch in Abständen von 6 Monaten statt alle 3 Wochen."
der Wahrhaftigkeit der Homöopathie eher abträglich als beweisführend für ihre Wirksamkeit ist, braucht man sich nur klar zu machen, dass Hämorrhoiden eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche der rektalen Venen, also Krampfadern sind. Das hieße, dass man mit Homöopathie Eingriffe in das Genom vornehmen könne! Mein Bruder ist mit 2 Jahren an Diphtherie verstorben, weil ihn der Kinderarzt ledigleich homöopathisch behandelt hatte. Meine Eltern hatten daraus noch nichts gelernt und ließen meine chronische Tonsillitis wiederum homöopathisch behandeln. Mit 14 Jahren entschied ich eigenmächtig, mich in eine HNO-Klinik zu begeben und mich einer Tonsillektomie zu unterziehen. Der Chirurg beurteilte meinen Zustand als "haarscharf an der Sepsis vorbei."
Ich habe meine Kinder, wenn sie krank waren, niemals homöopathisch behandel lassen und sie sind inzwischen um die 30 Jahre alt.weiterlesen ...
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Gabriele Görgel-Scholz
vor 6 Jahre
Guten Tag Herr Dr. Walter, Ihr Familienschicksal ist wirklich tragisch und es tut mir leid. Dennoch ist gerade der Hinweis, dass die Erkrankungen in Ihrer Familie in so einem zerstörerischen Ausmaß enden, homöopathisch behandlungsbedürftig. In diesen Fällen kann es sinnvoll sein schon bei kleineren Erkrankungen das anwesende Miasma mit einzubeziehen und entsprechend zu behandeln, anstatt eine homöopathische Behandlung erst dann zu beginnen, wenn das Drama gerade seinen schlimmsten Verlauf nimmt.
Viele Ärzte diagnostizieren einem das baldige Ende voraus und wer es schafft dem "Geschäft mit der Angst" stand zu halten, erfreut sich oft allerbester Gesundheit. Man stelle sich vor, Niemand hätte Angst vor Krankheit und Tod, sondern Vertrauen in sanfte Behandlungsweisen oder gänzliches Vertauen in Selbstheilungskräfte? Sie müssen nicht gegen die Homöopathie sein, weil Sie dieses Schicksal erlebt haben. Durch Fehler in der Schulmedizin sterben doch weltweit täglich Menschen und dennoch haben sie zu ihr Vertrauen. Es muss einfach Beides geben: die Schulmedizin wie die Homöopathie haben ihre Berechtigung. Ich wünsche Ihnen alles Gute!weiterlesen ...
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Dr. Med. Gernot Zumtobel
vor 6 Jahre
Ich hatte im Notdienst unter Zeitdruck ein 10j. Kind behandelt: Seit 4 Monaten in frustranem Antibiotikaeinsatz - Tonsillen füllten den Rachen komplett aus und hatten sich aus Platzmangel gegenseitig den Eiter herausgepresst, steinharte Seitenstranangina, todkrank geschwächt wimmert das Mädchen: "Mama ich will sterben." Ich repertorisierte Lycopodium und gab ihr eine Potenz in C200 und hab sie zur Kontrolle 3 bis 4 Tage später bestellt. Ich konnte es selbst kaum fassen: Noch nie in meiner 42 jährigen homöopathisch Tätigkeit hatte ich ein Kind mit so winzigen Tonsillen - lediglich Erbsengröße gesehen. Schade, dass sie keinen besseren homöopathischen Therapeuten gefunden haben. Die Homöopathie ist nur dort hilflos, wenn es z.B. bei einem
länger mit Insulin eingestellten Diabetiker geht, dessen inkretorischer Bauchspeicheldrüseapparat - die Langerhansschen Zellen - schon wie ausgebrannt sind, dann muss ich auch ein Insulin-Rezept ausfüllen, aber spätestens bei einer Leiche kann ich keine Organe mehr anregen.weiterlesen ...
Sehr geehrter Herr Walter,
könnte es sein, dass nicht die Homöopathie sondern der Homöopath versagt hat?
Welche Qualifikation konnte dieser Arzt vorweisen? Ein medizinisches Studium allein reicht da bestimmt nicht aus.
Mit freundlichen Grüßen
Beate Schwarzweiterlesen ...
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Dr. Med. Gernot Zumtobel
vor 6 Jahre
Schon im Medizinstudium wurde ein cholesterinsenkender Brotaufstrich statt der Butter von jedem Kliniker nachgeplappert. Ca. 35 Jahre später wurde dies aber wirklich als worst case in der Fachwelt zerrissen. Aber mit Bestechung und Verleumdung ließ sich doch lange gutes Geschäft machen. Aber auch viele angepriesene Medikamente mussten wieder vom Markt genommen werden, weil die Nebenwirkungen verheerend waren, wo doch alles in vielen Studien so toll dokumentiert war.weiterlesen ...