Beobachtet genau und unvoreingenommen!“ und „Sucht das Eigentümliche-das Seltsame des Falles/der Ausdrucksweise!“ – Das war die Botschaft, die Dr. Rajan Sankaran den rund 150 Teilnehmern des Seminares immer wieder ans Herz legte.

Nichts anderes hat schon Hahnemann gelehrt:
Der Schlüssel zum Fall liegt im genauen Beobachten und im Finden des „Eigenheitlichen“… So ist Sankarans Empfindungsmethode nicht etwas völlig Neues – Anderes, sondern bleibt auf der Basis dessen, was die Pioniere der Homöopathie herausgefunden haben. Ohne Repertorium und fundiertes Materia medica-Wissen kann auch die Suche nach den „sensations“ nicht zur erfolgreichen Verschreibung führen – wir müssen auf dieser Basis der Homöopathie bleiben.  Vor diesem Hintergrund sieht Sankaran selbst seine Methode nur als einen weiteren  Entwicklungsschritt der Homöopathie – hin zu zunehmender Ganzheitlichkeit.

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Seminar 2009 als Hörbuch

 
 

Spannende Videofälle aus seiner Praxis,  die er immer wieder kommentierte und erläuterte, nahmen die Zuhörer sehr anschaulich mit hinein in seine Vorgehensweise bei der Anamnese: nämlich den Patienten erzählen zu lassen bis etwas passiert – bis er etwas erzählt, was besonders ist, was heraussticht. Dieser Punkt ist dann aufzugreifen und weiter zu erfragen, in den Worten des Patienten – ohne eigene Wertungen oder Interpretationen. „Beschreiben Sie!“  „Was bedeutet das?“ … Anhand der Gesten und dessen was der Patient spontan, ohne zu denken, erzählt, obwohl  es sachlich gesehen vielleicht größter Unsinn sein mag, wird es möglich, das Thema zu finden, das sich immer wieder auch in anderem Kontext ergibt  - sich als zentrale Empfindung durchzieht.  Damit wird klar, ob es um Struktur geht, also ein Mineral oder Salze indiziert ist, eine Empfindung im Vordergrund steht und ein Pflanzenmittel gebraucht wird oder ob Kampf und Überlebensstrategien auf ein Mittel aus dem Tierreich hinweisen…

 
Sankaran in seinem Element

Trotz seines eher zurückhaltenden Wesens schaffte Sankaran es mit viel Humor und unglaublicher Präsenz einen lebendigen Eindruck von Anamnesetechnik und dazugehöriger Auswertung zu vermitteln. „Für Deutschland kann ich nur Mittel aus dem Mineralreich verordnen – hier funktioniert alles so unglaublich präzise und ist so strukturiert …“ - Natürlich als Scherz gemeint, war auf diese Weise selbst  für den Neuling geankert:  Mineralien-Reich = Struktur.



Sankaran - Reptilienmittel

Innerhalb der Reiche hat jede Ordnung oder Familie bzw. jede Reihe und Spalte des Periodensystems ihre eigene Wahrnehmung des Lebens. Die „sensation“  der Reptilien ist die plötzliche unerwartete Attacke – so wie sie sich im Jagdverhalten der Reptilien zeigt. Es geht um töten, um Terrorismus, um in Stücke schneiden… Reptilien sind kaltblütig (auch im übertragenen Sinne) – sie müssen die Unfähigkeit lange und schnell zu laufen kompensieren, indem sie sich tarnen und verstecken – ein versteckter Angriff aus dem Hinterhalt – wie z.B. ein Krokodil, dass unter Wasser auf sein Opfer lauert und vielleicht sogar für einen Stein gehalten wird… doch plötzlich schlägt es blitzartig zu… Um diese Qualität der Aussagen geht es bei Reptilienmitteln – ganz egal ob von Opfer- oder Täterseite.  - Die plötzliche unerwartete Gewalt bestimmt die Gedanken- und Empfindungswelt eines Menschen, der ein Reptilienmittel braucht.

Eine genauere Differenzierung gelingt dann durch die Themen der einzelnen Ordnungen und Familien.  Schlangenmittel sind gekennzeichnet von Gewalt – extremer Verletzung -  häufig  in Form von  Gift (Themenkreis Terror, Kidnapper, Bombenlegen, Mangel an Moral, Politik, etc.).Im Unterschied zu Säugetieren, aber auch zu den Crocodilia (Krokodile, Alligatoren, Kaimane und Gharials), die ebenfalls zu den Reptilien zählen, sind Schlangen schlechte Eltern. Es besteht keinerlei Fürsorge für den Nachwuchs. - Ihre oft kräftige  Farbgebung dient als Warnung und gleichzeitig als Lockmittel (z.B. für Weibchen) – so spielt der Glamour – die Glitzerwelt, das Darstellen - eine Position erobern eine wichtige Rolle. Empfindlichkeit in der Halsgegend (Gefühle von Würgen, von Strangulieren, enge Kleidung agg…) ist ebenfalls hinweisend für Schlangen, die ja ohne Gliedmaßen im übertragenen Sinne fast nur aus einem  langen Hals bestehen. Unter Umständen finden sich sogar Elemente aus der Fortbewegungsweise der Schlangen beim Patienten wieder… Als Gruppe aus dem Tierreich lautet die Grundqualität Wettbewerb, -  besser zu sein als Andere, auch Eifersucht, wenn jemand anderes die begehrte Position erreicht… Andererseits offenbart sich eine Art  gespalten sein - 2 Willen bzw. 2 Seiten zu haben – eine Seite, die nicht ahnen lässt, was in der Tiefe schlummert und die andere, die gewalttätige Seite…

Videos von Krokodilangriffen, unterschiedlichen Fortbewegungsweisen der Schlangen, dem Drohverhalten einer Königskobra… untermalten und verdeutlichten Verhaltens- und Ausdrucksweisen der beiden Videopatienten, die Dr. Sankaran zu den Reptilien präsentierte.

 

„Ein guter Homöopath weiß erstmal gar nichts… - Er geht unvoreingenommen an  einen Fall heran und beobachtet…  Das Hirn ist nur hinderlich…“ -  Wie wichtig wertfreies Beobachten ist und dass es darum geht, hinter die „Kulissen“ zu schauen und nicht nur auf Worthülsen, unterstrich das Beispiel eines sehr, sehr ruhelosen Kindes. Es beschrieb äußerst lebhaft und anschaulich stundenlange Geschichten und phantasievolle, selbst erdachte Spiele: von Wettkämpfen, von lebensbedrohlichen Situationen, in denen es sich befand und Auswege finden musste, von Geistern, die es verfolgten, von Dinos, die es fressen wollten und… und … und… Was lag da für erfahrene Anwender der Sensations-Methode näher, als sofort an ein Mittel aus dem Tierreich zu denken!  Aufgrund der großen Unruhe vielleicht Tarentula!?
In genauer Analyse stellte sich heraus, dass hier keineswegs Überlebenskampf oder Wettbewerb im Vordergrund stand. – Das eigentliche Thema war das Empfinden von Langeweile. Alle Unruhe, alle Geschichten und Spiele dienten dem einzigen Zweck, dieses Kind zu unterhalten. - Gemüt - Langeweile - Unterhaltung amel.  – Piper methysticum (Kava kava)aus der Familie der Piperaceae (Pfeffergewächse) war das Mittel, das ihr geholfen hat. Thema dieser Pflanzenfamilie ist einerseits Schmerz und andererseits Langeweile (auch im  Sinne von Monotonie) mit  Verlangen nach Unterhaltung…

 

 


Badenweiler im Sonnenschein

Bei perfektem Sonnenschein war das Kurörtchen Badenweiler einfach der passende Hintergrund für dieses ruhige – intensive Seminar-Wochenende in schöner Atmosphäre. Ein ausgewogenes Programm ließ Zeit zum Blättern im reichlichen Buchangebot  - entweder während der Pausen im Vorraum des Kurhauses oder beim  abendlichen Besichtigen des Verlagshauses – wie immer mit leckerem indischem Buffet-,  zu Gesprächen  im Freien  –  am Sonntag sogar vom Kurkonzert begleitet… oder auch zum puren Genießen der Sonnenstrahlen…
 

Für mich, die sich bisher nicht mit dieser Methode befasst hatte, war es sehr eindrücklich und spannend. Ich werde für mich dieses „homöopathische Kapitel“ sicher weiter vertiefen, - denn – auch das hat Sankaran anhand von Fällen demonstriert: Nicht immer kommt man mit einer bestimmten Methode zum Ziel, - selbst nicht mit der Sensations-Methode. Warum sollten wir uns also auf einen Ausschnitt limitieren, wenn wir aus einem Pool von Möglichkeiten schöpfen könnten?

Silke Burzlaff

 

 


 

Sankaran Seminar vom 24. bis 25. April in Badenweiler

Beobachtet genau und unvoreingenommen!“ und „Sucht das Eigentümliche-das Seltsame des Falles/der Ausdrucksweise!“ – Das war die Botschaft, die Dr. Rajan Sankaran den rund 150 Teilnehmern des Seminares immer wieder ans Herz legte.

Nichts anderes hat schon Hahnemann gelehrt:
Der Schlüssel zum Fall liegt im genauen Beobachten und im Finden des „Eigenheitlichen“… So ist Sankarans Empfindungsmethode nicht etwas völlig Neues – Anderes, sondern bleibt auf der Basis dessen, was die Pioniere der Homöopathie herausgefunden haben. Ohne Repertorium und fundiertes Materia medica-Wissen kann auch die Suche nach den „sensations“ nicht zur erfolgreichen Verschreibung führen – wir müssen auf dieser Basis der Homöopathie bleiben.  Vor diesem Hintergrund sieht Sankaran selbst seine Methode nur als einen weiteren  Entwicklungsschritt der Homöopathie – hin zu zunehmender Ganzheitlichkeit.

Zur Bilderserie
Seminar 2009 als Hörbuch

 
 

Spannende Videofälle aus seiner Praxis,  die er immer wieder kommentierte und erläuterte, nahmen die Zuhörer sehr anschaulich mit hinein in seine Vorgehensweise bei der Anamnese: nämlich den Patienten erzählen zu lassen bis etwas passiert – bis er etwas erzählt, was besonders ist, was heraussticht. Dieser Punkt ist dann aufzugreifen und weiter zu erfragen, in den Worten des Patienten – ohne eigene Wertungen oder Interpretationen. „Beschreiben Sie!“  „Was bedeutet das?“ … Anhand der Gesten und dessen was der Patient spontan, ohne zu denken, erzählt, obwohl  es sachlich gesehen vielleicht größter Unsinn sein mag, wird es möglich, das Thema zu finden, das sich immer wieder auch in anderem Kontext ergibt  - sich als zentrale Empfindung durchzieht.  Damit wird klar, ob es um Struktur geht, also ein Mineral oder Salze indiziert ist, eine Empfindung im Vordergrund steht und ein Pflanzenmittel gebraucht wird oder ob Kampf und Überlebensstrategien auf ein Mittel aus dem Tierreich hinweisen…

 
Sankaran in seinem Element

Trotz seines eher zurückhaltenden Wesens schaffte Sankaran es mit viel Humor und unglaublicher Präsenz einen lebendigen Eindruck von Anamnesetechnik und dazugehöriger Auswertung zu vermitteln. „Für Deutschland kann ich nur Mittel aus dem Mineralreich verordnen – hier funktioniert alles so unglaublich präzise und ist so strukturiert …“ - Natürlich als Scherz gemeint, war auf diese Weise selbst  für den Neuling geankert:  Mineralien-Reich = Struktur.



Sankaran - Reptilienmittel

Innerhalb der Reiche hat jede Ordnung oder Familie bzw. jede Reihe und Spalte des Periodensystems ihre eigene Wahrnehmung des Lebens. Die „sensation“  der Reptilien ist die plötzliche unerwartete Attacke – so wie sie sich im Jagdverhalten der Reptilien zeigt. Es geht um töten, um Terrorismus, um in Stücke schneiden… Reptilien sind kaltblütig (auch im übertragenen Sinne) – sie müssen die Unfähigkeit lange und schnell zu laufen kompensieren, indem sie sich tarnen und verstecken – ein versteckter Angriff aus dem Hinterhalt – wie z.B. ein Krokodil, dass unter Wasser auf sein Opfer lauert und vielleicht sogar für einen Stein gehalten wird… doch plötzlich schlägt es blitzartig zu… Um diese Qualität der Aussagen geht es bei Reptilienmitteln – ganz egal ob von Opfer- oder Täterseite.  - Die plötzliche unerwartete Gewalt bestimmt die Gedanken- und Empfindungswelt eines Menschen, der ein Reptilienmittel braucht.

Eine genauere Differenzierung gelingt dann durch die Themen der einzelnen Ordnungen und Familien.  Schlangenmittel sind gekennzeichnet von Gewalt – extremer Verletzung -  häufig  in Form von  Gift (Themenkreis Terror, Kidnapper, Bombenlegen, Mangel an Moral, Politik, etc.).Im Unterschied zu Säugetieren, aber auch zu den Crocodilia (Krokodile, Alligatoren, Kaimane und Gharials), die ebenfalls zu den Reptilien zählen, sind Schlangen schlechte Eltern. Es besteht keinerlei Fürsorge für den Nachwuchs. - Ihre oft kräftige  Farbgebung dient als Warnung und gleichzeitig als Lockmittel (z.B. für Weibchen) – so spielt der Glamour – die Glitzerwelt, das Darstellen - eine Position erobern eine wichtige Rolle. Empfindlichkeit in der Halsgegend (Gefühle von Würgen, von Strangulieren, enge Kleidung agg…) ist ebenfalls hinweisend für Schlangen, die ja ohne Gliedmaßen im übertragenen Sinne fast nur aus einem  langen Hals bestehen. Unter Umständen finden sich sogar Elemente aus der Fortbewegungsweise der Schlangen beim Patienten wieder… Als Gruppe aus dem Tierreich lautet die Grundqualität Wettbewerb, -  besser zu sein als Andere, auch Eifersucht, wenn jemand anderes die begehrte Position erreicht… Andererseits offenbart sich eine Art  gespalten sein - 2 Willen bzw. 2 Seiten zu haben – eine Seite, die nicht ahnen lässt, was in der Tiefe schlummert und die andere, die gewalttätige Seite…

Videos von Krokodilangriffen, unterschiedlichen Fortbewegungsweisen der Schlangen, dem Drohverhalten einer Königskobra… untermalten und verdeutlichten Verhaltens- und Ausdrucksweisen der beiden Videopatienten, die Dr. Sankaran zu den Reptilien präsentierte.

 

„Ein guter Homöopath weiß erstmal gar nichts… - Er geht unvoreingenommen an  einen Fall heran und beobachtet…  Das Hirn ist nur hinderlich…“ -  Wie wichtig wertfreies Beobachten ist und dass es darum geht, hinter die „Kulissen“ zu schauen und nicht nur auf Worthülsen, unterstrich das Beispiel eines sehr, sehr ruhelosen Kindes. Es beschrieb äußerst lebhaft und anschaulich stundenlange Geschichten und phantasievolle, selbst erdachte Spiele: von Wettkämpfen, von lebensbedrohlichen Situationen, in denen es sich befand und Auswege finden musste, von Geistern, die es verfolgten, von Dinos, die es fressen wollten und… und … und… Was lag da für erfahrene Anwender der Sensations-Methode näher, als sofort an ein Mittel aus dem Tierreich zu denken!  Aufgrund der großen Unruhe vielleicht Tarentula!?
In genauer Analyse stellte sich heraus, dass hier keineswegs Überlebenskampf oder Wettbewerb im Vordergrund stand. – Das eigentliche Thema war das Empfinden von Langeweile. Alle Unruhe, alle Geschichten und Spiele dienten dem einzigen Zweck, dieses Kind zu unterhalten. - Gemüt - Langeweile - Unterhaltung amel.  – Piper methysticum (Kava kava)aus der Familie der Piperaceae (Pfeffergewächse) war das Mittel, das ihr geholfen hat. Thema dieser Pflanzenfamilie ist einerseits Schmerz und andererseits Langeweile (auch im  Sinne von Monotonie) mit  Verlangen nach Unterhaltung…

 

 


Badenweiler im Sonnenschein

Bei perfektem Sonnenschein war das Kurörtchen Badenweiler einfach der passende Hintergrund für dieses ruhige – intensive Seminar-Wochenende in schöner Atmosphäre. Ein ausgewogenes Programm ließ Zeit zum Blättern im reichlichen Buchangebot  - entweder während der Pausen im Vorraum des Kurhauses oder beim  abendlichen Besichtigen des Verlagshauses – wie immer mit leckerem indischem Buffet-,  zu Gesprächen  im Freien  –  am Sonntag sogar vom Kurkonzert begleitet… oder auch zum puren Genießen der Sonnenstrahlen…
 

Für mich, die sich bisher nicht mit dieser Methode befasst hatte, war es sehr eindrücklich und spannend. Ich werde für mich dieses „homöopathische Kapitel“ sicher weiter vertiefen, - denn – auch das hat Sankaran anhand von Fällen demonstriert: Nicht immer kommt man mit einer bestimmten Methode zum Ziel, - selbst nicht mit der Sensations-Methode. Warum sollten wir uns also auf einen Ausschnitt limitieren, wenn wir aus einem Pool von Möglichkeiten schöpfen könnten?

Silke Burzlaff

 

 


 



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