Homöopathie bei Hitzschlag und Kollaps

von Joette Calabrese

Hitze kann tödlich sein. Indien wird zurzeit von einer außergewöhnlichen Hitzewelle heimgesucht, die bereits über 2000 Menschen das Leben gekostet hat. Während ganz Indien sehnsüchtig den Monsoon erwartet, klettern die Temperaturen auf 47°C, vor allem in den Großstädten war die Lage Anfang Juni extrem angespannt.

Vor Kurzem sprach ich mit einem Notarzt hier in den USA, der in diesem Sommer teilweise bis zu 5 Patienten pro Schicht wegen hitzebedingter Erschöpfungssymptome behandeln muss. Bei den Patienten handelt es sich nicht nur um Männer mittleren Alters, die sich bei hohen Temperaturen im Halbmarathon übernommen haben, sondern auch um junge Teenager, die zu viel Zeit am Strand und damit in der Sonne verbringen.

Wenn Sie während der Sommerhitze nicht genügend trinken, kann das gravierende Folgen haben. Dabei ist es nebensächlich, ob Sie jung oder alt, gesund oder gebrechlich sind. Trinken ist wichtig!

Sollte es doch einmal zu Erschöpfungszuständen oder anderen Symptomen kommen, kann schnell und Sanft geholfen werden. Auf die Homöopathie können Sie sich nämlich in jeder Situation verlassen, ganz gleich, ob Sie sich in einer Extremsituation befinden oder schlicht und einfach nicht ausreichend getrunken haben.

Heute werde ich über zwei hitzebedingte Krankheitszustände schreiben, die sich mithilfe der angezeigten homöopathischen Arzneimittel effektiv behandeln lassen. Natürlich müssen Sie auch hier darauf achten, dass Sie begleitend zu den homöopathischen Kügelchen ausreichend trinken, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen!

Erschöpfungszustände
Unser Körper reagiert auf extremen Flüssigkeitsverlust mit akuten Erschöpfungssymptomen. Bei heißem Wetter schwitzen wir sehr viel, der Körper verliert Wasser und Elektrolyte, die dem Körper unbedingt wieder zugeführt werden müssen. Geschieht dies nicht, kommt es zu Erschöpfungszuständen. In dieser Situation ist Veratrum album C30 das angezeigte Mittel. An dieses Mittel sollten Sie immer denken, wenn Sie einen Verdacht auf hitzebedingte Erschöpfung haben.

Dieses Mittel kommt immer dann zum Einsatz, wenn der Patient sehr geschwächt oder sogar bereits kollabiert ist. Schwindel und Ohnmachtsanfälle gehören zum Symptombild. Es klingt paradox, aber die Patienten klagen meist über ein Kältegefühl, vor allem die Hände, Füße und das Gesicht fühlen sich kalt an. In manchen Fällen breitet sich das Kältegefühl über den ganzen Körper aus. Unter Umständen brechen die Betroffenen auch in kalten Schweiß aus, klagen über Übelkeit und sind blass im Gesicht.

Achten Sie auch auf einen schnellen Puls und eine Steifheit, die sich durch den ganzen Körper zieht.

Als Faustregel kann man sich merken, dass das Mittel angezeigt ist, wenn ein Großteil der oben aufgeführten Symptome vorliegt. Vor allem die Schwäche ist ausgeprägt und liefert einen wichtigen Hinweis auf Veratrum album 30.

Bei schwereren Attacken, die sich nicht rasch wieder bessern, sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden.

An zweiter Stelle in der Behandlung hitzebedingter Erschöpfungszustände steht Cuprum metallicum C30. Diese Arznei wird typischerweise bei Krämpfen und Muskelzucken eingesetzt, die so stark sein können, dass eine gewisse Konvulsionsbereitschaft zu erkennen sein kann. Zu den Symptomen, die uns zu diesem Mittel führen, gehören Benommenheit, Schwindel, ein schneller Puls und kalter Schweiß. Das besondere Merkmal von Cuprum metallicum sind jedoch die Muskelkrämpfe, Zuckungen und in schweren Fällen die Konvulsionen. Das Mittel ist angezeigt, wenn diese Symptome auftreten.

Hitzschlag
Bei einem Hitzschlag kann der Körper die körpereigene Temperatur nicht mehr regeln, weil er zu lange zu starker Hitze ausgesetzt war. Wichtigste Anzeichen für einen Hitzschlag sind Fieber, Bewusstlosigkeit oder Delirium.

Die zwei wichtigsten Mittel für die Behandlung sind Glonoinum 30 und Belladonna 30. In beiden Fällen hat der Betroffene ein hochrotes Gesicht, klopfende Kopfschmerzen und Fieber.

Lassen Sie mich an dieser Stelle anmerken, dass man die beiden Mittel anhand einer kleinen Besonderheit auseinander halten kann. Der Patient, der Glonoinum benötigt, kann den Kopf nicht nach hinten beugen und reagiert auf kalte Anwendungen oft mit Muskelzucken- oder –rucken. Glonoinum-Patienten haben außerdem ein starkes Verlangen draußen im Freien und an der frischen Luft zu sein.

Im Gegensatz dazu empfinden Belladonna-Patienten das Zurücklegen des Kopfes als angenehm und fühlen sich besser, wenn sie ganz ruhig sitzen können.

Unabhängig davon, für welches Mittel Sie sich entscheiden, die Dosierung ist die gleiche: geben Sie das Mittel anfangs alle 10 bis 20 Minuten und dann in größeren Abständen, sobald sich der Patient zunehmend besser fühlt. Während der Behandlung sollte der Patient schluckweise leicht gesalzenes Wasser trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Im Grunde genommen ist es ganz einfach. Bewahren Sie diese Anleitung in Ihrer homöopathischen Hausapotheke auf, dann können Sie auch im Notfall kompetent handeln.

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Zum Originalartikel. 

Haftungsausschluss:

Joette Calabrese ist keine approbierte Ärztin und verschreibt keine Medikamente im klassisch schulmedizinischen Sinne. Joette Calabrese berät zu gesundheitlichen und homöopathischen Themen, der Klient übernimmt dabei Verantwortung für die eigenen Entscheidungen. Die Homöopathie behandelt keine ‚Krankheiten‘, sondern vertritt eine ganzheitliche Sichtweise, die der Beratung und Aufklärung der Klienten dient. Für eine schulmedizinische Diagnose und Behandlung sollte immer zusätzlich ein ganzheitlich arbeitender Arzt hinzugezogen werden.

Fotos: Man and woman after jogging © Monkey Business Images, Young exhausted athlete drinking fresh water to refresh during a running trail © Milles Studio
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Kategorie: Fälle

Schlüsselwörter: Hitzschlag, Erschöpfungszustände

Mittel: Cuprum metallicum, Veratrum album, Glonoinum, Belladonna