Homöopathische Arzneien für die Traumabehandlung

von Dr. Krishnamurthy

Die einzigartige Wirkweise der Homöopathie kommt vor allem bei der Behandlung akuter traumatischer Fälle zum Tragen. Ganz gleich, welche Verletzung sich der Patient nach einem Unfall zuzieht, er wird innerhalb von 24 Stunden wieder arbeiten können (Frakturen bilden hier selbstverständlich die Ausnahme).

Arnika! Arnika!! Ist das wirklich unser einziges Mittel zur Behandlung traumatisch bedingter Verletzungen?

Kann es wirklich sein, dass alle – vom Anfänger bis zum erfahrenen Therapeut – für jede Art der Verletzung immer nur Arnika verordnen? Arnika und sonst nichts? Das kann nicht sein, denn die Homöopathie ist eine exakte und punktgenaue Therapie. Deshalb:

1.     Arnika ist indiziert für Schlagverletzungen an einzelnen, begrenzten Körperstellen. Es stoppt die Blutung und beseitigt zügig die Schwellung.

2.     Zug/Verkehrsunfälle: Ein Mensch rollt bei hoher Geschwindigkeit vom Dach eines fahrenden Zuges herunter oder kommt mit seinem Zweirad ins Schleudern und wird von seinem Fahrzeug katapultiert. Die Wirbelsäule verrenkt sich dabei, d.h. das Gerüst des Körpers wird erschüttert und die Wirbelsäule verdreht. Diese Situation verlangt nach dem Mittel Cicuta virosa. Kein Arnika dieser Welt könnte hier helfen. Cicuta virosa ist ein wichtiges Mittel für Verkehrsunfälle.

3.     Jemand versucht, auf die Ladefläche eines fahrenden Lastwagens aufzuspringen, fällt hin und schlägt auf dem Hinterkopf auf. Er verliert das Bewusstsein, wird ins Krankenhaus gebracht und nach ein paar Tagen wieder entlassen, in der Hoffnung, dass alles gut gehen wird. Ein halbes Jahr später ist die ganze linke Seite des Patienten gelähmt. Das angezeigte Mittel ist Phosphorus und nur Phosphorus. Es wäre ignorant und töricht, in diesem Fall Arnika zu geben. Phosphor wird bei Verletzungen am Hinterkopf gegeben.

4.     Ein plötzlicher Aufprall auf das Steißbein wird mit Hypericum und nicht Arnika behandelt.

5.     An dieser Stelle möchten wir über einen erfolgreich geheilten Fall berichten: Ein Mann fällt aus 15 Metern Höhe in die Tiefe und wird mit Blutungen und Frakturen in das Krankenhaus eingeliefert. Seine Knochenbrüche heilen, aber als er nach 6 Wochen entlassen wird, kann der Mann nicht laufen. Die Ärzte sagen, sie können nichts weiter für ihn tun. Zu Hause angelangt, wird der Patient über Monate von einem Homöopathen behandelt, aber ohne Erfolg. Ein medizinischer Laie, der mein Buch gelesen hat, besorgt sich Millefolium 10M aus der Apotheke und gibt dem Patienten ein Kügelchen unter die Zunge mit den Worten, er könne am nächsten Tag bestimmt wieder laufen. So kam es dann auch. (S. Boerickes Materia Medica – Millefolium: Böse Folgen eines Falls aus der Höhe). Der Homöopath hatte den Mann mit Arnika und noch mal Arnika behandelt. Gibt es denn wirklich keine anderen Mittel für traumatische Verletzungen?

6.     Eine Frau verbrüht sich versehentlich mit kochendem Teewasser im Gesicht und erblindet auf beiden Augen. Ein routinierter Homöopath gab Cantharis, was aber nicht half. Eine einzige Gabe Carbolicum acidum C200 stellte innerhalb weniger Minuten das Augenlicht der Patientin wieder her. (S. Calvin B. Knerr, Repertory of Hering’s Guiding Symptoms – ALLGEMEINES- Verletzungen-Verbrennungen-extensive: Carb-ac. Carbolicum acidum ist indiziert, wenn tiefere Gewebsstrukturen betroffen sind.)

7.     Ein Fötus gibt im achten Monat der Schwangerschaft keine Lebenszeichen mehr von sich. Bevor die Patientin zum Schwangerschaftsabbruch in den OP-Saal gebracht wird, nimmt sie eine Einzelgabe Cantharis 10M ein und das ungeborene Kind wird spontan und ohne Komplikationen von der Mutter entbunden (s. Calvin B. Knerrs REPERTORIUM- SCHWANGERSCHAFT- Fötus- Totgeburt: Canth, Cimx, Puls).

Ist es offiziell verboten worden, Boerickes Materia Medica und Knerrs Repertorium zu nutzen? Was hält Homöopathen davon ab, das "Handbuch der Geburtshilfe" von Dr. A.W. Yingling genau zu studieren? Warum machen so wenige Homöopathen Gebrauch von Knerr, Lilienthal, Yingling, Boericke oder Hering usw.? Ich persönlich nutze diese Werke ausführlich und mit großem Erfolg. Die Homöopathie gründet auf ewig währenden Naturgesetzen, für sie gibt es keine theoretischen Überlegungen oder rigide Prinzipien.

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Fotos: Narayana-Verlag, Shutterstock: A motion blurred photograph of a patient on stretcher or gurney being pushed at speed through a hospital corridor by doctors & nurses to an emergency room - © Spotmatik Ltd

Homöopathische Arzneien für die Traumabehandlung

von Dr. Krishnamurthy

Die einzigartige Wirkweise der Homöopathie kommt vor allem bei der Behandlung akuter traumatischer Fälle zum Tragen. Ganz gleich, welche Verletzung sich der Patient nach einem Unfall zuzieht, er wird innerhalb von 24 Stunden wieder arbeiten können (Frakturen bilden hier selbstverständlich die Ausnahme).

Arnika! Arnika!! Ist das wirklich unser einziges Mittel zur Behandlung traumatisch bedingter Verletzungen?

Kann es wirklich sein, dass alle – vom Anfänger bis zum erfahrenen Therapeut – für jede Art der Verletzung immer nur Arnika verordnen? Arnika und sonst nichts? Das kann nicht sein, denn die Homöopathie ist eine exakte und punktgenaue Therapie. Deshalb:

1.     Arnika ist indiziert für Schlagverletzungen an einzelnen, begrenzten Körperstellen. Es stoppt die Blutung und beseitigt zügig die Schwellung.

2.     Zug/Verkehrsunfälle: Ein Mensch rollt bei hoher Geschwindigkeit vom Dach eines fahrenden Zuges herunter oder kommt mit seinem Zweirad ins Schleudern und wird von seinem Fahrzeug katapultiert. Die Wirbelsäule verrenkt sich dabei, d.h. das Gerüst des Körpers wird erschüttert und die Wirbelsäule verdreht. Diese Situation verlangt nach dem Mittel Cicuta virosa. Kein Arnika dieser Welt könnte hier helfen. Cicuta virosa ist ein wichtiges Mittel für Verkehrsunfälle.

3.     Jemand versucht, auf die Ladefläche eines fahrenden Lastwagens aufzuspringen, fällt hin und schlägt auf dem Hinterkopf auf. Er verliert das Bewusstsein, wird ins Krankenhaus gebracht und nach ein paar Tagen wieder entlassen, in der Hoffnung, dass alles gut gehen wird. Ein halbes Jahr später ist die ganze linke Seite des Patienten gelähmt. Das angezeigte Mittel ist Phosphorus und nur Phosphorus. Es wäre ignorant und töricht, in diesem Fall Arnika zu geben. Phosphor wird bei Verletzungen am Hinterkopf gegeben.

4.     Ein plötzlicher Aufprall auf das Steißbein wird mit Hypericum und nicht Arnika behandelt.

5.     An dieser Stelle möchten wir über einen erfolgreich geheilten Fall berichten: Ein Mann fällt aus 15 Metern Höhe in die Tiefe und wird mit Blutungen und Frakturen in das Krankenhaus eingeliefert. Seine Knochenbrüche heilen, aber als er nach 6 Wochen entlassen wird, kann der Mann nicht laufen. Die Ärzte sagen, sie können nichts weiter für ihn tun. Zu Hause angelangt, wird der Patient über Monate von einem Homöopathen behandelt, aber ohne Erfolg. Ein medizinischer Laie, der mein Buch gelesen hat, besorgt sich Millefolium 10M aus der Apotheke und gibt dem Patienten ein Kügelchen unter die Zunge mit den Worten, er könne am nächsten Tag bestimmt wieder laufen. So kam es dann auch. (S. Boerickes Materia Medica – Millefolium: Böse Folgen eines Falls aus der Höhe). Der Homöopath hatte den Mann mit Arnika und noch mal Arnika behandelt. Gibt es denn wirklich keine anderen Mittel für traumatische Verletzungen?

6.     Eine Frau verbrüht sich versehentlich mit kochendem Teewasser im Gesicht und erblindet auf beiden Augen. Ein routinierter Homöopath gab Cantharis, was aber nicht half. Eine einzige Gabe Carbolicum acidum C200 stellte innerhalb weniger Minuten das Augenlicht der Patientin wieder her. (S. Calvin B. Knerr, Repertory of Hering’s Guiding Symptoms – ALLGEMEINES- Verletzungen-Verbrennungen-extensive: Carb-ac. Carbolicum acidum ist indiziert, wenn tiefere Gewebsstrukturen betroffen sind.)

7.     Ein Fötus gibt im achten Monat der Schwangerschaft keine Lebenszeichen mehr von sich. Bevor die Patientin zum Schwangerschaftsabbruch in den OP-Saal gebracht wird, nimmt sie eine Einzelgabe Cantharis 10M ein und das ungeborene Kind wird spontan und ohne Komplikationen von der Mutter entbunden (s. Calvin B. Knerrs REPERTORIUM- SCHWANGERSCHAFT- Fötus- Totgeburt: Canth, Cimx, Puls).

Ist es offiziell verboten worden, Boerickes Materia Medica und Knerrs Repertorium zu nutzen? Was hält Homöopathen davon ab, das "Handbuch der Geburtshilfe" von Dr. A.W. Yingling genau zu studieren? Warum machen so wenige Homöopathen Gebrauch von Knerr, Lilienthal, Yingling, Boericke oder Hering usw.? Ich persönlich nutze diese Werke ausführlich und mit großem Erfolg. Die Homöopathie gründet auf ewig währenden Naturgesetzen, für sie gibt es keine theoretischen Überlegungen oder rigide Prinzipien.

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Fotos: Narayana-Verlag, Shutterstock: A motion blurred photograph of a patient on stretcher or gurney being pushed at speed through a hospital corridor by doctors & nurses to an emergency room - © Spotmatik Ltd





Kommentare






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Dagmar Scholz

vor 8 Jahren
Vielen Dank für diese Zusammenstellung von Traumafällen. Sehr lesenswert und man kann es sich gut einprägen. weiterlesen ...
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Elisabeth Darius

vor 3 Monaten
Ich bedanke mich für diesen Beitrag. Er ist mir hilfreich und lehrreich. weiterlesen ...
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Elisabeth Darius

vor 8 Jahren
Vielen Dank, wunderbar! und ich lerne immer wieder gern dazu! Herzlichen Dank! weiterlesen ...
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