Ich langweile mich und fühle mich ignoriert: ein Cubeba officinalis-Fall

von Arul Manickam

Ein 14jähriges Mädchen, das seit einem Jahr an Psoriasis - vor allem im Gesicht und an den Extremitäten – leidet, kam in die Sprechstunde. Der Ausschlag war schlimmer im Winter und besser im Sommer. Der Juckreiz war schlimmer nachts und nach dem Baden und blutete leicht, wenn sie daran kratzte.

Sie sagt folgendes über sich selbst:

„Ich möchte alle Dinge sofort tun, sobald ich daran denke. Warum sollte ich der Meinung anderer folgen? Ich mag es nicht, wenn ich kritisiert werde.

Ich will rausgehen, um all die Orte, die ich bisher noch nicht gesehen habe, zu sehen, aber ich bin zurzeit nicht in der Lage, nach draußen zu gehen.

Ich möchte all die Nahrungsmittel essen, die ich mag, aber ich kann viele Lebensmittel nicht essen und kann keine ordentliche Kleidung tragen. Nun muss ich ständig dieselbe Stelle in unserem Haus anschauen; ich bin in meinem Zimmer eingesperrt. Ich mag nicht in unserem Haus sein. Wenn ich rausgehen könnte, würde ich spielen, gutes Essen und eine schöne Landschaft genießen. Ich möchte zum Tempel-Garten gehen, das wäre schön für mich.

Ich mag nicht allein sein. Ich kann meine Arbeit nicht alleine tun, meine Eltern müssen mir bei meinem Tagesablauf helfen. Zuhause spricht niemand mit mir; die Zeit vergeht langsam, ich will nicht dort lange Zeit immer am gleichen Platz sein. Ich möchte zum Velankanni-Tempel (eine religiöse Stätte in der Bucht von Bengalen) gehen. Meine Freunde sind zu diesem Tempel gegangen und haben mir erzählt, wie schön es dort ist. Wenn ich zu verschiedenen Orten gehen könnte, könnte ich mich entspannen. Aber wegen meiner Krankheit bleibe ich lieber in meinem Zimmer und mag nicht sprechen.

Ich fürchte, dass meine Beschwerden auf mein Gehirn, mein Herz oder meine Lungen übergreifen; wenn ich esse, könnten die schuppigen Verletzungen in mein Essen fallen und meine inneren Organe infizieren. Es könnte Auswirkungen auf mein Gehirn haben und mich in den Wahnsinn treiben, wie meinen Vater, der an einer psychischen Krankheit leidet.

Ich habe Angst, dass ich, wenn dieser Zustand längere Zeit anhält, am Ende noch zu einer Ausgestoßenen werde. Ich möchte allein weinen. Der Schmerz in meinen Wunden weckt in mir den Wunsch zu sterben - es pocht und zieht. Ich habe Angst, an meiner Krankheit zu sterben.

Ich mache mir ständig Sorgen darüber, was andere von mir denken und was sie über mich sagen.

In der Schule werde ich von den anderen Schülern und Lehrern links liegen gelassen; sie wollen nicht in meine Nähe kommen oder mich berühren. Es macht mich wütend, wenn die Leute mich ganz genau anschauen und mich fragen, warum ich diese Krankheit habe, was mit mir passiert ist? Ich habe das Gefühl, dass mich jeder beobachtet, es ist ihnen peinlich, auch wenn sie mitfühlend gucken. Nein, ich will nicht mehr in die Schule gehen, und ich will auch nicht mehr raus  gehen. Niemand spricht mit mir, sogar zu Hause. Ich spreche auch nicht gern mit Fremden, wegen dem, was die Leute über mich sagen. Ich bekomme Herzklopfen, wenn ich mit Fremden sprechen muss.

Ich glaube, dass ich eine ansteckende Krankheit habe, mit der ich alle anstecke, darum gehe ich nicht gern in die Öffentlichkeit.

Wenn diese Krankheit anhält, kann ich nicht mehr aus dem Haus. Aber ich will nicht im Gefängnis sein, ich werde verrückt, wenn dieser Zustand andauert. Ich will sterben.

Es macht mich wütend, wenn mich die Leute herum schubsen. Warum muss ich auf den Rat dieser Leute hören? Ich fühle mich schwach und machtlos, diese Leute sind stark und mächtig, weil sie gesund sind, das ist der einzige Grund, warum sie mich so herum kommandieren können.

Mein Vater hat das gleiche Problem von Psoriasis mit Wahnsinn, so dass die Leute sagen, dass meine Krankheit von ihm stammt, und dass er verrückt sei. Ich bin sehr wütend, wenn andere solche Bemerkungen über meinen Vater machen. Ich weiß nicht, wie diese Krankheit auf mich gekommen ist, deshalb bin ich sehr achtsam mit meinen Aktivitäten. Wenn mein Vater war gesund wäre, wäre er liebevoll zu mir und würde mir Spielsachen geben.

Meine Mutter weint immer und schimpft mich wegen meiner Krankheit. Sie sagt: „Warum habe ich dich geboren? Geh weg und stirb!“ Ich bekomme eine Menge Vorwürfe. Ich glaube, dass ich etwas Schlimmes getan habe. Oft will ich sterben, wenn meine Mutter mit mir schimpft. Ich habe das Gefühl, dass ich sie störe. Meine Mutter kauft kein Spielzeug für mich, nur für meine Schwester. Wenn ich diese Krankheit nicht hätte, würde sie sich um mich kümmern, wie um meine jüngere Schwester. Meine Mutter kocht oft Gerichte, die ich nicht mag und die ich will nicht essen will, und sie kauft Dinge, die ich nicht mag. Dann werde ich wütend und frage sie, warum sie solches Essen macht.

Einer meiner Verwandten aus meiner Familie schlägt meine Mutter. Ich habe Angst, was mit meiner Mutter geschehen wird. Mein Bruder wurde von Rowdys erstochen, und ich wurde ohnmächtig, als ich das Blut sah. Seither kann ich kein  Blut mehr sehen, das ängstigt mich zu sehr. Ich habe Angst vor Unfällen, vor Blut, vor Verletzungen und vor Streit.

Ich will Cartoons im Fernsehen sehen und über die Witze lachen. Ich möchte Tennis und Kricket spielen - das sind spannende und anregende Spiele, und sie bringen Lebensfreude. Ich bin nicht in der Lage, meine eigene Arbeit allein zu tun.“

Aus der Sicht der Mutter: „Sie kämpft immer mit ihrer Schwester. Sie ist sehr hartnäckig, und sie will nicht nachgeben, sie macht, was sie will. Sie wird leicht wütend, und sie will ihre täglichen Routinearbeiten nicht ohne Hilfe von anderen machen. Sie ist egoistisch und empfindet keine Zuneigung für ihre Schwester.“

Psoriasis


                                                                          

Beobachtungen

Allgemein:
Schwitzen auf der Oberlippe und am Hals

Klima: Ausschlag < Winter

Winter- Verlangen nach

Sommer – Abneigung gegen
(Schwitzen, Hitze, Abneigung)

Mag das maximale zu jeder Jahreszeit

Bedecken: große Abneigung zu jeder Jahreszeit

Baden: normales Wasser zu allen Jahreszeiten

Appetit: gut

Durst: 2-3 Liter / Tag

Bewegung: nicht befriedigend, jeden zweiten Tag, Verstopfung

Schmerzen beim Stuhlgang, gelegentliche Blutungen.

Urin: Normal

Menses: 10 Tage andauernd in den letzten 4 Monaten, regelmäßig.

Traum: „Eine Menge von Schlangen sind um uns herum; es ist niemand da außer mir und meiner Mutter. Es ist eine kritische Situation. Niemand ist da, um sie abzuhalten, und wir rufen um Hilfe. Ich glaube, dass wir sterben werden. Dann verschwinden die Schlangen, und wir können fliehen. Gott hat uns gerettet.”

Essen und Trinken: Verlangen nach Reis mit Quark/Tofu, Pfeffer; Pfeffer verleiht dem Pongal[1] Geschmack

Zeichnung:

Ich bitte sie, ein paar Bilder zu zeichnen und spontan darüber zu sprechen.

1 . Apfel, Traube, Mango: „Ich möchte Äpfel essen, weil sie so süß schmecken. Und ich möchte Trauben und Mango essen, sie haben einen sauren Geschmack; diese Früchte schmecken mir viel besser als anderes Obst.“

2 . Blumen - Rosen, Jasmin: „Beide sehen sehr schön aus, wir können sie schön dekorieren. Ich will allein sein, weil dann niemand etwas über meine Krankheit sagen kann. In der Natur zu sein ist entspannend.“

3 . Berg, Sonne, Fluss; ein Mann steigt in ein Boot: „Hier ist eine natürliche, ruhige Umgebung, das Klima ist kühl, ein sehr einladender Ort, ich will an diesem Ort sein, den ich noch nie zuvor gesehen habe. An diesem Ort empfinde ich Glück und Freude.”

AM: „Bitte schließ die Augen und sag mir, was dir jetzt spontan einfällt!“

P: „Ein ruhiger Ort. Es ist niemand da, der mich kritisiert. Es ist ein angenehmer Ort, ich bin froh.”

4. Natur, Haus mit Garten, Bäume, Vögel, Sonnenaufgang, Sonne, Fisch, Huhn, Zoo: „Ich liebe die Natur, ich sehe die Sonne gern auf- und untergehen, das sieht schön aus. Fisch und Huhn sehen beide schön aus; sie sind meine Haustiere. Sie haben mich nie gestört und beißen nicht. Keine Störungen, kein Lärm, niemand da. Angenehme Geräusche, ein kühl aussehender Ort. Ich bin gern dort, wir können schön spielen, und die Haustiere lieben uns. Das macht mir Freude. Gärten und Zoos sind die Orte, die ich am schönsten finde. Ich mag es, die Tiere zu sehen, das erzeugt eine gute Stimmung, wo wir spielen können.“

Analyse

1 . Sie will Spaß und Unterhaltung.

2 . Sie will leckeres Essen.

3 . Sie will spannende und anregende Spiele. Sie will Lebendigkeit und Anregung.

4 . Sie will Freude und Heiterkeit.

5 . Sie findet, dass die Zeit zu langsam vergeht (Langeweile).

6 . Sie will an angenehmen Orten mit schöner Landschaft sein: Tempel, Garten, Zoo, Berg, Sonne, Fluss, ein Mann steigt in ein Boot, Natur, Haus mit Garten, Bäume, Vögel, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, Fisch.

Pflanzenreich

Sensitibilität und Reaktivität

Einerseits liegt ihre Sensibilität in ihrer schmerzvollen Situation, die Langeweile erzeugt und zu wenig Anregung bietet, und andererseits sucht sie Unterhaltung und Genuss. Die grundlegende wichtigste Empfindung passt zur Piperaceae-Familie.

Miasma: Lepra

Verzweiflung

Verlassenheitsgefühl

Ausgestoßen

Ekelhaft, schmutzig, peinliche Situation, daher meidet sie den Anblick anderer Menschen

Nach Rajan Sankarans Schema :

Die Familie der Piperaceae und das Lepra-Miasma weisen auf Cubeba officinalis hin.

Bestätigung: das Verlangen nach Pongal-Pfeffer passt zur Pfeffer-Familie.

Rubriken

GEIST UND GEMÜT - VERGNÜGEN – Verlangen nach: Piper methysticum ( Piperaceae-Familie)

Allgemein - Essen und Trinken - Delikatessen – Verlangen nach: Cubeba officinalis

Allgemein - Essen und Trinken - Früchte – Verlangen nach – sauren Früchten: Cubeba officinalis

Verordnung: Cubeba officinalis C 200, Einmalgabe

Follow-ups

Zwei Monate später: eine Woche nach der Mittelgabe bekam sie Fieber und Husten, die zwei Tage lang anhielten. Der Schlaf ist gut, der Juckreiz gebessert, und der Schorf am Kopf ist vollständig verschwunden.

Insgesamt sind 50% des Ausschlags verschwunden. Keine Probleme oder Blutungen bei Bewegung mehr. Die Intensität der Verzweiflung hat im Vergleich zu vorher nachgelassen. Vor zehn Tagen ist sie mit ihren Freunden zum Velankanni Tempel gegangen und hat viel Spaß gehabt. Ihre langweilige und schmerzliche Situation hat sich nun geändert, und sie geht raus um sich zu amüsieren.

Sechs Monate später: der Ausschlag ist fast weg, kein Jucken mehr, keine Narben. Sie schläft gut und hat keine Träume. Der Stuhlgang ist regelmäßig und kommt ohne Anstrengung. Psychisch fühlt sie sich gut; sie hat begonnen, wieder in die Schule zu gehen und ist jetzt sehr interessiert an ihrem Lernstoff. Sie mischt sich problemlos unter die anderen Kinder. Das Gefühl, vernachlässigt zu werden, ist fast verschwunden. Sie ist sehr glücklich über ihre Genesung.

Verordnung: Sac lac.

Elf Monate später: der Ausschlag ist nicht wieder gekommen; es geht ihr im Allgemeinen gut. Sie ist an verschiedenen interessanten Orten gewesen und hat sich amüsiert.

Psoriasis

                                                                                                             

Verordnung: Sac lac.

Fünfzehn Monate später: Geringfügige Ausschläge mit leichtem Juckreiz an Knie und Finger, die einen Monat andauern. Fünf Monate später kommt sie wieder, weil sie fürchtet, dass der Ausschlag erneut auftreten könnte.

Verordnung: Cubeba officinalis C 200, eine Dosis

Ein Monat später: Der Ausschlag ist vollkommen verschwunden, kein Juckreiz mehr. Sac lac. verschrieben.

Zwei Monate später: keine Wiederholung, sie ist körperlich und geistig gesund und lernt gut. Der Wunsch nach Genuss und Vergnügen hat im Vergleich zu vorher nachgelassen.

Dieser Artikel wurde auf www.interhomeopathy.org publiziert

Fotos
: Arul Manickam

Kategorie: Fälle
Stichwörter: Psoriasis, Langeweile, Verlangen nach Pfeffer, Angst vor der Sch

 

[1] Pongal, ein traditionelles indisches Gericht, ist eine Art Reisbrei mit frischer Milch und Palmzuckersirup. Das Aroma von Ghee und Pfeffer macht den typischen Geschmack von Pongal aus.

Ich langweile mich und fühle mich ignoriert: ein Cubeba officinalis-Fall

von Arul Manickam

Ein 14jähriges Mädchen, das seit einem Jahr an Psoriasis - vor allem im Gesicht und an den Extremitäten – leidet, kam in die Sprechstunde. Der Ausschlag war schlimmer im Winter und besser im Sommer. Der Juckreiz war schlimmer nachts und nach dem Baden und blutete leicht, wenn sie daran kratzte.

Sie sagt folgendes über sich selbst:

„Ich möchte alle Dinge sofort tun, sobald ich daran denke. Warum sollte ich der Meinung anderer folgen? Ich mag es nicht, wenn ich kritisiert werde.

Ich will rausgehen, um all die Orte, die ich bisher noch nicht gesehen habe, zu sehen, aber ich bin zurzeit nicht in der Lage, nach draußen zu gehen.

Ich möchte all die Nahrungsmittel essen, die ich mag, aber ich kann viele Lebensmittel nicht essen und kann keine ordentliche Kleidung tragen. Nun muss ich ständig dieselbe Stelle in unserem Haus anschauen; ich bin in meinem Zimmer eingesperrt. Ich mag nicht in unserem Haus sein. Wenn ich rausgehen könnte, würde ich spielen, gutes Essen und eine schöne Landschaft genießen. Ich möchte zum Tempel-Garten gehen, das wäre schön für mich.

Ich mag nicht allein sein. Ich kann meine Arbeit nicht alleine tun, meine Eltern müssen mir bei meinem Tagesablauf helfen. Zuhause spricht niemand mit mir; die Zeit vergeht langsam, ich will nicht dort lange Zeit immer am gleichen Platz sein. Ich möchte zum Velankanni-Tempel (eine religiöse Stätte in der Bucht von Bengalen) gehen. Meine Freunde sind zu diesem Tempel gegangen und haben mir erzählt, wie schön es dort ist. Wenn ich zu verschiedenen Orten gehen könnte, könnte ich mich entspannen. Aber wegen meiner Krankheit bleibe ich lieber in meinem Zimmer und mag nicht sprechen.

Ich fürchte, dass meine Beschwerden auf mein Gehirn, mein Herz oder meine Lungen übergreifen; wenn ich esse, könnten die schuppigen Verletzungen in mein Essen fallen und meine inneren Organe infizieren. Es könnte Auswirkungen auf mein Gehirn haben und mich in den Wahnsinn treiben, wie meinen Vater, der an einer psychischen Krankheit leidet.

Ich habe Angst, dass ich, wenn dieser Zustand längere Zeit anhält, am Ende noch zu einer Ausgestoßenen werde. Ich möchte allein weinen. Der Schmerz in meinen Wunden weckt in mir den Wunsch zu sterben - es pocht und zieht. Ich habe Angst, an meiner Krankheit zu sterben.

Ich mache mir ständig Sorgen darüber, was andere von mir denken und was sie über mich sagen.

In der Schule werde ich von den anderen Schülern und Lehrern links liegen gelassen; sie wollen nicht in meine Nähe kommen oder mich berühren. Es macht mich wütend, wenn die Leute mich ganz genau anschauen und mich fragen, warum ich diese Krankheit habe, was mit mir passiert ist? Ich habe das Gefühl, dass mich jeder beobachtet, es ist ihnen peinlich, auch wenn sie mitfühlend gucken. Nein, ich will nicht mehr in die Schule gehen, und ich will auch nicht mehr raus  gehen. Niemand spricht mit mir, sogar zu Hause. Ich spreche auch nicht gern mit Fremden, wegen dem, was die Leute über mich sagen. Ich bekomme Herzklopfen, wenn ich mit Fremden sprechen muss.

Ich glaube, dass ich eine ansteckende Krankheit habe, mit der ich alle anstecke, darum gehe ich nicht gern in die Öffentlichkeit.

Wenn diese Krankheit anhält, kann ich nicht mehr aus dem Haus. Aber ich will nicht im Gefängnis sein, ich werde verrückt, wenn dieser Zustand andauert. Ich will sterben.

Es macht mich wütend, wenn mich die Leute herum schubsen. Warum muss ich auf den Rat dieser Leute hören? Ich fühle mich schwach und machtlos, diese Leute sind stark und mächtig, weil sie gesund sind, das ist der einzige Grund, warum sie mich so herum kommandieren können.

Mein Vater hat das gleiche Problem von Psoriasis mit Wahnsinn, so dass die Leute sagen, dass meine Krankheit von ihm stammt, und dass er verrückt sei. Ich bin sehr wütend, wenn andere solche Bemerkungen über meinen Vater machen. Ich weiß nicht, wie diese Krankheit auf mich gekommen ist, deshalb bin ich sehr achtsam mit meinen Aktivitäten. Wenn mein Vater war gesund wäre, wäre er liebevoll zu mir und würde mir Spielsachen geben.

Meine Mutter weint immer und schimpft mich wegen meiner Krankheit. Sie sagt: „Warum habe ich dich geboren? Geh weg und stirb!“ Ich bekomme eine Menge Vorwürfe. Ich glaube, dass ich etwas Schlimmes getan habe. Oft will ich sterben, wenn meine Mutter mit mir schimpft. Ich habe das Gefühl, dass ich sie störe. Meine Mutter kauft kein Spielzeug für mich, nur für meine Schwester. Wenn ich diese Krankheit nicht hätte, würde sie sich um mich kümmern, wie um meine jüngere Schwester. Meine Mutter kocht oft Gerichte, die ich nicht mag und die ich will nicht essen will, und sie kauft Dinge, die ich nicht mag. Dann werde ich wütend und frage sie, warum sie solches Essen macht.

Einer meiner Verwandten aus meiner Familie schlägt meine Mutter. Ich habe Angst, was mit meiner Mutter geschehen wird. Mein Bruder wurde von Rowdys erstochen, und ich wurde ohnmächtig, als ich das Blut sah. Seither kann ich kein  Blut mehr sehen, das ängstigt mich zu sehr. Ich habe Angst vor Unfällen, vor Blut, vor Verletzungen und vor Streit.

Ich will Cartoons im Fernsehen sehen und über die Witze lachen. Ich möchte Tennis und Kricket spielen - das sind spannende und anregende Spiele, und sie bringen Lebensfreude. Ich bin nicht in der Lage, meine eigene Arbeit allein zu tun.“

Aus der Sicht der Mutter: „Sie kämpft immer mit ihrer Schwester. Sie ist sehr hartnäckig, und sie will nicht nachgeben, sie macht, was sie will. Sie wird leicht wütend, und sie will ihre täglichen Routinearbeiten nicht ohne Hilfe von anderen machen. Sie ist egoistisch und empfindet keine Zuneigung für ihre Schwester.“

Psoriasis


                                                                          

Beobachtungen

Allgemein:
Schwitzen auf der Oberlippe und am Hals

Klima: Ausschlag < Winter

Winter- Verlangen nach

Sommer – Abneigung gegen
(Schwitzen, Hitze, Abneigung)

Mag das maximale zu jeder Jahreszeit

Bedecken: große Abneigung zu jeder Jahreszeit

Baden: normales Wasser zu allen Jahreszeiten

Appetit: gut

Durst: 2-3 Liter / Tag

Bewegung: nicht befriedigend, jeden zweiten Tag, Verstopfung

Schmerzen beim Stuhlgang, gelegentliche Blutungen.

Urin: Normal

Menses: 10 Tage andauernd in den letzten 4 Monaten, regelmäßig.

Traum: „Eine Menge von Schlangen sind um uns herum; es ist niemand da außer mir und meiner Mutter. Es ist eine kritische Situation. Niemand ist da, um sie abzuhalten, und wir rufen um Hilfe. Ich glaube, dass wir sterben werden. Dann verschwinden die Schlangen, und wir können fliehen. Gott hat uns gerettet.”

Essen und Trinken: Verlangen nach Reis mit Quark/Tofu, Pfeffer; Pfeffer verleiht dem Pongal[1] Geschmack

Zeichnung:

Ich bitte sie, ein paar Bilder zu zeichnen und spontan darüber zu sprechen.

1 . Apfel, Traube, Mango: „Ich möchte Äpfel essen, weil sie so süß schmecken. Und ich möchte Trauben und Mango essen, sie haben einen sauren Geschmack; diese Früchte schmecken mir viel besser als anderes Obst.“

2 . Blumen - Rosen, Jasmin: „Beide sehen sehr schön aus, wir können sie schön dekorieren. Ich will allein sein, weil dann niemand etwas über meine Krankheit sagen kann. In der Natur zu sein ist entspannend.“

3 . Berg, Sonne, Fluss; ein Mann steigt in ein Boot: „Hier ist eine natürliche, ruhige Umgebung, das Klima ist kühl, ein sehr einladender Ort, ich will an diesem Ort sein, den ich noch nie zuvor gesehen habe. An diesem Ort empfinde ich Glück und Freude.”

AM: „Bitte schließ die Augen und sag mir, was dir jetzt spontan einfällt!“

P: „Ein ruhiger Ort. Es ist niemand da, der mich kritisiert. Es ist ein angenehmer Ort, ich bin froh.”

4. Natur, Haus mit Garten, Bäume, Vögel, Sonnenaufgang, Sonne, Fisch, Huhn, Zoo: „Ich liebe die Natur, ich sehe die Sonne gern auf- und untergehen, das sieht schön aus. Fisch und Huhn sehen beide schön aus; sie sind meine Haustiere. Sie haben mich nie gestört und beißen nicht. Keine Störungen, kein Lärm, niemand da. Angenehme Geräusche, ein kühl aussehender Ort. Ich bin gern dort, wir können schön spielen, und die Haustiere lieben uns. Das macht mir Freude. Gärten und Zoos sind die Orte, die ich am schönsten finde. Ich mag es, die Tiere zu sehen, das erzeugt eine gute Stimmung, wo wir spielen können.“

Analyse

1 . Sie will Spaß und Unterhaltung.

2 . Sie will leckeres Essen.

3 . Sie will spannende und anregende Spiele. Sie will Lebendigkeit und Anregung.

4 . Sie will Freude und Heiterkeit.

5 . Sie findet, dass die Zeit zu langsam vergeht (Langeweile).

6 . Sie will an angenehmen Orten mit schöner Landschaft sein: Tempel, Garten, Zoo, Berg, Sonne, Fluss, ein Mann steigt in ein Boot, Natur, Haus mit Garten, Bäume, Vögel, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, Fisch.

Pflanzenreich

Sensitibilität und Reaktivität

Einerseits liegt ihre Sensibilität in ihrer schmerzvollen Situation, die Langeweile erzeugt und zu wenig Anregung bietet, und andererseits sucht sie Unterhaltung und Genuss. Die grundlegende wichtigste Empfindung passt zur Piperaceae-Familie.

Miasma: Lepra

Verzweiflung

Verlassenheitsgefühl

Ausgestoßen

Ekelhaft, schmutzig, peinliche Situation, daher meidet sie den Anblick anderer Menschen

Nach Rajan Sankarans Schema :

Die Familie der Piperaceae und das Lepra-Miasma weisen auf Cubeba officinalis hin.

Bestätigung: das Verlangen nach Pongal-Pfeffer passt zur Pfeffer-Familie.

Rubriken

GEIST UND GEMÜT - VERGNÜGEN – Verlangen nach: Piper methysticum ( Piperaceae-Familie)

Allgemein - Essen und Trinken - Delikatessen – Verlangen nach: Cubeba officinalis

Allgemein - Essen und Trinken - Früchte – Verlangen nach – sauren Früchten: Cubeba officinalis

Verordnung: Cubeba officinalis C 200, Einmalgabe

Follow-ups

Zwei Monate später: eine Woche nach der Mittelgabe bekam sie Fieber und Husten, die zwei Tage lang anhielten. Der Schlaf ist gut, der Juckreiz gebessert, und der Schorf am Kopf ist vollständig verschwunden.

Insgesamt sind 50% des Ausschlags verschwunden. Keine Probleme oder Blutungen bei Bewegung mehr. Die Intensität der Verzweiflung hat im Vergleich zu vorher nachgelassen. Vor zehn Tagen ist sie mit ihren Freunden zum Velankanni Tempel gegangen und hat viel Spaß gehabt. Ihre langweilige und schmerzliche Situation hat sich nun geändert, und sie geht raus um sich zu amüsieren.

Sechs Monate später: der Ausschlag ist fast weg, kein Jucken mehr, keine Narben. Sie schläft gut und hat keine Träume. Der Stuhlgang ist regelmäßig und kommt ohne Anstrengung. Psychisch fühlt sie sich gut; sie hat begonnen, wieder in die Schule zu gehen und ist jetzt sehr interessiert an ihrem Lernstoff. Sie mischt sich problemlos unter die anderen Kinder. Das Gefühl, vernachlässigt zu werden, ist fast verschwunden. Sie ist sehr glücklich über ihre Genesung.

Verordnung: Sac lac.

Elf Monate später: der Ausschlag ist nicht wieder gekommen; es geht ihr im Allgemeinen gut. Sie ist an verschiedenen interessanten Orten gewesen und hat sich amüsiert.

Psoriasis

                                                                                                             

Verordnung: Sac lac.

Fünfzehn Monate später: Geringfügige Ausschläge mit leichtem Juckreiz an Knie und Finger, die einen Monat andauern. Fünf Monate später kommt sie wieder, weil sie fürchtet, dass der Ausschlag erneut auftreten könnte.

Verordnung: Cubeba officinalis C 200, eine Dosis

Ein Monat später: Der Ausschlag ist vollkommen verschwunden, kein Juckreiz mehr. Sac lac. verschrieben.

Zwei Monate später: keine Wiederholung, sie ist körperlich und geistig gesund und lernt gut. Der Wunsch nach Genuss und Vergnügen hat im Vergleich zu vorher nachgelassen.

Dieser Artikel wurde auf www.interhomeopathy.org publiziert

Fotos
: Arul Manickam

Kategorie: Fälle
Stichwörter: Psoriasis, Langeweile, Verlangen nach Pfeffer, Angst vor der Sch

 

[1] Pongal, ein traditionelles indisches Gericht, ist eine Art Reisbrei mit frischer Milch und Palmzuckersirup. Das Aroma von Ghee und Pfeffer macht den typischen Geschmack von Pongal aus.





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