Kommunikation und Bindung: Sechs Fälle von Oxytocinum

von Nelleke Bruch

Oxytocin Bindung

Bei Oxytocinum  dreht sich alles um „Kommunikation und Bindung“, im weitesten Sinne des Wortes. Die Patienten, die dieses Mittel brauchen, haben entweder das Gefühl, dass es ihnen nicht erlaubt ist zu existieren, oder sie wollen nicht leben. Sie sind ständig auf der Suche nach Liebe und Kontakt. Sie wollen nicht reden, sie haben nichts zu sagen und weinen nur, oder sie reden zu viel. Anhänglichkeit und Loslassen gehören auch zu den Problemen.

Oxytocinum kann gegeben werden, wenn es Probleme mit dem Stillen gibt: Wenn die Milch nicht gut fließt, wenn das Kind nicht gut trinkt, wenn das Kind sich nicht abstillen lassen will oder wenn die Mutter nicht aufhören will, die Brust zu geben. Das Mittel kann auch bei Schlafproblemen, Entwicklungsverzögerungen, langsamem Wachstum und Kommunikationsstörungen wie autistischem Verhalten gegeben werden. Das Problem geht oft auf die Schwangerschaft und/oder auf die Geburt zurück.

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Fall eins:

Ein 19 Jahre junger Mann mit Depressionen. Seit seine Beziehung mit seiner Freundin vorbei ist, hat er das Vertrauen in die Liebe verloren und sieht keinen Sinn mehr im Leben. Er hat sich in sein Schlafzimmer, wo er sich sicher fühlt, zurückgezogen, aber er kann nicht schlafen. Er hat das Gefühl, dass ihn niemand versteht, und das macht ihn traurig. Er trinkt zu viel, raucht Cannabis, und geht spät zu Bett. Er ist immer hungrig und müde. Er kümmert sich um niemanden mehr. Er will mit niemandem reden, auch nicht mit seinen Eltern, und hat den Kontakt mit seinen Musik-Freunden verloren, weil er nicht wirklich „präsent“ ist. Manchmal ist er tief in Gedanken, und wenn er plötzlich in die Realität zurück kommt, ist es, als ob er geträumt hätte; er weiß nicht mehr, worüber er nachgedacht hat.

Verordnung:  

Oxytocinum MK

Follow-up:

Nach zwei Monaten ist er wieder zu sich gekommen. Er hat wieder Kontakt zu seinen Freunden, spielt in einer Band und hat eine neue Freundin.

Ein Jahr später ruft er wegen einer weiteren Beratung an, weil die Depressionen zurückgekommen sind. Er wohnt inzwischen in einer eigenen Wohnung. Er bittet um das gleiche Mittel, das er zweimal innerhalb von zwei Wochen einnimmt. Danach geht es ihm wieder gut, und er braucht keinen neuen Behandlungstermin. Ein paar Jahre später geht es ihm immer noch gut. Er ist in einer festen Beziehung, will aber vorerst nicht mit seiner Freundin zusammenziehen, da er erst sehen will, ob sie auch allein leben kann. Er ist sehr verliebt in sie.

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Fall zwei:

Ein 16-jähriges Mädchen chinesischer Herkunft, das sich selbst als „sehr sensibel“ beschreibt, hat Angstattacken und Angst vor Tod und Verlust. Sie spricht sehr schnell und kann sich in der Schule nicht konzentrieren; sie wird gehänselt und ist nicht in der Lage, sich zu verteidigen.

Ihre Geschichte ist mit Problemen beladen: sie wurde im Alter von zwei Jahren als Findelkind adoptiert. Ihre Eltern sind unbekannt. Sie ist in den ersten zwei Jahren ihres Lebens zwar gewickelt, aber nie gestreichelt worden. Sie wurde einfach mit der Flasche gefüttert, während sie auf dem Rücken lag. Als sie zu ihren Adoptiveltern kam, war sie unfähig, irgendetwas zu tun. Sie hatte keinen Muskeltonus und konnte nicht in ihrem eigenen Bett schlafen.

Verordnung:

Oxytocinum C 30, in einer Flasche, die sie mit in die Schule nimmt.

Follow-up:

Sobald sie die Flasche hält, wird ihr warm und friedlich zumute. Wenn sie über ihre Angst spricht, muss sie sich an der Flasche festhalten. Sie leckt ihre Hände. Nach und nach beginnt sie, soziale Kontakte zu knüpfen, und lernt, in ihrem eigenen Bett zu schlafen. Sie nimmt Geigenunterricht und Zeichenunterricht und beginnt Gesangsunterricht zu nehmen. Nach einem Monat erhält sie Oxytocinum C 200. In der Schule wird sie nicht mehr gehänselt, und ihre schulischen Leistungen haben sich verbessert.

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Fall drei:

Eine 48-jährige Mutter und ihr 12-jähriger Sohn.

Die Mutter klagt über Elektrosmog wegen der Sendemasten in der Umgebung. Sie hatte ihr Haus vermessen lassen und will umziehen. Sie war bereits seit fünf Jahren wegen einer traumatischen Jugend, Eierstock-Beschwerden und wiederkehrenden Brust-Abszessen in homöopathischer Behandlung, und hat von ihrem früheren Homöopathen mehr als 30 verschiedene homöopathische Mittel bekommen.

Sie leidet immer noch unter Panikattacken und Wutanfällen, Augenproblemen (sieht schwarze Punkte) und Müdigkeit. Während des Eisprungs leidet sie u.a. unter Krämpfen, starkem Schwitzen, Brustabszessen, Halsschmerzen und Herzbeschwerden.

Sie ist das siebte von acht Kindern, ihre Eltern hatten keine gute Beziehung miteinander. Als Kind empfand sie es als ihre Pflicht, sicherzustellen, dass es allen anderen gut ging. Ihre Mutter sagte ihr, dass sie nie einen Mann und ein Kind haben würde. Sie wurde schwanger, als sie sich das erste Mal verliebte, was ein großer Schock für sie und ihren Mann war, und sie erzählte ihrer Mutter nichts davon. Die Geburt war ein Alptraum für sie - sie wurde ohnmächtig. Sie schaffte es nicht, ihren Sohn zu stillen.

Verordnung:

Oxytocinum C 30, das sie immer bei sich trägt.

Follow-up:

„Es war, als ob eine Glaswand um mich herum aufgestellt sei, jetzt komme ich langsam aus ihr heraus. Ich kann Verbindungen herstellen. Ich zeige die Zähne. Ich kann es nicht ertragen, Menschen um mich herum zu haben, nicht einmal meinen Sohn.“
Sie hat die Beziehungen zu ihrer Familie abgebrochen, vor allem mit ihrer Mutter und sagt, dass sich die Mutter Maria um sie kümmern soll. Dann hat sie einen Brustabszess: „Es ist meine Bindung an meine Mutter - ich durfte nicht existieren, sie leugnete meine Existenz. Wenn ich krank war, durfte ich mich nicht beklagen. Ich hatte schmerzende Brüste, seit ich 15 war, und wurde zum Zeitpunkt des Eisprungs häufig ohnmächtig. Sie trennt sich geistig von ihrem Abszess: „Das ist nicht meins. Sieh, was mir angetan wurde.”

Verordnung:

Oxytocinum C 200

Follow-up:

Keine Brust Abszesse mehr in den vergangenen sieben Wochen, sie kann ihren BH wieder tragen. Mit Oxytocinum 1M und 10M verschwinden die Panik-Attacken und die anderen Beschwerden. Ihr Mann nimmt einen neuen Job an, und sie ziehen um.

Bald darauf erhält auch ihr Sohn Oxytocinum 1M, und sie sagt, dass sie ihr Kind zurück bekommen hat; er kann viel besser Kontakte aufnehmen als zuvor. In ihrem neuen Haus ist sie glücklich, und sie hat ein neues Hobby: Puppen und Puppenhäuser - sie repariert und verkauft sie. „Ich stecke viel Liebe in die Puppen, und so kann ich sie weitergeben.“ Sie nimmt von Zeit zu Zeit Oxytocinum 1M.

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Fall vier:

Ein zwei Tage altes Baby, das permanent schreit; sie will weder trinken noch schlafen. Wegen eines Lochs in ihrem Herzen ist eine Operation nötig. Die Mutter verwendet eine Milchpumpe, weil sie nicht stillen will. „Ich will mich nicht so an mein Baby binden – was ist, wenn sie es nicht schafft?“

Verordnung:

Oxytocinum C 30 in einer Flasche, die dem Baby ins Bettchen gelegt und außerdem zwischen Mutter und Kind gehalten wird, wenn das Kind trinkt. Das Baby reagiert sofort, schläft besser und weint weniger. Die Operation verläuft gut.

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Fall fünf:

Diese Frau ist in der 39. Woche schwanger und hat schreckliche Schmerzen. Obwohl sie bereits geboren hat, hat sie keine Erfahrung mit Wehen, weil sie damals in der 32. Woche Zwillinge durch Kaiserschnitt entbunden hat. Im Krankenhaus wird Syntocinon gegeben um die Wehen anzuregen. Nach 24 Stunden und vielen Schmerzen ist sie genügend erweitert, um zu gebären. Sie wird angewiesen, zu pressen und erleidet einen Uterus-Riss. Der Gynäkologe war in diesem Moment nicht anwesend und das Kind starb. Es gab keine Aufzeichnungen über die Kontraktionen.

Nach dieser Tragödie kann die Mutter nicht mehr schlafen, sie ist ruhelos und hyperaktiv. Sie hat das Gefühl: „Ich durfte nicht ‚sein‘. Niemand hörte mir zu, weil ich zu jung war. Ich habe keine Unterstützung von meinen Eltern bekommen. Sie empfanden viel Sympathie für den Medizinstudenten, der bei der Geburt anwesend gewesen, aber jetzt krank geschrieben war: „Er konnte nichts machen, er war noch in der Ausbildung.“

Verordnung:

Mehrere Dosen Oxytocinum 1M und Bach Notfall-Tropfen.

Follow-up:

Sie kann wieder schlafen. Drei Jahre später ist sie wieder schwanger und hat einen geplanten Kaiserschnitt in der Universitätsklinik. Sie erhält Nux vomica für die Nachwirkungen der Narkose und Oxytocinum um ihren Schlaf zu unterstützen.

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Fall sechs:

Ein fünf Jahre alter Junge mit Ekzemen im Gesicht und in den Hautfalten seit dem ersten Lebensjahr.

Mit dreieinhalb Jahren fing er an zu husten. Nach einiger Zeit hörte der Husten auf, aber er wurde noch schwerer krank und musste mit asthmatischer Bronchitis ins Krankenhaus, wo er Ventolin erhielt.

Vor zwei Wochen hatte er einen offenen Hautausschlag auf dem Fuß, der mit Antibiotika behandelt wurde. Daraufhin entwickelte er respiratorische Symptome, gegen die Ventolin und Pulmicort gegeben wurde. Seine Energie schwand dahin, und er hatte dünne Stühle. Er trinkt nur Ziegenmilch.

Seine Geburt verlief sehr schnell - in 50 Minuten - und war ein großer Schock.

Der Junge ist freundlich und fröhlich und albert herum. Er ist ein echter Friedensstifter. Er kaut an den Fingernägeln und schaut einem nicht in die Augen. Er will keine Konflikte. Er braucht immer ein Foto seiner Mutter, wenn er zu Bett geht, oder wenn er jemanden über Nacht besucht.

Verordnung:

Acidum phoshoricum MK für das Kind, Oxytocinum für die Mutter

Follow-up:

Das Ekzem um seinen Mund, das er mit zwei Jahren gehabt hatte, kam wieder und verschwand dann. Seine Stühle sind leicht und locker – es wird Dinkelbrot empfohlen. Seine Mutter nimmt Oxytocinum und klebt eine Dosis hinter das Foto, das ihr Sohn hält. Kurz darauf braucht er das Foto nicht mehr. Seine Energie kehrt zurück, die Hautbeschwerden verschwinden, er ist stark und ruht in sich.

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Dieser Artikel wurde auf www.interhomeopathy.org publiziert

Fotos: shutterstock - Evgeny_Atamanenko,
istockphoto - Newborn baby with mother - Bild - © NiDerLander
Kategorie: Fälle
Stichwörter: Kommunikation, Bindung, Depression, Stillprobleme, Entwöhnung, Autismus
Mittel: Oxytocinum

 

Kommunikation und Bindung: Sechs Fälle von Oxytocinum

von Nelleke Bruch

Oxytocin Bindung

Bei Oxytocinum  dreht sich alles um „Kommunikation und Bindung“, im weitesten Sinne des Wortes. Die Patienten, die dieses Mittel brauchen, haben entweder das Gefühl, dass es ihnen nicht erlaubt ist zu existieren, oder sie wollen nicht leben. Sie sind ständig auf der Suche nach Liebe und Kontakt. Sie wollen nicht reden, sie haben nichts zu sagen und weinen nur, oder sie reden zu viel. Anhänglichkeit und Loslassen gehören auch zu den Problemen.

Oxytocinum kann gegeben werden, wenn es Probleme mit dem Stillen gibt: Wenn die Milch nicht gut fließt, wenn das Kind nicht gut trinkt, wenn das Kind sich nicht abstillen lassen will oder wenn die Mutter nicht aufhören will, die Brust zu geben. Das Mittel kann auch bei Schlafproblemen, Entwicklungsverzögerungen, langsamem Wachstum und Kommunikationsstörungen wie autistischem Verhalten gegeben werden. Das Problem geht oft auf die Schwangerschaft und/oder auf die Geburt zurück.

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Fall eins:

Ein 19 Jahre junger Mann mit Depressionen. Seit seine Beziehung mit seiner Freundin vorbei ist, hat er das Vertrauen in die Liebe verloren und sieht keinen Sinn mehr im Leben. Er hat sich in sein Schlafzimmer, wo er sich sicher fühlt, zurückgezogen, aber er kann nicht schlafen. Er hat das Gefühl, dass ihn niemand versteht, und das macht ihn traurig. Er trinkt zu viel, raucht Cannabis, und geht spät zu Bett. Er ist immer hungrig und müde. Er kümmert sich um niemanden mehr. Er will mit niemandem reden, auch nicht mit seinen Eltern, und hat den Kontakt mit seinen Musik-Freunden verloren, weil er nicht wirklich „präsent“ ist. Manchmal ist er tief in Gedanken, und wenn er plötzlich in die Realität zurück kommt, ist es, als ob er geträumt hätte; er weiß nicht mehr, worüber er nachgedacht hat.

Verordnung:  

Oxytocinum MK

Follow-up:

Nach zwei Monaten ist er wieder zu sich gekommen. Er hat wieder Kontakt zu seinen Freunden, spielt in einer Band und hat eine neue Freundin.

Ein Jahr später ruft er wegen einer weiteren Beratung an, weil die Depressionen zurückgekommen sind. Er wohnt inzwischen in einer eigenen Wohnung. Er bittet um das gleiche Mittel, das er zweimal innerhalb von zwei Wochen einnimmt. Danach geht es ihm wieder gut, und er braucht keinen neuen Behandlungstermin. Ein paar Jahre später geht es ihm immer noch gut. Er ist in einer festen Beziehung, will aber vorerst nicht mit seiner Freundin zusammenziehen, da er erst sehen will, ob sie auch allein leben kann. Er ist sehr verliebt in sie.

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Fall zwei:

Ein 16-jähriges Mädchen chinesischer Herkunft, das sich selbst als „sehr sensibel“ beschreibt, hat Angstattacken und Angst vor Tod und Verlust. Sie spricht sehr schnell und kann sich in der Schule nicht konzentrieren; sie wird gehänselt und ist nicht in der Lage, sich zu verteidigen.

Ihre Geschichte ist mit Problemen beladen: sie wurde im Alter von zwei Jahren als Findelkind adoptiert. Ihre Eltern sind unbekannt. Sie ist in den ersten zwei Jahren ihres Lebens zwar gewickelt, aber nie gestreichelt worden. Sie wurde einfach mit der Flasche gefüttert, während sie auf dem Rücken lag. Als sie zu ihren Adoptiveltern kam, war sie unfähig, irgendetwas zu tun. Sie hatte keinen Muskeltonus und konnte nicht in ihrem eigenen Bett schlafen.

Verordnung:

Oxytocinum C 30, in einer Flasche, die sie mit in die Schule nimmt.

Follow-up:

Sobald sie die Flasche hält, wird ihr warm und friedlich zumute. Wenn sie über ihre Angst spricht, muss sie sich an der Flasche festhalten. Sie leckt ihre Hände. Nach und nach beginnt sie, soziale Kontakte zu knüpfen, und lernt, in ihrem eigenen Bett zu schlafen. Sie nimmt Geigenunterricht und Zeichenunterricht und beginnt Gesangsunterricht zu nehmen. Nach einem Monat erhält sie Oxytocinum C 200. In der Schule wird sie nicht mehr gehänselt, und ihre schulischen Leistungen haben sich verbessert.

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Fall drei:

Eine 48-jährige Mutter und ihr 12-jähriger Sohn.

Die Mutter klagt über Elektrosmog wegen der Sendemasten in der Umgebung. Sie hatte ihr Haus vermessen lassen und will umziehen. Sie war bereits seit fünf Jahren wegen einer traumatischen Jugend, Eierstock-Beschwerden und wiederkehrenden Brust-Abszessen in homöopathischer Behandlung, und hat von ihrem früheren Homöopathen mehr als 30 verschiedene homöopathische Mittel bekommen.

Sie leidet immer noch unter Panikattacken und Wutanfällen, Augenproblemen (sieht schwarze Punkte) und Müdigkeit. Während des Eisprungs leidet sie u.a. unter Krämpfen, starkem Schwitzen, Brustabszessen, Halsschmerzen und Herzbeschwerden.

Sie ist das siebte von acht Kindern, ihre Eltern hatten keine gute Beziehung miteinander. Als Kind empfand sie es als ihre Pflicht, sicherzustellen, dass es allen anderen gut ging. Ihre Mutter sagte ihr, dass sie nie einen Mann und ein Kind haben würde. Sie wurde schwanger, als sie sich das erste Mal verliebte, was ein großer Schock für sie und ihren Mann war, und sie erzählte ihrer Mutter nichts davon. Die Geburt war ein Alptraum für sie - sie wurde ohnmächtig. Sie schaffte es nicht, ihren Sohn zu stillen.

Verordnung:

Oxytocinum C 30, das sie immer bei sich trägt.

Follow-up:

„Es war, als ob eine Glaswand um mich herum aufgestellt sei, jetzt komme ich langsam aus ihr heraus. Ich kann Verbindungen herstellen. Ich zeige die Zähne. Ich kann es nicht ertragen, Menschen um mich herum zu haben, nicht einmal meinen Sohn.“
Sie hat die Beziehungen zu ihrer Familie abgebrochen, vor allem mit ihrer Mutter und sagt, dass sich die Mutter Maria um sie kümmern soll. Dann hat sie einen Brustabszess: „Es ist meine Bindung an meine Mutter - ich durfte nicht existieren, sie leugnete meine Existenz. Wenn ich krank war, durfte ich mich nicht beklagen. Ich hatte schmerzende Brüste, seit ich 15 war, und wurde zum Zeitpunkt des Eisprungs häufig ohnmächtig. Sie trennt sich geistig von ihrem Abszess: „Das ist nicht meins. Sieh, was mir angetan wurde.”

Verordnung:

Oxytocinum C 200

Follow-up:

Keine Brust Abszesse mehr in den vergangenen sieben Wochen, sie kann ihren BH wieder tragen. Mit Oxytocinum 1M und 10M verschwinden die Panik-Attacken und die anderen Beschwerden. Ihr Mann nimmt einen neuen Job an, und sie ziehen um.

Bald darauf erhält auch ihr Sohn Oxytocinum 1M, und sie sagt, dass sie ihr Kind zurück bekommen hat; er kann viel besser Kontakte aufnehmen als zuvor. In ihrem neuen Haus ist sie glücklich, und sie hat ein neues Hobby: Puppen und Puppenhäuser - sie repariert und verkauft sie. „Ich stecke viel Liebe in die Puppen, und so kann ich sie weitergeben.“ Sie nimmt von Zeit zu Zeit Oxytocinum 1M.

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Fall vier:

Ein zwei Tage altes Baby, das permanent schreit; sie will weder trinken noch schlafen. Wegen eines Lochs in ihrem Herzen ist eine Operation nötig. Die Mutter verwendet eine Milchpumpe, weil sie nicht stillen will. „Ich will mich nicht so an mein Baby binden – was ist, wenn sie es nicht schafft?“

Verordnung:

Oxytocinum C 30 in einer Flasche, die dem Baby ins Bettchen gelegt und außerdem zwischen Mutter und Kind gehalten wird, wenn das Kind trinkt. Das Baby reagiert sofort, schläft besser und weint weniger. Die Operation verläuft gut.

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Fall fünf:

Diese Frau ist in der 39. Woche schwanger und hat schreckliche Schmerzen. Obwohl sie bereits geboren hat, hat sie keine Erfahrung mit Wehen, weil sie damals in der 32. Woche Zwillinge durch Kaiserschnitt entbunden hat. Im Krankenhaus wird Syntocinon gegeben um die Wehen anzuregen. Nach 24 Stunden und vielen Schmerzen ist sie genügend erweitert, um zu gebären. Sie wird angewiesen, zu pressen und erleidet einen Uterus-Riss. Der Gynäkologe war in diesem Moment nicht anwesend und das Kind starb. Es gab keine Aufzeichnungen über die Kontraktionen.

Nach dieser Tragödie kann die Mutter nicht mehr schlafen, sie ist ruhelos und hyperaktiv. Sie hat das Gefühl: „Ich durfte nicht ‚sein‘. Niemand hörte mir zu, weil ich zu jung war. Ich habe keine Unterstützung von meinen Eltern bekommen. Sie empfanden viel Sympathie für den Medizinstudenten, der bei der Geburt anwesend gewesen, aber jetzt krank geschrieben war: „Er konnte nichts machen, er war noch in der Ausbildung.“

Verordnung:

Mehrere Dosen Oxytocinum 1M und Bach Notfall-Tropfen.

Follow-up:

Sie kann wieder schlafen. Drei Jahre später ist sie wieder schwanger und hat einen geplanten Kaiserschnitt in der Universitätsklinik. Sie erhält Nux vomica für die Nachwirkungen der Narkose und Oxytocinum um ihren Schlaf zu unterstützen.

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Fall sechs:

Ein fünf Jahre alter Junge mit Ekzemen im Gesicht und in den Hautfalten seit dem ersten Lebensjahr.

Mit dreieinhalb Jahren fing er an zu husten. Nach einiger Zeit hörte der Husten auf, aber er wurde noch schwerer krank und musste mit asthmatischer Bronchitis ins Krankenhaus, wo er Ventolin erhielt.

Vor zwei Wochen hatte er einen offenen Hautausschlag auf dem Fuß, der mit Antibiotika behandelt wurde. Daraufhin entwickelte er respiratorische Symptome, gegen die Ventolin und Pulmicort gegeben wurde. Seine Energie schwand dahin, und er hatte dünne Stühle. Er trinkt nur Ziegenmilch.

Seine Geburt verlief sehr schnell - in 50 Minuten - und war ein großer Schock.

Der Junge ist freundlich und fröhlich und albert herum. Er ist ein echter Friedensstifter. Er kaut an den Fingernägeln und schaut einem nicht in die Augen. Er will keine Konflikte. Er braucht immer ein Foto seiner Mutter, wenn er zu Bett geht, oder wenn er jemanden über Nacht besucht.

Verordnung:

Acidum phoshoricum MK für das Kind, Oxytocinum für die Mutter

Follow-up:

Das Ekzem um seinen Mund, das er mit zwei Jahren gehabt hatte, kam wieder und verschwand dann. Seine Stühle sind leicht und locker – es wird Dinkelbrot empfohlen. Seine Mutter nimmt Oxytocinum und klebt eine Dosis hinter das Foto, das ihr Sohn hält. Kurz darauf braucht er das Foto nicht mehr. Seine Energie kehrt zurück, die Hautbeschwerden verschwinden, er ist stark und ruht in sich.

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Dieser Artikel wurde auf www.interhomeopathy.org publiziert

Fotos: shutterstock - Evgeny_Atamanenko,
istockphoto - Newborn baby with mother - Bild - © NiDerLander
Kategorie: Fälle
Stichwörter: Kommunikation, Bindung, Depression, Stillprobleme, Entwöhnung, Autismus
Mittel: Oxytocinum

 





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