Schau mich an: ein Fall von Morinda citrifolia (Frucht des Nonibaums)

von Gerard Wiringa



Mir sitzt ein feingliedriger Mann gegenüber, der Selbstvertrauen ausstrahlt. Vor zwei Jahren hatte er einen Leistenbruch und seitdem hat er viel an sich gearbeitet. Er konnte einiges ändern, aber trotzdem äußert er das Gefühl, in einer Zwischenwelt angekommen zu sein, an einem Rastplatz, an dem er nur kurz Kraft schöpfen kann. „Ich will wieder aktiv werden, aber es gelingt mir nicht, weil ich feststecke.“

Der Patient arbeitet als Produzent. Er ist ein sehr kreativer Mensch, der seinen Job gut macht. Er ist spezialisiert auf Fernsehproduktionen und große Geschäftsveranstaltungen. „Ich habe schon immer das gemacht, was ich wollte, habe mich immer nach vorne gedrängt. Ich habe es geschafft, meinen Traum zu leben. Ich bin ehrgeizig und habe viel Energie. Ich habe hart gearbeitet und im Leben viel erreicht. Alles, was ich mir vorgenommen hatte, ist mir auch gelungen, es waren immer sehr erfolgreiche Projekte.“

Der Mann strahlt Zuversicht aus, alles ist möglich.

„Acht Großveranstaltungen habe ich bislang ganz alleine organisiert. Ich bin sehr willensstark und weiß, dass ich das schaffe. Ich kann andere Menschen gut von meinen Ideen überzeugen; sobald ich mich mit meinen Auftraggebern zusammen an einen Tisch setze, bringt man mir Vertrauen entgegen. Trotzdem habe ich große Selbstzweifel, das ist meine Schwachstelle. Ich mache immer weiter und weiter und kann mich nicht abgrenzen.“

„Ich bin ein sehr pünktlicher Mensch und kann mich gut strukturieren. Gleichzeitig mache ich mir viele Gedanken über meine Umwelt und bin bemüht, es allen recht zu machen. Ich setze mir keine Grenzen. Ich bin immer bestrebt, meine Arbeit sehr gut zu machen, ich möchte gesehen werden und brauche Anerkennung. Ich bin sogar so weit gegangen, dass ich mich selbst zu sabotieren. Ich habe trotz der starken Schmerzen weiter gearbeitet; ich wollte ja niemandem zur Last fallen. Das Ergebnis war ein Leistenbruch, der mir gezeigt hat, dass die Dinge nicht rund laufen. Ich musste wieder ganz von vorne anfangen und an diesem Punkt befinde ich mich jetzt.“

„In meinem Leben habe ich viele wunderbare Dinge gemacht, musste aber trotzdem neue Wege gehen. Ich befasse mich zurzeit mit Ruhe und Meditation und glaube, dass nun etwas ganz Konkretes passieren kann.“

„Ich habe sehr liebevolle Eltern. Ich bin das Produkt einer sehr starken, gut organisierten und etwas maskulinen Mutter und eines aufrichtigen Vaters, der sehr phantasievoll war. Ich habe mich nie als Teil der Familie gefühlt. Dieses Gefühl des Nicht-dazu-gehörens habe ich mit einer gewissen Präsenz kompensiert: „Schaut mich an!“ Ich habe mich auch oft schuldig gefühlt und war immer sehr bemüht, nichts zu tun, was andere verärgern oder verletzen könnte. Ich habe für alles die Verantwortung übernommen und hatte ein gutes Gespür dafür, was andere brauchen. Ich musste es immer allen recht machen, damit ich nicht bestraft werde, falls ich jemandem auf die Nerven gehe. Ich war bestrebt mich anzupassen und keinen Aufruhr zu verursachen.“

„Eigentlich bin ich ganz zufrieden mit mir, aber die Meinung anderer macht mich kaputt. Mir gelingt es nicht, in meiner Mitte zu bleiben, wenn ich mich selbst behaupten muss. Meine Kanäle zur Außenwelt sind zu weit geöffnet. Mein persönliches Thermometer ist zu hoch angesetzt und ruft ständig: „Bewertung, Bewertung!“. Ich habe mich immer von allen beiseite drängen lassen: von meinem Vorgesetzten, meinen Freunden, meinen Eltern, meiner älteren Schwester und von den Behörden. Mein Recht auf Leben ist abhängig von dem Urteil anderer. Ich muss ihnen zeigen, dass ich erfolgreich bin und meine Sache gut mache. Ich weiß aber auch, dass ich das Feuer in mir spüren will, anstatt immer darum bemüht zu sein, anderen zu gefallen. Ich habe ja eine Ausstrahlung, die sagt: „Ich will die ganze Welt!“ Viele Frauen finden mich attraktiv, ich bin aber nicht an ihnen interessiert, weil ich nicht weiß, wohin ich gehen will. Ich stehe an einer Wegscheide, die sich tausendfach verzweigt: Da draußen liegt eine Welt voller Möglichkeiten – Jobs und wunderschöne Frauen warten dort. Die Welt liegt mir zu Füßen, aber mir mangelt es an Motivation.“

„Meine Mutter hat mich zum Übermenschen erzogen, es ging immer um Perfektion. Das bin ich auch geworden, ich bin ganz oben, ich bin zufrieden. Alles, was es in der kreativen Szene zu tun gibt, habe ich gemacht. Ich habe acht Produktionen gleichzeitig geleitet und hatte keinerlei Ermüdungserscheinungen. Es war der Manager, der mich mürbe machte, er gönnte mir keine einzige freie Stunde. Ständig hat er mich angebrüllt und mich respektlos behandelt. Ich war selbst schuld. Ich habe mich nicht gut genug abgegrenzt. Ich wollte ihn in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten beruhigen und ihm zeigen, dass ich die Zügel fest in der Hand habe. Ich habe mehr und mehr gearbeitet, seinen Frust und seine Wutausbrüche auf meine Schultern genommen.
Ich habe alles immer aus einer gewissen Spontanität heraus getan. Eigentlich hatte ich noch nie so richtig für eine Fernsehproduktion gearbeitet. Mit ein wenig Vorbereitung und einem Telefonanruf bei einer großen Produktionsfirma fiel mir der Job in den Schoß! So einfach ist das, man muss die Leute nur zu überzeugen wissen. Mittlerweile laufen meine Programme in 15 Ländern. Als ich bei der Firma aufhörte, mussten sie 15 neue Leute einstellen, um das Loch zu stopfen, welches ich hinterlassen hatte. Wie Sie sehen, habe ich viel geleistet; das wurde mir aber erst so richtig bewusst, als ich mich wegen meines Leistenbruchs nicht mehr bewegen konnte. Meiner Erziehung nach muss ich Supermann sein. Ich habe nie gelernt, ich selbst zu sein. Ich habe nie Hunger gehabt oder Durst, ich hatte keine Grundbedürfnisse. Ich bin sogar nur einmal am Tag auf die Toilette gegangen, weil ich niemandem zur Last fallen wollte.“

Analyse 665.42.13

In der Systematik des Buches ‚Wunderbare Pflanzen – Eine neue homöopathische Botanik‘ wird jeder Pflanze eine Zahlenfolge zugeordnet. Die erste Ziffer entspricht der Abteilung.

6 – Die Angiospermae (auch Bedecktsamer oder Blütenpflanzen genannt)
Eigenschaften, die den Angiospermae zugeordnet werden sind: lebhaft, sensibel, keine dritte Person involviert (d.h. sie fühlen sich nicht von außen angegriffen), es gibt mehrere Themen im Leben des Patienten. Diese Eigenschaften entsprechen dem Pflanzenreich und der Abteilung der Angiospermae. Die Angiospermae stehen für die Goldserie, der sechsten Reihe des Periodensystems.

66 – Asteranae
Die zweite Ziffer bezeichnet die Klasse, die sich ebenfalls auf die Reihen des Periodensystems bezieht. 66 entspricht also den Angiospermae (6), mit Betonung der Lanthanide (Goldserie, 6).
Lanthanide: gehen immer ihren eigenen Weg, streben nach Autonomie. Reflektieren. Schauen über den eigenen Tellerrand hinaus. Können großräumig denken. Sind mit den großen Dingen des Lebens beschäftigt, mit großen Erfindungen.
66, Asteranae: proaktiv, reflektierend; handelt aus eigener Initiative.

665 – Lamiidae
Die dritte Ziffer bezeichnet die Unterklasse analog der Serie im Periodensystem.
665 = Silberserie (5) der Lanthanide (6) innerhalb der Angiospermae (6).
Silberserie: im Zentrum der Aufmerksamkeit sein. Anerkennung.
665 Lamiidae: Einerseits besteht ein großes Verlangen sich zu präsentieren und als etwas Besonderes gesehen zu werden. Andererseits wird dieses Verlangen nach herausragender Leistung und Anerkennung kritisch hinterfragt.

665.4 – Rubiales
Die vierte Ziffer bezeichnet die Phase. Die Phasen entsprechen den Ordnungen innerhalb der botanischen Hierarchie und spiegeln die Grundhaltung des Patienten wider.
665.4 = Phase 4 der Lamiidae.
Phase 4: selbstsicher, selbstbewusst. Alles ist selbstverständlich.
665.4 Rubiales: gutes Selbstvertrauen, fühlen sich geborgen und anerkannt. Sie nehmen das Recht auf einen guten und kreativen Job als selbstverständlich hin. Großes Verlangen, einen Beitrag zu leisten und dafür Anerkennung zu bekommen.

665.42 Rubioideae
Die fünfte Ziffer bezeichnet die Subphase, die in der biologischen Nomenklatur der Unterordnung bzw. botanischen Familie entspricht. Die Subphasen kann man als Verfeinerung der Phasen betrachten, sie tragen zur Differenzierung der grundlegenden Themen bei, definieren diese aber nicht.
665.42 = Subphase 2 der Rubiales.
Subphase 2: passiv, nachgiebig, passt sich an; arbeitet hart, um Anerkennung zu bekommen.
665.42 Rubioideae: Dualität zwischen Selbstsicherheit und Schüchternheit, einerseits eigenen Wege gehen wollen und andererseits sich anpassen müssen.

Die sechste Ziffer führt uns zu den Stadien (1-17), die den botanischen Gattungen entsprechen. Das Stadium zeigt uns, wie jemand mit seinen Problemen umgeht.

665.42.13

Stadium 13 der Rubioideae. Stadium 13: der Höhepunkt ist erreicht, jetzt steckt man fest und schiebt das Unvermeidliche vor sich her.


Verschreibung: 665.42.13 = Morinda citrifolia MK

Follow-up nach 4 Wochen

„ Am ersten Tag nachdem ich das Mittel eingenommen hatte, fühlte ich mich wie auf Drogen. Alles war bunt. Ich sah bunte Tiere, Schmetterlinge auf meinem Arm, die Menschen grüßten mich freundlich. Am zweiten Tag musste ich abhängen und in der Hängematte entspannen. Seitdem gibt mir das Universum genau die Energie, die ich brauche. Ich bin im Moment viel beschäftigt. Ich habe viele Ideen, kann davon aber nichts so richtig umsetzen.“

Verschreibung: Morinda citrifolia MK wird wiederholt.

Follow-up nach 10 bzw. 16 Wochen

„Meine Energie ist wieder da. Ich stehe mir nicht mehr selbst im Weg. Ich richte mein Augenmerk jetzt auf die Möglichkeiten, die sich mir bieten und sehe nicht nur die Hindernisse. Wenn ich mich mit einer Rose vergleichen würde, könnte ich sagen, dass ich eine große, verheißungsvolle Blüte war, die viel gegeben hat, aber nicht standfest genug war. Man konnte den Bruch förmlich sehen, als der Stängel umknickte. Die Blüte war so groß, so üppig. Jetzt habe ich das Gefühl, Wurzeln zu schlagen, die mir ein starkes und unabhängiges Selbstwertgefühl geben. Meine Rose ist jetzt kleiner, zumindest nach außen hin, dafür sind meine Wurzeln stärker, ich lasse mehr Energie in mein Inneres fließen. Meine Blüte war vorher zu groß, nach dem Motto: „Schaut mich an!“. Früher war ich sehr verwundbar, fühlte mich verletzt in meinem Recht auf Existenz; so sehr, dass ich meinen Blütenkopf immer üppiger werden lassen musste. „Schaut auf mich, wie ich hier im Rampenlicht stehe!“ Dabei habe ich mich die ganze Zeit nur selbst ausgebeutet. Heute glänze ich aus meiner inneren Überzeugung heraus. Die Energie bleibt bei mir.

„Schon als siebenjähriger Junge habe ich mich mit Verbindungen beschäftigt. Ich hatte damals eine Art Wecksystem für unsere ganze Straße erfunden. Es funktionierte mit Murmeln. Ich musste nur an einem Strang ziehen und die Murmeln begannen zu klickern und alle Kinder wussten, dass sie zu uns in den Garten kommen sollten. Dann habe ich sie in den Garten gelassen und wir haben Fangen gespielt. Wenn man über die Wippe gesprungen ist, war man in einer anderen Welt und man konnte nicht mehr gefangen werden.“

„Früher habe ich stundenlang Puzzle gespielt. Heute kann ich mich stundenlang mit Qualitätsmanagement beschäftigen, mit den ganzen Komponenten, die da mit einfließen; da liegen zum Teil 50 Blätter ausgelegt auf dem Boden; je komplexer die Problemstellung, desto mehr schätze ich die Herausforderung.
In der Schule habe ich mit chemischen Formeln herumgetüftelt. In der Abschlussprüfung hatte ich eine 10 (Bestnote). Ich erfinde ständig etwas Neues. Ich könnte mich die ganze Zeit darüber unterhalten. Mein Schlüsselbegriff ist Kommunikation, am besten internationale Kommunikation, etwas, das von allen genutzt werden kann. Ich möchte die Menschen mittels Dialog inspirieren und sie auf der Gefühlsebene erreichen. Inspiration verbindet Menschen. Inspiration lässt Menschen authentisch werden, sie bekommen Wurzeln. Es schafft Raum für eine bessere, schönere Gesellschaft, in der man einander mit Respekt begegnet, sich mit anderen verbindet und an Tiefe gewinnt. Es ist so komplex, dass es nicht als ein großes Ganzes geschaffen werden kann. Ich kann damit jetzt besser umgehen, kann es auch für mich behalten und muss nicht immer um Beachtung buhlen: „Schaut her, hier bin ich.“ Jetzt ist es meine Sache, mein ganz eigenes Puzzle und ich werde es erst präsentieren, wenn es fertig ist. Dann wird es so weit sein. Früher habe ich mich für meine großspurigen Gedanken geschämt. Heute denke ich anders, nach dem Motto: „Mach‘ die Kiste auf und lass‘ deine Gedanken noch größer werden.“

„Ich vergleiche mich mit einem Pferd. Ich beschütze nicht nur mich selbst, sondern die ganze Herde. Ich bin ein Kämpfer; für die anderen werde ich alles tun. Früher habe ich ausschließlich für die Interessen anderer gekämpft (mein Chef, meine Eltern, in meiner Beziehung) ohne mich selbst zu schützen. Ich habe mich immer wie ein Underdog gefühlt und nicht gemerkt, wenn man mir Anerkennung gegeben hat. Das hat mir viel Energie geraubt. Ich habe mich so sehr für meine Fantasie geschämt, dass ich sie verstecken musste. Ich habe nur an meiner Grundlage gearbeitet, jetzt kann ich mich mit der Außenwelt vernetzen, weil ich stolz bin auf das, was ich bin. Ich freue mich, meinen Beitrag leisten zu können, dass ich kein Hindernis, sondern ein Impulsgeber bin. Ich gebe gerne und aus Überzeugung (Wurzeln), anstatt mich zu verausgaben (Blüte).“

„In den letzten zwei Jahren hatte ich schon viel an mir gearbeitet, aber erst das homöopathische Mittel hat mir Frieden und Selbstvertrauen gegeben. Ich muss mir meinen Platz nicht mehr erkämpfen. Ich fühle mich nicht mehr als Hindernis. Ich muss niemanden überzeugen. Ich bin gut so wie ich bin. Ich kann aus meinem Wesen heraus Raum schaffen um mich mit anderen zu verbinden. Das ist die Basis meiner Erfindung, eine Plattform für Kommunikation.“

„Früher musste ich mich zur Schau stellen, damit ich gesehen wurde; ich musste mir mein Existenzrecht erst erkämpfen. Jetzt habe ich mich selbst gefunden. Mein Ziel ist es, offen zu bleiben und mit mir selbst verbunden zu sein.“

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Dieser Artikel wurde auf www.interhomeopathy.org publiziert.

Fotos:  shutterstock.com © Sergey Nivens, shutterstock.com © munalin

Kategorie: Fälle
Schlüsselwörter: Selbstvertrauen, Ambitionen, Leistenbruch, Kreativität, Willenskraft, Supermann, selbstkritisch.
Mittel: Morinda citrifolia.

 

Schau mich an: ein Fall von Morinda citrifolia (Frucht des Nonibaums)

von Gerard Wiringa



Mir sitzt ein feingliedriger Mann gegenüber, der Selbstvertrauen ausstrahlt. Vor zwei Jahren hatte er einen Leistenbruch und seitdem hat er viel an sich gearbeitet. Er konnte einiges ändern, aber trotzdem äußert er das Gefühl, in einer Zwischenwelt angekommen zu sein, an einem Rastplatz, an dem er nur kurz Kraft schöpfen kann. „Ich will wieder aktiv werden, aber es gelingt mir nicht, weil ich feststecke.“

Der Patient arbeitet als Produzent. Er ist ein sehr kreativer Mensch, der seinen Job gut macht. Er ist spezialisiert auf Fernsehproduktionen und große Geschäftsveranstaltungen. „Ich habe schon immer das gemacht, was ich wollte, habe mich immer nach vorne gedrängt. Ich habe es geschafft, meinen Traum zu leben. Ich bin ehrgeizig und habe viel Energie. Ich habe hart gearbeitet und im Leben viel erreicht. Alles, was ich mir vorgenommen hatte, ist mir auch gelungen, es waren immer sehr erfolgreiche Projekte.“

Der Mann strahlt Zuversicht aus, alles ist möglich.

„Acht Großveranstaltungen habe ich bislang ganz alleine organisiert. Ich bin sehr willensstark und weiß, dass ich das schaffe. Ich kann andere Menschen gut von meinen Ideen überzeugen; sobald ich mich mit meinen Auftraggebern zusammen an einen Tisch setze, bringt man mir Vertrauen entgegen. Trotzdem habe ich große Selbstzweifel, das ist meine Schwachstelle. Ich mache immer weiter und weiter und kann mich nicht abgrenzen.“

„Ich bin ein sehr pünktlicher Mensch und kann mich gut strukturieren. Gleichzeitig mache ich mir viele Gedanken über meine Umwelt und bin bemüht, es allen recht zu machen. Ich setze mir keine Grenzen. Ich bin immer bestrebt, meine Arbeit sehr gut zu machen, ich möchte gesehen werden und brauche Anerkennung. Ich bin sogar so weit gegangen, dass ich mich selbst zu sabotieren. Ich habe trotz der starken Schmerzen weiter gearbeitet; ich wollte ja niemandem zur Last fallen. Das Ergebnis war ein Leistenbruch, der mir gezeigt hat, dass die Dinge nicht rund laufen. Ich musste wieder ganz von vorne anfangen und an diesem Punkt befinde ich mich jetzt.“

„In meinem Leben habe ich viele wunderbare Dinge gemacht, musste aber trotzdem neue Wege gehen. Ich befasse mich zurzeit mit Ruhe und Meditation und glaube, dass nun etwas ganz Konkretes passieren kann.“

„Ich habe sehr liebevolle Eltern. Ich bin das Produkt einer sehr starken, gut organisierten und etwas maskulinen Mutter und eines aufrichtigen Vaters, der sehr phantasievoll war. Ich habe mich nie als Teil der Familie gefühlt. Dieses Gefühl des Nicht-dazu-gehörens habe ich mit einer gewissen Präsenz kompensiert: „Schaut mich an!“ Ich habe mich auch oft schuldig gefühlt und war immer sehr bemüht, nichts zu tun, was andere verärgern oder verletzen könnte. Ich habe für alles die Verantwortung übernommen und hatte ein gutes Gespür dafür, was andere brauchen. Ich musste es immer allen recht machen, damit ich nicht bestraft werde, falls ich jemandem auf die Nerven gehe. Ich war bestrebt mich anzupassen und keinen Aufruhr zu verursachen.“

„Eigentlich bin ich ganz zufrieden mit mir, aber die Meinung anderer macht mich kaputt. Mir gelingt es nicht, in meiner Mitte zu bleiben, wenn ich mich selbst behaupten muss. Meine Kanäle zur Außenwelt sind zu weit geöffnet. Mein persönliches Thermometer ist zu hoch angesetzt und ruft ständig: „Bewertung, Bewertung!“. Ich habe mich immer von allen beiseite drängen lassen: von meinem Vorgesetzten, meinen Freunden, meinen Eltern, meiner älteren Schwester und von den Behörden. Mein Recht auf Leben ist abhängig von dem Urteil anderer. Ich muss ihnen zeigen, dass ich erfolgreich bin und meine Sache gut mache. Ich weiß aber auch, dass ich das Feuer in mir spüren will, anstatt immer darum bemüht zu sein, anderen zu gefallen. Ich habe ja eine Ausstrahlung, die sagt: „Ich will die ganze Welt!“ Viele Frauen finden mich attraktiv, ich bin aber nicht an ihnen interessiert, weil ich nicht weiß, wohin ich gehen will. Ich stehe an einer Wegscheide, die sich tausendfach verzweigt: Da draußen liegt eine Welt voller Möglichkeiten – Jobs und wunderschöne Frauen warten dort. Die Welt liegt mir zu Füßen, aber mir mangelt es an Motivation.“

„Meine Mutter hat mich zum Übermenschen erzogen, es ging immer um Perfektion. Das bin ich auch geworden, ich bin ganz oben, ich bin zufrieden. Alles, was es in der kreativen Szene zu tun gibt, habe ich gemacht. Ich habe acht Produktionen gleichzeitig geleitet und hatte keinerlei Ermüdungserscheinungen. Es war der Manager, der mich mürbe machte, er gönnte mir keine einzige freie Stunde. Ständig hat er mich angebrüllt und mich respektlos behandelt. Ich war selbst schuld. Ich habe mich nicht gut genug abgegrenzt. Ich wollte ihn in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten beruhigen und ihm zeigen, dass ich die Zügel fest in der Hand habe. Ich habe mehr und mehr gearbeitet, seinen Frust und seine Wutausbrüche auf meine Schultern genommen.
Ich habe alles immer aus einer gewissen Spontanität heraus getan. Eigentlich hatte ich noch nie so richtig für eine Fernsehproduktion gearbeitet. Mit ein wenig Vorbereitung und einem Telefonanruf bei einer großen Produktionsfirma fiel mir der Job in den Schoß! So einfach ist das, man muss die Leute nur zu überzeugen wissen. Mittlerweile laufen meine Programme in 15 Ländern. Als ich bei der Firma aufhörte, mussten sie 15 neue Leute einstellen, um das Loch zu stopfen, welches ich hinterlassen hatte. Wie Sie sehen, habe ich viel geleistet; das wurde mir aber erst so richtig bewusst, als ich mich wegen meines Leistenbruchs nicht mehr bewegen konnte. Meiner Erziehung nach muss ich Supermann sein. Ich habe nie gelernt, ich selbst zu sein. Ich habe nie Hunger gehabt oder Durst, ich hatte keine Grundbedürfnisse. Ich bin sogar nur einmal am Tag auf die Toilette gegangen, weil ich niemandem zur Last fallen wollte.“

Analyse 665.42.13

In der Systematik des Buches ‚Wunderbare Pflanzen – Eine neue homöopathische Botanik‘ wird jeder Pflanze eine Zahlenfolge zugeordnet. Die erste Ziffer entspricht der Abteilung.

6 – Die Angiospermae (auch Bedecktsamer oder Blütenpflanzen genannt)
Eigenschaften, die den Angiospermae zugeordnet werden sind: lebhaft, sensibel, keine dritte Person involviert (d.h. sie fühlen sich nicht von außen angegriffen), es gibt mehrere Themen im Leben des Patienten. Diese Eigenschaften entsprechen dem Pflanzenreich und der Abteilung der Angiospermae. Die Angiospermae stehen für die Goldserie, der sechsten Reihe des Periodensystems.

66 – Asteranae
Die zweite Ziffer bezeichnet die Klasse, die sich ebenfalls auf die Reihen des Periodensystems bezieht. 66 entspricht also den Angiospermae (6), mit Betonung der Lanthanide (Goldserie, 6).
Lanthanide: gehen immer ihren eigenen Weg, streben nach Autonomie. Reflektieren. Schauen über den eigenen Tellerrand hinaus. Können großräumig denken. Sind mit den großen Dingen des Lebens beschäftigt, mit großen Erfindungen.
66, Asteranae: proaktiv, reflektierend; handelt aus eigener Initiative.

665 – Lamiidae
Die dritte Ziffer bezeichnet die Unterklasse analog der Serie im Periodensystem.
665 = Silberserie (5) der Lanthanide (6) innerhalb der Angiospermae (6).
Silberserie: im Zentrum der Aufmerksamkeit sein. Anerkennung.
665 Lamiidae: Einerseits besteht ein großes Verlangen sich zu präsentieren und als etwas Besonderes gesehen zu werden. Andererseits wird dieses Verlangen nach herausragender Leistung und Anerkennung kritisch hinterfragt.

665.4 – Rubiales
Die vierte Ziffer bezeichnet die Phase. Die Phasen entsprechen den Ordnungen innerhalb der botanischen Hierarchie und spiegeln die Grundhaltung des Patienten wider.
665.4 = Phase 4 der Lamiidae.
Phase 4: selbstsicher, selbstbewusst. Alles ist selbstverständlich.
665.4 Rubiales: gutes Selbstvertrauen, fühlen sich geborgen und anerkannt. Sie nehmen das Recht auf einen guten und kreativen Job als selbstverständlich hin. Großes Verlangen, einen Beitrag zu leisten und dafür Anerkennung zu bekommen.

665.42 Rubioideae
Die fünfte Ziffer bezeichnet die Subphase, die in der biologischen Nomenklatur der Unterordnung bzw. botanischen Familie entspricht. Die Subphasen kann man als Verfeinerung der Phasen betrachten, sie tragen zur Differenzierung der grundlegenden Themen bei, definieren diese aber nicht.
665.42 = Subphase 2 der Rubiales.
Subphase 2: passiv, nachgiebig, passt sich an; arbeitet hart, um Anerkennung zu bekommen.
665.42 Rubioideae: Dualität zwischen Selbstsicherheit und Schüchternheit, einerseits eigenen Wege gehen wollen und andererseits sich anpassen müssen.

Die sechste Ziffer führt uns zu den Stadien (1-17), die den botanischen Gattungen entsprechen. Das Stadium zeigt uns, wie jemand mit seinen Problemen umgeht.

665.42.13

Stadium 13 der Rubioideae. Stadium 13: der Höhepunkt ist erreicht, jetzt steckt man fest und schiebt das Unvermeidliche vor sich her.


Verschreibung: 665.42.13 = Morinda citrifolia MK

Follow-up nach 4 Wochen

„ Am ersten Tag nachdem ich das Mittel eingenommen hatte, fühlte ich mich wie auf Drogen. Alles war bunt. Ich sah bunte Tiere, Schmetterlinge auf meinem Arm, die Menschen grüßten mich freundlich. Am zweiten Tag musste ich abhängen und in der Hängematte entspannen. Seitdem gibt mir das Universum genau die Energie, die ich brauche. Ich bin im Moment viel beschäftigt. Ich habe viele Ideen, kann davon aber nichts so richtig umsetzen.“

Verschreibung: Morinda citrifolia MK wird wiederholt.

Follow-up nach 10 bzw. 16 Wochen

„Meine Energie ist wieder da. Ich stehe mir nicht mehr selbst im Weg. Ich richte mein Augenmerk jetzt auf die Möglichkeiten, die sich mir bieten und sehe nicht nur die Hindernisse. Wenn ich mich mit einer Rose vergleichen würde, könnte ich sagen, dass ich eine große, verheißungsvolle Blüte war, die viel gegeben hat, aber nicht standfest genug war. Man konnte den Bruch förmlich sehen, als der Stängel umknickte. Die Blüte war so groß, so üppig. Jetzt habe ich das Gefühl, Wurzeln zu schlagen, die mir ein starkes und unabhängiges Selbstwertgefühl geben. Meine Rose ist jetzt kleiner, zumindest nach außen hin, dafür sind meine Wurzeln stärker, ich lasse mehr Energie in mein Inneres fließen. Meine Blüte war vorher zu groß, nach dem Motto: „Schaut mich an!“. Früher war ich sehr verwundbar, fühlte mich verletzt in meinem Recht auf Existenz; so sehr, dass ich meinen Blütenkopf immer üppiger werden lassen musste. „Schaut auf mich, wie ich hier im Rampenlicht stehe!“ Dabei habe ich mich die ganze Zeit nur selbst ausgebeutet. Heute glänze ich aus meiner inneren Überzeugung heraus. Die Energie bleibt bei mir.

„Schon als siebenjähriger Junge habe ich mich mit Verbindungen beschäftigt. Ich hatte damals eine Art Wecksystem für unsere ganze Straße erfunden. Es funktionierte mit Murmeln. Ich musste nur an einem Strang ziehen und die Murmeln begannen zu klickern und alle Kinder wussten, dass sie zu uns in den Garten kommen sollten. Dann habe ich sie in den Garten gelassen und wir haben Fangen gespielt. Wenn man über die Wippe gesprungen ist, war man in einer anderen Welt und man konnte nicht mehr gefangen werden.“

„Früher habe ich stundenlang Puzzle gespielt. Heute kann ich mich stundenlang mit Qualitätsmanagement beschäftigen, mit den ganzen Komponenten, die da mit einfließen; da liegen zum Teil 50 Blätter ausgelegt auf dem Boden; je komplexer die Problemstellung, desto mehr schätze ich die Herausforderung.
In der Schule habe ich mit chemischen Formeln herumgetüftelt. In der Abschlussprüfung hatte ich eine 10 (Bestnote). Ich erfinde ständig etwas Neues. Ich könnte mich die ganze Zeit darüber unterhalten. Mein Schlüsselbegriff ist Kommunikation, am besten internationale Kommunikation, etwas, das von allen genutzt werden kann. Ich möchte die Menschen mittels Dialog inspirieren und sie auf der Gefühlsebene erreichen. Inspiration verbindet Menschen. Inspiration lässt Menschen authentisch werden, sie bekommen Wurzeln. Es schafft Raum für eine bessere, schönere Gesellschaft, in der man einander mit Respekt begegnet, sich mit anderen verbindet und an Tiefe gewinnt. Es ist so komplex, dass es nicht als ein großes Ganzes geschaffen werden kann. Ich kann damit jetzt besser umgehen, kann es auch für mich behalten und muss nicht immer um Beachtung buhlen: „Schaut her, hier bin ich.“ Jetzt ist es meine Sache, mein ganz eigenes Puzzle und ich werde es erst präsentieren, wenn es fertig ist. Dann wird es so weit sein. Früher habe ich mich für meine großspurigen Gedanken geschämt. Heute denke ich anders, nach dem Motto: „Mach‘ die Kiste auf und lass‘ deine Gedanken noch größer werden.“

„Ich vergleiche mich mit einem Pferd. Ich beschütze nicht nur mich selbst, sondern die ganze Herde. Ich bin ein Kämpfer; für die anderen werde ich alles tun. Früher habe ich ausschließlich für die Interessen anderer gekämpft (mein Chef, meine Eltern, in meiner Beziehung) ohne mich selbst zu schützen. Ich habe mich immer wie ein Underdog gefühlt und nicht gemerkt, wenn man mir Anerkennung gegeben hat. Das hat mir viel Energie geraubt. Ich habe mich so sehr für meine Fantasie geschämt, dass ich sie verstecken musste. Ich habe nur an meiner Grundlage gearbeitet, jetzt kann ich mich mit der Außenwelt vernetzen, weil ich stolz bin auf das, was ich bin. Ich freue mich, meinen Beitrag leisten zu können, dass ich kein Hindernis, sondern ein Impulsgeber bin. Ich gebe gerne und aus Überzeugung (Wurzeln), anstatt mich zu verausgaben (Blüte).“

„In den letzten zwei Jahren hatte ich schon viel an mir gearbeitet, aber erst das homöopathische Mittel hat mir Frieden und Selbstvertrauen gegeben. Ich muss mir meinen Platz nicht mehr erkämpfen. Ich fühle mich nicht mehr als Hindernis. Ich muss niemanden überzeugen. Ich bin gut so wie ich bin. Ich kann aus meinem Wesen heraus Raum schaffen um mich mit anderen zu verbinden. Das ist die Basis meiner Erfindung, eine Plattform für Kommunikation.“

„Früher musste ich mich zur Schau stellen, damit ich gesehen wurde; ich musste mir mein Existenzrecht erst erkämpfen. Jetzt habe ich mich selbst gefunden. Mein Ziel ist es, offen zu bleiben und mit mir selbst verbunden zu sein.“

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Dieser Artikel wurde auf www.interhomeopathy.org publiziert.

Fotos:  shutterstock.com © Sergey Nivens, shutterstock.com © munalin

Kategorie: Fälle
Schlüsselwörter: Selbstvertrauen, Ambitionen, Leistenbruch, Kreativität, Willenskraft, Supermann, selbstkritisch.
Mittel: Morinda citrifolia.





Kommentare






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Johannes Reinders

vor 9 Jahren
Das leuchtet mir nicht ein, wieso das homöopathische Noni mehr wirken sollte
als der Noni-Originalsaft. Homöopathie überträgt Informationen in die Zellen des Körpers, der Originalsaft müsste dies neben den direkten Wirkstoffen auch tun.
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Ursula Brudny

vor 9 Jahren
Noni, homöopathisch
Sehr interessant, benutze Nonisaft schon lange und werde Noni homöopathisch ausprobieren.
Vielen Dank für den Beitrag
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Rashmi Sabine Ullrich

vor 9 Jahren
Morinda citrifolia
Hervorragend und umfassend beschrieben, wie ein Weg von Erfolg zu feststecken führen kann, um dann auf einer neuen Ebene die eigene Brillianz zu leben. weiterlesen ...
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