Standardverordnung nach Symptomen oder wahre homöopathische Heilkunst?

von Dr. Krishnamurthy

Schon zu Hahnemanns Zeiten war die Homöopathie als mysteriöse Pseudowissenschaft verschrien. Dabei handelt es sich gerade bei der Homöopathie um eine äußerst präzise wissenschaftliche Disziplin. Punktgenauigkeit und Vielseitigkeit bilden den Kern der homöopathischen Methode, die niemand nach Lust und Laune bis zur Unkenntlichkeit verzerren sollte.

In der Praxis steht und fällt die Homöopathie mit der Intelligenz des jeweiligen Behandlers. Leider gibt es zahlreiche Homöopathen, die der Methode nicht treu bleiben und ihre Arzneimittel nach "Schema F" verordnen. Das folgende Beispiel soll der Veranschaulichung dienen.

Fallbeispiel 1

Dr. X, ein 33-jähriger Radiologe, bittet schriftlich um eine homöopathische Behandlung.

„Sehr geehrter Dr. K. …. Wegen folgender Symptome möchte ich mich einer homöopathischen Behandlung unterziehen:

1. Das sexuelle Verlangen ist sehr begrenzt. Seit einem Jahr leide ich an einer Harnröhrenstriktur. Meine Frau und ich möchten gerne Kinder, sexuell  bin ich aber nicht sehr aktiv, ich habe fast keine Libido. Ich bitte hier um Ihre Unterstützung.

2. Vor drei Monaten hatte ich eine rechtsseitige Lungenentzündung mit starkem Husten. Der Husten ist weg, aber ich habe immer noch Schmerzen in der Brust (rechts an der Stelle, die entzündet war).

3. Bluthochdruck (bis zu 150/100). Der Bluthochdruck lässt sich medikamentös nur einstellen, wenn ich das Zweifache der verschriebenen Medikamente einnehme.

4. Ich habe starkes Übergewicht. Mit ist aufgefallen, dass ich immer mehr esse und weiterhin zunehme. Ich esse sehr gerne Süßes und Fast Food. Zurzeit wiege ich 118kg. Bitte helfen Sie mir.“

DAS WICHTIGSTE BEI DER FALLBEARBEITUNG IST, DASS WIR MIT JEDEM PATIENTEN, MIT JEDEM NEUEN FALL, ETWAS LERNEN WERDEN. Jeder Fall ist einzigartig. Es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen einem Behandler, der standardmäßig verschreibt und einem wahren Homöopathen. Der durchschnittliche Behandler würde folgende Symptome repertorisieren:

Impotenz           Bluthochdruck            Übergewicht

Wenn Sie geneigt sind, diesem Gedankengang zu folgen, werden Sie sich in die Riege der Standard-Verschreiber einreihen und in der Praxis versagen. Lassen Sie uns die echte homöopathische Vorgehensweise einmal genauer unter die Lupe nehmen. (Das, was der Patient uns erzählt, ist nur der Faden, aus dem wir unser Bild von ihm weben. Diesen Faden - sprich: die Symptome – müssen wir aufgreifen und uns ein umfassendes Bild machen). Im vorliegenden Fall müssen wir folgende Symptome für die Repertorisation heranziehen:

Das Alter des Patienten – er ist 33 Jahre alt.

1. Er leidet unter Impotenz und Bluthochdruck. Diese beiden Symptome müssen aus einem völlig anderen Blickwinkel betrachtet werden, denn sie treten in Kombination meist bei älteren Patienten (60+) auf. Unser Patient ist aber erst 33 Jahre alt. Der Begriff vorzeitige Alterung drängt sich auf. In anderen Worten: dieser Mann muss wie ein betagter Patient behandelt werden.

2. Er selbst ist Schulmediziner. Sein Bluthochdruck reagiert nur unzureichend auf die medikamentöse Behandlung. Der Begriff ‚Reaktionsmangel‘ spielt hier eine Rolle.

Die beiden oben genannten Symptome sind ‚Allgemeinsymptome‘. Wir sollten so oft wie möglich unsere Fälle mithilfe der Allgemeinsymptome ausarbeiten. Das Verlangen nach Süßem und der Heißhunger sind hier zweitrangig.

AUS SAMUEL LILIENTHALS ‚HOMÖOPATHISCHE THERAPEUTIKA‘:

Konstitution, Alter … (Seite 233-234) – für alte Menschen – betagte Menschen werden sehr fleischig: Kali carb., Aur-met., Op., Sec., Amm-carb., Fluor-ac.
(Diese Rubrik ziehen wir hinzu, weil es sich um einen 33-jährigen Patienten handelt, der Symptome eines vorzeitigen Alterungsprozesses aufzeigt.)

Die 6 Arzneimittel in dieser Rubrik schlagen wir in Boerickes Materia Medica nach. Um das richtige Mittel bestätigen zu können, genügt es oft, die ersten Zeilen oder die Einleitung des Arzneimittelbildes zu lesen:

Das Mittel Ammonium carbonicum wurde durch folgende Zeilen im Boericke bestätigt:

„Die Krankheitserscheinungen, die diesem Mittel entsprechen, finden wir oft bei eher korpulenten…, die immer müde und matt sind…. Schleimhäute der Atemwege sind besonders betroffen. Beleibte Patienten mit schwachem Herzen.“

WIE MAN EIN ARZNEIMITTEL ANHAND BOERICKES MATERIA MEDICA BESTÄTIGT: Wenn es sich bei dem von Ihnen ausgewählten Arzneimittel wirklich um das Simillimum handelt, wird es bereits im ersten Satz der Arzneimittelbeschreibung bestätigt. Falls das von Ihnen gewählte Symptom erst im zweiten Satz erwähnt wird, wird es in Kursivbuchstaben gedruckt sein oder in Verbindung mit einem Adjektiv oder Adverb auftreten.

Lassen Sie uns noch einmal zu Lilienthals Band 1 ‚GEMÜT UND SINNESORGANE‘ zurückkehren und Ammon-carb. näher betrachten. Unsere Mittelwahl wird hier bestätigt:

….macht häufig Fehler beim Sprechen und Schreiben; …. schwermütig, niedergeschlagen…..

Der aufmerksame Leser wird in dem Brief unseres Patienten zahlreiche Syntaxfehler gefunden haben. Ein wichtiges Symptom! Allein aus diesem Grund wurden die Fehler von uns nicht korrigiert.

Verschreibung: Am-c. 10M, Einzelgabe, anschließend Plazebo. Der Gesundheitszustand des Patienten hat sich deutlich gebessert, er befindet sich weiterhin in Behandlung.

In der Homöopathie muss man sich entscheiden: Will man ausschließlich nach Schema F verschreiben oder echte homöopathische Heilkunde praktizieren? 

Fallbeispiel 2

Die 27-jährige Frau XYZ schreibt uns wegen folgender Beschwerden:

„Sehr geehrter Dr. K., ich bin sehr depressiv und wütend, weil ich Probleme mit meiner angeheirateten Familie habe. Um ehrlich zu sein, bin ich mit meinem Leben im Moment nicht zufrieden. Ich mache mir ständig wegen irgendetwas Sorgen.

Die Medizin, die Sie mir verordnet haben, ist nun vollständig aufgebraucht. Meine Kinderlosigkeit macht mir sehr viel Kummer; ich bin jetzt seit 4 Jahren verheiratet.

Mein unnatürlicher Haarwuchs ist nur marginal besser geworden, ich kann nicht sagen, ich bin geheilt. Mein Haar fällt aus, ich habe trockene Haut mit Dehnungsstreifen. Gelenkschmerzen machen mir auch zu schaffen. Manchmal habe ich leichte Sehstörungen und Kopfschmerzen. Jeden Morgen wache ich müde und antriebslos auf. Mein Körper schmerzt, ich habe Rückenschmerzen und wegen dieser Schmerzen kann ich mich zu nichts aufraffen. Ich bin völlig unmotiviert. Bitte schicken Sie mir eine Arznei für meine Beschwerden.“

Folgende Symptome werden zur Repertorisation herangezogen:

1.      Zorn (ein Gemütssymptom)

2.      Kummer – Angst

3.      ‚Jeden Morgen wache ich müde und antriebslos auf‘. - Schlaf, unerquicklich.

4.      Antriebslos und unmotiviert – Faulheit.

In Kents Repertorium finden wir Folgendes:

‚Zorn‘ (hochwertige Mittel) und ‚Schlaf-unerquicklich‘ (hochwertige Mittel) = Nit-ac. Wenn wir dieses Mittel in der Materia Medica der Gemütssymptome nachschlagen, werden wir feststellen, dass es nicht auf unsere Patientin passt. Wenn Sie repertorisieren und die ausgearbeiteten Mittel nicht auf den Patienten passen, müssen Sie immer davon ausgehen, dass die Repertorisation nicht richtig war!

‚Schlaf-unerquicklich‘ ist ein zwar ein Allgemeinsymptom, hat aber bei trägen Patienten (unmotiviert und antriebslos) keine Bedeutung. Im vorliegenden Fall sollten wir uns auf ein anderes Allgemeinsymptom konzentrieren: Die Patientin hat Haarausfall, Sehstörungen und Kopfschmerzen.

Wenn zwei oder mehr Symptome oberhalb des Nackens vorliegen, sollten Sie bei Kent die Rubrik ‚Blutandrang‘ im Kapitel ‚Allgemeines‘ nachschlagen.

Zu den hochwertigen Mitteln in den Rubriken ‚Zorn‘ und ‚Blutandrang‘ gehören Acon., Nux-v., Sulf.

Wenn wir diese drei Mittel in der Materia Medica der Gemütssymptome nachlesen, finden wir folgende Beschreibung unter ‚Sulfur‘: …Venöse Lethargie, neigt dazu, die Stunden mit Nichtstun zu verbringen, interessiert sich für nichts…. Ist zu faul um aufzustehen…

Verschreibung: Sulfur 10M, Einzelgabe am Morgen: Der Patientin geht es weiterhin besser, sie befindet sich noch in Behandlung.

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Fotos: ©shutterstock.com - KieferPix

©shutterstock.com - schmaelterphoto

 

Standardverordnung nach Symptomen oder wahre homöopathische Heilkunst?

von Dr. Krishnamurthy

Schon zu Hahnemanns Zeiten war die Homöopathie als mysteriöse Pseudowissenschaft verschrien. Dabei handelt es sich gerade bei der Homöopathie um eine äußerst präzise wissenschaftliche Disziplin. Punktgenauigkeit und Vielseitigkeit bilden den Kern der homöopathischen Methode, die niemand nach Lust und Laune bis zur Unkenntlichkeit verzerren sollte.

In der Praxis steht und fällt die Homöopathie mit der Intelligenz des jeweiligen Behandlers. Leider gibt es zahlreiche Homöopathen, die der Methode nicht treu bleiben und ihre Arzneimittel nach "Schema F" verordnen. Das folgende Beispiel soll der Veranschaulichung dienen.

Fallbeispiel 1

Dr. X, ein 33-jähriger Radiologe, bittet schriftlich um eine homöopathische Behandlung.

„Sehr geehrter Dr. K. …. Wegen folgender Symptome möchte ich mich einer homöopathischen Behandlung unterziehen:

1. Das sexuelle Verlangen ist sehr begrenzt. Seit einem Jahr leide ich an einer Harnröhrenstriktur. Meine Frau und ich möchten gerne Kinder, sexuell  bin ich aber nicht sehr aktiv, ich habe fast keine Libido. Ich bitte hier um Ihre Unterstützung.

2. Vor drei Monaten hatte ich eine rechtsseitige Lungenentzündung mit starkem Husten. Der Husten ist weg, aber ich habe immer noch Schmerzen in der Brust (rechts an der Stelle, die entzündet war).

3. Bluthochdruck (bis zu 150/100). Der Bluthochdruck lässt sich medikamentös nur einstellen, wenn ich das Zweifache der verschriebenen Medikamente einnehme.

4. Ich habe starkes Übergewicht. Mit ist aufgefallen, dass ich immer mehr esse und weiterhin zunehme. Ich esse sehr gerne Süßes und Fast Food. Zurzeit wiege ich 118kg. Bitte helfen Sie mir.“

DAS WICHTIGSTE BEI DER FALLBEARBEITUNG IST, DASS WIR MIT JEDEM PATIENTEN, MIT JEDEM NEUEN FALL, ETWAS LERNEN WERDEN. Jeder Fall ist einzigartig. Es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen einem Behandler, der standardmäßig verschreibt und einem wahren Homöopathen. Der durchschnittliche Behandler würde folgende Symptome repertorisieren:

Impotenz           Bluthochdruck            Übergewicht

Wenn Sie geneigt sind, diesem Gedankengang zu folgen, werden Sie sich in die Riege der Standard-Verschreiber einreihen und in der Praxis versagen. Lassen Sie uns die echte homöopathische Vorgehensweise einmal genauer unter die Lupe nehmen. (Das, was der Patient uns erzählt, ist nur der Faden, aus dem wir unser Bild von ihm weben. Diesen Faden - sprich: die Symptome – müssen wir aufgreifen und uns ein umfassendes Bild machen). Im vorliegenden Fall müssen wir folgende Symptome für die Repertorisation heranziehen:

Das Alter des Patienten – er ist 33 Jahre alt.

1. Er leidet unter Impotenz und Bluthochdruck. Diese beiden Symptome müssen aus einem völlig anderen Blickwinkel betrachtet werden, denn sie treten in Kombination meist bei älteren Patienten (60+) auf. Unser Patient ist aber erst 33 Jahre alt. Der Begriff vorzeitige Alterung drängt sich auf. In anderen Worten: dieser Mann muss wie ein betagter Patient behandelt werden.

2. Er selbst ist Schulmediziner. Sein Bluthochdruck reagiert nur unzureichend auf die medikamentöse Behandlung. Der Begriff ‚Reaktionsmangel‘ spielt hier eine Rolle.

Die beiden oben genannten Symptome sind ‚Allgemeinsymptome‘. Wir sollten so oft wie möglich unsere Fälle mithilfe der Allgemeinsymptome ausarbeiten. Das Verlangen nach Süßem und der Heißhunger sind hier zweitrangig.

AUS SAMUEL LILIENTHALS ‚HOMÖOPATHISCHE THERAPEUTIKA‘:

Konstitution, Alter … (Seite 233-234) – für alte Menschen – betagte Menschen werden sehr fleischig: Kali carb., Aur-met., Op., Sec., Amm-carb., Fluor-ac.
(Diese Rubrik ziehen wir hinzu, weil es sich um einen 33-jährigen Patienten handelt, der Symptome eines vorzeitigen Alterungsprozesses aufzeigt.)

Die 6 Arzneimittel in dieser Rubrik schlagen wir in Boerickes Materia Medica nach. Um das richtige Mittel bestätigen zu können, genügt es oft, die ersten Zeilen oder die Einleitung des Arzneimittelbildes zu lesen:

Das Mittel Ammonium carbonicum wurde durch folgende Zeilen im Boericke bestätigt:

„Die Krankheitserscheinungen, die diesem Mittel entsprechen, finden wir oft bei eher korpulenten…, die immer müde und matt sind…. Schleimhäute der Atemwege sind besonders betroffen. Beleibte Patienten mit schwachem Herzen.“

WIE MAN EIN ARZNEIMITTEL ANHAND BOERICKES MATERIA MEDICA BESTÄTIGT: Wenn es sich bei dem von Ihnen ausgewählten Arzneimittel wirklich um das Simillimum handelt, wird es bereits im ersten Satz der Arzneimittelbeschreibung bestätigt. Falls das von Ihnen gewählte Symptom erst im zweiten Satz erwähnt wird, wird es in Kursivbuchstaben gedruckt sein oder in Verbindung mit einem Adjektiv oder Adverb auftreten.

Lassen Sie uns noch einmal zu Lilienthals Band 1 ‚GEMÜT UND SINNESORGANE‘ zurückkehren und Ammon-carb. näher betrachten. Unsere Mittelwahl wird hier bestätigt:

….macht häufig Fehler beim Sprechen und Schreiben; …. schwermütig, niedergeschlagen…..

Der aufmerksame Leser wird in dem Brief unseres Patienten zahlreiche Syntaxfehler gefunden haben. Ein wichtiges Symptom! Allein aus diesem Grund wurden die Fehler von uns nicht korrigiert.

Verschreibung: Am-c. 10M, Einzelgabe, anschließend Plazebo. Der Gesundheitszustand des Patienten hat sich deutlich gebessert, er befindet sich weiterhin in Behandlung.

In der Homöopathie muss man sich entscheiden: Will man ausschließlich nach Schema F verschreiben oder echte homöopathische Heilkunde praktizieren? 

Fallbeispiel 2

Die 27-jährige Frau XYZ schreibt uns wegen folgender Beschwerden:

„Sehr geehrter Dr. K., ich bin sehr depressiv und wütend, weil ich Probleme mit meiner angeheirateten Familie habe. Um ehrlich zu sein, bin ich mit meinem Leben im Moment nicht zufrieden. Ich mache mir ständig wegen irgendetwas Sorgen.

Die Medizin, die Sie mir verordnet haben, ist nun vollständig aufgebraucht. Meine Kinderlosigkeit macht mir sehr viel Kummer; ich bin jetzt seit 4 Jahren verheiratet.

Mein unnatürlicher Haarwuchs ist nur marginal besser geworden, ich kann nicht sagen, ich bin geheilt. Mein Haar fällt aus, ich habe trockene Haut mit Dehnungsstreifen. Gelenkschmerzen machen mir auch zu schaffen. Manchmal habe ich leichte Sehstörungen und Kopfschmerzen. Jeden Morgen wache ich müde und antriebslos auf. Mein Körper schmerzt, ich habe Rückenschmerzen und wegen dieser Schmerzen kann ich mich zu nichts aufraffen. Ich bin völlig unmotiviert. Bitte schicken Sie mir eine Arznei für meine Beschwerden.“

Folgende Symptome werden zur Repertorisation herangezogen:

1.      Zorn (ein Gemütssymptom)

2.      Kummer – Angst

3.      ‚Jeden Morgen wache ich müde und antriebslos auf‘. - Schlaf, unerquicklich.

4.      Antriebslos und unmotiviert – Faulheit.

In Kents Repertorium finden wir Folgendes:

‚Zorn‘ (hochwertige Mittel) und ‚Schlaf-unerquicklich‘ (hochwertige Mittel) = Nit-ac. Wenn wir dieses Mittel in der Materia Medica der Gemütssymptome nachschlagen, werden wir feststellen, dass es nicht auf unsere Patientin passt. Wenn Sie repertorisieren und die ausgearbeiteten Mittel nicht auf den Patienten passen, müssen Sie immer davon ausgehen, dass die Repertorisation nicht richtig war!

‚Schlaf-unerquicklich‘ ist ein zwar ein Allgemeinsymptom, hat aber bei trägen Patienten (unmotiviert und antriebslos) keine Bedeutung. Im vorliegenden Fall sollten wir uns auf ein anderes Allgemeinsymptom konzentrieren: Die Patientin hat Haarausfall, Sehstörungen und Kopfschmerzen.

Wenn zwei oder mehr Symptome oberhalb des Nackens vorliegen, sollten Sie bei Kent die Rubrik ‚Blutandrang‘ im Kapitel ‚Allgemeines‘ nachschlagen.

Zu den hochwertigen Mitteln in den Rubriken ‚Zorn‘ und ‚Blutandrang‘ gehören Acon., Nux-v., Sulf.

Wenn wir diese drei Mittel in der Materia Medica der Gemütssymptome nachlesen, finden wir folgende Beschreibung unter ‚Sulfur‘: …Venöse Lethargie, neigt dazu, die Stunden mit Nichtstun zu verbringen, interessiert sich für nichts…. Ist zu faul um aufzustehen…

Verschreibung: Sulfur 10M, Einzelgabe am Morgen: Der Patientin geht es weiterhin besser, sie befindet sich noch in Behandlung.

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Fotos: ©shutterstock.com - KieferPix

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