Thulium fluoratum – ein Fallbeispiel

Von Sara Hemesley

 

Die hier vorgestellte Patientin, C. S., ist 38 Jahre alt.

Zu ihrem Beschwerdebild gehören unter anderem heftige Kopfschmerzen, unter denen sie leidet, seit sie eine Ausbildung in Transaktionsanalyse macht und sich selbst psychotherapeutisch behandeln lässt.

„In meinem Kopf sitzen wahnsinnig viele Gefühle fest. Klopfende Schmerzen. Schlimmer durch emotionalen Stress und wenn ich viel an mir arbeite.“

Sie hat Probleme mit ihrem Ehemann, der seit einem chirurgischen Eingriff wegen Prostatakrebs unfruchtbar und impotent ist. „Wir haben immer noch große Probleme.“ (C. S. hätte gern noch ein Kind bekommen).

„Wut, weil er impotent und unfruchtbar ist. Die Wut nimmt mir den Atem und hämmert in meinem Kopf. Ich trage immer einen Rest Wut in mir herum. Der Kopf fühlt sich heiß an, er pulsiert. Angst, die meiste Zeit habe ich Angst.“

Krankengeschichte:

„Meine Mutter verließ mich als ich drei Jahre alt war. Sie war immer schon distanziert gewesen und das wurde durch ihr Weggehen nur verstärkt. Bis zu meinem achten Lebensjahr sah ich sie regelmäßig. Dann ging sie für 16 Jahre ins Ausland und wir konnten uns nur einmal im Jahr sehen. Meine Mutter hat immer so getan, als hätten wir eine enge Beziehung und ich wollte ihr glauben. Ich lernte, meiner eigenen Stimme nicht zu vertrauen und das zu tun, was die ‚großen Leute‘ mir sagten.“

„Mein Vater hatte eine Affäre und die Beziehung meiner Eltern ging in die Brüche. Meine Mutter sagte, dass sie gehen musste, um Platz für meine Stiefmutter zu machen. Die Stiefmutter war sehr liebevoll und zugewandt.“

„Als ich acht Jahre alt war wurde mein Stiefbruder geboren. Ich fühlte mich wie eine Außenseiterin, als wäre ich ein Eindringling, der die drei stört.“

Sich wie eine Außenseiterin fühlen – nicht zur Gruppe gehören.

Im Alter von 16 Jahren: ins Internat, viele sehr wohlhabende Leute und „Ich hatte nicht das Gefühl, dazu zu gehören, ich war außen vor.“

Sie hasste die Zeit an der Universität: „Ich habe nicht dazu gehört. Ich habe Mononukleose bekommen und bin dann gegangen.“ Später dann chronisches Müdigkeitssyndrom. „Meine Eltern waren total sauer, weil ich hingeschmissen habe, aber für mich hat es sich einfach richtig angefühlt.“

„Als Kind dachte ich, dass es mir gut gehen würde, solange ich perfekt bin. Ich kann es nur schwer ertragen, wenn mein Haus nicht perfekt ist. Mein Vater war sehr leistungsorientiert, Lob und Anerkennung gab es nur für die Schule und die Musik. Nicht einfach so für mich selbst. Ich durfte nicht wütend oder traurig sein. Ich lernte, stark und perfekt zu sein. Ich habe alles geschluckt und war ein braves, glückliches Kind. Mir wurde nie gesagt, dass ich geliebt werde. Ich kannte keine echten Gefühle.“

GEHEIMNIS – Täuschung – „Ich durfte niemandem erzählen, dass meine Eltern geschieden waren und dass meine Stiefmutter nicht meine echte Mutter war.“

Ständige Ängste und Albträume, immer von Geistern – dunkel, ominös, schreckliche Dinge, die irgendwo lauern.

Traum (vor zwei Wochen): „Böse, schlimme und furchterregende Präsenz in der Ecke des Zimmers. Ich wurde davon angezogen, davon besessen; es kamen eine Stimme und Worte heraus, die nicht meine waren. Schreckliche Angst. Ich wurde dazu gezwungen, Dinge zu sagen und zu tun, die ich nicht tun wollte. Ich bin steif vor Angst aufgewacht – und dachte, vor meiner Zimmertür lauert etwas.“

Träume von Flugzeugabstürzen: „Ich sah zu, wie sie abstürzten.“

„Ich hatte Angst, dass etwas Schlimmes passieren wird.“

„Angst, dass mein Vater mich auch verlassen würde, wenn ich nicht gut genug bin. Nach der Geburt meines Stiefbruders hatte ich Angst, dass mein Vater mich weggeben würde, wenn ich nicht gut genug bin.“

„Meine Mutter lebt jetzt wieder hier in diesem Land. Wir sehen uns, haben aber sehr unterschiedliche Wahrnehmungen, was unsere Beziehung angeht. Ich bin sehr wütend auf sie. Ich fühlte mich von ihr kritisiert und klein gemacht. Mittlerweile bin ich nicht mehr das ängstliche kleine Mädchen, das tut, was die Mutter ihr sagt. Ich habe angefangen, mich selbst zu behaupten.“

Körperlich:

Viele Halsentzündungen als Kind.

Mononukleose und chronisches Müdigkeitssyndrom.

Nahm 15 Jahre lang die Pille.

Seit der Geburt ihres Sohnes (In Vitro) sind die Menses sehr schmerzhaft und stark.

Seit vier Jahren Kopfschmerzen, schlimmer seit sie in psychotherapeutischer Behandlung ist.

 

Verordnung

Carcinosinum 1M

 

Follow up 1

Die Kopfschmerzen und die Zyklusbeschwerden sind viel besser geworden. Fühlt sich allgemein besser, nicht mehr so unterdrückt. „Ich fühle mich stärker, bin mir bewusst, was passiert und kann entscheiden, was ich machen möchte. Ich habe mehr Kontakt zu meinen Gefühlen, lasse zu, dass sie an die Oberfläche nach außen kommen.“

Traum 1: Ich als kleines Mädchen und habe große Angst.

Traum 2: Jemand wird von einem Bus überfahren und mitgeschleift und niemand merkt es. Der Kopf dieser Person ist aufgeplatzt. Niemand außer mir sieht diese Person.

„Ich hatte das Gefühl, diese Person zu sein, etwas Schlimmes war mir zugestoßen, niemand sah meine Gefühle. Es hatte etwas damit zu tun, dass meine Mutter mich verließ als ich drei Jahre alt war.

Die Wut pulsiert in meinem Hinterkopf, ich kann das jetzt erkennen und den Kontext sehen.“

„Hatte ein sehr offenes Gespräch mit meiner Mutter wegen ihrer mangelnden Unterstützung. Es hat mich viel Überwindung gekostet, weil ich Angst vor den Konsequenzen hatte. Ich sagte ihr, dass auch meine Realität zählt. Ich war immer brav und habe gemacht, was von mir erwartet wurde. Es hat sich sehr mächtig und stark angefühlt.“

„Meine Ängste sind immer noch sehr groß – ich schrecke oft zusammen – habe Angst vor der Dunkelheit und vor einem Zusammenbruch. Angst vor der Dunkelheit – ich kann nicht sehen, was da ist. Es könnte ja sein, dass da etwas lauert und ich es nicht sehe. Ich habe Angst vor einem Wesen, das an der Tür lauert und mich zu sich hin zieht. Es fühlt sich an wie mein Leben, in dem ich immer Dinge tun oder sagen musste, die ich eigentlich nicht wollte.“

 

Verordnung

Carcinosinum wird wiederholt.

 

Follow up 2

Die Beschwerden hatten sich schon gebessert, aber C. S. hatte eine Mandelentzündung. Die Kopfschmerzen waren zwar weniger heftig und kamen weniger oft, bereiteten ihr aber immer noch Probleme. PMS immer noch da, ist aber kürzer geworden.

DANN: Die Patientin eine akute Tonsillitis.

In der Weihnachtszeit war viel los gewesen: „Ich habe alle meine Verwandten zum Weihnachtsessen eingeladen. Ich habe viel Zeit mit den Vorbereitungen verbracht und war wütend, dass ich die Arbeit machen musste, während die anderen Spaß hatten. War wütend, weil die Stiefkinder sich schlecht benahmen. Fühlte mich nicht gehört, war frustriert und wütend. Ich fühlte mich völlig einsam und verzweifelt. Fühlte mich von meinem Sohn ausgeschlossen. Hatte das Gefühl, dass er mich noch nicht einmal hört.“

Wird von diesem Gefühl verzehrt – kennt dieses Gefühl sehr gut.

Schwarzes Loch der Verzweiflung – wie eine enge, tiefe Schlucht – dunkel. Angst – allein – kann nicht sehen, was oben ist (Handgeste)). Sehr unglücklich.

„Ich bin klein und mir geht es nicht gut. Was habe ich angestellt, dass ich an diesen Punkt komme? Wie komme ich hier wieder raus? Wo sind alle? Da oben ist Licht, aber es ist sehr weit weg. Ich kann nicht über den Rand der Schlucht hinausschauen. Es ist dunkel und düster, aber nicht pechschwarz. Kann die Sonne nicht sehen. Fühle mich zutiefst verzweifelt – erbärmlich – allein – Angst – wertlos – unwichtig – unbemerkt – was ist der Sinn des Lebens?“

„In der Pubertät hatte ich Selbstmordgedanken, habe das aber nicht umgesetzt. Mein Leben war so schrecklich. Ich hatte das Gefühl, allen nur Schwierigkeiten zu bereiten. Fühlte mich schrecklich. Es wäre besser, wenn ich nicht da wäre.“

„Meine Mutter verschwand plötzlich als ich drei Jahre alt war. Meine Vater hatte meine Gefühle, allein und verlassen zu sein, nur noch verstärkt, ich fühlte mich nicht anerkannt. Mein Vater zeigte nie Gefühle.“

Sehr isoliert – GEHEIMNIS – nicht diejenige sein, die du bist – musste so tun, als sei meine Stiefmutter meine wirkliche Mutter. „Ich habe gelernt, meinen Gefühlen nicht zu vertrauen. Als mein Bruder geboren wurde – Isolation – die drei unter sich – ich habe sie immer daran erinnert, dass mein Vater schon einmal verheiratet war. Hatte all diese Gefühle, die ich nicht haben durfte – sie sollten eigentlich weggehen – ich sollte eigentlich weggehen. Ich wurde nie um meiner selbst Willen geschätzt – immer nur wegen meiner schulischen Leistungen. Mir wurde nie gesagt, dass man mich liebt.“

Träume – sehr, sehr furchterregend:

  1. „Meine Mutter war so wütend, dass sie ein Küchenmesser in die Hand nahm, erst auf die Stühle einstach und dann sich selbst in den Rücken. Ich sah, wie das Blut aus ihr herausquoll. Ich hatte große Angst und wusste nicht, was ich tun sollte.“
  2. „Ich war auf dem Weg in die Schule. Ich wurde von einer satanischen Sekte entführt und sollte ausgestellt werden. Ich wurde vergewaltigt, wachte dann aber auf. Viele Leute kamen. Der Typ, der das mit mir machte, hatte eine seltsame Zunge mit einem roten Emblem darauf. Es war sehr furchterregend.“

 

Verordnung

Thulium fluoratum 1M

 

Follow up 3

„Habe sehr viel an mir gearbeitet. Ich habe das Gefühl, in den Anteil von mir vorgedrungen zu sein, der glaubt, dass ich nicht existieren darf. Es geht sehr tief. Der Prozess war sehr schmerzlich, aber auch okay.“

„Das tief sitzende Existenzrecht des Kindes. Für meine Mutter nicht zu existieren. Ich habe versucht, das zu kompensieren, indem ich perfekt und emotional stark bin. Es war eine Überlebensstrategie, die ich als Kind übernahm. Ich brauche das nicht mehr. Mir ist klar geworden, dass ich immer das gemacht habe, was andere von mir erwarteten, aber nie das, was ich selbst tun wollte. Ich werde jetzt mehr darauf achten, was ich selbst will. Fühlt sich sehr befreiend und wunderbar an.“

„Habe eine Kollegin von früher getroffen – mir wurde ganz warm ums Herz – Lebensfreude – fantastisch, überwältigend, ein großartiges Gefühl. Diese Lebensfreude habe ich nie vorher gespürt. Es macht mich traurig, dass ich es nie zuvor verspürt habe. Es hat mir das Gefühl vermittelt, wichtig zu sein. Jemand (die Kollegin) hat sich an mich erinnert – ich verschwinde nicht einfach, wenn ich gehe.“

Seit der Einnahme des Mittels hat sich sehr viel verändert.

„Ich habe mich damit abgefunden, dass meine Mutter nicht die Mutter ist, die ich gerne gehabt hätte, aber ich kann sie akzeptieren, so, wie sie ist. Schock, Sehnsucht und Suche, auch in meinen Träumen. Mir ist klar geworden, dass meine Sehnsucht nach ehemaligen Freunden etwas mit Bindung zu tun hat, mit der Suche nach der verlorenen Liebe, d. h. meine Mutter.“

TRÄUME: sehr lebhaft und schrecklich.

„Ich bin auf dem Weg zu einem Geschäftstreffen und befinde mich in einem Aufzug. Ich gehe auf jemanden zu, um ihm die Hand zu geben und stürze, als wäre ich betrunken. Der Aufzug ist defekt und beginnt abzustürzen. Der Sicherheitsmechanismus greift, versagt dann aber wieder. Ich werde sterben. Ich bin mir ganz sicher, dass ich sterben werde, dass ich nichts dagegen tun kann und dass es jetzt einfach so ist. Konnte mich mit dem Ende nicht abfinden und wechselte im Traum zu einem Rummelplatz. Das Riesenrad wirbelt mich herum und ich habe Schwierigkeiten mich festzuhalten. Mir ist übel, ich lasse los und wache auf. Ich lasse dieses verrückte Karussell meines Lebens einfach los. Ich hatte Angst zu sterben. Loslassen, alles ist außer Kontrolle, Erleichterung – ich bin nicht gestorben.“

„Tod = nicht existieren. Weinte, weil ich nicht das tue, was ich will, sondern was andere von mir erwarten, fühlte sich schwer an, ich kann aber spüren, dass ich immer noch da bin und dass alles okay ist.“

„Ich habe mich deutlich verändert. Es fühlt sich warm an! Ich habe meine Lebensfreude gefunden. Ich freue mich, dass ich so bin, wie ich bin und Entscheidungen treffe, die für mich richtig sind und nicht für andere.“

„Ich will alles pink haben – auch im Gesicht! Ich trage jetzt andere Kleidung – viele kräftige Farben und viel Pink!“

Die Mens war zuerst kürzer und stärker, dann aber besser. PMS deutlich schwächer. Keine Kopfschmerzen.

(Siehe auch: ‚Geheime Lanthanide‘)

Diese Patientin befindet sich auf der Suche nach sich selbst. Ihre psychotherapeutische Ausbildung und ihre eigene psychotherapeutische Behandlung haben diese Reise möglich gemacht.

Sie hat große Augen und leidet unter schrecklichen Kopfschmerzen. Sie fühlt sich allein und als Außenseiter. Als Kind fühlte sie sich verlassen, zuerst von der Mutter, dann auch vom Vater. Geheimnisse, das Böse, Dunkelheit und besessen sein sind Themen. Um zu überleben musste sie ihre Autonomie und sich selbst aufgeben. Verzweiflung, schwarzes Loch, dunkle Schlucht. Sexueller Missbrauch in einer satanischen Sekte. Der Patientin geht es mit dieser Arznei weiterhin sehr gut.

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Kategorie: Mittel

Schlüsselwörter: Thulium fluoratum, Außenseiter, Carcinosinum, Existenzrecht des Kindes.

Quelle: http://www.interhomeopathy.org/thulium_fluoratum_case

Thulium fluoratum – ein Fallbeispiel

Von Sara Hemesley

 

Die hier vorgestellte Patientin, C. S., ist 38 Jahre alt.

Zu ihrem Beschwerdebild gehören unter anderem heftige Kopfschmerzen, unter denen sie leidet, seit sie eine Ausbildung in Transaktionsanalyse macht und sich selbst psychotherapeutisch behandeln lässt.

„In meinem Kopf sitzen wahnsinnig viele Gefühle fest. Klopfende Schmerzen. Schlimmer durch emotionalen Stress und wenn ich viel an mir arbeite.“

Sie hat Probleme mit ihrem Ehemann, der seit einem chirurgischen Eingriff wegen Prostatakrebs unfruchtbar und impotent ist. „Wir haben immer noch große Probleme.“ (C. S. hätte gern noch ein Kind bekommen).

„Wut, weil er impotent und unfruchtbar ist. Die Wut nimmt mir den Atem und hämmert in meinem Kopf. Ich trage immer einen Rest Wut in mir herum. Der Kopf fühlt sich heiß an, er pulsiert. Angst, die meiste Zeit habe ich Angst.“

Krankengeschichte:

„Meine Mutter verließ mich als ich drei Jahre alt war. Sie war immer schon distanziert gewesen und das wurde durch ihr Weggehen nur verstärkt. Bis zu meinem achten Lebensjahr sah ich sie regelmäßig. Dann ging sie für 16 Jahre ins Ausland und wir konnten uns nur einmal im Jahr sehen. Meine Mutter hat immer so getan, als hätten wir eine enge Beziehung und ich wollte ihr glauben. Ich lernte, meiner eigenen Stimme nicht zu vertrauen und das zu tun, was die ‚großen Leute‘ mir sagten.“

„Mein Vater hatte eine Affäre und die Beziehung meiner Eltern ging in die Brüche. Meine Mutter sagte, dass sie gehen musste, um Platz für meine Stiefmutter zu machen. Die Stiefmutter war sehr liebevoll und zugewandt.“

„Als ich acht Jahre alt war wurde mein Stiefbruder geboren. Ich fühlte mich wie eine Außenseiterin, als wäre ich ein Eindringling, der die drei stört.“

Sich wie eine Außenseiterin fühlen – nicht zur Gruppe gehören.

Im Alter von 16 Jahren: ins Internat, viele sehr wohlhabende Leute und „Ich hatte nicht das Gefühl, dazu zu gehören, ich war außen vor.“

Sie hasste die Zeit an der Universität: „Ich habe nicht dazu gehört. Ich habe Mononukleose bekommen und bin dann gegangen.“ Später dann chronisches Müdigkeitssyndrom. „Meine Eltern waren total sauer, weil ich hingeschmissen habe, aber für mich hat es sich einfach richtig angefühlt.“

„Als Kind dachte ich, dass es mir gut gehen würde, solange ich perfekt bin. Ich kann es nur schwer ertragen, wenn mein Haus nicht perfekt ist. Mein Vater war sehr leistungsorientiert, Lob und Anerkennung gab es nur für die Schule und die Musik. Nicht einfach so für mich selbst. Ich durfte nicht wütend oder traurig sein. Ich lernte, stark und perfekt zu sein. Ich habe alles geschluckt und war ein braves, glückliches Kind. Mir wurde nie gesagt, dass ich geliebt werde. Ich kannte keine echten Gefühle.“

GEHEIMNIS – Täuschung – „Ich durfte niemandem erzählen, dass meine Eltern geschieden waren und dass meine Stiefmutter nicht meine echte Mutter war.“

Ständige Ängste und Albträume, immer von Geistern – dunkel, ominös, schreckliche Dinge, die irgendwo lauern.

Traum (vor zwei Wochen): „Böse, schlimme und furchterregende Präsenz in der Ecke des Zimmers. Ich wurde davon angezogen, davon besessen; es kamen eine Stimme und Worte heraus, die nicht meine waren. Schreckliche Angst. Ich wurde dazu gezwungen, Dinge zu sagen und zu tun, die ich nicht tun wollte. Ich bin steif vor Angst aufgewacht – und dachte, vor meiner Zimmertür lauert etwas.“

Träume von Flugzeugabstürzen: „Ich sah zu, wie sie abstürzten.“

„Ich hatte Angst, dass etwas Schlimmes passieren wird.“

„Angst, dass mein Vater mich auch verlassen würde, wenn ich nicht gut genug bin. Nach der Geburt meines Stiefbruders hatte ich Angst, dass mein Vater mich weggeben würde, wenn ich nicht gut genug bin.“

„Meine Mutter lebt jetzt wieder hier in diesem Land. Wir sehen uns, haben aber sehr unterschiedliche Wahrnehmungen, was unsere Beziehung angeht. Ich bin sehr wütend auf sie. Ich fühlte mich von ihr kritisiert und klein gemacht. Mittlerweile bin ich nicht mehr das ängstliche kleine Mädchen, das tut, was die Mutter ihr sagt. Ich habe angefangen, mich selbst zu behaupten.“

Körperlich:

Viele Halsentzündungen als Kind.

Mononukleose und chronisches Müdigkeitssyndrom.

Nahm 15 Jahre lang die Pille.

Seit der Geburt ihres Sohnes (In Vitro) sind die Menses sehr schmerzhaft und stark.

Seit vier Jahren Kopfschmerzen, schlimmer seit sie in psychotherapeutischer Behandlung ist.

 

Verordnung

Carcinosinum 1M

 

Follow up 1

Die Kopfschmerzen und die Zyklusbeschwerden sind viel besser geworden. Fühlt sich allgemein besser, nicht mehr so unterdrückt. „Ich fühle mich stärker, bin mir bewusst, was passiert und kann entscheiden, was ich machen möchte. Ich habe mehr Kontakt zu meinen Gefühlen, lasse zu, dass sie an die Oberfläche nach außen kommen.“

Traum 1: Ich als kleines Mädchen und habe große Angst.

Traum 2: Jemand wird von einem Bus überfahren und mitgeschleift und niemand merkt es. Der Kopf dieser Person ist aufgeplatzt. Niemand außer mir sieht diese Person.

„Ich hatte das Gefühl, diese Person zu sein, etwas Schlimmes war mir zugestoßen, niemand sah meine Gefühle. Es hatte etwas damit zu tun, dass meine Mutter mich verließ als ich drei Jahre alt war.

Die Wut pulsiert in meinem Hinterkopf, ich kann das jetzt erkennen und den Kontext sehen.“

„Hatte ein sehr offenes Gespräch mit meiner Mutter wegen ihrer mangelnden Unterstützung. Es hat mich viel Überwindung gekostet, weil ich Angst vor den Konsequenzen hatte. Ich sagte ihr, dass auch meine Realität zählt. Ich war immer brav und habe gemacht, was von mir erwartet wurde. Es hat sich sehr mächtig und stark angefühlt.“

„Meine Ängste sind immer noch sehr groß – ich schrecke oft zusammen – habe Angst vor der Dunkelheit und vor einem Zusammenbruch. Angst vor der Dunkelheit – ich kann nicht sehen, was da ist. Es könnte ja sein, dass da etwas lauert und ich es nicht sehe. Ich habe Angst vor einem Wesen, das an der Tür lauert und mich zu sich hin zieht. Es fühlt sich an wie mein Leben, in dem ich immer Dinge tun oder sagen musste, die ich eigentlich nicht wollte.“

 

Verordnung

Carcinosinum wird wiederholt.

 

Follow up 2

Die Beschwerden hatten sich schon gebessert, aber C. S. hatte eine Mandelentzündung. Die Kopfschmerzen waren zwar weniger heftig und kamen weniger oft, bereiteten ihr aber immer noch Probleme. PMS immer noch da, ist aber kürzer geworden.

DANN: Die Patientin eine akute Tonsillitis.

In der Weihnachtszeit war viel los gewesen: „Ich habe alle meine Verwandten zum Weihnachtsessen eingeladen. Ich habe viel Zeit mit den Vorbereitungen verbracht und war wütend, dass ich die Arbeit machen musste, während die anderen Spaß hatten. War wütend, weil die Stiefkinder sich schlecht benahmen. Fühlte mich nicht gehört, war frustriert und wütend. Ich fühlte mich völlig einsam und verzweifelt. Fühlte mich von meinem Sohn ausgeschlossen. Hatte das Gefühl, dass er mich noch nicht einmal hört.“

Wird von diesem Gefühl verzehrt – kennt dieses Gefühl sehr gut.

Schwarzes Loch der Verzweiflung – wie eine enge, tiefe Schlucht – dunkel. Angst – allein – kann nicht sehen, was oben ist (Handgeste)). Sehr unglücklich.

„Ich bin klein und mir geht es nicht gut. Was habe ich angestellt, dass ich an diesen Punkt komme? Wie komme ich hier wieder raus? Wo sind alle? Da oben ist Licht, aber es ist sehr weit weg. Ich kann nicht über den Rand der Schlucht hinausschauen. Es ist dunkel und düster, aber nicht pechschwarz. Kann die Sonne nicht sehen. Fühle mich zutiefst verzweifelt – erbärmlich – allein – Angst – wertlos – unwichtig – unbemerkt – was ist der Sinn des Lebens?“

„In der Pubertät hatte ich Selbstmordgedanken, habe das aber nicht umgesetzt. Mein Leben war so schrecklich. Ich hatte das Gefühl, allen nur Schwierigkeiten zu bereiten. Fühlte mich schrecklich. Es wäre besser, wenn ich nicht da wäre.“

„Meine Mutter verschwand plötzlich als ich drei Jahre alt war. Meine Vater hatte meine Gefühle, allein und verlassen zu sein, nur noch verstärkt, ich fühlte mich nicht anerkannt. Mein Vater zeigte nie Gefühle.“

Sehr isoliert – GEHEIMNIS – nicht diejenige sein, die du bist – musste so tun, als sei meine Stiefmutter meine wirkliche Mutter. „Ich habe gelernt, meinen Gefühlen nicht zu vertrauen. Als mein Bruder geboren wurde – Isolation – die drei unter sich – ich habe sie immer daran erinnert, dass mein Vater schon einmal verheiratet war. Hatte all diese Gefühle, die ich nicht haben durfte – sie sollten eigentlich weggehen – ich sollte eigentlich weggehen. Ich wurde nie um meiner selbst Willen geschätzt – immer nur wegen meiner schulischen Leistungen. Mir wurde nie gesagt, dass man mich liebt.“

Träume – sehr, sehr furchterregend:

  1. „Meine Mutter war so wütend, dass sie ein Küchenmesser in die Hand nahm, erst auf die Stühle einstach und dann sich selbst in den Rücken. Ich sah, wie das Blut aus ihr herausquoll. Ich hatte große Angst und wusste nicht, was ich tun sollte.“
  2. „Ich war auf dem Weg in die Schule. Ich wurde von einer satanischen Sekte entführt und sollte ausgestellt werden. Ich wurde vergewaltigt, wachte dann aber auf. Viele Leute kamen. Der Typ, der das mit mir machte, hatte eine seltsame Zunge mit einem roten Emblem darauf. Es war sehr furchterregend.“

 

Verordnung

Thulium fluoratum 1M

 

Follow up 3

„Habe sehr viel an mir gearbeitet. Ich habe das Gefühl, in den Anteil von mir vorgedrungen zu sein, der glaubt, dass ich nicht existieren darf. Es geht sehr tief. Der Prozess war sehr schmerzlich, aber auch okay.“

„Das tief sitzende Existenzrecht des Kindes. Für meine Mutter nicht zu existieren. Ich habe versucht, das zu kompensieren, indem ich perfekt und emotional stark bin. Es war eine Überlebensstrategie, die ich als Kind übernahm. Ich brauche das nicht mehr. Mir ist klar geworden, dass ich immer das gemacht habe, was andere von mir erwarteten, aber nie das, was ich selbst tun wollte. Ich werde jetzt mehr darauf achten, was ich selbst will. Fühlt sich sehr befreiend und wunderbar an.“

„Habe eine Kollegin von früher getroffen – mir wurde ganz warm ums Herz – Lebensfreude – fantastisch, überwältigend, ein großartiges Gefühl. Diese Lebensfreude habe ich nie vorher gespürt. Es macht mich traurig, dass ich es nie zuvor verspürt habe. Es hat mir das Gefühl vermittelt, wichtig zu sein. Jemand (die Kollegin) hat sich an mich erinnert – ich verschwinde nicht einfach, wenn ich gehe.“

Seit der Einnahme des Mittels hat sich sehr viel verändert.

„Ich habe mich damit abgefunden, dass meine Mutter nicht die Mutter ist, die ich gerne gehabt hätte, aber ich kann sie akzeptieren, so, wie sie ist. Schock, Sehnsucht und Suche, auch in meinen Träumen. Mir ist klar geworden, dass meine Sehnsucht nach ehemaligen Freunden etwas mit Bindung zu tun hat, mit der Suche nach der verlorenen Liebe, d. h. meine Mutter.“

TRÄUME: sehr lebhaft und schrecklich.

„Ich bin auf dem Weg zu einem Geschäftstreffen und befinde mich in einem Aufzug. Ich gehe auf jemanden zu, um ihm die Hand zu geben und stürze, als wäre ich betrunken. Der Aufzug ist defekt und beginnt abzustürzen. Der Sicherheitsmechanismus greift, versagt dann aber wieder. Ich werde sterben. Ich bin mir ganz sicher, dass ich sterben werde, dass ich nichts dagegen tun kann und dass es jetzt einfach so ist. Konnte mich mit dem Ende nicht abfinden und wechselte im Traum zu einem Rummelplatz. Das Riesenrad wirbelt mich herum und ich habe Schwierigkeiten mich festzuhalten. Mir ist übel, ich lasse los und wache auf. Ich lasse dieses verrückte Karussell meines Lebens einfach los. Ich hatte Angst zu sterben. Loslassen, alles ist außer Kontrolle, Erleichterung – ich bin nicht gestorben.“

„Tod = nicht existieren. Weinte, weil ich nicht das tue, was ich will, sondern was andere von mir erwarten, fühlte sich schwer an, ich kann aber spüren, dass ich immer noch da bin und dass alles okay ist.“

„Ich habe mich deutlich verändert. Es fühlt sich warm an! Ich habe meine Lebensfreude gefunden. Ich freue mich, dass ich so bin, wie ich bin und Entscheidungen treffe, die für mich richtig sind und nicht für andere.“

„Ich will alles pink haben – auch im Gesicht! Ich trage jetzt andere Kleidung – viele kräftige Farben und viel Pink!“

Die Mens war zuerst kürzer und stärker, dann aber besser. PMS deutlich schwächer. Keine Kopfschmerzen.

(Siehe auch: ‚Geheime Lanthanide‘)

Diese Patientin befindet sich auf der Suche nach sich selbst. Ihre psychotherapeutische Ausbildung und ihre eigene psychotherapeutische Behandlung haben diese Reise möglich gemacht.

Sie hat große Augen und leidet unter schrecklichen Kopfschmerzen. Sie fühlt sich allein und als Außenseiter. Als Kind fühlte sie sich verlassen, zuerst von der Mutter, dann auch vom Vater. Geheimnisse, das Böse, Dunkelheit und besessen sein sind Themen. Um zu überleben musste sie ihre Autonomie und sich selbst aufgeben. Verzweiflung, schwarzes Loch, dunkle Schlucht. Sexueller Missbrauch in einer satanischen Sekte. Der Patientin geht es mit dieser Arznei weiterhin sehr gut.

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Kategorie: Mittel

Schlüsselwörter: Thulium fluoratum, Außenseiter, Carcinosinum, Existenzrecht des Kindes.

Quelle: http://www.interhomeopathy.org/thulium_fluoratum_case



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