von Katharina Korbach

Abbildung 1: Venenleiden wie Krampfadern oder Besenreiser sind weit verbreitet. Ihre Venen können Sie mit einfachen Tricks aus der Natur stärken.

Ob Krampfadern, Besenreiser oder Thrombosen: Von Venenbeschwerden sind sehr viele Menschen betroffen. Etwa 90 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 40 und 80 Jahren leiden an Venenschwäche.[1] Doch zum Glück gibt es einige Maßnahmen, mit denen man Venenproblemen effektiv vorbeugen oder sie lindern kann! In diesem Blogartikel verraten wir Ihnen, was Sie aktiv für Ihre Venengesundheit tun können. Außerdem erfahren Sie, wie das Venensystem funktioniert, und erhalten hilfreiche Tipps für gesunde und starke Venen!

Wie funktioniert das Venensystem?

Vor allem im Sommer sind schwere und geschwollene Beine keine Seltenheit. Meist ist eine Ausdehnung der Blutgefäße in den Beinen der Grund für die Beschwerden. Bei Hitze weiten sich die Gefäße, um Wärme besser abgeben zu können. Das Blut zirkuliert dann langsamer und staut sich in den Beinen. Bei Venenschwäche ist dieser Effekt noch stärker. Zu den Folgen zählen oft unangenehme Schwellungen und sichtbare Krampfadern.

Doch wie arbeitet und funktioniert unser Venensystem überhaupt? Unsere Venen leisten täglich Schwerstarbeit: Mehrere Tausend Liter Blut werden jeden Tag über das Venensystem durch den Körper gepumpt. Während Arterien sauerstoffreiches Blut vom Herz zu den Organen weiterleiten, arbeiten die Venen in umgekehrter Richtung. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, sauerstoffarmes Blut von den Organen und Geweben entgegen der Schwerkraft zurück zum Herz zu befördern.

Damit der Transport ohne Komplikationen erfolgen kann, sind die Venenklappen unerlässlich. Beim Aufwärtsfließen des Blutes öffnen sie sich wie Ventile und lassen das Blut passieren. Danach schließen die Klappen wieder und hindern das Blut so daran, aufgrund der Schwerkraft nach unten zu sacken. Wenn die Venenklappen nicht richtig schließen, versackt das Blut in den Beinen und die Gefäßwände werden durchlässig. So kann sich Flüssigkeit im Gewebe einlagern, was häufig in Form von Krampfadern und Besenreisern sichtbar wird.

Risikofaktoren für Venenleiden

Oftmals ist eine entsprechende genetische Veranlagung die Ursache für Venenleiden. Aber auch der Lebensstil kann die Entstehung von Krampfadern und Besenreisern begünstigen. Zu den Risikofaktoren für Venenerkrankungen zählen:

  • langes Stehen und/oder Sitzen
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • eine fett- und/oder zuckerreiche Ernährung
  • Rauchen
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Schwangerschaft
  • ungünstige Kleidung (enge Hosen, High Heels)

Von Besenreisern bis Thrombosen: Die häufigsten Venenbeschwerden

Schwere und müde Beine, Schwellungen, Juckreiz oder Besenreiser werden oft als harmlos eingestuft. Dabei können die Symptome erste Anzeichen einer Venenerkrankung sein. Wenn nichts dagegen unternommen wird, ist es möglich, dass eine chronische Venenschwäche oder eine Venenentzündung entsteht. Lange unbehandelte Ödeme können sich im schlimmsten Fall auch zu einem offenen Bein (Ulcus cruris) entwickeln.

Im Folgenden stellen wir Ihnen die häufigsten Venenleiden sowie mögliche Folgeerkrankungen vor:

Besenreiser

Besenreiser zeigen sich als netzförmige Linien auf der Haut. Meist treten sie vor allem an den Oberschenkeln, den Innenseiten der Unterschenkel und an den Knöcheln auf. Es handelt sich um eine Sonderform von Krampfadern, die entsteht, wenn das Bindegewebe der Venenwand ausleiert. Im Gegensatz zu Krampfadern bereiten Besenreiser in der Regel keine Beschwerden und müssen nicht ärztlich behandelt werden. In einigen Fällen können die sichtbaren Äderchen allerdings auf eine chronische Venenwandschwäche hinweisen.

Abbildung 2: Netzförmige Linien auf der Haut werden als Besenreiser bezeichnet.

Krampfadern

Wenn Venen an den Beinen bläulich oder violett als knotige Verästelungen oder Knäuel hervortreten, spricht man von Krampfadern. Neben den sichtbaren optischen Veränderungen sind ein Spannungsgefühl in den Beinen, nächtliche Waden- und Fußkrämpfe, geschwollene Knöchel und Juckreiz typische Symptome. Krampfadern entstehen, wenn die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Durch den Blutstau erhöht sich der Druck auf die Venenwände, bis diese sich ausdehnen und die Venen als Krampfadern sichtbar werden.

Im fortgeschrittenen Stadium können Krampfadern zu Venenentzündungen und Veneninsuffizienz führen. Außerdem ist bei Menschen mit Krampfadern das Risiko der Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) erhöht.

Abbildung 3: Bei Krampfadern bilden sich bläuliche oder violette Knoten oder Knäuel auf der Haut.

Thrombosen

Neben Krampfadern können auch Veränderungen an der Vene oder Blutgerinnungsstörungen die Entstehung einer Venenthrombose begünstigen. Besonders häufig treten Thrombosen im Bein auf. Wenn sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) von der Venenwand löst und über den Blutstrom in die Lunge gelangt, kann es zu einem lebensbedrohlichen Gefäßverschluss, der sogenannten Lungenembolie, kommen. Diese kann wiederum zum Herzstillstand führen. Es ist daher dringend notwendig, eine Beinvenenthrombose ärztlich begutachten und behandeln zu lassen.

Abbildung 4: Thrombosen treten vor allem im Bein auf und äußern sich z.B. durch Schwellungen, Schmerzen und gerötete bzw. bläulich verfärbte Haut.

10 Tipps für starke Venen: So unterstützen Sie Ihre Venengesundheit

Um Venenleiden zu lindern oder der Entstehung von Venenbeschwerden vorzubeugen, können Sie im Alltag einiges tun. Beachten Sie vor allem die folgenden Tipps für gesunde und starke Venen:

  • 1. Bewegen Sie sich regelmäßig:
    Muskelkontraktionen in den Beinen unterstützen den Rücktransport des Bluts zum Herzen. Wandern, Radfahren oder Schwimmen sind ideale Sportarten, um die Muskelpumpe zu stärken. Außerdem können moderate Formen der Bewegung wie Yoga die Durchblutung fördern und durch sanfte Dehnungen die Spannung in den Beinen reduzieren. Ein Klassiker unter den Yoga-Posen ist der „Herabschauende Hund“. Bei der Umkehrhaltung bildet der Körper ein umgekehrtes „V“, wobei Hände und Füße auf dem Boden stehen, die Hüfte weit nach oben zieht, der Rücken möglichst lang bleibt und die Fersen Richtung Boden streben. In der Position werden nicht nur die Beine – insbesondere die Waden und Oberschenkelrückseiten – gedehnt, sondern auch die Blutzirkulation im gesamten Körper gefördert.

  • 2. Vermeiden Sie langes Sitzen und Stehen:
    Wenn Sie hauptsächlich sitzend oder stehend arbeiten, sollten Sie mindestens alle zwei Stunden ein paar Schritte gehen. Auch Telefonate können meist gut im Gehen geführt werden. Da unser Körper Abwechslung liebt, sollten Sie versuchen, Ihre Position regelmäßig zu verändern. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch erleichtert den Wechsel zwischen Sitzen und Stehen während der Arbeitszeit. Achten Sie darauf, auch im Alltag mehr Bewegung einzubauen. Sie könnten zum Beispiel die Treppe anstelle des Aufzugs nehmen oder Ihre Mittagspause für einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft nutzen.

Abbildung 5: Die sanften Dehnübungen des Yoga können die Venengesundheit unterstützen .

  • 3. Ernähren Sie sich venenfreundlich:
    Auch durch Ihre Ernährungsweise können Sie Ihren Venen etwas Gutes tun. Achten Sie vor allem darauf, sich ausgewogen sowie Vitamin C- und ballaststoffreich zu ernähren. Wie Studien zeigen, kann Vitamin C die Kollagenproduktion fördern und so die Gefäßwände stärken, die Endothelfunktion verbessern und entzündliche Prozesse reduzieren.[2] Auch bestimmten sekundären Pflanzenstoffe wie Polyphenolen und Flavonoiden (z.B. in unbehandeltem grünem Tee, Trauben, Buchweizen oder dunkler Schokolade mit hohem Kakaoanteil) wird eine gefäßschützende und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Tierische Fette, Alkohol und Kaffee sollten hingegen höchstens in Maßen konsumiert werden.

  • 4. Trinken Sie ausreichend:
    Mindestens ebenso wichtig wie eine venenfreundliche Ernährung ist die Flüssigkeitszufuhr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen, rund 1,5 Liter Wasser pro Tag zu trinken.[3] In vielen Fällen – zum Beispiel nach dem Sport oder bei Hitze – kann der Bedarf noch deutlich höher ausfallen.

  • 5. Integrieren Sie Venenübungen in Ihren Alltag:
    Es lohnt sich, den Venen täglich durch kleine Übungen etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Geeignete Venenübungen wie Fußkreisen, Fersenheben oder Zehenstand benötigen nur wenige Minuten und können auch unauffällig im Büro, beim Warten an der Supermarktkasse oder an der Bushaltestelle durchgeführt werden. Ein toller Venen-Booster für zwischendurch ist zudem die „Venenpumpe“. Dabei stellen Sie sich zunächst entspannt hin, bevor Sie auf die Zehenspitzen und langsam wieder auf die Fersen zurückgehen. Machen Sie zehn bis fünfzehn Wiederholungen und führen Sie den gesamten Bewegungsablauf bis zu drei Mal täglich durch. Die Übung kann dabei helfen, die Durchblutung zu fördern und Schwellungen zu reduzieren.

  • 6. Legen Sie ruhig mal die Füße hoch:
    Auch ein fünfzehn- bis zwanzigminütiges Hochlagern der Beine kann Schwellungen und Blutstauungen lindern, da das Blut im Liegen leichter zum Herzen zurückfließt. Gleichzeitig werden die Beinvenen entlastet. Sie können die Beine beispielsweise auf einer Sofalehne, einem Kissen oder einer verstellbaren Liege hochlegen. Achten Sie darauf, dass die Füße dabei über Herzhöhe liegen, damit die Schwerkraft den Rückfluss des Blutes zum Herzen unterstützt.

  • 7. Halten Sie ein gesundes Körpergewicht:
    Bei Übergewicht erhöht sich der Druck auf die Venen und das Risiko von Venenbeschwerden steigt. Vor allem viszerales Fett erhöht den Druck in den unteren Extremitäten. Zudem kann überschüssiges Bauchfett entzündungsfördernde Botenstoffe produzieren, die die Gefäßwände schädigen und die Venenfunktion langfristig beeinträchtigen. Dementsprechend kann auch ein gutes Gewichtsmanagement die Venengesundheit unterstützen.

  • 8. Nutzen Sie die Kraft der Kälte:
    Kältereize können dazu beitragen, die Gefäße zu stärken. Kalte Unterschenkelwickel oder Schenkelgüsse sind bei Venenbeschwerden ideal. Auch Wechselduschen ist eine einfache und wirksame Methode zur Stärkung der Venenfunktion. Durch das abwechselnde Duschen mit kaltem und warmem Wasser ziehen sich die Blutgefäße erst zusammen und weiten sich anschließend, wodurch die Elastizität und Reaktionsfähigkeit der Venenwände trainiert wird. Meiden sollten Sie Saunagänge, heiße Bäder und direkte Sonnenbestrahlung.

  • 9. Tragen Sie bequeme Kleidung und Schuhe:
    Bequeme, locker sitzende Kleidung ist wichtig, um den Blutrückfluss aus den Beinen zum Herzen nicht zu behindern. Zu enge Hosen oder Gürtel können die Venen zusammendrücken, was den Blutfluss besonders im Leistenbereich, an den Oberschenkeln und in den Kniekehlen hemmt. Auch Schuhe mit hohen Absätzen sollten im Sinne der Venengesundheit, wenn möglich, vermieden werden.

  • 10. Verwenden Sie Kompressionsstrümpfe:
    Durch das Tragen medizinischer Kompressionsstrümpfe erhöht sich der Druck auf das Gewebe des Beins. Das Venensystem wird entlastet und es sammelt sich weniger Wasser im Gewebe. Vor allem während langer Flugreisen sollten Kompressionsstrümpfe getragen werden, um die Venen unterwegs optimal zu unterstützen und Ödemen vorzubeugen.

Disclaimer

Dieser Artikel ersetzt nicht die Behandlung durch einen qualifizierten Therapeuten. Die Grundlage dieses Beitrags bilden Studien und aktuelle Literatur. Er darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden. Besprechen Sie ggf. Ihre Inspirationen aus diesem Artikel mit einem Therapeuten Ihres Vertrauens.

Biografisches

Katharina Korbach schreibt für den Narayana Verlag regelmäßig Blogbeiträge über Heilpflanzen und natürliche Wirkstoffe. Schon früh begann sie, sich für Sprache zu interessieren und eigene literarische Texte zu verfassen. Eine schwere Erkrankung während ihrer Abiturzeit veranlasste eine intensive Beschäftigung mit Gesundheits- und Ernährungsthemen, die bis heute anhält. Nach dem wiederholten Scheitern schulmedizinischer Behandlungsmethoden entschied sie sich für einen selbstwirksameren, naturheilkundlichen Therapieansatz. Eine pflanzenbasierte Ernährung war ein wesentlicher Schlüssel auf ihrem Heilungsweg.

Katharina studierte Kulturwissenschaften (B.A.) und Angewandte Literaturwissenschaft (M.A.). 2022 veröffentlichte sie ihren Debütroman „Sperling“ im Berlin Verlag. Heute lebt sie als freie Autorin, medizinische Redakteurin und Dozentin in Berlin. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Freunden oder beim Barre-Training. Außerdem liebt sie es, zu reisen und neue vegane Rezepte auszuprobieren.


[1] Schumacher, B. Ein schlechtes Zeichen: Viele Deutsche leiden an Venenschwäche. MMW - Fortschritte der Medizin 163, 24-25. 2021.

[2] May JM, Harrison FE. Role of vitamin C in the function of the vascular endothelium. Antioxid Redox Signal. 2013 Dec 10. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23581713/.

[3] DGE (2000): Referenzwerte Wasser. https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/wasser/ (aufgerufen: 03.07.2024).


Abbildung 1: GBALLGIGGSPHOTO/shutterstock.com ; Abbildung 2: New Africa/shutterstock.com ; Abbildung 3: ilikeyellow/shutterstock.com ; Abbildung 4: JulieK2/shutterstock.com ; Abbildung 5: 220 Selfmade studio/shutterstock.com


15.05.2025

Venengesundheit natürlich stärken: Tipps für starke und gesunde Venen

von Katharina Korbach

Abbildung 1: Venenleiden wie Krampfadern oder Besenreiser sind weit verbreitet. Ihre Venen können Sie mit einfachen Tricks aus der Natur stärken.

Ob Krampfadern, Besenreiser oder Thrombosen: Von Venenbeschwerden sind sehr viele Menschen betroffen. Etwa 90 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 40 und 80 Jahren leiden an Venenschwäche.[1] Doch zum Glück gibt es einige Maßnahmen, mit denen man Venenproblemen effektiv vorbeugen oder sie lindern kann! In diesem Blogartikel verraten wir Ihnen, was Sie aktiv für Ihre Venengesundheit tun können. Außerdem erfahren Sie, wie das Venensystem funktioniert, und erhalten hilfreiche Tipps für gesunde und starke Venen!

Wie funktioniert das Venensystem?

Vor allem im Sommer sind schwere und geschwollene Beine keine Seltenheit. Meist ist eine Ausdehnung der Blutgefäße in den Beinen der Grund für die Beschwerden. Bei Hitze weiten sich die Gefäße, um Wärme besser abgeben zu können. Das Blut zirkuliert dann langsamer und staut sich in den Beinen. Bei Venenschwäche ist dieser Effekt noch stärker. Zu den Folgen zählen oft unangenehme Schwellungen und sichtbare Krampfadern.

Doch wie arbeitet und funktioniert unser Venensystem überhaupt? Unsere Venen leisten täglich Schwerstarbeit: Mehrere Tausend Liter Blut werden jeden Tag über das Venensystem durch den Körper gepumpt. Während Arterien sauerstoffreiches Blut vom Herz zu den Organen weiterleiten, arbeiten die Venen in umgekehrter Richtung. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, sauerstoffarmes Blut von den Organen und Geweben entgegen der Schwerkraft zurück zum Herz zu befördern.

Damit der Transport ohne Komplikationen erfolgen kann, sind die Venenklappen unerlässlich. Beim Aufwärtsfließen des Blutes öffnen sie sich wie Ventile und lassen das Blut passieren. Danach schließen die Klappen wieder und hindern das Blut so daran, aufgrund der Schwerkraft nach unten zu sacken. Wenn die Venenklappen nicht richtig schließen, versackt das Blut in den Beinen und die Gefäßwände werden durchlässig. So kann sich Flüssigkeit im Gewebe einlagern, was häufig in Form von Krampfadern und Besenreisern sichtbar wird.

Risikofaktoren für Venenleiden

Oftmals ist eine entsprechende genetische Veranlagung die Ursache für Venenleiden. Aber auch der Lebensstil kann die Entstehung von Krampfadern und Besenreisern begünstigen. Zu den Risikofaktoren für Venenerkrankungen zählen:

  • langes Stehen und/oder Sitzen
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • eine fett- und/oder zuckerreiche Ernährung
  • Rauchen
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Schwangerschaft
  • ungünstige Kleidung (enge Hosen, High Heels)

Von Besenreisern bis Thrombosen: Die häufigsten Venenbeschwerden

Schwere und müde Beine, Schwellungen, Juckreiz oder Besenreiser werden oft als harmlos eingestuft. Dabei können die Symptome erste Anzeichen einer Venenerkrankung sein. Wenn nichts dagegen unternommen wird, ist es möglich, dass eine chronische Venenschwäche oder eine Venenentzündung entsteht. Lange unbehandelte Ödeme können sich im schlimmsten Fall auch zu einem offenen Bein (Ulcus cruris) entwickeln.

Im Folgenden stellen wir Ihnen die häufigsten Venenleiden sowie mögliche Folgeerkrankungen vor:

Besenreiser

Besenreiser zeigen sich als netzförmige Linien auf der Haut. Meist treten sie vor allem an den Oberschenkeln, den Innenseiten der Unterschenkel und an den Knöcheln auf. Es handelt sich um eine Sonderform von Krampfadern, die entsteht, wenn das Bindegewebe der Venenwand ausleiert. Im Gegensatz zu Krampfadern bereiten Besenreiser in der Regel keine Beschwerden und müssen nicht ärztlich behandelt werden. In einigen Fällen können die sichtbaren Äderchen allerdings auf eine chronische Venenwandschwäche hinweisen.

Abbildung 2: Netzförmige Linien auf der Haut werden als Besenreiser bezeichnet.

Krampfadern

Wenn Venen an den Beinen bläulich oder violett als knotige Verästelungen oder Knäuel hervortreten, spricht man von Krampfadern. Neben den sichtbaren optischen Veränderungen sind ein Spannungsgefühl in den Beinen, nächtliche Waden- und Fußkrämpfe, geschwollene Knöchel und Juckreiz typische Symptome. Krampfadern entstehen, wenn die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Durch den Blutstau erhöht sich der Druck auf die Venenwände, bis diese sich ausdehnen und die Venen als Krampfadern sichtbar werden.

Im fortgeschrittenen Stadium können Krampfadern zu Venenentzündungen und Veneninsuffizienz führen. Außerdem ist bei Menschen mit Krampfadern das Risiko der Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) erhöht.

Abbildung 3: Bei Krampfadern bilden sich bläuliche oder violette Knoten oder Knäuel auf der Haut.

Thrombosen

Neben Krampfadern können auch Veränderungen an der Vene oder Blutgerinnungsstörungen die Entstehung einer Venenthrombose begünstigen. Besonders häufig treten Thrombosen im Bein auf. Wenn sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) von der Venenwand löst und über den Blutstrom in die Lunge gelangt, kann es zu einem lebensbedrohlichen Gefäßverschluss, der sogenannten Lungenembolie, kommen. Diese kann wiederum zum Herzstillstand führen. Es ist daher dringend notwendig, eine Beinvenenthrombose ärztlich begutachten und behandeln zu lassen.

Abbildung 4: Thrombosen treten vor allem im Bein auf und äußern sich z.B. durch Schwellungen, Schmerzen und gerötete bzw. bläulich verfärbte Haut.

10 Tipps für starke Venen: So unterstützen Sie Ihre Venengesundheit

Um Venenleiden zu lindern oder der Entstehung von Venenbeschwerden vorzubeugen, können Sie im Alltag einiges tun. Beachten Sie vor allem die folgenden Tipps für gesunde und starke Venen:

  • 1. Bewegen Sie sich regelmäßig:
    Muskelkontraktionen in den Beinen unterstützen den Rücktransport des Bluts zum Herzen. Wandern, Radfahren oder Schwimmen sind ideale Sportarten, um die Muskelpumpe zu stärken. Außerdem können moderate Formen der Bewegung wie Yoga die Durchblutung fördern und durch sanfte Dehnungen die Spannung in den Beinen reduzieren. Ein Klassiker unter den Yoga-Posen ist der „Herabschauende Hund“. Bei der Umkehrhaltung bildet der Körper ein umgekehrtes „V“, wobei Hände und Füße auf dem Boden stehen, die Hüfte weit nach oben zieht, der Rücken möglichst lang bleibt und die Fersen Richtung Boden streben. In der Position werden nicht nur die Beine – insbesondere die Waden und Oberschenkelrückseiten – gedehnt, sondern auch die Blutzirkulation im gesamten Körper gefördert.

  • 2. Vermeiden Sie langes Sitzen und Stehen:
    Wenn Sie hauptsächlich sitzend oder stehend arbeiten, sollten Sie mindestens alle zwei Stunden ein paar Schritte gehen. Auch Telefonate können meist gut im Gehen geführt werden. Da unser Körper Abwechslung liebt, sollten Sie versuchen, Ihre Position regelmäßig zu verändern. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch erleichtert den Wechsel zwischen Sitzen und Stehen während der Arbeitszeit. Achten Sie darauf, auch im Alltag mehr Bewegung einzubauen. Sie könnten zum Beispiel die Treppe anstelle des Aufzugs nehmen oder Ihre Mittagspause für einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft nutzen.

Abbildung 5: Die sanften Dehnübungen des Yoga können die Venengesundheit unterstützen .

  • 3. Ernähren Sie sich venenfreundlich:
    Auch durch Ihre Ernährungsweise können Sie Ihren Venen etwas Gutes tun. Achten Sie vor allem darauf, sich ausgewogen sowie Vitamin C- und ballaststoffreich zu ernähren. Wie Studien zeigen, kann Vitamin C die Kollagenproduktion fördern und so die Gefäßwände stärken, die Endothelfunktion verbessern und entzündliche Prozesse reduzieren.[2] Auch bestimmten sekundären Pflanzenstoffe wie Polyphenolen und Flavonoiden (z.B. in unbehandeltem grünem Tee, Trauben, Buchweizen oder dunkler Schokolade mit hohem Kakaoanteil) wird eine gefäßschützende und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Tierische Fette, Alkohol und Kaffee sollten hingegen höchstens in Maßen konsumiert werden.

  • 4. Trinken Sie ausreichend:
    Mindestens ebenso wichtig wie eine venenfreundliche Ernährung ist die Flüssigkeitszufuhr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen, rund 1,5 Liter Wasser pro Tag zu trinken.[3] In vielen Fällen – zum Beispiel nach dem Sport oder bei Hitze – kann der Bedarf noch deutlich höher ausfallen.

  • 5. Integrieren Sie Venenübungen in Ihren Alltag:
    Es lohnt sich, den Venen täglich durch kleine Übungen etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Geeignete Venenübungen wie Fußkreisen, Fersenheben oder Zehenstand benötigen nur wenige Minuten und können auch unauffällig im Büro, beim Warten an der Supermarktkasse oder an der Bushaltestelle durchgeführt werden. Ein toller Venen-Booster für zwischendurch ist zudem die „Venenpumpe“. Dabei stellen Sie sich zunächst entspannt hin, bevor Sie auf die Zehenspitzen und langsam wieder auf die Fersen zurückgehen. Machen Sie zehn bis fünfzehn Wiederholungen und führen Sie den gesamten Bewegungsablauf bis zu drei Mal täglich durch. Die Übung kann dabei helfen, die Durchblutung zu fördern und Schwellungen zu reduzieren.

  • 6. Legen Sie ruhig mal die Füße hoch:
    Auch ein fünfzehn- bis zwanzigminütiges Hochlagern der Beine kann Schwellungen und Blutstauungen lindern, da das Blut im Liegen leichter zum Herzen zurückfließt. Gleichzeitig werden die Beinvenen entlastet. Sie können die Beine beispielsweise auf einer Sofalehne, einem Kissen oder einer verstellbaren Liege hochlegen. Achten Sie darauf, dass die Füße dabei über Herzhöhe liegen, damit die Schwerkraft den Rückfluss des Blutes zum Herzen unterstützt.

  • 7. Halten Sie ein gesundes Körpergewicht:
    Bei Übergewicht erhöht sich der Druck auf die Venen und das Risiko von Venenbeschwerden steigt. Vor allem viszerales Fett erhöht den Druck in den unteren Extremitäten. Zudem kann überschüssiges Bauchfett entzündungsfördernde Botenstoffe produzieren, die die Gefäßwände schädigen und die Venenfunktion langfristig beeinträchtigen. Dementsprechend kann auch ein gutes Gewichtsmanagement die Venengesundheit unterstützen.

  • 8. Nutzen Sie die Kraft der Kälte:
    Kältereize können dazu beitragen, die Gefäße zu stärken. Kalte Unterschenkelwickel oder Schenkelgüsse sind bei Venenbeschwerden ideal. Auch Wechselduschen ist eine einfache und wirksame Methode zur Stärkung der Venenfunktion. Durch das abwechselnde Duschen mit kaltem und warmem Wasser ziehen sich die Blutgefäße erst zusammen und weiten sich anschließend, wodurch die Elastizität und Reaktionsfähigkeit der Venenwände trainiert wird. Meiden sollten Sie Saunagänge, heiße Bäder und direkte Sonnenbestrahlung.

  • 9. Tragen Sie bequeme Kleidung und Schuhe:
    Bequeme, locker sitzende Kleidung ist wichtig, um den Blutrückfluss aus den Beinen zum Herzen nicht zu behindern. Zu enge Hosen oder Gürtel können die Venen zusammendrücken, was den Blutfluss besonders im Leistenbereich, an den Oberschenkeln und in den Kniekehlen hemmt. Auch Schuhe mit hohen Absätzen sollten im Sinne der Venengesundheit, wenn möglich, vermieden werden.

  • 10. Verwenden Sie Kompressionsstrümpfe:
    Durch das Tragen medizinischer Kompressionsstrümpfe erhöht sich der Druck auf das Gewebe des Beins. Das Venensystem wird entlastet und es sammelt sich weniger Wasser im Gewebe. Vor allem während langer Flugreisen sollten Kompressionsstrümpfe getragen werden, um die Venen unterwegs optimal zu unterstützen und Ödemen vorzubeugen.

Disclaimer

Dieser Artikel ersetzt nicht die Behandlung durch einen qualifizierten Therapeuten. Die Grundlage dieses Beitrags bilden Studien und aktuelle Literatur. Er darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden. Besprechen Sie ggf. Ihre Inspirationen aus diesem Artikel mit einem Therapeuten Ihres Vertrauens.

Biografisches

Katharina Korbach schreibt für den Narayana Verlag regelmäßig Blogbeiträge über Heilpflanzen und natürliche Wirkstoffe. Schon früh begann sie, sich für Sprache zu interessieren und eigene literarische Texte zu verfassen. Eine schwere Erkrankung während ihrer Abiturzeit veranlasste eine intensive Beschäftigung mit Gesundheits- und Ernährungsthemen, die bis heute anhält. Nach dem wiederholten Scheitern schulmedizinischer Behandlungsmethoden entschied sie sich für einen selbstwirksameren, naturheilkundlichen Therapieansatz. Eine pflanzenbasierte Ernährung war ein wesentlicher Schlüssel auf ihrem Heilungsweg.

Katharina studierte Kulturwissenschaften (B.A.) und Angewandte Literaturwissenschaft (M.A.). 2022 veröffentlichte sie ihren Debütroman „Sperling“ im Berlin Verlag. Heute lebt sie als freie Autorin, medizinische Redakteurin und Dozentin in Berlin. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Freunden oder beim Barre-Training. Außerdem liebt sie es, zu reisen und neue vegane Rezepte auszuprobieren.


[1] Schumacher, B. Ein schlechtes Zeichen: Viele Deutsche leiden an Venenschwäche. MMW - Fortschritte der Medizin 163, 24-25. 2021.

[2] May JM, Harrison FE. Role of vitamin C in the function of the vascular endothelium. Antioxid Redox Signal. 2013 Dec 10. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23581713/.

[3] DGE (2000): Referenzwerte Wasser. https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/wasser/ (aufgerufen: 03.07.2024).


Abbildung 1: GBALLGIGGSPHOTO/shutterstock.com ; Abbildung 2: New Africa/shutterstock.com ; Abbildung 3: ilikeyellow/shutterstock.com ; Abbildung 4: JulieK2/shutterstock.com ; Abbildung 5: 220 Selfmade studio/shutterstock.com


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