Bettnässen und Inkontinenz

Joette Calabrese

 

Ich werde ziemlich oft nach Bettnässen und Inkontinenz gefragt. Bisher habe ich gezögert, in einem allgemeinen Blog darüber zu schreiben. Schließlich kann hinter diesem Thema mehr stecken, als man auf den ersten Blick sieht. Ich möchte die beiden Beschwerdebilder aber einmal als Beispiel für eine grundsätzliche Frage nehmen, auf die ich diese Woche näher eingehen will.

Also, lassen Sie uns ganz am Anfang beginnen. Es ist mir sehr, sehr wichtig, dass die Menschen eines verstehen: Viele Leiden – nicht alle, aber viele – sind extrinsisch. Das bedeutet, dass die Beschwerden von etwas verursacht werden, das sich außerhalb des Körpers befindet und das die Art und Weise beeinflusst, wie wir mit diesen Beschwerden umgehen.

Was meine ich damit?

Nun, nur weil Sie seit fünf Jahren das gleiche rezeptfreie Medikament gegen Ihre Allergie einnehmen, heißt das nicht unbedingt, dass es Ihnen jetzt nicht plötzlich Probleme bereiten kann!

Nur weil Sie seit Ihrem 20. Lebensjahr die Antibabypille nehmen, heißt das nicht, dass sich die Auswirkungen der hormonellen Manipulation nicht auch noch mit Ende dreißig zeigen können.

Und nur weil Sie Ihr ganzes Erwachsenenleben lang jeden Tag drei Tassen Kaffee getrunken haben, heißt das nicht, dass dieses Stimulans auch heute keine negativen Folgen für Ihren Körper hat.

Antagonismus und Homöopathie

Das Kinder-Homöopathie-Handbuch - Didier Grandgeorge

Körper verändern sich! Mutter Natur ist genial; wir müssen nur genau hinschauen.

Ja, die Homöopathie packt das Übel auf sanfte und nachhaltige Weise an der Wurzel. Aber wenn wir unserem Körper jeden Tag etwas zuführen, das antagonistisch für unser Wohlergehen ist – etwas, was unser Leiden verschlimmert -, dann können wir nicht immer davon ausgehen, dass wir den Dauerreiz, dem wir uns täglich aussetzen, einfach auslöschen können.

Das ist doch logisch, oder?

Was hat Bettnässen mit Schokolade zu tun?

Schauen wir uns also die beiden Beispiele an. Wussten Sie, dass Bettnässen durch Schokolade ausgelöst werden kann? Wussten Sie, dass Kaffee, Tee, Wein und Spirituosen Inkontinenz verursachen können?

Bei allen handelt es sich um Stimulanzien und harntreibende Substanzen! Es sind extrinsische Faktoren und wir verlangen fortwährend von unserem Körper, sich mit diesen zu arrangieren. Der Einwand „Früher habe ich das aber auch vertragen“ gilt hier nicht. Nochmals … Körper verändern sich. Wir müssen uns im Laufe unseres Lebens an unseren Körper anpassen.

Als Teenager habe ich zum Beispiel jeden Tag einen Schokoriegel gegessen! Auf dem Nachhauseweg von der Schule haben wir uns immer etwas Süßes gekauft. Immer, jeden Tag!

Heute würde ich nicht mehr so leicht davonkommen.

Die Bedeutung der extrinsischen FaktorenKlinische Homöopathie in der Kinderheilkunde - Farokh J. Master

Der erste Schritt bei der Beurteilung einer Erkrankung besteht also darin, herauszufinden, welche extrinsischen Faktoren es gibt – alles, was von außen kommt und unsere Beschwerden schlimmer macht. An dieser Stelle möchte ich Ihnen eine kleine Weisheit mit auf den Weg geben, die ich im Laufe der Jahre gelernt habe. Die eine Sache, bei der Sie empfindlich reagieren und sagen: „Oh, darauf könnte ich nie im Leben verzichten!“, diese eine Sache ist meist der Übeltäter. Das gilt übrigens auch für Medikamente und Drogen. Aber dieses Thema will ich mir für einen anderen Blogbeitrag aufheben.

„Was? Mein tägliches Stückchen Schokolade wegnehmen?! Niemals!“

Nun, ich sage nicht, dass man nie mehr Schokolade essen sollte. Aber man sollte zumindest darüber nachdenken, ob sie der extrinsische Faktor sein könnte, der zu der eigenen Erkrankung beiträgt. Wenn wir unsere Beschwerden optimal behandeln wollen, werden wir wahrscheinlich herausfinden müssen, was uns krank macht und wie wir der Versuchung widerstehen können, diese Beschwerden jeden Tag aufs Neue durch unser Verhalten zu festigen.

Menschen neigen dazu, logische Gründe vorzuschieben. Oftmals überdenken wir unsere Entscheidungen von früher nicht. Wenn wir Schokolade essen wollen, reden wir uns ein, dass es uns ja noch nie geschadet hat und wir ganz beruhigt sein können. Aber wie gesagt, Körper können sich verändern. Wir sollten immer wieder überprüfen, wie äußere Faktoren uns hier und jetzt beeinflussen.

Wenn Sie also bereits alle Reizfaktoren in Erwägung gezogen haben, die bei Ihnen ein Bettnässen oder eine Inkontinenz begünstigen könnten, dann dürfen Sie sich der Homöopathie anvertrauen, die Ihren Körper wieder sanft ins Gleichgewicht rücken wird.

Homöopathie bei InkontinenzDas große Homöopathiebuch für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit - Sandra Perko

Ein ausgezeichnetes Arzneimittel gegen Bettnässen (und gleichzeitig gegen Auslaufen und Inkontinenz generell, die nicht nur im Schlaf passiert) ist Cantharis 30, das in den meisten Fällen zweimal täglich verabreicht wird, bis das Problem behoben ist. Sollten die Beschwerden zu einem späteren Zeitpunkt erneut auftreten, kann die Arznei wieder eingenommen werden.

An dieser Stelle möchte ich einen wichtigen Punkt ansprechen: Ich sage nicht, dass Cantharis nur dann wirkt, wenn man komplett auf Schokolade, Kaffee, Wein usw. verzichtet, sondern ich rate allen Lesern und Leserinnen, darüber nachzudenken, was die eigenen Beschwerden verursachen oder verschlimmern könnte, damit sie auch hier regulierend eingreifen können.

Diese elegante homöopathische Arznei kann von Jung und Alt gleichermaßen eingenommen werden. Es spielt also keine Rolle, ob der Betroffene ein Kind oder hochbetagt ist. Ich hoffe, dass meine Schüler und Schülerinnen so pfiffig sind, selbstständig in einer Materia Medica nachzulesen, ob Cantharis 30 passt (für weitere Informationen zu Dosierung und Potenzierung lesen Sie hier. Zweifelsohne ist es eines der ersten Arzneimittel, die man in Betracht ziehen sollte.

Denken Sie aber bitte immer daran, dass auch bei Bettnässen und Inkontinenz – wie bei vielen anderen Erkrankungen auch – mehrere Wege nach Rom führen.

Bleiben Sie achtsam und hören Sie auf Ihren Körper. Tun Sie Dinge nicht, nur weil Sie das „immer schon“ so gemacht haben. Es ist erstaunlich, wie viele Lösungsansätze sich in extrinsischen Details verbergen.

Die Homöopathie hilft – sagen Sie es weiter!

Herzlichst,

Ihre

 

 


Quelle: https://joettecalabrese.com/blog/bedwetting/


 

 

Bettnässen und Inkontinenz

Joette Calabrese

 

Ich werde ziemlich oft nach Bettnässen und Inkontinenz gefragt. Bisher habe ich gezögert, in einem allgemeinen Blog darüber zu schreiben. Schließlich kann hinter diesem Thema mehr stecken, als man auf den ersten Blick sieht. Ich möchte die beiden Beschwerdebilder aber einmal als Beispiel für eine grundsätzliche Frage nehmen, auf die ich diese Woche näher eingehen will.

Also, lassen Sie uns ganz am Anfang beginnen. Es ist mir sehr, sehr wichtig, dass die Menschen eines verstehen: Viele Leiden – nicht alle, aber viele – sind extrinsisch. Das bedeutet, dass die Beschwerden von etwas verursacht werden, das sich außerhalb des Körpers befindet und das die Art und Weise beeinflusst, wie wir mit diesen Beschwerden umgehen.

Was meine ich damit?

Nun, nur weil Sie seit fünf Jahren das gleiche rezeptfreie Medikament gegen Ihre Allergie einnehmen, heißt das nicht unbedingt, dass es Ihnen jetzt nicht plötzlich Probleme bereiten kann!

Nur weil Sie seit Ihrem 20. Lebensjahr die Antibabypille nehmen, heißt das nicht, dass sich die Auswirkungen der hormonellen Manipulation nicht auch noch mit Ende dreißig zeigen können.

Und nur weil Sie Ihr ganzes Erwachsenenleben lang jeden Tag drei Tassen Kaffee getrunken haben, heißt das nicht, dass dieses Stimulans auch heute keine negativen Folgen für Ihren Körper hat.

Antagonismus und Homöopathie

Das Kinder-Homöopathie-Handbuch - Didier Grandgeorge

Körper verändern sich! Mutter Natur ist genial; wir müssen nur genau hinschauen.

Ja, die Homöopathie packt das Übel auf sanfte und nachhaltige Weise an der Wurzel. Aber wenn wir unserem Körper jeden Tag etwas zuführen, das antagonistisch für unser Wohlergehen ist – etwas, was unser Leiden verschlimmert -, dann können wir nicht immer davon ausgehen, dass wir den Dauerreiz, dem wir uns täglich aussetzen, einfach auslöschen können.

Das ist doch logisch, oder?

Was hat Bettnässen mit Schokolade zu tun?

Schauen wir uns also die beiden Beispiele an. Wussten Sie, dass Bettnässen durch Schokolade ausgelöst werden kann? Wussten Sie, dass Kaffee, Tee, Wein und Spirituosen Inkontinenz verursachen können?

Bei allen handelt es sich um Stimulanzien und harntreibende Substanzen! Es sind extrinsische Faktoren und wir verlangen fortwährend von unserem Körper, sich mit diesen zu arrangieren. Der Einwand „Früher habe ich das aber auch vertragen“ gilt hier nicht. Nochmals … Körper verändern sich. Wir müssen uns im Laufe unseres Lebens an unseren Körper anpassen.

Als Teenager habe ich zum Beispiel jeden Tag einen Schokoriegel gegessen! Auf dem Nachhauseweg von der Schule haben wir uns immer etwas Süßes gekauft. Immer, jeden Tag!

Heute würde ich nicht mehr so leicht davonkommen.

Die Bedeutung der extrinsischen FaktorenKlinische Homöopathie in der Kinderheilkunde - Farokh J. Master

Der erste Schritt bei der Beurteilung einer Erkrankung besteht also darin, herauszufinden, welche extrinsischen Faktoren es gibt – alles, was von außen kommt und unsere Beschwerden schlimmer macht. An dieser Stelle möchte ich Ihnen eine kleine Weisheit mit auf den Weg geben, die ich im Laufe der Jahre gelernt habe. Die eine Sache, bei der Sie empfindlich reagieren und sagen: „Oh, darauf könnte ich nie im Leben verzichten!“, diese eine Sache ist meist der Übeltäter. Das gilt übrigens auch für Medikamente und Drogen. Aber dieses Thema will ich mir für einen anderen Blogbeitrag aufheben.

„Was? Mein tägliches Stückchen Schokolade wegnehmen?! Niemals!“

Nun, ich sage nicht, dass man nie mehr Schokolade essen sollte. Aber man sollte zumindest darüber nachdenken, ob sie der extrinsische Faktor sein könnte, der zu der eigenen Erkrankung beiträgt. Wenn wir unsere Beschwerden optimal behandeln wollen, werden wir wahrscheinlich herausfinden müssen, was uns krank macht und wie wir der Versuchung widerstehen können, diese Beschwerden jeden Tag aufs Neue durch unser Verhalten zu festigen.

Menschen neigen dazu, logische Gründe vorzuschieben. Oftmals überdenken wir unsere Entscheidungen von früher nicht. Wenn wir Schokolade essen wollen, reden wir uns ein, dass es uns ja noch nie geschadet hat und wir ganz beruhigt sein können. Aber wie gesagt, Körper können sich verändern. Wir sollten immer wieder überprüfen, wie äußere Faktoren uns hier und jetzt beeinflussen.

Wenn Sie also bereits alle Reizfaktoren in Erwägung gezogen haben, die bei Ihnen ein Bettnässen oder eine Inkontinenz begünstigen könnten, dann dürfen Sie sich der Homöopathie anvertrauen, die Ihren Körper wieder sanft ins Gleichgewicht rücken wird.

Homöopathie bei InkontinenzDas große Homöopathiebuch für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit - Sandra Perko

Ein ausgezeichnetes Arzneimittel gegen Bettnässen (und gleichzeitig gegen Auslaufen und Inkontinenz generell, die nicht nur im Schlaf passiert) ist Cantharis 30, das in den meisten Fällen zweimal täglich verabreicht wird, bis das Problem behoben ist. Sollten die Beschwerden zu einem späteren Zeitpunkt erneut auftreten, kann die Arznei wieder eingenommen werden.

An dieser Stelle möchte ich einen wichtigen Punkt ansprechen: Ich sage nicht, dass Cantharis nur dann wirkt, wenn man komplett auf Schokolade, Kaffee, Wein usw. verzichtet, sondern ich rate allen Lesern und Leserinnen, darüber nachzudenken, was die eigenen Beschwerden verursachen oder verschlimmern könnte, damit sie auch hier regulierend eingreifen können.

Diese elegante homöopathische Arznei kann von Jung und Alt gleichermaßen eingenommen werden. Es spielt also keine Rolle, ob der Betroffene ein Kind oder hochbetagt ist. Ich hoffe, dass meine Schüler und Schülerinnen so pfiffig sind, selbstständig in einer Materia Medica nachzulesen, ob Cantharis 30 passt (für weitere Informationen zu Dosierung und Potenzierung lesen Sie hier. Zweifelsohne ist es eines der ersten Arzneimittel, die man in Betracht ziehen sollte.

Denken Sie aber bitte immer daran, dass auch bei Bettnässen und Inkontinenz – wie bei vielen anderen Erkrankungen auch – mehrere Wege nach Rom führen.

Bleiben Sie achtsam und hören Sie auf Ihren Körper. Tun Sie Dinge nicht, nur weil Sie das „immer schon“ so gemacht haben. Es ist erstaunlich, wie viele Lösungsansätze sich in extrinsischen Details verbergen.

Die Homöopathie hilft – sagen Sie es weiter!

Herzlichst,

Ihre

 

 


Quelle: https://joettecalabrese.com/blog/bedwetting/


 

 



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