Wenn der Körper Nein sagt, ist das eine Chance, verborgenes Trauma in heilende Bahnen zu lenken. Der Narayana-Verlag konnte Dr. Gabor Maté, den international führenden Trauma-Experten, für ein persönliches Interview gewinnen, in dem er mit uns über die Folgen psychischer und körperlicher Erfahrungen für unser ganzes Leben spricht. Ganz gleich, ob bestimmte Persönlichkeitsmerkmale eine Krebserkrankung begünstigen, ADHS Unruhe im Kopf stiftet oder die Sucht Im Reich der hungrigen Geister ihre Opfer sucht – der Schlüssel zur Heilung liegt in uns selbst. Geprägt von seiner eigenen Biografie und mit tiefer Empathie für das Schicksal seiner Mitmenschen zeigt uns der Arzt und Autor Gabor Maté, wie wir Wege aus der Krise finden können.

Teil 1 von 3 (21 min.)

„Nichts in der Natur kann ohne Verletzlichkeit wachsen.“

Wenn der Körper nein sagt ist einer der herausragenden Titel von Gabor Maté. Darin führt er aus, welche Auswirkungen Stress und Tramata auf uns haben können, unser Immunsystem und den Hormonhaushalt tangieren und sogar schwere Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Herzleiden verursachen. Maté begründet dies mit der „Körper-Geist-Einheit“, die wir neu verstehen lernen müssten. Im Gespräch erklärt er uns, wie diese funktioniert, geht dabei auf die separierte Betrachtung von Körper und Geist in der westlichen Welt im Unterschied zu traditionellem medizinischem Wissen ein und betont die Bedeutung von Verletzlichkeit am Beispiel seiner eigenen besonderen Lebensgeschichte.

Teil 2 von 3 (12 min.)

„Je mehr wir zu unserem authentischen Selbst werden, desto gesünder wird auch unser Körper.“

„Wir haben das Potential für Ganzheitlichkeit und Gesundheit, doch die Bedingungen müssen stimmen“, sagt Gabor Maté. In diesem Teil des Interviews geht er Frage nach, ob alle Menschen von schlechten Kindheitserfahrungen betroffen sind, ob es eine „Krebs-Persönlichkeit“ gibt und erklärt, dass genetisch bedingte Krankheiten extrem selten sind. Denn Krankheit sei letztendlich die Sprache des Körpers, mit der er nein sagt.

Teil 3 von 3 (16 min.)

„Wenn wir bei einem Kind die Diagnose ADHS stellen, sollten wir nicht das Kind behandeln, sondern wir sollten uns das Umfeld genauer ansehen.“

In diesem Teil des Gesprächs stellt Gabor Maté klar, dass ADHS keine genetisch bedingte Krankheit ist, sondern eine Entwicklungsstörung des Gehirns und letztendlich das Ergebnis einer gestressten Gesellschaft. „Wenn wir bei einem Kind die Diagnose ADHS stellen, sollten wir nicht das Kind behandeln, sondern wir sollten uns das Umfeld genauer ansehen.“ Er betont, dass oftmals nicht erkannt wird, dass hinter von ADHS Betroffenen meist hochsensible Kinder stecken, die besondere Fürsorge bedürfen. Und: Wir können uns schützen, indem wir lernen, ganz wir selbst zu sein.

Alle Bücher von Dr. Gabor Maté