Digitalis purpurea
Dig.
Fingerhut. Scrophulariaceae. Hahnemann
Digitalis purpurea 1 Geist und Gemüt: Rauschähnliche Eingenommenheit des Kopfes,
bei vermehrter geistiger Tätigkeit.
Geistig überangestrengt, dabei schwacher Puls.
Tag und Nacht laszive Phantasiebilder.
Weinerlich, niedergeschlagen.
Innerliche Angst, wie wenn das Gewissen beunruhigt wäre.
Angst mit großer Furcht vor der Zukunft, um 6 Uhr nachmittags am
schlimmsten.
Digitalis purpurea 2 Sensorium: Schwindel: beim Gehen oder Reiten; mit Zittern;
mit sehr langsamem Puls.
Digitalis purpurea 3 Innerer Kopf:
Druckschmerz in der Stirn bei geistiger Anstrengung oder beim daran
Denken.
Bohrt den Kopf in das Kissen, reißt sich am Haar; schrilles
Schreien; erbricht leicht; spärlicher Urin; zyanotisch.
Digitalis purpurea 5 Augen: Diplopie.
Die Gegenstände erscheinen entweder grün, gelb oder wie versilbert.
Chronische Konjunktivitis.
Gelbliche Röte der Konjunktiva.
Inaktivität der Pupillen.
Entzündung der Meibomschen Drüsen.
Schwellung des unteren Augenlides.
Starkes Tränen, in hellem Licht oder kalter Luft verschlimmert.
Die Augenlider kleben morgens zusammen.
Beide Augen stehen nach links gedreht.
Digitalis purpurea 6 Ohren: Beim Einschlafen entsteht plötzlich ein krachendes
Geräusch im Kopf, sodass sie erwacht und erschreckt auffährt.
Vor den Ohren ein Geräusch wie von siedendem Wasser.
Digitalis purpurea 8 Gesicht: Bläulich-rot; blass; totenähnliches Aussehen.
Digitalis purpurea 11 Zunge usw.: Geschmack: fade, schleimig; süßlich, mit
beständigem Speichelfluss.
Weiß belegte Zunge.
Beim Sprechen. 27, 28.
Digitalis purpurea 14 Verlangen, Widerwillen: Kein Appetit, reine Zunge, leerer
Magen.
Digitalis purpurea 15 Essen und Trinken: Beim Essen: 27. Beim Trinken kalter
Sachen: 27.
Digitalis purpurea 16 Übelkeit und Erbrechen: Übelkeit als sollte sie sterben.
Beständige Übelkeit und Würgen, wobei die Zunge rein und nur mit
einem weißlichen Schleim bedeckt ist.
Neigung zum Erbrechen.
Anhaltende Übelkeit und Erbrechen; Übelkeit selbst nach dem
Erbrechen.
Morgens Erbrechen: von Speisen; von Galle.
Digitalis purpurea 17 Magen: Brennen im Magen, welches sich den Ösophagus hinauf
erstreckt.
Große Schwäche (Hinfälligkeit) im Magen, mit dem Gefühl als sollte
er sterben.
Empfindlichkeit und Auftreibungsgefühl in der Magengrube.
Digitalis purpurea 18 Hypochondrien: Empfindlichkeit und Härte in der Lebergegend.
Gelbsucht und leichtes Erbrechen; langsamer Puls.
Bauch: Leibschneiden.
Digitalis purpurea 20 Stuhl usw.: Häufiger Stuhldrang begleitet mit Harndrang; sehr
kleine, weiche Stühle ohne Erleichterung.
Stühle: bei heftigem Durchfall, aschfarben oder sehr hell;
verzögert, kreidig.
Abendliche Stuhlentleerungen, wobei große Mengen von Madenwürmern
abgehen.
Digitalis purpurea 21 Harnorgane: Fruchtlose Anstrengung zu urinieren.
Beständiger Harndrang, doch jedes Mal eine spärliche Entleerung.
Völlegefühl, welches nach dem Urinieren anhält.
Der Drang zum Urinieren steigert sich, nachdem wenige Tropfen
entleert waren; der Patient geht in Angst umher, obgleich die Bewegung das
Verlangen steigert.
Zusammenschnüren und Brennen als wäre die Harnröhre zu klein;
vergrößerte Prostata.
Urin: spärlich, dick, trübe, schwärzlich.
Ziegelmehlartiges Sediment im Urin.
Während der anstrengenden Bemühung, Wasser zu lassen, fühlt er
einen klopfenden Schmerz in der Gegend des Blasenhalses.
Digitalis purpurea 22 Männliche Geschlechtsorgane: Nächtliche Samenentleerungen bei
großer Schwäche der Geschlechtsteile, mit Traurigkeit und Verzweiflung
(Digitalin); nach dem Samenerguss eine Empfindung, als liefe etwas aus der
Urethra.
Balanitis. Phimose mit starkem Brennen beim Urinieren; Ödematöse
Anschwellung des Präputium.
Hodenschwellung.
Hydrozele.
Digitalis purpurea 23 Weibliche Geschlechtsorgane: Vor der Menstruation wehenartige
Schmerzen im Leib und Rücken.
Leukorrhö.
Digitalis purpurea 25 Larynx: Würgen beim Versuch zu schlucken. Θ
Glottisspasmus.
Heiserkeit früh morgens.
Digitalis purpurea 26 Respiration: Langsame, asthmatische Respiration; der
Paroxysmus findet früh morgens und besonders bei kaltem Wetter statt.
Quälende Übelkeit in der Magengrube mit Orthopnoe.
Schmerzhaftes Asthma, beim Gehen schlimmer.
Digitalis purpurea 27 Husten: Hohler, tiefer Krampfhusten durch Rauheit und Kratzen
an der Gaumendecke und in der Trachea verursacht; morgens ohne, abends mit
spärlichem, gelbem gallertartigem Schleim, welcher schwer ausgeworfen wird.
Husten schlimmer um Mitternacht und gegen Morgen; von Erhitzung;
vom Essen; vom Trinken kalter Flüssigkeiten; vom Sprechen oder Gehen in freier
Luft.
Expektoration mit süßlichem Geschmack, manchmal mit wenig dunklem
Blut.
Digitalis purpurea 28 Lungen: Eigentümliche, anscheinend rheumatische Schmerzen und
katarrhalische Affektionen der Lungen mit seröser Exsudation.
Passive Lungenkongestion, die von einem geschwächten, erweiterten
Herzen abhängt.
Möchte auf dem Rücken liegen; Lungen wie zusammengeschnürt; zähes
Sputum oder blutiger Schleim.
Große Brustschwäche, kann selbst das Sprechen nicht vertragen.
Emphysem, Komplikation mit Herzleiden; fühlt sich besser, wenn er
in horizontaler Lage und ganz still liegt.
Feuchtes Rasseln aber trockener Husten; fadenförmiger Puls. Θ
Alterspneumonie.
Digitalis purpurea 29 Herz, Puls: Heftiges aber nicht sehr schnelles Herzklopfen.
Perikarditis mit massenhaftem, serösem Exsudat.
Puls: klein, unregelmäßig, langsam; außerordentlich langsam,
besonders in der Ruhe; wird durch jede Bewegung beschleunigt, voll und hart;
beim dritten, fünften oder siebenten Schlag intermittierend.
Digitalis purpurea 32 Oberglieder: Schwere oder paralytische Schwäche des linken
Armes.
Die Finger schlafen oft und leicht ein.
Digitalis purpurea 33 Unterglieder: Schwellung und Schmerzhaftigkeit der Füße.
Paralytisches Gefühl in den Gliedern.
Digitalis purpurea 35 Lage usw.: Ruhe: 29. Bewegung: 21, 29, 47. Beim Gehen: 2, 21,
26, 27. Horizontal still liegend: 28.
Digitalis purpurea 36 Nerven: Große Schwäche.
Digitalis purpurea 37 Schlaf: Lethargie, große Schläfrigkeit.
Unbehaglicher, unerquicklicher Schlaf.
Nachts häufiges Aufschrecken und Erwachen.
Digitalis purpurea 38 Zeit: Morgens: 5, 16, 25, 26, 27. Abends: 20, 27. 6 Uhr
nachmittags: 1. Nachts: 22, 37, 40. Um Mitternacht: 27. Tag und Nacht: 1.
39 Temperatur und Wetter: Bei
Erhitzung: 27. Freie Luft: 27. Kälte: 40. Kalte Luft: 5. Kaltes Wetter: 26.
Digitalis purpurea 40 Frost, Fieber, Schweiß: Mehr innerer Frost mit Wärme des
Gesichts, welche mit Kälte der Extremitäten beginnt und sich dann über den
ganzen Körper ausbreitet.
Frösteln und Schauder über den ganzen Rücken.
Innerer Frost mit äußerer Hitze.
Frost mit Hitze und Röte des Gesichts.
Abwechselnd Frost und Hitze.
Außerordentliche Kälte der Hände und Füße mit kaltem Schweiß.
Große Empfindlichkeit gegen Kälte.
Plötzliches Hitzeüberlaufen, darauf Schwäche.
Hitze des Körpers mit kaltem Schweiß im Gesicht.
Eine Hand heiß, die andere kalt.
Nachtschweiß, gewöhnlich kalt und etwas klamm.
Schweiß gleich nach dem Frost.
Schweiß am oberen Teil des Körpers, im Gesicht.
Digitalis purpurea 42 Seiten: Rechts: 18. Links: 32. Von unten nach oben: 40.
Digitalis purpurea 44 Gewebe: Durchdringende Schmerzen in den Gelenken.
Auftreibung der Venen an den Augen, Ohren, Lippen und Zunge.
Schlaffe, ödematöse Schwellung überall; mit flatterndem, mattem
Puls, kalten Beinen.
Digitalis purpurea 45 Berührung, Verletzungen usw.: Beim Reiten: 2.
Digitalis purpurea 46 Haut: Hautjucken.
Abschuppung.
Gelbsucht.
Digitalis purpurea 47 Lebensalter und Konstitution: In den klimakterischen Jahren
plötzliche Wallungen von Hitze, darauf große Schwäche, unregelmäßiger Puls; die
geringste Bewegung macht Herzklopfen.
Digitalis purpurea 48 Verwandte Mittel: Antidote großer Gaben: süße Milch mit
Bockshornsamen (Fönum graecum); vegetabilische Säuren, Essig, Gallapfelaufguss,
Äther, Camph.
Gegen kleine Gaben: Nux-v., Op.
Chin. vermehrt die durch Dig. hervorgerufene Angst.
Vergleiche: Conv., Magn-gr., Lyc.